Hayes | Sinnliche Verführung im Palazzo | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 172020, 144 Seiten

Reihe: Julia

Hayes Sinnliche Verführung im Palazzo


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1436-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 172020, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-1436-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als der erfolgreiche Unternehmer Zach Merrill sie in seinen Palazzo einlädt, um für ihn als Fotografin zu arbeiten, ist Olivia sofort Feuer und Flamme. Mit dem charmanten Witwer und seiner kleinen Tochter zusammenzuleben, fühlt sich schon bald so richtig an. Für sie steht fest, dies ist nicht nur ein Traumjob, Zach ist auch der Mann ihres Lebens! Jeder Tag mit dem Single-Dad ist eine Verheißung, jede Nacht in seinen Armen sinnliche Verführung. Doch Olivia spürt, auch wenn der Milliardär sie feurig küsst, in Gedanken ist er bei einer anderen ...



Ella Hayes lebt zusammen mit ihrem Ehemann und ihren beiden erwachsenen Söhnen in einer ländlich geprägten Region von Schottland. Ihre frühere Arbeit als Kamerafrau fürs Fernsehen und als professionelle Hochzeitsfotografin habe ihr eine Fülle an Material für ihre schriftstellerische Tätigkeit beschert, vor allem im Hinblick auf ihre Liebesromane, so die Autorin. Im Jahr 2018 legte sie ihren Master im Studiengang Kreatives Schreiben an der schottischen Dundee Universität ab - eine anstrengende, aber durchaus lohnende Erfahrung, wie sie meint. In ihrer Freizeit geht Ella gern joggen, hält sich mit Pilates fit oder macht es sich mit einem guten Buch auf dem Sofa gemütlich.
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1. KAPITEL

„Etwas höher! Nein, noch höher. Stopp! So … nein, so! Okay, bleiben Sie so!“

Mit zusammengebissenen Zähnen hielt Olivia Gardner den Silberreflektor in der richtigen Position. Sie verstand nicht, warum Ralph Holdsworth sich jedes Mal in ein Monster verwandeln musste, wenn es darum ging, eine Hochzeit zu fotografieren. In der restlichen Zeit war er einigermaßen erträglich, wenn auch äußerst reizbar.

Ralph war der angesagte Hochzeitsfotograf für reiche Leute, die sich seine Dienste leisten konnten, und er war unbestritten ein Könner auf seinem Gebiet. Doch ihm assistieren zu dürfen, war alles andere als der Traumjob, den Olivia sich davon versprochen hatte. Wenn sie nicht so viel von Ralph hätte lernen können, hätte sie den Job bei ihm schon vor Monaten hingeworfen.

Jetzt trat der Fotograf ein Stück zurück, ließ die Kamera sinken und winkte in Richtung der Braut. „Okay, Darling, wir machen am Fenster weiter. Liv! Das Kleid …?“

Olivia stellte den Reflektor ab und ging in die Hocke, um das Hochzeitskleid der jungen Frau so zu arrangieren, wie ihr Chef es wollte. Sie hasste seine Angewohnheit, alle Bräute mit „Darling“ anzureden. War es denn wirklich zu viel verlangt, die jeweilige Frau bei ihrem Namen zu nennen? Olivia selbst legte Wert darauf, sich vor jeder Hochzeit genau über die beteiligten Personen zu informieren.

Die heutige Braut hieß Sophie. Sie war eine bildhübsche junge Frau mit Porzellanteint, blondem Haar und zierlicher Figur. Ihr elfenbeinfarbenes Seidenkleid, über und über mit winzigen Perlen bestickt, fühlte sich leicht und weich wie Papier an, als Olivia es vorsichtig ausbreitete. Ralphs mürrische Miene ignorierend, drapierte sie das Ende des hauchzarten Spitzenschleiers kunstvoll über die Schulter der jungen Frau. Er sah aus, als wäre er ein Familienerbstück.

Die Braut dankte ihr mit einem Lächeln und einem mit den Lippen geformten „Danke“, und Olivia, die ihr anmerkte, wie aufgeregt sie war, drückte ihr beruhigend den Arm. Dann wollte sie den Reflektor wieder in Stellung bringen, doch Ralph scheuchte sie mit einer ungeduldigen Handbewegung davon.

