Buch, Deutsch, 303 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 692 g
Buch, Deutsch, 303 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 692 g
ISBN: 978-3-7705-5944-2
Verlag: Wilhelm Fink Verlag
Der Mensch sei von Natur aus politisch, sagt Aristoteles, nur im geordneten Gemeinwesen der Polis finde er seine Bestimmung. Seit der Antike dient die menschliche Natur zur Legitimierung sehr verschiedener, keineswegs ›natürlicher‹ politischer Ordnungen. In historischen Fallstudien vom Alten Orient bis zur Frühen Neuzeit untersuchen die Beiträge, wie das Verhältnis von Menschennatur und politischer Ordnung gedacht und dargestellt wurde, welche normative Kraft es entfaltete, welche Hierarchien, Machtverhältnisse und Herrschaftsformen es stützte und wo es an seine Grenzen stieß. Denn nicht allein Ordnung, sondern auch ihr Gegenteil kann als naturhaft identifiziert werden. In der Geschichte der politischen Anthropologie zeigt sich der Rekurs auf Natur als ebenso wirkmächtig wie ambivalent. Gerade ihre Bruchlinien und Widersprüche machen vormoderne Auseinandersetzungen um das Verhältnis von Menschennatur und politischer Ordnung für heutige Diskussionen interessant.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Andreas Höfele und Beate Kellner
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Christoph Levin
Der König und die göttliche Weltordnung im alten Israel . . . . . . . . . . . . . . 15
Reinhard Müller
Die Rede vom Bösen im Gesellschaftsentwurf des Deuteronomiums . . . . . . 29
Christof Rapp
„Der Staat existiert von Natur aus“ – Über eine befremdliche These im
ersten Buch der Aristotelischen Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Peter Adamson
State of Nature: Human and Cosmic Rulership in Ancient Philosophy . . . . 79
Michael Waltenberger
Wortgewaltige Wolfsvernichtung – Aspekte des Politischen im lateinischen
Ysengrimus (um 1150) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
Susanne Lepsius
Die origo des Menschen und die Konstruktion der politischen Ordnung:
ursprüngliche und nachgebildete Zugehörigkeit zu einem Gemeinwesen
im juristischen Diskurs des Spätmittelalters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
Beate Kellner
Kaiser und Papst. Verkörperungen von Herrschaft im Übergang vom
Spätmittelalter in die Frühe Neuzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
Ulrich Pfisterer
Die Erotik der Macht. Visualisierte Herrscher-Potenz in der Renaissance . . . 177
Herfried Münkler
Menschliche Natur und politische Ordnung bei Niccolò Machiavelli und
Thomas Hobbes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203
Arndt Brendecke
Der Habitus der Unverfügbarkeit. Über das Verhalten im Amt
am Beispiel spanischer Amtsträger der Frühen Neuzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 221
Mariacarla Gadebusch Bondio
Demortua natura als Schlüssel zu einem langen Leben. Medizinkritik,
Experimentierlust und Mythendeutung bei Francis Bacon . . . . . . . . . . . . . . 235
Friedrich Vollhardt
Die Natur des Menschen und die Konstruktion der politischen Ordnung . . 259
Andreas Höfele
Ende gut, alles gut: Natur und Gesetz in Shakespeares Komödie . . . . . . . . . 269
Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289
Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293
Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297