Herrmann | Flatrate zu Jesus | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 132 Seiten

Herrmann Flatrate zu Jesus

Im Schatten des Alltags unterwegs im WWW des Glaubens
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7568-0371-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Im Schatten des Alltags unterwegs im WWW des Glaubens

E-Book, Deutsch, 132 Seiten

ISBN: 978-3-7568-0371-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Buch beschäftigt sich mit der Suche vieler Menschen nach ihren Wurzeln und nach christlichen Werten wie menschliche Wärme, Zuspruch, Verständnis, Hoffnung und Nächstenliebe, auch im Glauben. Dabei sollte der Zugang zum Glauben in unserer modernen Gesellschaft ebenso fortschrittlich und alltagstauglich sein wie zum Beispiel die Flatrate ins Internet. Diese gibt uns die Möglichkeit, zu suchen und zu finden, zu erfahren, zu lesen, zu sprechen, zu fragen und zu antworten. So etwas ganz Bequemes, wie eine offene Leitung, die es uns jederzeit ermöglicht, aktiv zu werden, wo wir zu jedem Zeitpunkt sagen können, was wir denken, wo wir fragen, wenn wir unsicher sind, wo wir bitten, wenn wir Hilfe und Beistand brauchen, und wo wir manchmal auch "Danke" sagen können. Dieses Buch ist ein Router für die Flatrate zu Jesus. Surfen müssen wir allerdings alleine.

Barbara Herrmann ist in Karlsruhe geboren und in Kraichtal-Oberöwisheim aufgewachsen. Ihre Liebe zu Büchern und zum Schreiben begleitete sie während ihres ganzen Berufslebens als Kauffrau. Nach ihrem Eintritt in den Ruhestand sind mehrere Bücher (Romane, Reiseberichte, humorvolles Mundart-Wörterbuch) von ihr erschienen. Heute lebt die Mutter zweier Söhne mit ihrer Familie in Berlin.

