Hill | Das kleine Café von Lakeview | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 426 Seiten

Hill Das kleine Café von Lakeview

Ein Irlandroman
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98952-154-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Irlandroman

E-Book, Deutsch, 426 Seiten

ISBN: 978-3-98952-154-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



»Komm, und lass deine Sorgen da«: Der zauberhafte Wohlfühlroman »Das kleine Café von Lakeview« von Melissa Hill jetzt als eBook bei dotbooks. Im beschaulichen Lakeview ist Ellas Café der Anlaufpunkt für gebrochene Herzen. Da ist Nina, die Ellas Rat gut brauchen kann, nachdem sie schwanger von ihrem Freund sitzengelassen wurde. Auch der Schauspielerin Ruth macht eine überraschende Schwangerschaft zu schaffen und weil ihr deswegen ein Skandal droht, taucht sie in ihren kleinen Heimatort ab - wo sie ihrer Jugendliebe Charlie wiederbegegnet ... Jess hingegen wünscht sich nichts mehr als ein Baby, aber ihr Mann ist davon alles andere als begeistert. Werden die drei frisch gebackenen Freundinnen die Herausforderungen des Lebens meistern - und die der Liebe? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der gefühlvolle Liebesroman »Das kleine Café von Lakeview« von Melissa Hill wird Fans von Katie Fforde und Maeve Binchy begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Melissa Hill ist eine USA-Today-Bestsellerautorin aus dem irischen County Wicklow. Ihre Romane über Familie, Freundschaft und Liebe erschienen bislang in über 26 Sprachen. Ihr Roman »Ich schenk dir was von Tiffany's« wurde von Reese Witherspoons Produktionsfirma »hello sunshine« für Amazon Prime mit dem Titel »Weihnachtsgeschenke von Tiffany« verfilmt. Die Website der Autorin: www.melissahill.info Auf Facebook: www.facebook.com/melissahillbooks Auf Instagram: @melissahillbooks Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre gefühlvollen Romane »Ich schenk dir was von Tiffany's«, »Wiedersehen in Irland«, »Der Himmel über Castlegate«, »Die Schwestern von Killiney«, »Wiedersehen in Dublin«, »Das Glücksarmband«, »Briefe für ein ganzes Leben«, »Die Freundinnen von Glengarrah«, »Der Himmel über Dublin«, und »Das kleine Café von Lakeview«.
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Kapitel 1


Nina Hughes hatte Lakeview nie gemocht, aber diesmal fand sie den Ort sogar richtig abstoßend. Sie wünschte, ihre Mutter hätte sich für die Weltreise mit ihrem Stiefvater einen anderen Zeitpunkt ausgesucht. Denn ausgerechnet jetzt brauchte Nina dringend eine Schulter, an der sie sich ausweinen konnte. Und, noch viel wichtiger, sie brauchte dringend ein Dach über dem Kopf.

Nach der Geschichte mit Steve konnte sie nicht in Galway bleiben. Das Risiko, ihm in der Kleinstadt über den Weg zu laufen, war einfach zu groß. Sie musste weg, irgendwohin, wo sie ihre Gedanken ordnen konnte. Doch dass sie ausgerechnet ihren Vater gefragt hatte, konnte sie immer noch nicht richtig glauben.

Aber leider war ihr keine andere Wahl geblieben. Unter normalen Umständen wäre sie einfach wieder nach Dublin gezogen und bei ihrer Mutter untergekommen, bis alles geklärt war. Aber ihre Mutter und Tony waren auf Reisen und hatten das Haus für sechs Monate untervermietet. Daher hatte Nina beschlossen, Patrick zu fragen, ob sie bei ihm in Lakeview wohnen könne. Es sollte nur für eine Weile sein – bis sie wieder klar denken konnte und sich überlegt hatte, wie es weitergehen sollte.

Wie ein Teenager hatte Nina sich gefühlt, nicht wie die reife, selbstbewusste Dreißigjährige, die sie eigentlich war, als sie vor ein paar Tagen bei ihrem Vater angerufen und gefragt hatte, ob er sie unterbringen könne.

»In Ordnung«, hatte er in seiner ruhigen, unbeteiligten Art gesagt.

Und Nina nahm an, dass er sich in den ungefähr acht Jahren, in denen sie keinen Kontakt gehabt hatten, kaum verändert hatte. Als Nina jünger gewesen war, hatte ihre Mutter sie zu Pflichtbesuchen bei Patrick gezwungen, aber Nina hatte immer das Gefühl gehabt, dass es ihrem Vater ziemlich egal war, ob er sein einziges Kind gelegentlich sah oder nicht.

