Buch, Deutsch, Band 19, 24 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 65 g
a Von dem Anfange und Entstehung der Wasserleitung, b Von der Continuation des selbigen und c Von der Gäntzlichen Vollendung des selbigen
Buch, Deutsch, Band 19, 24 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 65 g
Reihe: Kleine Texte der Franckeschen Stiftungen
ISBN: 978-3-939922-68-1
Verlag: Franckesche Stiftungen
Die Wasserversorgung in den Franckeschen Stiftungen war von Beginn an ein wichtiges Thema für die stetig wachsenden Schul- und Bildungsanstalten August Hermann Franckes (1663–1727). Es wurde nicht nur reines Trinkwasser benötigt, sondern auch Wasser zum Brauen und für die Essenszubereitung, aber auch für die Körperhygiene der Kinder und Angestellten, für die Wäsche, zum Reinigen der Gebäude und nicht zuletzt auch für die Versorgung der Tiere. Welche immensen Anforderungen damit an die vormoderne Wasserversorgung gestellt waren, wird angesichts des Umstandes, dass in Franckes Todesjahr allein 1.725 Kinder im Waisenhaus und den Schulen der Anstalten gezählt wurden, deutlich. Wurde zu Beginn unter enormen logistischem Aufwand und sehr hohen Kosten das Wasser noch aus der Saale in die Anstalten transportiert, wurde die Notwendigkeit einer eigenen Wasserversorgung zunehmend dringlicher, da neben Kosten und Aufwand auch die Wasserqualität der Saale minderwertig war.
Eine eigenständige Lösung zeichnete sich durch die Erschließung einer eigenen Quelle südlich des Stiftungsgeländes ab. Die hier edierte Akte aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen gibt Aufschluss über die Notwendigkeiten einer eigenen Wasserversorgung sowie über die Einrichtung des erforderlichen Stollen- und Röhrensystems sowie über die Maßnahmen, die zum Erhalt und Unterhalt eines solch komplexen Baues aufgebracht werden mussten. Die »General-Charte von der gantzen Wasserleitung des Waysenhauses« liegt dieser Schrift als ausklappbarer Plan bei und zeugt von dieser bemerkenswerten Ingenieursleistung der Frühen Neuzeit.