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Die Veränderungen in der Gesellschaft
Mittlerweile hat die Spaßorientierung in der Gesellschaft merklich nachgelassen; die Menschen müssen seit einigen Jahren im Zuge des Wandels von der Industrie- zu einer Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft umfangreiche Einschnitte und Veränderungen hinnehmen. Die Maschinen nehmen ihnen zusehends die Arbeit ab, und sie verlieren ihre Arbeitsplätze, die sie über Jahrzehnte innehatten. Sie müssen sich ein völlig anderes und rundweg neues Wissen aneignen, müssen sich total umstellen und in ihrem Arbeitsleben oft auch neue Wege gehen. Spontan fällt mir dabei ein Mann ein, der viele Jahre an einer Stanzmaschine gearbeitet hat. In den neunziger Jahren, wenige Jahre vor seiner Rente, kaufte sein Arbeitgeber neue computergesteuerte Maschinen. Eine Katastrophe für ihn, denn er sollte, ja, er musste nun die Bedienung eines Computers lernen – ein ehemaliger Bauer, der in die Fabrik ging, um seine Familie ernähren zu können. Ein Mann, der in seinem ganzen Leben nichts mit dieser Art von Technik zu tun hatte, stand vor einer Aufgabe, die ihm als unlösbar erschien. Er sagte sich immer wieder: Ich kann das nicht, ich schaffe das nicht. Wie soll ich die paar Jahre noch meine Arbeit behalten? Seine Frau erzählte mir, dass er aus Angst vor dem Arbeitstag und dem Versagen jeden Morgen mit Bauchschmerzen und Schweißausbrüchen aus dem Haus ging – eine ungeheure Belastung nicht nur für den Mann, sondern auch für sein Umfeld, das sich Sorgen um ihn machte. Ich kann Ihnen nicht erzählen, was damals aus ihm geworden ist und wie er sein Arbeitsleben beendet hat. Man kann nur erahnen, was solche Veränderungen mit den Menschen machen, unter welchem Druck sie versuchen, um der eigenen Existenz willen mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten. Wir sind jetzt weit mehr zwanzig Jahre weiter, und das Rad dreht sich mittlerweile noch schneller. Der Druck und der Stress, in dem sich die Menschen bewegen, ist eher noch stärker geworden. Unternehmensformen verändern sich fast täglich, weltweite Übernahmen und Fusionen von Firmen sind an der Tagesordnung. Im Dschungel der Verflechtungen tobt dann der Konkurrenzkampf um die günstigsten Produktionen, das billigste Produkt, die niedrigsten Löhne. Diese steigen wesentlich nur für wenige, ein bisschen steigen sie für einen Teil, für den Durchschnitt der Bevölkerung stagnieren sie jedoch. Man kann es kaum glauben, doch bei vielen geht das Lohnniveau sogar nach unten. Das Argument, dass, wenn wir nicht billiger werden, die Arbeitsplätze ins Ausland gehen, muss selbst für diejenigen herhalten, die gar nicht ins Ausland gehen können. Und kein einziger derer, die diese Worte aussprechen, schämt sich dafür, diese Argumente in aller Öffentlichkeit ständig zu benutzen. Fast schon aberwitzig ist in diesem Zusammenhang die Vorstellung, wie es wäre, wenn zum Beispiel der heimische Paketdienst, der Sicherheitsdienst auf dem Flughafen und der Friseur ins Ausland auswandern würden. Mein Paket vom Versandhändler würde dann wohl von einem Heinzelmännchen zugestellt, meine Kontrolle am Flughafen würde wohl dann erst am Zielort erfolgen, weil bei uns keiner mehr da ist, und für den Friseurbesuch würden wir Google Street View bemühen, um auf dem schnellsten Weg eine Landesgrenze zu finden. Zur Not könnten wir uns ja auch gegenseitig die Haare schnippeln. Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass ein Billiganbieter aus anderen Ländern das übernehmen oder aus Grenznähe sein Unternehmen steuern und die Aufträge mit billigen Kräften aus der Heimat abwickeln könnte. Aber das ist ja nicht neu, das macht er doch sowieso. Dennoch muss er hier im Land sein, um seine Aufträge abwickeln zu können, und nicht irgendwo im Ausland. Wer hindert uns also daran, menschliches Verhalten und anständige Bezahlung einzufordern? Niemand! Selbstverständlich gibt es auch hier viele rühmliche Ausnahmen, humane Arbeitgeber mit festen menschlichen Vorstellungen, mit Werten, auch mit christlichen Werten. Dies mag sich jetzt für den einen oder anderen parteipolitisch anhören, so ist es aber nicht gemeint. Politische Entscheidungen sind eben das Gerüst für den Rahmen, in dem sich Menschen bewegen. Und deshalb hat das Thema viel mehr mit Werten und Menschlichkeit zu tun, als wir das zunächst denken und vielleicht auch zugeben wollen. Es ist überhaupt nicht parteibezogen und hat auch nichts mit linker oder rechter Gesinnung zu tun, sondern mit dem Alltag, einem Alltag, der uns Menschen das Leben nach einem arbeitsreichen Tag