Ihre Eltern hatten sich getrennt, als sie noch ein Kind war, und Nina hatte nie verstanden, wie sie überhaupt zusammengekommen waren. Ihr stiller, ernster Vater war genau das Gegenteil von ihrer fröhlichen, quirligen Mutter. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie beide in der gleichen Kleinstadt aufgewachsen waren – das heißt, eigentlich war Lakeview eher ein Dorf.

Auch wenn ihre Mutter Cathy das nie zugegeben hatte, vermutete Nina, dass Nachwuchs bei den beiden eher nicht geplant gewesen war. Ihre Eltern waren bestimmt keine Liebesehe eingegangen, sondern eine Muss-Ehe. Doch das kümmerte sie nicht. Ihre Mutter war inzwischen mit Tony in Dublin sehr glücklich, und Tony war für Nina ein besserer Vater, als Patrick es jemals gewesen war. Als Kind verbrachte sie gezwungenermaßen häufiger Wochenenden in Lakeview, später hatte sie ihren Vater nur noch gelegentlich besucht. Patrick äußerte sich dazu grundsätzlich nicht, und Nina machte sich auch keine großen Gedanken deswegen. Sie kannte den Mann ja kaum, und jetzt war es die reine Verzweiflung, die sie zwang, bei ihm unterzuschlüpfen.

Sie fragte sich, ob er wohl immer noch zwanghaft alles sammelte und ob er nach wie vor von seinem Reparaturdienst lebte. Sie dachte daran, wie Patrick stets geduldig Fernsehgeräte, Radios und überhaupt alle elektronischen Geräte auseinandernahm und wieder zusammenbaute. Stundenlang konnte er sich über seine Arbeit auslassen. Warum hatte er sich nicht auch mal im Städtchen umgetan und etwas Schönes unternommen, so wie ihre Mutter und Tony das machten? Ein weiterer Grund, sich zu fragen, was ihre Mutter in ihm gesehen hatte.

»Patrick ist ein freundlicher und sehr großzügiger Mensch«, hatte Cathy immer betont. Sie sprach nie schlecht von ihrem früheren Ehemann und wollte auch kein schlechtes Wort über ihn hören. Doch Nina hatte den Verdacht, dass da vor allem ihr schlechtes Gewissen sprach, weil sie ihn verlassen und die gemeinsame Tochter mitgenommen hatte. »Er hat auch nach unserer Trennung dafür gesorgt, dass es uns an nichts fehlte.«

Nina fand das ehrenhaft, auch wenn Patrick sich absolut nicht für sie zu interessieren schien. Sie hatte sich immer nur als das störende Kind empfunden, das ab und zu hereinschneite. Sie brachte dann sein tadellos aufgeräumtes Haus und seine geordnete Lebensweise durcheinander. Und ihr Vater war wirklich verdammt ordentlich! Und wenn seine heilige Ordnung wegen Nina mal wieder durcheinandergeriet, so äußerte sich das nicht in einem Wutausbruch, sondern in einem ruhigen, geradezu kontrollierten Ärger, der für eine Zehnjährige eher noch angsteinflößender war.

Während der Bus sich den Außenbezirken von Lakeview näherte, überlegte Nina, ob sich wohl irgendetwas im Ort verändert hatte. Natürlich gab es mittlerweile viel mehr Häuser – neue Häuser mit gigantischen Schlafzimmern, riesigen Gärten und Whirlpools im Freien. Doch auch dieser Luxus konnte niemals die trostlose Wirklichkeit des Kleinstadtlebens übertünchen, jedenfalls nicht in Ninas Augen.

Nein, Lakeview war nur eine Zwischenstation für sie. Eine Art Nothalt. Und sobald sie einigermaßen zu sich gekommen war, würde sie sofort wieder von hier verschwinden.

Sie stieg an der Main Street aus. Die Bushaltestelle lag nahe des Sees, gleich vor dem Café, das sich schon seit Urzeiten hier befand. Ob es wohl immer noch Ella gehörte? Ella war schon älter und hatte immer die herrenlosen Tiere eingesammelt, erinnerte Nina sich. Die Cafébetreiberin war immer sehr nett zu ihr gewesen, sie hatte offenbar spitzgekriegt, dass Nina sich nur ungern in Lakeview aufhielt. Oder vielleicht hatte sie auch einfach Mitleid gehabt, weil Ninas Papa nie viel Zeit für seine Tochter übrig hatte.

Nina schulterte ihren Rucksack und ging am Seeufer entlang und dann weiter über die alte Steinbrücke, die zum Haus ihres Vaters führte.

Am Telefon hatte sie ihm gesagt, sie würde etwa um sechs ankommen.

