E-Book, Deutsch, Band 3040, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Hirdt Perry Rhodan 3040: Arkons Admiral
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8453-6040-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Mythos"
E-Book, Deutsch, Band 3040, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-6040-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Mehr als 3000 Jahre in der Zukunft: Längst verstehen sich die Menschen als Terraner, die ihre Erde und das Sonnensystem hinter sich gelassen haben. In der Unendlichkeit des Alls treffen sie auf Außerirdische aller Art. Ihre Nachkommen haben Tausende von Welten besiedelt, zahlreiche Raumschiffe fliegen bis zu den entlegensten Sternen. Perry Rhodan ist der Mensch, der von Anfang an mit den Erdbewohnern ins All vorgestoßen ist. Nun steht er vor seiner vielleicht größten Herausforderung: Die Rückkehr von seiner letzten Mission hat ihn rund 500 Jahre weiter in der Zeit katapultiert. Eine sogenannte Datensintflut hat fast alle historischen Dokumente entwertet, sodass nur noch die Speicher seines Raumschiffes RAS TSCHUBAI gesichertes Wissen enthalten. Weil er mehr über die aktuelle Situation wissen will, ist Rhodan mit der RAS TSCHUBAI in das sogenannte Galaxien-Geviert aufgebrochen. Diese Region ist über 270 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Von dort stammen unter anderem die Cairaner, die sich als die neuen Schutzherren in der Menschheitsgalaxis eingesetzt haben. Mit den aktuellen Verhältnissen in der Milchstraße müssen sich weiterhin der Arkonide Atlan und andere Aktivatorträger auseinandersetzen. Das muss Atlan unter anderem im Umfeld des Kugelsternhaufens M 13 feststellen - dort wirkt ARKONS ADMIRAL ...
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1. 18. März Dashkon-Dunkelwolke Die FENOMERA FALKASS kam aus dem Linearraum und mit ihr dreiundzwanzig Schiffe eines barnitischen Handelskonvois. Abgesehen davon zeigte die Ortung in mehreren Lichtjahren Umkreis nichts. Chaunna wusste aber, dass sie log. Neun weitere USO-Raumer neben der FENOMERA hatten die Linearetappe ebenfalls mitgemacht und waren mit dem Rest des Konvois zum Orientierungsstopp auf Unterlicht gegangen. Aber diese neun hatten ihren UMBRA-Schirm aktiviert: das Neueste und Beste, was die USO an Tarntechnik aufzubieten hatte. Die Entwicklung war so spektakulär, dass sogar eine Schiffsklasse nach ihr benannt worden war. Die UMBRA-Raumer durchmaßen fünfhundert Meter. Sowohl hinsichtlich Geschwindigkeit als auch aktiver und passiver Bewaffnung waren sie durchaus beeindruckend. Ihre Besonderheit aber lag darin, dass ihr Tarnschirm die neueste Generation der LAURIN-Antiortung mit der Wirkung eines Paros-Schattenschirms kombinierte. Dazu kamen Filter zur Erzeugung von Tarnidentitäten inklusive passender Energiesignaturen und Tasterreflexionen. Wenn die UMBRAS unsichtbar bleiben wollten, blieben sie das. Wenn sie als Scheinriesen, als vermeintliche Ultraschlachtschiffe daherkommen wollten, ging das ebenfalls. Chaunna bevorzugte es, die FENOMERA FALKASS als Teil des Händlerkonvois zu tarnen und die anderen UMBRAS vor neugierigen Augen zu verbergen. Ihre Aufgabe war, Waren und Schiffe heil von Plophos zu den arkonidischen Kristallbaronien in M 13 zu bringen – oder Thantur-Lok, wie der Kugelsternhaufen auf den astrogatorischen Karten der Arkoniden hieß. Seit Lordadmiral Monkey vor etwa einem Monat bei den Cairanern das Privileg für die USO erwirkt hatte, gegen Bezahlung Geleitschutz zu geben, hatten erste Kommandanten dieser USO-Schutzgeschwader unterschiedliche Taktiken entwickelt. Manche setzten auf sichtbare Präsenz – und wahrscheinlich würde der