einigermaßen lebenswert machen sollte. Die Möglichkeit, dass die Unternehmen mit der Arbeit ins Ausland gehen, gibt es jedoch auch tatsächlich und nicht nur als vorgeschobene Begründung. Und das macht die Sache nicht besser. Hierfür habe ich auch ein persönliches Beispiel: Eine Frau arbeitete in Vollzeit bei einer Zeitarbeitsfirma, die für einen Großkunden die komplette Sachbearbeitung in der Kundenbetreuung übernommen hatte. Dabei handelte es sich also um eine qualifizierte kaufmännische Tätigkeit, denn dort wurden die Vertragsabschlüsse, die Kündigungen und alle anderen vertraglichen Bearbeitungen verantwortungsvoll erledigt. Die Anreise zum Arbeitsplatz betrug knappe zwei Stunden, die Wochenarbeitszeit vierzig Stunden im Schichtdienst bis kurz vor Mitternacht. Wie lange die Rückfahrt von der Arbeit dauerte, kann sich jeder selbst vorstellen. Der Arbeitgeber und der Auftraggeber forderten die Bearbeitung eines Kundenanliegens am Computer in durchschnittlich 3 ½ Minuten. Die Stückzahlen wurden festgehalten und selbstverständlich überwacht. Eventuelle Fehler wurden den Mitarbeitern einmal in der Woche vorgelegt. Der Stundenlohn betrug € 6,80. Die Frau in meinem Beispiel lebte nur knapp über der Grundversorgung, die einem Menschen bei uns im Land zugebilligt wird. Doch noch nicht genug: Irgendwann entschloss sich dann das Großunternehmen, die Sachbearbeitung aufzuteilen. Die einfachen Abläufe verlagerten sie nach Asien und die komplizierteren wurden wieder ins Unternehmen eingegliedert, wahrscheinlich mit Neueinstellungen, die pro Stunde wohl wieder etwas weniger verdienten als die früheren Mitarbeiter. Innerhalb weniger Wochen standen fast einhundert Männer und Frauen ohne ihre Arbeit da. Das Arbeitslosengeld bei diesem Lohn war so niedrig, dass sofort ergänzendes Sozialgeld benötigt wurde. Ist das eines Menschen in Deutschland würdig? Sind das die Werte, die wir uns wünschen? Die Frau hat schon für kleines Geld eine große Leistung erbracht. Nun muss sie als Bittstellerin den Staat in Anspruch nehmen, obwohl sie so fleißig war. Kündigt man so einfach und schnell die Verträge, obwohl man diese Menschen die ganze Zeit in Anspruch genommen hat und weiß, dass diese dann alle auf der Straße stehen? Wie eine Karawane weiterzuziehen und dann anderswo die Menschen noch schlechter zu behandeln, macht die Sache noch schlimmer. Es geht hier nicht um Wachstum und wirtschaftliche Zusammenhänge, es geht ausschließlich um die Menschen und ihre Würde. Dabei handelt es sich um ein weltweites Problem, das wohl nicht mit Geld und guten Worten, sondern nur mit Werten in den Griff zu bekommen ist. Zu wünschen wäre, dass viele Arbeitgeber eine persönliche Flatrate zu Jesus anstreben, denn dann wären dessen gepredigte Werte die Basis, auf der ein Teil der wirtschaftlichen Entscheidungen gefällt würden. Dass es so tatsächlich geht, zeigen uns viele Unternehmen in ihrer täglichen Arbeit. Das Geld im Portemonnaie der Menschen wird also knapper, bei vielen jedenfalls. Die Angst um die Arbeit ist mittlerweile ein ständiger Begleiter geworden. Nichts ist mehr übrig geblieben von dem früher immer zitierten einen und einzigen Arbeitsplatz, bei immer derselben Firma bis hin zur sicheren Altersversorgung. Es gibt mehr und mehr kurze, befristete Arbeit, man geht gegebenenfalls in den Billiglohnbereich, und gelegentlich sitzt man auch ohne Arbeit zu Hause. Man spricht wieder von und über Armut, vor allem über Kinder in Armut und über Suppenküchen. Doch wie kommt es dazu? Wie kann es sein? Beleuchten, vergleichen wir doch den Durchschnitt der Gesellschaft, den Arbeiter, den kleinen Angestellten, die, die damals die Fabrikhallen füllten. Heute wären dies die Facharbeiter, der Bürokaufmann und der Zeitarbeiter. In den fünfziger Jahren, gleich nach dem Krieg, waren bei vielen das Geld und das Essen knapp. Da wurde die Butter ganz dünn und bedächtig auf das Brot geschmiert und gleich wieder heruntergekratzt. Hauptsache, man hatte den Geschmack im Mund. Die Wurst wurde in Portionen von 100 Gramm beim Metzger gekauft – natürlich nicht pro Person und natürlich in aller Regel nur einmal die Woche. Fleisch gab es nur am Sonntag, den so genannten Sonntagsbraten. Der Brotaufstrich war vornehmlich Margarine, und dazu gab es selbstgemachte Marmelade. Zuckerbrot oder auch Margarine mit Salz sollten eine gewisse Abwechslung bringen. Getrunken hat man überwiegend Gänsewein (so wurde das Wasser etwas vornehmer bezeichnet), wenn es gut ging, mit ein bisschen Sirup vermischt, und wenn man ganz viel Glück hatte, so...



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