»Dann ist Essenszeit. Es gibt Kohl mit Speck«, hatte Patrick gesagt. Unwillkürlich musste Nina den Kopf schütteln. Wie hatte sie das vergessen können? Montags Schweinekoteletts, dienstags Steak, mittwochs Kohl mit Speck ... Schon damals hatte Patrick Hughes diese Gerichte immer an den gleichen Wochentagen gekocht, ausnahmslos, und daran hatte sich in all den Jahren anscheinend nichts geändert.

Worauf hatte sie sich da bloß eingelassen?

***

Als Nina in den Hausflur trat, machte Patrick einen Schritt rückwärts.

»Hi, Dad. Wie geht’s?« Nina versuchte erst gar nicht, ihren Vater in die Arme zu nehmen. Berührungen kamen in ihrer Beziehung nicht vor. Aber sie war doch ein bisschen verärgert, dass das Wiedersehen mit seiner Tochter ihm anscheinend so gleichgültig war. Keine herzliche Begrüßung, keine Begeisterung, kein Interesse.

Sicher, es war ja ihre eigene Entscheidung gewesen, ihn so lange nicht zu besuchen, aber es quälte sie trotzdem. Zumal ihr Vater kein einziges Mal von sich aus versucht hatte, Kontakt mit ihr aufzunehmen. Ob er jetzt die positiven Veränderungen an ihr wahrnehmen würde? Seit ihrer letzten Begegnung hatte Nina mehr als sechs Kilo abgenommen, und ihr ehemals kurzes dunkles Haar reichte ihr mittlerweile bis weit über die Schultern. Doch ihr Vater ließ sich nichts anmerken.

»Ich habe Essen für dich gemacht, aber das könnte kalt geworden sein«, erklärte er, und da erfasste Nina den Grund für seine Nervosität: Sie hatte Patrick gesagt, sie käme um sechs, und jetzt war es Viertel nach. Sie kam zu spät.

»Ich bin am Café aus dem Bus gestiegen. Ich dachte, ich wäre früher hier ... « Dann verstummte sie und fragte sich, warum sie sich eigentlich rechtfertigte. Schließlich war sie kein Kind mehr. Außerdem kam sie nur fünfzehn Minuten zu spät, was war denn daran so schlimm?

»Ich hoffe, du hast schon angefangen – du brauchtest nicht auf mich zu warten. Ich kann mein Essen ja in die Mikrowelle stellen.« Sie wusste, dass ihr Vater nie und nimmer mit dem Essen auf sie gewartet hätte. Wie jeden Abend aß er bei den Sechs-Uhr-Nachrichten, und auch der Besuch seiner Tochter, die er jahrelang nicht gesehen hatte, würde daran nichts ändern.

»Ich gucke gerade die Nachrichten«, bestätigte Patrick ihren Verdacht, und Nina verdrehte innerlich die Augen.

Sie folgte ihm ins Wohnzimmer, das sich seit ihrem letzten Aufenthalt in Lakeview kein bisschen verändert hatte, und setzte ihren Rucksack auf dem Sofa ab.

»Ich habe dein altes Zimmer fertig gemacht«, sagte Patrick und bedachte ihr Gepäck mit einem nervösen Blick. Für Nina hieß das, dass sie den Rucksack nach oben bringen sollte, statt sein schönes, aufgeräumtes Wohnzimmer in Unordnung zu bringen.

»Danke. Ich packe nach dem Essen aus, wenn das okay ist – ich bin ein bisschen müde nach der Busfahrt.« Wieder fand Nina es schrecklich, dass sie sich in seiner Gegenwart so verlegen und so unbehaglich fühlte.

»Ist in Ordnung«, sagte Patrick unverbindlich, so als habe sie ihm mitgeteilt, sie wolle keinen Zucker in den Tee. Er bot nicht an, ihr zu helfen, stellte auch keine Fragen nach ihrer Reise, sondern ließ sich in seinem Sessel nieder und guckte in die Glotze.

Auf dem Weg in die Küche erinnerte Nina sich ganz genau, warum sie ihren Vater irgendwann nicht mehr besucht hatte: Es war frustrierend und tat sogar richtig weh, dass er ihr gegenüber nie Anteilnahme, sondern fast absolute Gleichgültigkeit zeigte. Sie saß in der Klemme, ihr Herz war in tausend Stücke zerbrochen, doch ihren Vater interessierte das, wie immer, überhaupt nicht.

Konnte er nicht wenigstens so tun, als wolle er wissen, warum sie nach so langer Zeit wieder bei ihm aufgetaucht war? Oder lag ihm so wenig an ihr, dass es ihm einfach egal war? Er war wirklich das komplette Gegenteil ihrer liebevollen, warmherzigen Mutter. Cathy wäre außer sich, wenn sie erfahren würde, dass...



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