Hermanns | Sexy Sixty | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 239 Seiten

Hermanns Sexy Sixty

Mit Charme und Schwung ins neue Jahrzehnt
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7517-3878-1
Verlag: Lübbe Life
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Mit Charme und Schwung ins neue Jahrzehnt

E-Book, Deutsch, 239 Seiten

ISBN: 978-3-7517-3878-1
Verlag: Lübbe Life
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mit sechzig ist man alt, da wird das Leben zu einem beigen Wandertrupp Richtung Hausarzt, dachte Thomas Hermanns - bevor auch bei ihm der sechzigste Geburtstag vor der Tür stand. Ersetzt er nun also den Cocktail Shaker gegen Kreuzworträtsel und die Tanzschuhe gegen Thermopflaster? Niemals! Man braucht nur Tricks und Schliche, um dem Alter ein Schnippchen zu schlagen. In seinem Buch verrät er, wie er dem Großeltern-Style entkommt, warum er sich zum Ausgehen zwingt und weshalb man junge Leute in seinen Bekanntenkreis einpflegen sollte, ohne »junge Leute« zu sagen.


Thomas Hermanns, 1963 geboren in Bochum, ist Fernsehmoderator, Regisseur und Autor. Er ist Gründer, Moderator und Intendant des Quatsch-Comedy Clubs und Moderator von TV Shows wie Popclub, Glücksrad oder WestArt und Award Shows wie dem Radio Regenbogen Award , BAMBI und dem Europäischen Filmpreis. Als Regisseur inszenierte er etwa Michael Mittermeier, Sasha und die Let's Dance Live Tour, als Autor schrieb er bisher fünf Bücher, drei Musicals und mehrere Sitcom-Drehbücher. Neben dem Deutschen Comedypreis wurde er auch mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.

