Seit ihren Anfängen lehrt die Philosophie den Vorrang des Seins, später des Begriffs, vor den Zeichen, auf die es letztlich nicht so sehr ankomme. Die
Philosophie des Zeichens
von Josef Simon bedenkt dagegen den Umstand, dass nicht „das Bezeichnen ein sekundärer Akt ist, sondern die Beurteilung des Bezeichneten als ‚seiend‘“, mithin der Begriff des Seins nicht „
der
Grundbegriff“ sein kann. Das ist die strengste Form der Aufhebung aller Ontologie. Gegenüber deren Anspruch auf „letzte“ Erkenntnisse ist es „leichter“ geworden zu sagen, „daß alles, auch ‚Sein‘, Zeichen sei“. Das heißt dann aber auch, dass kein Zeichen auf
seine
Bedeutung festgelegt sein bzw. werden kann, denn die hat es nicht. Ein Zeichen geht in seinem momentanen, temporär befriedigenden Verstanden- bzw. Begriffensein nicht auf, sondern bleibt stehen für weiteres, anderes Verstehen. So werden alte Paradigmen der Philosophie aufgebrochen und durch das einer Philosophie des Zeichens ersetzt:
Zeichen
sind das Vehikel der Wahrheit, nicht die Substanz, nicht das Wesen, nicht der Begriff. In praktisch-ethischer Hinsicht erweist sich diese Philosophie als eine der absoluten Freiheit.
Hesper
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Weitere Infos & Material
Der Fortgang der Geschichte der Philosophie und die Sprache.- Exkurs: Mathematik als Paradigma der Ontologie und die Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis.- Eine Ethik der Philosophie.- Die Einwände des Relativismus und Subjektivismus im Blick auf Kant und Simon.- Wittgenstein und die Unhintergehbarkeit des Zeichens.- Vom Begriff zum Zeichen. Das Zeichen als die Wahrheit von Sprache und Logik, Wort und Begriff.
Der AutorAxel Hesper ist Lehrbeauftragter im Fach Philosophie an der Universität Heidelberg. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Sprachphilosophie, Zeichenphilosophie, Erkenntnistheorie, Kant, Wittgenstein, Peirce, Nicolai Hartmann, Josef Simon.