Hermanik | Eine versteckte Minderheit | Buch | 978-3-85252-817-5 | sack.de

Buch, Deutsch, 316 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Hermanik

Eine versteckte Minderheit

Mikrostudie über die Zweisprachigkeit in der steirischen Kleinregion Soboth
Erscheinungsjahr 2007
ISBN: 978-3-85252-817-5
Verlag: Bibliothek der Provinz

Mikrostudie über die Zweisprachigkeit in der steirischen Kleinregion Soboth

Buch, Deutsch, 316 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

ISBN: 978-3-85252-817-5
Verlag: Bibliothek der Provinz


Die an der österreichisch-slowenischen Grenze liegende Kleinregion Soboth wird in dieser Mikrostudie, die vor allem auf ethnologische, historische und historisch-anthropologische Fundamente gebaut ist, unter einem ganz bestimmten Blickwinkel vorgestellt: Sie wurde auf ihre Zweisprachigkeit hin untersucht, da dort noch im 19. Jahrhundert die slowenische Sprache neben der deutschen mehrheitlich verwendet wurde. Seither kann man einen steten Rückgang des Slowenischen – oder des Windischen , wie die slowenische Sprache in der Vergangenheit und bisweilen noch heute im steirischen Dialekt genannt wird –, feststellen. Gegenwärtig deutet vieles darauf hin, dass sie in der Soboth gänzlich verschwindet. Die Auseinandersetzung mit dieser Kleinregion an der Peripherie berührt viele verschiedene Aspekte des Wandels und der Veränderung: Dabei zieht sich das Phänomen Grenze wie ein imaginärer roter Faden durch den gesamten Text, ebenso wie die niemals erfolgte Anerkennung der Differenz der slowenisch sprechenden Steirer auf österreichischem Boden. Selbst als es in der Gemeinde Soboth/Sobota, vor allem aber in den weitläufigen Streusiedlungen Laaken/Mlake und Rothwein/Radvanje noch viele Bauern und Keuschler gab, deren Muttersprache Slowenisch war, wurden die Windischen im Rahmen der Nationsbildungsprozesse in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den Deutschsprachigen zurückgedrängt. Nach der Grenzziehung (1919/20) bot das Bekenntnis der Slowenisch- sowie Zweisprachigen zur deutschösterreichischen Nation keinen Schutz für ihre doppelte sprachliche Identität . Die explizite Nennung der ›Slowenen in der Steiermark‹ im österreichischen Staatsvertrag (1955) führte ebenso zu keiner rechtlichen und keiner kulturellen Anerkennung seitens der Steiermärkischen Landesregierung. Die slowenisch sprechenden Steirer und Steirerinnen wurden bestmöglich versteckt .
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Hermanik, Klaus-Jürgen
Klaus-Jürgen Hermanik (*1963) ist in Trofaiach aufgewachsen. Studium der Deutschen Philologie und Volkskunde/Kulturanthropologie in Graz. Neben dem Doktoratsstudium (Abschluss 1995) Tätigkeiten vor allem im Kultur- und Ausstellungsbereich. Seit einem Jahrzehnt etwa wuchs mit dem Erlernen der slowenischen sowie der bosnisch-kroatisch-serbischen Sprache das wissenschaftliche Interesse an der kulturellen Vielfalt des Alpen-Adria-Raumes. Von 2001 bis 2004 Mitarbeiter an der Karl-Franzens-Universität Graz im Forschungsprojekt »Versteckte Minderheiten zwischen Zentraleuropa und dem Balkan«. MOEL-Forschungsaufenthalt in Ljubljana 2004/05. Anschliessend CSBSC-Projektleiter des ASO-Forschungsprojektes mit dem Titel »The German and Hungarian Minorities’ Cultural Societies« in den Ländern Slowenien, Kroatien und Serbien. Derzeit arbeitet der Autor an der Karl-Franzens-Universität Graz im FWF-Forschungsprojekt mit dem Titel »Identitätsmanagement der Deutschen und Ungarn in Südost-Mitteleuropa«.



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