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1. Kapitel: Upkeeping
Bis zum sechzigsten Lebensjahr kann man noch alles zum Spaß machen: Da geht man zum Sport – oder eben nicht. Man benutzt Pflegeprodukte – oder eben nicht. Diese Spaßigkeit läuft ab mit der 6 vor der 0. Ab jetzt ist die Selbstpflege nicht mehr diskutierbar, sie wird zur absoluten Notwendigkeit. Allerdings geht es nicht mehr darum, das Gebäude zu renovieren und hübsch zu machen, sondern darum, es instand zu halten. Und dafür muss man Energie und Zeit aufwenden, sonst wird sich das spätestens bei der 7 rächen. Manchmal hat man fast das Gefühl, die Leute würden gleichzeitig mit dem Ergrauen der Haare ihren Körper verlassen, so als hätten sie plötzlich gar keinen Kontakt mehr zu ihm, weil sie denken: »Ich bin dreißig Jahre verheiratet, mich muss keiner mehr anflirten, ich bin eh nicht mehr begehrenswert.« Mit so einer Einstellung fühlst du dich dann eben wie alte Leute – und siehst auch so aus. Einige glauben vielleicht: »Jetzt habe ich so viel geackert und gerackert, jetzt möchte ich mich ab sechzig mal entspannen.« Ja, das soll man auch. Sogar in ganz vielen Bereichen. Aber das heißt nicht, dass man seinen Körper vernachlässigen darf. Das ist für mich ein falsches Verständnis von Entspannung – das ist Vernachlässigung! Und dieses Nachlassen und sich nicht um sich selbst kümmern, das an ein Lebensalter gekoppelt ist, halte ich für eine große Gefahr. In Deutschland leben wir eh schon im Land der Funktionskleidung. Und zusammen mit einer körperlichen Vernachlässigung beginnt dann jenseits der Sechzig das Unsichtbarwerden. Dass man so aussieht wie früher, davon muss man sich natürlich weiträumig verabschieden. Und auch davon, dass der Körper so viel leisten kann wie früher. Ich habe in meinen Zwanzigern im Fitness-manischen New York mit Hantelsport angefangen. Damals war das alles noch spielerisch: Du freust dich, was du alles kannst. Dein Körper ist jung. Es geht eigentlich immer voran, du schaffst jede Woche ein bisschen mehr. Das ändert sich im Alter. Da passiert das Gegenteil. Du schaffst eigentlich immer weniger, wenn du nicht ständig mehr Input leistest. Also: Du musst mehr arbeiten für weniger Leistung. Und wenn du in den Spiegel schaust, siehst du trotzdem nicht mehr aus wie 24. Es ist auf jeder Ebene frustrierend. Spätestens mit sechzig kennt man natürlich auch die Stellen, an denen sich das Fett absetzt. Hat man mit Anfang zwanzig noch gerätselt: »Wenn ich dick werde, dann wo?«, so weiß man es jetzt! Man kriegt es auch wieder weg, allerdings mit viel mehr Arbeit und Anstrengung als früher. Auch dieses grundsätzliche Gefühl, dass alles absackt, muss man akzeptieren. Das ist alles der natürliche Lauf der Dinge. Notfalls muss man am Foto schrauben, damit man zumindest da noch einmal so aussieht, wie man sich innen fühlt. Aber die nackte Wahrheit bei schlechtem Licht vorm Spiegel, die bleibt natürlich eine andere. Das wird sich leider nicht mehr verbessern, denn ab sechzig baut der Körper schneller ab. Es droht eine Abwärtsspirale: Man lebt ungesünder und unsportlicher, wird atemloser und schnaufiger und bewegt sich dadurch immer weniger. Aber – und jetzt kommt die gute Nachricht: Ab sechzig beginnt eine neue Dekade, in der man wieder mehr Zeit hat – und sie sich unbedingt nehmen sollte – für die wichtigen und richtigen Dinge des Lebens. Noch nie war die Energie, die man auf den Körper verwendet, besser eingesetzt als jetzt. Also: Mehr davon statt weniger! Aber nicht aus Eitelkeit, sondern zur Lebensverlängerung und für die Gesundheit. Wirklich? Nicht aus Eitelkeit?
Dieses Schönsein im Bild ist für mich Teil meiner Berufswelt. Genau wie es für andere dazugehört, im Büro einen Anzug zu tragen, gehört es für mich dazu, eine gewisse Optik herzustellen. Das ist aber eine Künstlichkeit, eine Leistung, so auszusehen, und daher freue ich mich und genieße es, wenn ich nicht auf Optik hochgezurrt werde – oder mich selbst hochzurren muss. Das empfinde ich als Entspannung. Wenn ich einen Sixpack hätte, würde ich wahrscheinlich denken, dass ich in eine Sendung müsste, in der das erwartet werden würde – weil ich zum Beispiel bei Love Island nackt am Pool liegen soll. Das hat mit mir privat nichts zu tun. Privat bin ich eher uneitel. Trotzdem habe ich Interesse an gutem Aussehen, tollen Klamotten, Make-up und schönen Haaren. Ein Widerspruch? Ich finde nicht. Ich mache das eher aus einer freudig-spielerischen Haltung heraus und nicht mit dem Ziel, im Spiegel geil auszusehen. Das ist mir ein bisschen wurscht. Vielleicht habe ich mir das vor Jahren abtrainiert, weil Fernsehkameras so brutal sind. Man muss sich dafür wappnen, dass man auf dem Bildschirm immer dicker und unattraktiver aussieht, als man es kurz zuvor noch im Spiegel empfunden hat. Wahrscheinlich ist meine