Erfolg ihnen da recht geben. Die Ladhonischen Scharen griffen meist allein oder mit einer kleinen Anzahl von Einheiten an. Zehn Kampfraumschiffe waren ein gewichtiges Argument gegen einen solchen Überfall. Doch Chaunna hielt es mit dem Lehrsatz ihrer Mutter: Erst schnuppern, dann den Rüssel in den Topf. Dass diese unithische Weisheit es noch nicht ins USO-Ausbildungshandbuch geschafft hatte, war im Grunde ein Skandal. Das allerdings schien das gesamte nicht-unithische Personal der Vielvölkerorganisation nicht zu interessieren, sodass Chaunna ihren missionarischen Eifer in dieser Hinsicht irgendwann ad acta gelegt hatte. Seit sie ihren eigenen kleinen Verband befehligte, legte ohnehin sie die Spielregeln fest. Sie hatte das Gefühl, dass viele ihrer Kollegen die Ladhonen unterschätzten. Einzelne Einheiten konnte man mit massiver Präsenz sicher abschrecken. Aber es war erst zwei Monate her, dass sie in einer gemeinsamen Aktion mit Hunderten Schiffen den Planeten Trandafir angegriffen hatten. Eine signifikante und bislang einmalige Abweichung von ihrem üblichen Muster. Aber falls sich dieses Vorgehen wiederholte und falls Chaunna das Pech hatte, dabei vor Ort zu sein – dann wollte sie nicht, dass der Gegner von vornherein wusste, dass sie nur über zehn Schiffe gebot. Hemtrak-B3 meldete sich über Funk. Chaunna schnaubte enerviert, dann berührte sie mit dem Rüssel eine Schaltfläche, um das Gespräch anzunehmen. Das feiste Gesicht des Barniters erschien, allerdings so weit verkleinert, dass es mit Chaunnas ästhetischen Maßstäben vereinbar war. Auch die Lautstärke war aus bitterer Erfahrung gedrosselt. »Wann geht es endlich weiter?«, giftete der Anführer der Händler ohne jede Begrüßung. »Wir haben Verträge einzuhalten! Wir sind schon anderthalb Tage hinter unserem Zeitplan, und dieser erneute überflüssige Stopp wirft uns weitere ...« »Halt den Mund!«, unterbrach Chaunna. Jegliches Bemühen um Höflichkeit hatte sie am vierten Tag der gemeinsamen Reise beerdigt, da sie ohnehin nicht erwidert wurde. »Besser zu spät als gar nicht anzukommen.« »Diese unnötigen Unterbrechungen ...« »... sind nötig«, grätschte sie erneut in den beginnenden Wortschwall. »Wir konnten dadurch schon einer Ladhonenattacke ausweichen.« »Das weißt ...« »... du nicht, willst du wohl sagen«, übernahm Chaunna sofort wieder. »Und du weißt nicht, ob sie nicht angegriffen hätten, wenn wir den Sektor nicht umflogen hätten. Und jetzt reg dich ab. Laut unserer Ortung ist im Dubnayorsystem alles ruhig. Wir warten noch ein paar Ergebnisse der Fernortung ab. In fünf Minuten gebe ich das Signal zum Weiterflug.« Dubnayor lag in der Dashkon-Dunkelwolke, etwa 1200 Lichtjahre vor Thantur-Lok. Dort befand sich eine Kontrolleinrichtung der Kristallbaronien. Handelsschiffe mussten sich dort anmelden, bevor ihnen der Einflug in den Sternhaufen gestattet wurde. Wer ohne entsprechende Genehmigung nach M 13 vorstieß, bekam es schnell mit einem der vielen arkonidischen Wachgeschwader in der Grenzzone zu tun. Bei Dubnayor selbst kam es allerdings häufiger zu Auseinandersetzungen. Diese Art vorgelagerter Posten war nicht so gut geschützt wie das Gebiet von M 13 selbst, und allein im letzten halben Jahr hatte es dort zwei bewaffnete Auseinandersetzungen der Arkoniden mit den Naatschen Freischaren und eine mit einem Ladhonenschiff gegeben. Deshalb wollte Chaunna erst einmal aus dreißig Lichtjahren Distanz sichergehen, dass alles ruhig war. Erst schnuppern, dann den Rüssel in den Topf. »Das will ich aber auch ...