Höllrigl | Liebe - Reifen in unseren tiefsten Daseinsgrund | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Höllrigl Liebe - Reifen in unseren tiefsten Daseinsgrund

Erfahrungen, Träume, Erkenntnisse
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7065-6366-6
Verlag: Studien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Erfahrungen, Träume, Erkenntnisse

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

ISBN: 978-3-7065-6366-6
Verlag: Studien Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wir sehnen uns als Menschen nach Ganzheit, insbesondere nach jenem Anteil der Liebe in uns, der uns unbewusst ist. In unserer Tiefe tragen wir ein Energiefeld der Liebe in uns, das sinnbildlich einem Ozean gleicht. Ebenso tragen wir ein Kernzentrum in uns, das die Verbindung mit diesem Kraftfeld Liebe anordnen will. Dieses Kernzentrum setzte C. G. Jung dem Samenkorn einer Pflanze gleich, die das Wachsen in die ihr bestimmte Gestalt kreiert.

Der Mensch ist gefragt, einen "bewussten Weg der Selbsterkenntnis" zu gehen. Er trägt einen Gegenspieler in sich, den er zu verwandeln hat wie den Zweifel. Der große Psychoanalytiker Erich Fromm lehrte uns, dass die Liebe eine Kunst ist, die uns nach all dem fragt, was das Schöpfen eines Kunstwerkes erfordert: Hingabe, rituelles Üben, Geduld und Ausdauer. Die Kunst, zu lieben, dauert ein Leben lang und ist ein stets neues Streben, uns mit diesem Urgrund zu verbinden, in dem wir unverloren sind, wie Ingeborg Bachmann sinngemäß schreibt.

Dieses Buch will uns inspirieren, dass in uns allen die Versöhnung, ein Mosaikstein der Liebe, beginnen will und jeder in seinem individuellen Lebensumfeld mit seinem Talent am Frieden und der Liebe in der Welt mitwirken kann.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