Eitelkeit aus diesem Grund sehr begrenzt … Ich empfinde das als Gemütlichkeit. Und gemütlich und entspannt soll es ja werden ab sechzig. Deshalb ist spätestens jetzt auch für Sie, lieber Leser und liebe Leserin, ein guter Zeitpunkt, um die Eitelkeit abzulegen. Aber Vorsicht: Diese neue Entspannung darf nicht zur Vernachlässigung führen! Das Adrette, die Freude an schönen Stoffen und Klamotten sind unbedingt beizubehalten! Dieses Nicht-Vernachlässigen ist – bei aller Gemütlichkeit – eine Arbeit, die geleistet werden muss. Es geht allerdings nicht mehr darum, schön auszusehen oder eine bestimmte Kleidergröße zu halten, sondern darum, sich wohlzufühlen. Ein schöner Körper ist für mich heute vor allem ein gesunder Körper. Ob du einen kleinen Bauch hast oder nicht, ist endlich egal. (Wobei es natürlich Grenzen gibt: Übergewicht ist auch nicht gut, Best-Ager-Models wollen wir aber auch nicht werden.) Kommt jetzt der Sport?
Let’s Dance, die Tanzshow, an der ich 2018 teilnahm, war für mich die Chance, wieder fit zu werden. Dafür musste ich trainieren – und ich habe gestaunt, wozu mein Körper plötzlich wieder in der Lage war. Doch dann kam Corona, was für meine Fitness furchtbar war, weil alles geschlossen hatte, ich nicht an die Hanteln kam und meine Motivation im Keller verschwand. (Das ist ja noch ein eigenes Thema, dass diese Corona-Pfunde wieder runtermüssen. Ich habe gelesen, dass jeder Deutsche im Schnitt fünf Kilo zugenommen hat! Aber das hat wenigstens nichts mit dem Alter zu tun …) Nun gibt es allerdings keine Ausrede mehr für faules Herumfläzen. Jetzt müssen wir Sport treiben. Und zwar regelmäßig! Deuten Sie mich bitte nicht falsch: Ich bin nicht so sportbegeistert, wie ich vielleicht gerade klinge. Ich gehöre nicht zu denen, die sich schon als Kinder in der Schule am meisten auf den Sportunterricht gefreut haben. Ganz im Gegenteil! Sport war für mich damals Turnen, was ich nie mochte. Und auch Ballsport fand ich auf jeder Ebene grausig. Alles, was competitive ist, nur mit Jungs stattfindet und mit Bällen zu tun hat, hat mich nie interessiert. (Okay, ich habe dreimal gern Tennis gespielt.) Bei uns erinnerte der Schulunterricht noch an Bootcamps und der Lehrer an den Drill Instructor. Das war wirklich nicht schön. Dieser Gesundheitsaspekt, den ich heute so gern betone, der wurde uns damals überhaupt nicht nahegebracht. Uns wurde nie gesagt: »Macht Liegestütze, weil es gesund ist.« Stattdessen wurde spätestens ab der Pubertät erklärt: »Stellt euch beim Liegestütz vor, der Boden sei eine Frau.« Das hat bei mir sowieso nicht viel Sinn gemacht. Aber auch für die heterosexuellen Jungs hätte der Lehrer an dieser Stelle mal erläutern können, dass Liegestützen die Brust- und Armmuskulatur trainieren und dass die komplette Oberkörpermuskulatur dadurch – wie bei jedem Krafttraining – verstärkt mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Das wäre wichtiger gewesen, als Liegestützen zum Ersatz des Sexualaktes zu erklären … Ich hoffe sehr, dass der Sportunterricht inzwischen besser ist! Auch mein Tanzen im Verein erschien damals eher spielerisch. Den sportlichen Teil des Cha-Cha-Chas habe ich gar nicht wahrgenommen. Erst während meiner Zeit in Amerika, also mit Anfang zwanzig, habe ich Trainingseinheiten bewusst in mein Leben eingearbeitet – allerdings nie besonders begeistert. Ich musste mich da schon immer reinquatschen. Oder mich zwingen. Oft verspreche ich mir für danach irgendeine Belohnung – und wenn es nur ein guter Kaffee ist. Ich weiß, es gibt Leute, die springen aus dem Bett und rennen sofort gutgelaunt um den Block. So war ich noch nie. Ich brauche die Belohnung, damit ich mich in Bewegung setze. Und ab sechzig hat man keine Wahl mehr, auch wenn das Training einen manchmal frustriert, weil Übungen, die man mit vierzig, fünfzig noch mit links gemacht hat, einem heute viel schwerer vorkommen. Noch dazu muss die Hantel immer größer werden, um denselben Effekt zu erreichen. Das bedeutet richtig Arbeit. Deshalb – das habe ich von meinem Mann gelernt – muss man sich seinen Sport in den Kalender eintragen. Trainingseinheiten sind wie Business-Termine. Die werden eingehalten! Es nutzt nichts zu sagen: »Am Ende eines langen Arbeitstages gehe ich noch zum Hanteln.« Man wird es nicht machen. Das muss wie eine Verabredung mit einer Freundin oder einem Freund zuverlässig eingehalten werden. Das darf kein »Schauen-wir-mal-ob-wir-uns-aufs-Sofa-legen-oder-ob-wir-zum-Sport-Gehen« werden. Man muss seine Sporteinheiten einplanen in seinem Leben, um die Instandhaltung zu schaffen. Und diese Sporteinheiten sollten idealerweise aus drei Säulen bestehen. Die erste Säule: Yoga
Viele schieben Yoga noch immer in die Esoterik-Ecke, dabei ist das, was hier in Deutschland angeboten wird,...



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