Buch, Deutsch, Band 057, 170 Seiten, Format (B × H): 161 mm x 242 mm, Gewicht: 315 g
Reihe: Berichte und Studien
Asylanten und ausländische Studenten in Sachsen-Anhalt 1945 -1970
Buch, Deutsch, Band 057, 170 Seiten, Format (B × H): 161 mm x 242 mm, Gewicht: 315 g
Reihe: Berichte und Studien
ISBN: 978-3-89971-750-1
Verlag: V & R Unipress GmbH
Die Asyl- und Ausländerpolitik der DDR bewegte sich im Spannungsfeld von ideologischem Anspruch und Realpolitik. Sie schwankte zwischen dem Ideal des 'proletarischen Internationalismus' und nationalen außenpolitischen Interessen. Bezogen auf Asylanten aus Spanien, Griechenland, Iran, ehemaligen Angehörigen der französischen Fremdenlegion und Studenten aus der ›Dritten Welt‹ zeigt Frank Hirschinger diese Diskrepanz am Beispiel des Landes Sachsen-Anhalt bzw. der DDR-Bezirke Halle und Magdeburg. Dabei wird deutlich, dass der instrumentelle Aufnahmewille der SED den jeweiligen außenpolitischen Prioritäten der DDR unterlag. Hinter der offiziell gepflegten propagandistischen Fassade trafen die in der DDR lebenden Ausländer auf mangelndes Verständnis, paternalistische Haltungen und politisches Misstrauen. Um die Ausländer als Kaderreserve für eine potenzielle sozialistische Entwicklung ihrer Heimatländer heranzubilden und politisch unter Kontrolle zu halten, wurde ein engmaschiges Ausbildungs- und Betreuungssystem organisiert. Darüber hinaus leiteten Parteistellen und das Ministerium für Staatssicherheit umfangreiche Überwachungsmaßnahmen ein. Ausländer fanden sich sowohl auf der Seite der Täter als auch unter den Opfern politischer Repressionen.
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Policy towards foreigners living in the German Democratic Republic was determined by both 'proletarian internationalism' and national interests of GDR`s foreign policy. Referring to fugitives from Spain, Greece, Iran, former members of the French Foreign Legion and students coming from developing countries, Frank Hirschinger proves this discrepancy by regarding Sachsen-Anhalt respectively GDR`s districts Halle and Magdeburg. Hirschinger demonstrates, that granting asylum for certain groups of fugitives was instrumentalized for political purpose and was in fact determined by priorities of GDR´s foreign policy. Beyond official propaganda foreigners living in the GDR faced a lack of understanding and political distrust. A dense network of education and welfare was created, because foreigners were regarded as cadres for a potentially socialist development of their countries and should also be controlled. Moreover intense supervision was exerted by political institutions and GDR´s secret service. By that foreigners became either victims or perpetrators of political repression.>