„Nein, lassen Sie das! Den brauche ich jetzt nicht. Sehen Sie lieber zu, dass Sie ein paar von den Gästen vor die Linse bekommen.“

Mühsam unterdrückte Olivia ihren Ärger. Sie wusste, dass Ralph es nicht böse meinte, aber es störte sie, wenn er im Beisein von Kundinnen in diesem Ton mit ihr sprach. Ohne etwas zu erwidern, griff sie nach ihrer Kamera und verließ das Zimmer.

Langsam ging sie den breiten Korridor entlang zur Treppe. Sie hätte sich liebend gern selbstständig gemacht, doch dazu fehlte ihr bislang der Mut. Schließlich hatte sie schon einmal einen vergeblichen Vorstoß in diese Richtung gewagt. Mit ihrem Abschlussdiplom als Fotografin in der Tasche hatte sie als Freiberuflerin für ein Kunstmagazin gearbeitet, aber die Aufträge waren spärlich und das Honorar jämmerlich. Ein Jahr lang hatte sie durchgehalten und sich in der Zwischenzeit ein Portfolio angelegt, mit dem sie sich bei anderen Magazinen bewarb, aber nie genommen wurde. Die Verlage hatten ihre eigenen Fotografen, mit denen sie bevorzugt zusammenarbeiteten.

Als sie Ralph Holdsworth kennenlernte, arbeitete sie als Teilzeit-Barista in einer Bar. Er hatte ihr die Stelle als seine Assistentin angeboten, und natürlich hatte sie sofort zugeschlagen. Ralph war ein Tophochzeitsfotograf und bestens vernetzt in der Branche. Anfangs hatte er ihr nicht erlaubt, eine Kamera auch nur anzurühren. Sie durfte bei einer Hochzeitsfeier lediglich Reflektoren halten, Brautkleider in Form zupfen und die Verwandtschaft zum Foto zusammentrommeln.

Im Atelier bestand ihre Aufgabe darin, eine endlose Flut von Hochzeitsfotos zu bearbeiten, was laut Ralph äußerst lehrreich sei. Darüber hinaus erledigte sie sämtliche Büroarbeiten für ihn, denn er verabscheute alles, was seine Kreativität beeinträchtigte. Zwölf Monate und gut vierzig Hochzeiten später hatte er ihr endlich eine Kamera in die Hand gedrückt und sie zu seiner Hilfsfotografin erklärt, zuständig für Schnappschüsse und Details am Rande, gleichzeitig musste sie ihm immer noch bei den Brautfotos und den Gruppenbildern assistieren.

Die heutige Hochzeit fand im Garten von Kensall Manor statt, dem Elternhaus der Braut. Es war ein altehrwürdiges Gebäude im Tudorstil mit eichenvertäfelten Wänden und hellem Mauerwerk. Olivia verharrte jetzt auf der Empore im ersten Stock und sah gebannt auf das Gewusel in der Eingangshalle hinunter, wo Mitarbeiter der Cateringfirma mit voll beladenen Tabletts und Gäste auf der Suche nach dem Gabentisch umherliefen.

Dann plötzlich leerte sich die Halle. Olivia wollte schon weitergehen, als sie einen großen dunkelhaarigen Mann im schwarzen Anzug zur Tür hereinstürmen sah. Er trug einen Karton mit Ansteckblumen, und etwas an seiner breitschultrigen Gestalt und seinem dynamischen Auftreten erregte ihre Aufmerksamkeit. Neugierig beugte sie sich über die Brüstung. Im selben Moment hob der Mann den Kopf und entdeckte sie.

Beim ersten Blick in seine Augen stockte ihr der Atem, und auch er sah sie einen Moment lang seltsam verwirrt an, bevor er sie sichtlich erfreut begrüßte.

„Hallo, Sie da oben! Wissen Sie zufällig, wo sich der Bräutigam herumtreibt?“

Er hatte tiefblaue unergründliche Augen. Olivia spürte, dass ihr Herz zu hämmern begann und prickelnde Hitze in ihr aufstieg, während sie in Gedanken die Gästeliste überflog. Der Mann musste Zach Merrill sein, der ältere Bruder und Trauzeuge des Bräutigams. Sie räusperte sich.

„Nein, es tut mir leid, aber wenn ich ihn sehe, sage ich ihm, dass sein Trauzeuge ihn sucht.“

Der Fremde sah sie erstaunt an. „Woher wissen Sie …?“

„Sie tragen ganz offensichtlich die Last der Verantwortung auf Ihren Schultern.“

Sein Lächeln war atemberaubend. „Sieht man mir das so deutlich an?“

Olivia nickte.

