Herzfeld / Jansen | Bernstein. West Side Story | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

Herzfeld / Jansen Bernstein. West Side Story

epub 2 mit Zitierfähigkeit

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

ISBN: 978-3-7618-7037-2
Verlag: Bärenreiter
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Romeo und Julia unter den Brücken von New York

Rund 350 Jahre nach Shakespeares Tragödie „Romeo and Juliet“ fanden vier amerikanische Bühnenkünstler zusammen, um aus der Renaissance-Vorlage ein aktuelles Zeitstück zu formen.

In zehnjähriger Arbeit schufen der Komponist Leonard Bernstein, der Autor Arthur Laurents, der Choreograf und Regisseur Jerome Robbins und der Songtexter Stephen Sondheim ein bewegendes Meisterwerk, das vor dem Hintergrund der „Halbstarkenkrawalle“ in den 1950er-Jahren eine Geschichte von Liebe, Hass und Hoffnung erzählt.
Seit der Uraufführung 1957 gehört das Werk neben „Anatevka“, „Cabaret“ und „My Fair Lady“ zu den meistgespielten Musicals weltweit.

Das Buch erscheint zum 25. Todestag von Leonard Bernstein.

Das Buch bietet
• eine ausführliche Beschreibung der Entstehung und der beteiligten Künstler, der Handlung und der musikalischen Gestaltung
• anschauliche Figurenportraits
• Informationen zum zeitgeschichtlichen Hintergrund, zu Verfilmungen und kreativen Bearbeitungen in Jazz, Pop & Rock

Die Autoren
Wolfgang Jansen unterrichtet an der Universität der Künste Berlin Theater- und Musicalgeschichte. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zum populären Musiktheater (Revue, Operette, Musical), zuletzt „Cats & Co., Geschichte des Musicals im deutschsprachigen Theater“.

Gregor Herzfeld ist Privatdozent für Musikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, Redakteur der Zeitschrift „Archiv für Musikwissenschaft“ und wirkt an mehreren aktuellen Publikationen zu Leonard Bernstein mit.
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Weitere Infos & Material