VON WUNDEN UND WUNDERN – EINE AUTOBIOGRAPHISCHE EINLEITUNG
LEITMOTIV
„Der erste Baum, der vor jenen dunkelroten Kirschbäumen steht, die keine Früchte bringen, ist so entflammt vom Herbst, ein so unmäßiger goldner Fleck, daß er aussieht, als wäre er eine Fackel, die ein Engel fallen gelassen hat. Und nun brennt er, und Herbstwind und Frost können ihn nicht zum Erlöschen bringen.“ (Ingeborg Bachmann, aus „Jugend in einer österreichischen Stadt“, in: Das dreißigste Jahr, 1961) Nach dem Lesen dieser Gedanken träume ich: Ich begegne Ingeborg Bachmann in der hellen Eingangshalle eines Universitätsgebäudes. Sie ist jung und wunderschön, ihr Strahlen so lebendig, als sei dieses aus ihr Leuchtende von einer anderen Wirklichkeit bestimmt. Überrascht und begeistert von diesem außergewöhnlichen Ereignis mit der Dichterin rufe ich aus: „Es ist ein Wunder, kein Traum, sie lebt!“ Ausgangspunkt meiner hier vorliegenden gedanklichen Reise war die Erinnerung an ein Gespräch mit dem charismatischen Schweizer Pastor Lukas Spinner, der mir in unseren tiefen Gesprächen über ein mögliches Leben nach dem diesseitigen erklärte: Die einzige Möglichkeit, die er sehe, sei das Eingehen unserer Seele in die Liebe. Mit meinen persönlichen Lebenserfahrungen und den Erfahrungen aus meiner Arbeit mit Menschen möchte ich versuchen, mich an das bewegende Thema Liebe heranzuwagen, und hoffe, dass Sie mich auf diesem abenteuerlichen Weg ein kleines Stück begleiten. Inspiriert von Erich Fromms Buch „Die Kunst des Liebens“ und Ingeborg Bachmanns Gedicht „Erklär mir, Liebe“ wende ich den Blick nach innen, suche meinen eigenen Zugang zur Liebe und übe mich – angeleitet von den Mystikerinnen Teresa von Avila und Hildegard von Bingen – darin, von tief innen zu lieben. Tief innen zu lieben bedeutet auch das Zulassen der Liebe: die Kunst, sich lieben zu lassen. Meine Erfahrungen aus den Träumen, die Gedanken des Herzchirurgen Friedl sowie Texte von Viktor Frankl und David Steindl-Rast waren weitere Inspirationen für die Arbeit an diesem Textband. Übung, Meditation, Träume, Märchen und Spiritualität sollen uns durch dieses Buch begleiten und einen Weg weisen IN DIE KUNST, ZU LIEBEN UND UNS LIEBEN ZU LASSEN. Zum besseren Verständnis möchte ich meine Lebensgeschichte, die im Buch tagebuchartig aufscheint, vorausschicken. Die Auszüge aus meinen Tagebüchern werden von Assoziationen, Träumen und Gedanken ergänzt, die die Erfahrungen eines Weges und den uns allen immanenten inneren Reichtum der Liebe aufzeigen. DIE WALDHEIMAT
Bei einem Fliegerangriff in Süddeutschland zu Beginn des Zweiten Weltkrieges überlebten meine Eltern und ich nur mit Glück, weil wir uns in jener Hälfte des Luftschutzkellers aufhielten, in welche die Bombe nicht einschlug. Ich war damals noch nicht zwei Jahre alt und ich erinnere mich vor allem an eine Nachtfahrt durch die zerbombte Stadt Stuttgart, unter einem mit Sternen übersäten Himmel. Meine Eltern schoben mich im Kinderwagen in den dunklen Straßen unter herabhängenden Elektrodrähten bis zu einem kleinen Gasthof, in dem wir Aufnahme fanden. Beinahe eine Weihnachtsgeschichte? Danach erlischt meine Erinnerung und sie setzt erst wieder ein, als ich nach einer langen Bahnreise, die ich offensichtlich verschlafen hatte, in einem kleinen Paradies erwachte. Für meine Kinderaugen glich diese heile Bergwelt, die sich vor meinem Kinderzimmerfenster mir eröffnete, dem Himmel auf Erden. Wiesen, Bäume und weite Wälder umgaben uns in dem kleinen Bergdorf Fischbach in den steirischen Bergen, das mir für Jahre zur Heimat einer teils glücklichen Kindheit werden sollte, in der mich meine Eltern vor dem weiteren Kriegsgeschehen bewahren konnten. Diese Erfahrung zwischen Schmerz und Heilung muss sich offensichtlich als eine wesentliche Erfahrung in meine Kinderseele gelegt haben, das Wissen, dass Wunden sich mit Wundern verbinden können. Ein weiteres prägendes Erleben meiner Kindheit war die Hoffnung der bange wartenden Mütter auf eine Nachricht von ihren Söhnen, die Soldaten an der Front waren. Schon als Kind bewunderte ich dieses wundersame Gefühl der Hoffnung einer Mutter und ich glaube, sie begleitet bis heute meinen Lebensweg, auch wenn ich heute die dunklen Seiten der Welt kenne. Meinen Vater erlebte ich als Kind als weisen und gütigen Mann, er lehrte mich, dass ich mein Möglichstes beizutragen habe, wenn ich mir etwas wünsche. Mir leuchtete das schon damals ein und ich bin bis heute für diese Einsicht dankbar. Sie ist eine verlässliche Lebensbegleiterin geworden. Dass wir in dieser wunderbaren Natur nahe der Waldheimat des Dichters Peter Rosegger in einem stattlichen Gutshaus Unterkunft fanden, hatte ich auch meinem Vater, der in seiner schweren Jugend ein Studium der Jurisprudenz absolviert hatte, zu verdanken. Er vertrat in der Kriegszeit eine Schweizer Aktiengesellschaft, der dieser Gutsbetrieb gehörte; hier durften wir uns vom Krieg verschont zurückziehen. Am Ende mussten wir allerdings mit Pferd und Wagen vor dem Überfall russischer Soldaten in eine englische Zone in der Obersteiermark flüchten. KINDERJAHRE
