Buch, Deutsch, Band 1, 256 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 200 mm
Reihe: Udo Winterhalter
Buch, Deutsch, Band 1, 256 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 200 mm
Reihe: Udo Winterhalter
ISBN: 978-3-89977-745-1
Verlag: Gmeiner-Verlag
»Urlaub«, sagte Udo.
»Urlaub«, echote Marthel.
Der rote Karle beugte sich so weit über den Tisch, dass er halb aufstand. Er blitzte in Udos Augen. »Glaubst du«, zischte er, »du kommst da dahinter, was die Bonzen da treiben, grad du, du kleiner Seichbub? Hä? Das glaubst du? Und dafür hab ich alleweil an dich hingeschwätzt.«
Er zog sich zurück und brüllte: »Scheißdreck!«
»Das Rattenprinzip« spielt im Frühjahr 1990, inmitten der Wende, in einem Ländle, das sich knitz an die schwindenden Utopien klammert. Der rote Karle, der letzte Kommunist, sitzt im mittleren Schwarzwald in seiner Klitsche und wettert unverdrossen gegen das »Rattenprinzip«: »Wer pariert, kriegt’s in den Rachen geschoben.« In der Schwabenmetropole hingegen weht bereits ein anderer Wind. Die Zeiten des Aufbruchs und der Protestbewegungen sind vorbei. Die Technologie siegt, die Kultur wird allerorts mundtot gesponsert, zum Wohl des Automobils und des ungebremsten Profits. Da wird der clevere Zeitgeist, der die Globalisierung einläutet, schonungslos spürbar. Das Wende-Stuttgart ist ein gefährliches Pflaster, für Gutmenschen tödlich.
»Das Rattenprinzip« erzählt von einem jungen Lebensgefühl, das gegen die Verdummung und die skrupellose Vermarktung rebelliert. Ein Schlüsselroman? Nicht doch! Ein Kultkrimi gegen das allzu bereitwillige Vergessen.