|9| Das Creative Team
Leonard Bernstein, der Komponist
Leonard Bernstein gehörte zu den prägnantesten Persönlichkeiten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war ein internationaler Star der Musikwelt, er war der erste in den USA geborene und ausgebildete Musiker, der zum Leiter eines großen Orchesters ernannt wurde, und er war der erste amerikanische Komponist und Dirigent, der auch im Ausland ungeteilte Anerkennung fand. Sein Leben versinnbildlicht das, was man als den »amerikanischen Traum« bezeichnet. Es wirkt wie eine Bestätigung, dass es »jeder schaffen kann«, dass man sich vom »Tellerwäscher zum Millionär« emporarbeiten kann. Tatsächlich bietet Bernstein auch jenseits der klischeehaften Metaphern ein anschauliches Beispiel für mögliche Lebensläufe in einer offenen, demokratischen und schichtendurchlässigen Gesellschaft. Leonard Bernstein über seine Berufsauffassung »Es ist mir unmöglich, ausschließlich Dirigent, Komponist, Theaterautor oder Pianist zu sein. Das, was mir in einem bestimmten Augenblick als richtig erscheint, ist genau das, was ich tun muss. Das geschieht natürlich auf Kosten einer eindeutigen Einordnung oder einer sonstwie ausschließlichen Beschäftigung mit Musik. Wenn ich in einer Saison dirigiere, kann ich nicht eine Note komponieren; wenn ich das Gefühl habe, dass ich einen Song schreiben muss, kann ich nicht Beethovens Neunte dirigieren. Das alles hat seine besondere Ordnung, die sehr schwer zu planen ist, wie ich zugeben muss; ich muss mich jedoch streng an diese Ordnung halten. Denn das Ziel ist die Musik und nicht die Konventionen des Musikgeschäfts.« Geboren wurde er am 25. August 1918 in Lawrence, Massachusetts, etwa 40 Kilometer nördlich von Boston. Er erhielt den Vornamen »Louis«, den er im Alter von 16 Jahren in »Leonard« änderte, da seine Eltern ihn ohnehin nie anders gerufen hatten. Seine Mutter war 1905, sein Vater 1908 aus dem zaristischen Russland in die USA eingewandert, 1917 hatten sie geheiratet. Nach der Geburt des Sohnes blieb die Mutter Charna (woraus in den USA »Jennie« wurde) zu Hause und versorgte den Haushalt, während der Vater Schmuel Josef (der sich in den USA »Samuel« bzw. »Sam« nannte) in das Friseurgeschäft seines Onkels einstieg und sich langsam nach oben arbeitete. Kunst und Musik hatten in der Familie kaum Platz. Leonards frühe musikalische Eindrücke bildeten die Gesänge in der Synagoge und die populären Schlager, die auf Schallplatten zu hören waren. |13| Mitte der 1940-Jahre: Nach seinem Sensationsdebüt mischt der junge Bernstein die amerikanische Kulturszene auf. |14| Die Aufführung war so erfolgreich, dass sie nicht nur jahrelang im Repertoire des American Ballet Theatre verblieb, sondern dass Choreograf und Komponist auch umgehend darüber nachzudenken begannen, ob und wie man ihren Erstling zu einem abendfüllenden Musical erweitern könnte. Sie zogen Adolph Green und Betty Comden für das Buch und die Gesangstexte hinzu, die schließlich aus der Grundidee eine irrwitzige, zweistündige Verfolgungsstory durch die City von New York machten, bei der jeder Matrose zum Schluss eine, wenn auch kurzzeitige Partnerin im Arm hält. Mehr als 24 Stunden währt ihr Landurlaub nicht. Im rasenden Tempo vollendeten die Autoren ihr Werk. Bereits am 28. Dezember 1944, nur acht Monate nach der Premiere des Balletts Fancy Free und gerade einmal 13 Monate nach dem Dirigat für Bruno Walter kam das Musical unter dem Titel On the Town im Adelphi Theatre am Broadway zur Uraufführung. George Abbott führte Regie, Robbins choreografierte, auf der Bühne agierten Green und Comden, und Bernstein hatte eine Musik geschrieben, die erneut die Klänge und die Atmosphäre der amerikanischen Metropole beschwor. Das Publikum war hingerissen. Mit rund 450 Aufführungen en suite war ihr Erstling ein beachtlicher Erfolg. Bernstein schien einfach alles zu gelingen. Jamie Bernstein über die pädagogische Leidenschaft ihres Vaters »Fast jedes Gespräch im Haus drehte sich um Musik. Und alles, was er tat, hatte in irgendeiner Form mit Lehren zu tun. Ob er nun vor Publikum dirigierte, mit einem Orchester probte oder uns die Bedeutung des Blues für einen Beatles-Song erklärte, der gerade im Autoradio lief. Musikunterricht im klassischen Sinne gab es aber nicht zu Hause. Er hat mir zum Beispiel nie das Klavierspielen beigebracht. Das hat er anderen überlassen.« Als Bernstein Anfang der 1970er-Jahre seine berufliche Situation neu justierte, war er praktisch mit allen Bereichen des Musiklebens vertraut und gut vernetzt: der bekannteste Künstler der amerikanischen Musikwelt. Er kannte eine große Zahl von Orchestern in aller Welt, hatte die New Yorker Philharmoniker über mehr als ein Jahrzehnt geleitet, hatte Kompositionen für die Bühne, den Film und die Konzertsäle geschrieben und durch die TV-Sendungen praktische Erfahrungen in der Produktion von Fernsehbildern gesammelt. All dies floss nun in der Neuaufstellung seiner beruflichen Existenz zusammen. Somewhere … There’s a place for us, A time and place for us, Hold my hand and we’re halfway there. Hold my hand and I’ll take your there Someday, Somehow, Somewhere! Im Februar 1987 starb Cothran. Drei Jahre später, am 14. Oktober 1990, verschied auch Leonard Bernstein. |21| Arthur Laurents, der Buchautor
Arthur Laurents, Jahrgang 1917, schrieb mit dem Textbuch zur West Side Story sein erstes Musical. Zuvor war er als Autor für den Rundfunk, das Fernsehen, die Filmindustrie und das New Yorker Sprechtheater tätig gewesen. Zu seinen bekanntesten Filmen jener Jahre gehören Caught von 1948 (Regie: Max Ophüls), Rope, ebenfalls von 1948 in der Regie von Alfred Hitchcock, und Anastasia von 1956 mit Ingrid Bergmann in der Titelrolle. Im Theater war er unter anderem mit dem Schauspiel Home of the Brave (1945) hervorgetreten, das 1949 von Hollywood verfilmt wurde. Darin geht es um einen traumatisierten jüdischen Soldaten während des Zweiten Weltkriegs, der sich in der eigenen Armee antisemitischen Ressentiments ausgesetzt sieht. Für die Filmfassung wurde aus der Figur ein Afroamerikaner. Auch mit seinem Stück The Time of the Cuckoo (1952) war er erfolgreich. Die Inszenierung erreichte fast 300 Aufführungen, wurde 1955 unter dem Titel Summertime mit Katharine Hepburn in der Hauptrolle verfilmt und 1965 in Zusammenarbeit mit Stephen Sondheim zu dem Musical Do I Hear a Waltz? umgeschrieben. In Romane wiederum verwandelten sich seine späteren Filme The Way We Were von 1973 (mit Barbra Streisand) und The Turning Point von 1977 (mit Shirley MacLaine). Jerome Robbins, der Regisseur und Choreograf
Jerome Robbins, Jahrgang 1918, war einer der einflussreichsten Choreografen des Musicals und des amerikanischen Tanzes, ein »Gigant des Balletts und des Broadways«, wie die New York Times anlässlich seines Todes 1998 schrieb. Seine Arbeiten für den Broadway konzentrieren sich auf die zwei Dekaden zwischen 1944 und 1964. Im ersten Jahrzehnt arbeitete er ausschließlich als Choreograf. In dieser Zeit kamen Inszenierungen wie On the Town (1944), Billion Dollar Baby (1945), Miss Liberty (1949), Call Me Madam (1950) und The King and I (1951) auf die Bühne. Danach übernahm er zusätzlich zur Einstudierung der Tänze zumeist auch die Aufgaben des Regisseurs, womit er die einmalige Gelegenheit erhielt, die Bühnenfiguren auch choreografisch zu charakterisieren. In dieser Doppelfunktion führte er die Musicals Peter Pan (1954), Bells Are Ringing (1956), West Side Story (1957), Gypsy (1959), Funny Girl (1964) und Fiddler on the Roof (ebenfalls 1964, im Deutschen bekannt unter dem Titel Anatevka) zum Erfolg. Stephen Sondheim, der Autor der Gesangstexte
Stephen Sondheim, Jahrgang 1930, gehört zu den seltenen Doppelbegabungen im Musicaltheater, dessen Fähigkeiten als Liedtexter und...


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