Das Haus lud mich in den Kinderjahren immer wieder zu Entdeckungsreisen ein und blieb bis zum Schluss doch trotzdem auch ein Geheimnis. Insbesondere der geräumige Dachboden über unseren Wohnräumen flößte mir großen Respekt ein und ist bis zum Schluss wohl teilweise unentdeckt geblieben. Insbesondere in der Weihnachtszeit regte er meine reiche Fantasiewelt an und ich glaubte fest, dass dort oben Engel wohnen, die ich bei ihrer Arbeit nicht stören dürfe. Klar war mir nur, dass aus ihm in dieser Zeit immer wieder wundersame Dinge verschwanden. Vielleicht ist mir dieses Gefühl bis heute nicht verloren gegangen, dass über mir sich Dinge ereignen, die sich mir nicht sofort eröffnen, aber die ich dennoch zu achten habe. Den dunklen, kalten Keller unter uns empfand ich als leicht bedrohlich. Er machte mir Angst, auch wenn aus ihm immer wieder gute Dinge wie Erdbeermarmelade und Himbeersäfte hervorkamen, die diese Dunkelheit und Kälte offensichtlich brauchten. Er löste in mir allerdings auch eine Sehnsucht aus, doch einmal mutig in ihn hinunterzusteigen. Tat ich es? Diese Frage begleitet mich bis heute in meinen Träumen. Ich bin nicht sicher, ob ich es damals wagte. Jetzt bin ich wesentlich mutiger, in das Fundament meines inneren Hauses, den Keller, hinabzusteigen, und es überraschen mich bis heute wundersame Dinge. Das Haus war umgeben von Blumengärten, Parkanlagen, alten Bäumen und Wiesen, auf denen Pferde weideten. All das spielte sich vor der Glastür meines Kinderzimmers ab, die direkt auf einen großen Holzbalkon führte. Er besteht noch heute, beinahe 80 Jahre später, so wie damals. Ich besuchte ihn im vergangenen Sommer und verbrachte eine warme Nacht auf ihm – unter einem Sternenhimmel wie damals. An der linken Hausseite befanden sich die Ställe für die Kühe, Schweine und Hasen. Letztere hatten es mir besonders angetan. Die Pferde flößten mir Achtung ein, sie waren am Ende der Weide vor meinem Fenster in besonderen Stallungen untergebracht. In ihrem rechten Teil befand sich die Wohnung des Pferdebetreuers und seiner Familie, der Schneidhofers. Auf engstem Raume wohnten die Eltern mit ihren fünf Kindern. Und ich als sechstes saß irgendwo dazwischen, denn ich fühlte mich in dieser einfachen Stube mit dem herzlichen Umgang wohler als in der vornehmen, kühlen Umgebung meines Elternhauses. Ich bin meinen Eltern noch heute dankbar, dass sie nie eifersüchtig waren und mich immer gehen ließen, wenn ich wollte. Später, als ich am Wochenende aus der großen Stadt kam, sauste ich immer erst zur Familie Schneidhofer, ich erinnere mich an keinen Vorwurf meiner Eltern diesbezüglich. Ich wuchs in vielerlei Hinsicht frei auf. Frau Schneidhofer habe ich als mütterliches Wesen in Erinnerung. Sie saß immer auf einer Holzkiste und stand nur auf, wenn sie ein Scheit nachlegte oder die Suppe umrührte. Wir Kinder saßen eng gedrängt um sie herum und ich glaube, das genügte uns. Nur mussten wir alle fluchtartig den Raum verlassen, wenn sie einmal am Tag mit dem Besen die Küche auskehrte. Allerdings herrschten über uns immer die Bedrohungen des Weltkrieges, denn Richard, der älteste Sohn, befand sich an der Front. Wir Kinder befürchteten schon, dass eines Tages der Briefträger vor der Tür stehen würde, mit der Nachricht, dass Richard vermisst sei. Trotzdem gaben wir alle mit ihr die Hoffnung nicht auf, dass er doch noch heimkehren werde. So umgab mich in der Idylle auch das Bedrohliche der Welt und die Hoffnung, dass sich ein Wunder ereignen könnte. Ich glaube, diese Gegensätze von Freude und Schmerz blieben meinem Leben treu. Ich wurde früh mit ihnen vertraut und trug sie in mir. Eine weitere eindrückliche Erinnerung in diesem Zusammenhang waren die Besuche meiner schrulligen Tante Elfriede. Sie war Rotkreuzschwester an der Front und kam immer wieder erschöpft und abgemagert per Viehwaggon in unser kleines Bergdorf, um sich bei uns zu erholen. Der Anblick meiner Tante...


Ute Karin Höllrigl studierte Rechtswissenschaften in Graz. Aufgrund eines Berufstraumes beginnt die Autorin ein Studium am C. G. Jung Institut Zürich, Lehranalyse bei Arnold Mindell. Zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen, Lehrtätigkeit am Seminarinstitut für Mal- und Gestaltungstherapie in Wien, Lehranalytikerin am C. G. Jung Institut Zürich.



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