Hirdt | Perry Rhodan Neo 92: Auroras Vermächtnis | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 92, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

Hirdt Perry Rhodan Neo 92: Auroras Vermächtnis

Staffel: Kampfzone Erde 8 von 12
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8453-4792-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Staffel: Kampfzone Erde 8 von 12

E-Book, Deutsch, Band 92, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

ISBN: 978-3-8453-4792-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Im Juni 2036 stößt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond auf ein havariertes Raumschiff der Arkoniden. Damit verändert er die Weltgeschichte. Die Terranische Union wird gegründet, sie beendet die Spaltung in Nationen. Ferne Welten rücken in greifbare Nähe. Eine Ära des Friedens und Wohlstands scheint bevorzustehen. Doch dann bringt das Große Imperium das irdische Sonnensystem unter seine Kontrolle. Die Erde wird zu einem Protektorat Arkons. Die Terranische Union beugt sich zum Schein den neuen Herrschern, während der Widerstand wächst. Unaufhörlich verschärfen sich die Spannungen zwischen Menschen und Arkoniden - und als ein Arkonide eine junge Amerikanerin ermordet, scheint der Moment gekommen, an dem das Pulverfass Erde explodiert ...

Hirdt Perry Rhodan Neo 92: Auroras Vermächtnis jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


