Buch, Deutsch, Band Band 051, 568 Seiten, gebunden
Das Quilombo von Palmares in Geschichte und Gedächtnis (ca. 1595-1995): Sklaverei, Rassismus und Freiheit in Brasilien und entlang des Atlantiks
Buch, Deutsch, Band Band 051, 568 Seiten, gebunden
Reihe: Lateinamerikanische Forschungen
ISBN: 978-3-412-53202-4
Verlag: Böhlau
Über nahezu das gesamte 17. Jahrhundert hinweg widerstand Palmares den Angriffen der Portugiesen. Schließlich gelang es den Kolonialherren jedoch, das Quilombo zu zerstören und seinen letzten Anführer, Zumbi dos Palmares, zu töten. Doch Zumbis Tod erwies sich nur als Auftakt seiner symbolischen Unsterblichkeit. Seitdem kehrt das „Gespenst von Palmares“ zurück, sei es als Zeichen der Angst der Herren vor der Sklavenrevolte, als Kristallisationspunkt einer afrobrasilianischen Identität oder in Gestalt der Utopie eines egalitären anderen Brasiliens.
Das Buch behandelt Leben und Nachleben des Zumbi sowie die Gemeinschaft, die ihn hervorbrachte. In Form einer Erinnerungsgeschichte vollzieht es den mehr als drei Jahrhunderte überspannenden Prozess der Vermittlung dieser historischen Erfahrung nach, vom kolonialen Zeitalter bis zur Aufnahme des Quilombos in die nationale Erinnerungskultur Brasiliens im 20. Jahrhundert. Die Untersuchung zeigt, wie die Erinnerung an einen kolonialen Widerstand im postkolonialen Zeitalter zu einem Faktor gesellschaftlicher Transitionen wurde und wie diese Umbrüche ihrerseits dem Quilombo immer wieder neue Bedeutungen verliehen, die grundlegende Fragen von Demokratie und Fortschritt sowie das Problem rassistischer Ungleichheit betreffen.