„Zach!“, erscholl es in diesem Moment quer durch die Halle.

Der Angesprochene winkte dem Rufenden zu, sah dann wieder zu Olivia hoch. „Sie können die Suchaktion abblasen, ich habe ihn gefunden.“

Diese blauen Augen! Olivia fand nur mit Mühe ihre Stimme wieder. „Was für ein Glück! Eine Hochzeit ohne Bräutigam wäre auch schwierig geworden …“

Der Mann lachte und wandte sich zum Gehen. „Na dann, auf Wiedersehen!“

„Auf Wiedersehen.“ Olivia sah ihm verträumt lächelnd nach, schüttelte dann den Kopf und lief die Treppe hinunter. Mit dem Trauzeugen zu schwatzen, gehörte definitiv nicht zu ihren Aufgaben. Allmählich stellte sich das Lampenfieber ein, das sie jedes Mal vor einer Hochzeit überfiel.

Sie liebte es, Hochzeiten zu fotografieren. Alles, vom kleinsten Detail bis hin zum großen Auftritt. Am schönsten aber fand sie die Trauung selbst. Den Moment, wenn Braut und Bräutigam, ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen, die Augen feucht vor Glück, einander das Jawort gaben. Sie fand, es hatte etwas Magisches an sich, wenn zwei Menschen einander versprachen, ihren Weg von nun an gemeinsam zu gehen. Es machte sie jedes Mal glücklich, das miterleben zu dürfen.

Sie trat in die warme Frühlingssonne hinaus, hängte sich die Kamera um den Hals und schlug den Weg zum hinteren Teil des Gartens ein. Von der Terrasse des Hauses schallten Stimmengewirr und Gläserklirren zu ihr herüber, doch anstatt sich unter die Gäste zu mischen, machte sie lieber noch einen Abstecher zu dem Teich, an dessen Ufer die Trauung stattfinden sollte. Es war ein traumhafter Ort zum Heiraten!

Sie hob die Kamera an und stellte sich beim Blick durch den Sucher vor, sie selbst stünde dort Hand in Hand mit dem Mann, den sie liebte. Sie würden einander in die Augen sehen, sich ewige Liebe und Treue schwören und dann … der Kuss!

Seufzend ließ sie die Kamera sinken und beobachtete ein einsames Blesshuhn, das auf der spiegelglatten Wasseroberfläche dahinglitt. Sie wusste selbst nicht, warum ihre romantischen Teenager-Fantasien sie immer wieder einholten. Ihre eigenen Eltern waren nicht einmal verheiratet gewesen, das wäre ihnen viel zu spießig erschienen.

Besorgt warf sie einen Blick über die Schulter. Wenn Ralph sie dabei erwischte, dass sie hier herumstand und den improvisierten Traualtar bestaunte, konnte sie ihren Job vergessen. An Tagen wie diesen brachte ihn jede Kleinigkeit auf die Palme. In gewisser Weise war er ein Opfer seines eigenen Erfolgs. Jeder erwartete von ihm, dass er immer und überall die großartigsten Bilder produzierte, und das setzte ihn enorm unter Druck.

Besser, sie provozierte ihn gar nicht erst und machte sich schleunigst auf den Weg zur Terrasse. Schließlich bedeutete „Gäste vor die Linse zu bekommen“ einen gewaltigen Sprung auf der Karriereleiter, wenn man vorher nur die Fotoausrüstung tragen durfte.

Aus einigem Abstand nahm sie die Gäste ins Visier und fing mithilfe des Teleobjektivs einige hübsche Momentaufnahmen ein – lächelnde Gesichter, farbenfrohe Hüte, vergnügt plaudernde Grüppchen. Dann wechselte sie mehrmals den Standort und den Winkel, hielt hier und da ein interessantes Detail fest: in der Sonne funkelnde Champagnerflöten, eine elegant gekleidete Frau mit knallrotem Lippenstift und rot lackierten Fingernägeln. Zwischen den Beinen der Gäste sah sie ein kleines Mädchen hervorlugen, ein niedliches kleines Ding mit ernsten dunklen Augen. Sie ging in die Hocke, spielte ein wenig Verstecken hinter der Kamera, und die Kleine, die sich an den Rockzipfel einer älteren Frau klammerte, strahlte sie an. Olivia machte...



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