Buch, Deutsch, Band 24, 408 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 821 g
Reihe: Serta Graeca
Textgeschichte und Sprachgeschichte
Buch, Deutsch, Band 24, 408 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 821 g
Reihe: Serta Graeca
ISBN: 978-3-89500-492-6
Verlag: Reichert Verlag
Die alkmanische Chorlyrik ist uns auf zwei verschiedene Weisen überliefert: zum einen durch Zitate bei klassischen und hellenistischen Autoren, zum anderen auf Papyrusfragmenten von ziemlich unterschiedlichem Umfang und Zustand. Diese ungünstigen Überlieferungsumstände erfordern die sorgfältige Analyse jedes einzelnen Sprachphänomens, um die betreffende Form genauer bestimmen und ihre sprachwissenschaftliche und philologische Reichweite besser ermessen zu können. Der Autor trägt so dazu bei, die Diskussion zur alkmanischen Sprache bzw. zur griechischen Sprachgeschichte überhaupt auf einer qualifizierteren Grundlage führen zu können. Die Arbeit wird die nicht wenigen Phantomformen, die jeder textlichen Grundlage entbehren, endgültig aus der philologischen und sprachwissenschaftlichen Literatur tilgen.
Darüber hinaus wird ein neues Modell für die Entwicklung der griechischen Dichtersprache vorgestellt. Der Autor argumentiert gegen eine unkritische Rückprojektion der hellenistischen Schreibformen auf den archaischen Urtext und arbeitet stattdessen mit einer Unterscheidung zwischen einer von der Aufführung bedingten Oberflächenstruktur und einer kontextunabhängigen Tiefenstruktur. Mit diesem heuristischen Schnitt gelingt es dem Autor, eine grundsätzliche Übereinstimmung der Sprache Alkmans mit der anderer Dichter, v. a. Homers, festzustellen. Die hier vertretene These, dass die Chorlieder Alkmans weitgehend erst in der hellenistischen Zeit schriftlich fixiert worden seien, wird ohne Zweifel als kontrovers gelten. Nichtsdestoweniger wird die These, die für die übrigen Ergebnisse der Arbeit nicht entscheidend ist, einen wesentlichen Beitrag zur andauernden Diskussion der Mündlichkeit der frühgriechischen Dichtung liefern.
Zielgruppe
Gräzisten, Indogermanisten