2.
Schlachtschiff AGEDEN, Erdorbit Dienstag, 12. Januar 2038   Chetzkel starrte an die Decke seiner Kabine. Es war finster; das letzte Drittel der Nachtphase hatte begonnen. Er hätte tief und fest schlafen sollen, wie Mia neben ihm. Die katzenhafte Menschenfrau atmete langsam und gleichmäßig. Er selbst war hellwach. Sechs Erdtage. Fast eine Woche war verstrichen, seit die Raumschiffe der Menschen knapp aus seiner Falle entkommen waren. Er korrigierte sich in Gedanken: die Imperiumsraumer, die Menschen und Naats gestohlen hatten. Sechs Tage ohne jeden Fortschritt. Er wusste immer noch nicht, wo sich die Reste der 247. Grenz-Patrouille versteckten, die man auf diesem Planeten in aufgeblasenem Größenwahn »Terranische Flotte« nannte. In den Trümmern der zwei abgeschossenen Beiboote gab es keinen Hinweis. Von den zwei Überlebenden, die sie daraus geborgen hatten, hatte der erste Selbstmord begangen – der Naat hatte sich den Schädel an der Krankenzimmerwand eingerannt. Und der zweite war nach wie vor nicht vernehmungsfähig. Chetzkel rollte sich auf die Seite, dann wieder zurück. Er kam nicht zur Ruhe. Licht machen? Arbeiten? Irgendetwas tun, das seine Gedanken von den frustrierenden Rückschlägen ablenkte? Wenn er aufstand, würde er Mia wecken. Schließlich stemmte er sich aus dem Bett empor. So weit kam es noch, dass ein Reekha der Imperiumsflotte seine Entscheidungen vom Schönheitsschlaf einer Wilden abhängig machte. »Licht.« Die Wände begannen schwach zu leuchten und tauchten die Kabine in gleichmäßige, schattenlose Helligkeit. Besprechungstisch, Stühle, Holo-Konsole; daneben die Hygienezelle, in der er seine Schuppenhaut reinigte und gelegentlich die Fangzähne spitzte. Alles war schnörkellos und zweckmäßig, so wie Chetzkel es schätzte. Das übergroße, weiche Bett allerdings und vor allem die nackte Menschenfrau darauf passten nicht recht zur nüchternen Einrichtung. Aber eine kleine Extravaganz durfte er sich als Oberbefehlshaber der Protektoratsflotte leisten. Sein Blick verweilte auf Mia, folgte den Kurven ihres Körpers. So wie er in mancherlei Hinsicht einer Schlange ähnelte, glich sie entfernt einer Katze. Wieder einmal bewunderte er die kunstvolle Tätowierung, die fast ihre ganze Haut bedeckte und auf den ersten Blick tatsächlich wie Fell wirkte. Die implantierten Schnurrhaare in dem schönen Gesicht zitterten leicht im Rhythmus ihres Atems. In einer langsamen, eleganten Bewegung streckte sie einen Arm in Richtung Kopfende, den anderen zur Seite und räkelte sich lasziv. Chetzkel hatte eine Idee, was ihn eine Weile von seinen Sorgen ablenken könnte. Danach würde er wohl auch einschlafen können. Er setzte sich wieder auf das Bett und beugte sich über Mia. Sanft strich er über ihre Wange, über ihren Hals und folgte mit den Fingerspitzen dem feinen Bogen ihres Schlüsselbeins. Sie drehte sich auf den Rücken, hob die Arme und streichelte seine muskulösen Schultern. Dann verschränkte sie die Finger hinter seinem Hals und zog ihn an sich. Aus gelben Katzenaugen sah sie ihn erwartungsvoll an. »Miau«, hauchte sie. »Schon munter?« Ein gedämpfter Signalton erklang von der Holo-Konsole. Mit einem Satz war Chetzkel aus dem Bett, stürzte hinüber und sah sich die Nachricht an. Sie kam von Sabur. Endlich! Mia setzte sich auf. Sie sah beleidigt aus, aber das war Chetzkel herzlich egal. »Zieh dich an, wenn du mitwillst«, sagte er. »Und was ist wichtiger als das, was wir gerade vorhatten?« Chetzkel grinste und entblößte seine spitzen Zähne. »Wir machen einen Krankenbesuch.«   Der gefangene Naat schwebte reglos mitten im Raum. Chetzkel beobachtete ihn durch das Fenster der Quarantänestation. Hinter ihm standen Mia und der Mediker Sabur. Der Arzt hatte einen antibiotischen Kittel, Handschuhe und einen Luftfilterhelm angelegt. Er selbst und Mia brauchten keine solche Ausrüstung. Sie trugen Körperschirme, die nicht nur jeden Angriff von außen abwehrten: Sie töteten auch alle Keime aus ihrer eigenen Atemluft, die den wichtigen Patienten gefährden könnten. Um die Naats zu versorgen, die sie aus dem zerstörten Beiboot der ITAK'TYLAM geborgen hatten, waren mehrere Wände aus der Krankenstation entfernt worden. Aus acht Quarantänezimmern waren zwei geworden, jeweils groß genug für eines der riesenhaften Wesen. Nach Merkooans Selbstmord waren die Wände in Verduuls Zimmer gepolstert und zusätzlich mit Prallschirmen gepuffert worden. Der Naat selbst hatte davon nichts mitbekommen. Er schwebte während der gesamten Wiederbelebungs- und Heilungsphase liegend im Raum, ohne Wand- oder Bodenkontakt. Allerlei Feinheiten aus Arkons Werkstätten und Forschungslaboren ließen sein Herz schlagen und heilten die großflächig verbrannte Haut. Der