« Chaunna beendete das Gespräch, bevor der Barniter seine leere Phrase zu Ende bringen konnte. Sie wurde dafür bezahlt, dass die Händler heil ankamen; nicht dafür, dass sie sich glücklich fühlten wie nach einer Ultraschall-Reinigung ihres ohnehin viel zu kleinen Riechorgans. Sie wackelte mit dem Kopf, um die Gedanken an Hemtrak-B3 abzuschütteln. Prinzipiell hieß sie Monkeys Initiative gut, dass die USO aus dem Verborgenen trat und wieder offen auf der galaktischen Bühne agieren konnte. Dass man dafür Spezialisten und QuinTechs zu besseren Leibwächtern degradierte, gefiel ihr weniger. Als hätte sie es mit dem Gedanken an den Lordadmiral heraufbeschworen, ging in diesem Moment eine Textnachricht von Monkey bei ihr ein. Ein einzelnes Zeichen: ? Chaunna setzte sich unwillkürlich strammer in ihrem Kommandantenplatz. »Sofortige Antwort!«, befahl sie. »Verzögerung. Mussten Ladhonen umgehen. Erreichen M 13 voraussichtlich in vier Stunden.« Monkeys Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Bericht über Flottenbewegungen in M 13 ist überfällig. Mehr brauchte es nicht, um Chaunna in ihrem Sitz wieder schrumpfen zu lassen. Selbstverständlich schickte der Lordadmiral seine Schiffe nicht nur als Leibwächter aus. Sie nutzten die neu gewonnene Bewegungsfreiheit, um Informationen über die militärische Lage in der Milchstraße zu sammeln. Und einen entsprechenden Auftrag hatte Chaunna wohl gerade an die Wand gefahren, wenn Monkey sich die Zeit nahm, sie persönlich zusammenzustauchen. Möglicherweise hatte sie doch zu lange geschnuppert. »Rundruf auf offener Frequenz«, befahl sie. »Übertritt in den Linearraum in dreißig Sekunden.« Monkeys Rüffel hatte sie tief getroffen. Aber noch mehr ärgerte sie, dass Hemtrak-B3 sich nun einbilden würde, sie hätte den Stopp seinetwegen verkürzt. * Sie erschienen im Dubnayorsystem leicht oberhalb der Ekliptik, zwischen den Bahnen des vierten und fünften Planeten, Hirc und Venco-Nar. Auf Hirc befand sich ... Eine Alarmsirene gellte. »Geschützfeuer!«, rief Major Vanderbeck, ein Terraner und Leiter der Abteilung Funk und Ortung. »Arkoniden beschießen sich mit ... Das sind Naats!« Chaunna fluchte herzhaft. »Konvoi nimmt Kugelformation ein!«, befahl sie sofort. »UMBRA-Raumer bilden äußere Schale, enttarnen sich nicht! Langsamer Formationsflug hinaus aus der heißen Zone. Energiewaffen bleiben desaktiviert.« »Hemtrak-B3 will ...« »Jetzt nicht«, fuhr sie unwirsch fort. »Sagen Sie ihm deutlich, er soll meine Befehle befolgen, sonst schieße ich ihn selbst ab.« Sie waren zum dümmstmöglichen Zeitpunkt am denkbar schlechtesten Ort aufgetaucht. Im System war alles ruhig gewesen, als sie wenige Minuten zuvor die Linearetappe eingeleitet hatten. Die Naats mussten ziemlich zeitgleich mit ihrem Start ins System eingefallen sein, um die Kontrollstation auf Hirc zu attackieren. Die Arkoniden hatten ihre kleine Flotte zur Verteidigung zusammengezogen. Und die FENOMERA mit ihren Begleitern war fast genau zwischen den beiden Fronten in den Normalraum zurückgefallen. »Vier Naat-Einheiten folgen uns«, sagte Vanderbeck. Er zeigte sie im Holo. Genau wie die Arkoniden flogen die Naats Ringwulstraumer, allerdings waren ihre Einheiten grob eiförmig. Zwei ihrer Verfolger gehörten zur tausend Meter durchmessenden BUCHANDHA-Klasse, die beiden anderen waren KUTTBAYARS mit eintausendfünfhundert Metern Durchmesser. Durchaus ein Kaliber, das den zehn deutlich kleineren UMBRAS gefährlich werden konnte. Von den Barnitern ganz zu schweigen. »Ein einzelner Warnschuss auf mein Zeichen«, befahl Chaunna. »Transformgeschütz, zwei Milliarden Kilometer vor das nächste Schiff. Weit genug weg, dass sie es als reine Warnung deuten müssen. Nah genug, dass sie es ernst nehmen.« Major Fylüyth, ein Apaso, bestätigte zirpend. »Funkverbindung!«, forderte Chaunna. »Naat-Einheiten...