Energieaufwand für die Antigravationsprojektoren war eigentlich durch nichts zu rechtfertigen. Aber was lief bei der Befriedung dieses Protektorats schon normal? Eigentlich hätte die Erde längst eine Oase des Wohlstands sein müssen, eine ruhige, freundliche Welt mit Massengräbern voller Widerständler. Auf solch einem idyllischen Planeten müsste man sich auch keine Sorgen machen wegen einer Handvoll gestohlener oder fahnenflüchtiger Raumschiffe, die irgendwo lauerten – ausreichend weit entfernt, um sich der Ortung zu entziehen, aber nah genug, um die Stabilisierung des Protektorats zu stören. Und all das nur, weil der Fürsorger ihm untersagte, auf Provokationen der Menschen angemessen zu reagieren. Auf der Erde waren Chetzkel die Hände gebunden, solange Fürsorger Satrak lebte. Der weigerte sich allerdings hartnäckig zu sterben, egal wie sehr man nachhalf. Aber Satraks Macht war nicht absolut. Verteidigungsfragen fielen in Chetzkels Verantwortung als Reekha; in diesem Bereich konnte der Fürsorger ihn nicht einfach übergehen. Er war wild entschlossen, der lästigen Plage in seinem Rücken schnellstmöglich den Garaus zu machen. Dazu musste er wissen, wo sich die Menschen und die abtrünnigen Naats versteckten. Dafür brauchte er Verduul. »Wie geht es ihm?« Sabur prüfte vor seiner Antwort den Medoscanner. »Der Naat ist weitgehend geheilt und ansprechbar.« Der Deserteur hatte ihre Anwesenheit noch nicht bemerkt. Einer von Tausenden Deserteuren, die sich auf Perry Rhodans Seite geschlagen hatten. Abschaum. »Dann mal los.« Chetzkel nickte Sabur zu. Dieser zögerte einen Augenblick, ehe er ein Steuerholo neben der Tür berührte. Der Naat stürzte zu Boden. Die Akustikfelder übertrugen einen Schmerzensschrei aus dem Inneren des Raums. Sabur öffnete die Tür. Sie traten hindurch und sahen auf den Verräter hinab, der sich langsam und offensichtlich unter Schmerzen auf alle viere rappelte. Aufgerichtet mochte der Naat gut drei Meter messen. Selbst in seiner jetzigen Haltung blickten seine drei Augen immer noch auf Chetzkel hinab. Er ertappte sich dabei, dass er zurückweichen wollte. Stattdessen machte er einen Schritt nach vorn. »Verduul von der desertierten ITAK'TYLAM. Weißt du, welche Strafe auf Fahnenflucht und bewaffneten Widerstand gegen das Imperium steht?« Der Naat sah ihn stumm an. Was ging in ihm vor? Chetzkel hatte die Gesichter der aggressiven Riesenwesen noch nie gut deuten können. »Ich spreche mit dir, Verräter! Antworte gefälligst!« Verduul knurrte tief und kehlig. Dann sprach er mit grollender Stimme: »Ich hätte im Feuer sterben sollen.« Er schloss die Augen und beachtete den Reekha nicht weiter. Chetzkel spürte, wie sein Puls schneller wurde. Er rang um seine Selbstbeherrschung; aber ein Reekha verlor nicht die Kontrolle. Niemals. »Du bist nicht nur ehrlos, sondern auch dumm.« Der Naat riss die Augen wieder auf. Er neigte sich Chetzkel entgegen, kam bedrohlich nah. Nicht zurückweichen! Dein Schirm ist sicher! Der Offizier hielt dem feindseligen Blick des Raumsoldaten stand. »So, habe ich deine Aufmerksamkeit. Gut.« Seine gespaltene Zunge stieß kurz zwischen den Fangzähnen hervor und benetzte seine Lippen. »Weißt du, wo du bist und wie du hierherkommst?« Der Naat schwieg. »Du bist bei der Explosion der ITAK'TYLAM IV fast verbrannt. Wir haben dich aus den Trümmern des Beiboots geborgen – du verdankst uns dein Leben. Sabur hat dich von den Toten zurückgeholt.« Verduul fixierte nun den Mediker. »Du hast mich entehrt.« Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sich Chetzkel, dass Sabur ebenfalls an seinem Platz blieb. Zu seiner Verblüffung sah er, wie sich in Saburs Augenwinkeln Tränen der Erregung bildeten. »Was hast du gesagt?«, herrschte der Mediker seinen Patienten an. »Wie sprechen Naats Arkoniden an?« Verduul zuckte zurück und senkte den Kopf. Jahrzehnte im Dienst auf arkonidischen Schiffen ließen sich nicht so schnell abschütteln. »Sie haben mich entehrt.« Chetzkel nickte anerkennend. Offensichtlich war Sabur mit einigem Selbstvertrauen aus den Kämpfen auf Dysnomia zurückgekehrt. Er nahm sich vor, den Mediker in Zukunft zu beobachten – vielleicht empfahl er sich für höhere Aufgaben. Dank seiner Hilfe hatte er den Naat von Anfang an in der Defensive. Nun übernahm er die Gesprächsführung wieder selbst. »Du kennst die Strafe für Verrat.« »Sie haben mich nicht wiederbelebt, um mich zu töten.« »Doch, doch, genau das werden wir tun. Du warst schließlich an einem Angriff auf die AGEDEN beteiligt. Selbstverständlich wirst du zum Tode verurteilt.« Er machte eine Kunstpause. Jetzt kam der kritische Augenblick. »Aber vorher kannst du deine Ehre...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.