Hawkins | ROYALS - Prinz Charming gesucht | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 350 Seiten

Reihe: Die ROYALS-Reihe

Hawkins ROYALS - Prinz Charming gesucht


Deutsche Erstausgabe
ISBN: 978-3-641-23088-3
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 350 Seiten

Reihe: Die ROYALS-Reihe

ISBN: 978-3-641-23088-3
Verlag: cbj
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Prinzessinnen kommen in den Himmel. Skandalnudeln überall hin …

Daisy ist alles andere als ins Rampenlicht verliebt. Doch als ihre Schwester Ellie ihre Verlobung mit dem Kronprinzen Alex von Schottland bekannt gibt, ist es vorbei mit der Anonymität. Zur Vorbereitung auf die Hochzeit sollen Daisy und ihre Eltern den Sommer über bei der königlichen Familie verbringen. Schottland ist kalt, das Schloss zugig und Playboy-Prinz Sebastian, Anführer der berüchtigten »Königlichen Chaoten«, macht Daisy das Leben schwer mit uncharmanten Anmachen. Zum Glück gibt es den herablassenden und zugleich irgendwie doch attraktiven Miles, der dafür sorgen soll, dass Daisy das Hofzeremoniell lernt und dabei nicht unter die royalen Räder gerät …

Alle Bände der „Royals“-Reihe:
ROYALS – Prinz Charming gesucht (Band 01)
ROYALS – Herzensprinzessin (Band 02)

Rachel Hawkins wurde in Virginia geboren und ist in Alabama aufgewachsen. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Englischlehrerin. Seit 2007 ist sie freischaffende Autorin und hat mit ihrer Serie Hex Hall die New York Times-Bestsellerliste erklommen.

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Kapitel 1

»Irgendeine alte Schachtel hat mich gerade F… genannt!«

Ich blicke von der Zeitschrift auf, die ich gerade durchblättere. Isabel Alonso, meine beste Freundin und ebenfalls Kassiererin bei Sur-N-Sav lehnt sich an ihrer Kasse zurück und lässt ihre Kaugummiblase platzen. Ihr dunkler wirrer Zopf liegt schwarz auf ihrer grünen Schürze.

»Gerade eben?«, frage ich. Da der Laden fast leer ist – wie meistens, seit der gigantische Walmart auf der anderen Seite der Stadt geöffnet hat –, sind Isabel und ich heute die einzigen Kassiererinnen. Bei mir hat seit über einer Stunde keiner mehr bezahlt, deshalb die Zeitschrift. Trotzdem kann ich nicht glauben, dass ich so vertieft gewesen bin und etwas verpasst habe, das endlich mal aufregend war – wenn auch voll ordinär.

Isabel verdreht die Augen. »Ist ja auch meine Schuld, dass der Sauerrahm teurer geworden ist.«

»Dann ist es natürlich in Ordnung«, erwidere ich mit einem ernsten Nicken. »Schließlich bist du eine stinkreiche Molkerei-Erbin.«

Isabel dreht sich wieder zu ihrer Kasse und tippt wahllos auf die Tasten. »Wir müssen uns neue Jobs suchen, Daze. Das hier ist demütigend.«

Sehe ich auch so, aber wenn man in einer Kleinstadt in Nordflorida lebt, hat man nicht die große Wahl. Ich hatte mich im Herbst um einen Job in der Bibliothek beworben, doch daraus ist nichts geworden – die Mittel fehlten – und ein Sommer als Aushilfe in einem Ferienbibelcamp hat mich von jeglichem Wunsch kuriert, mit kleinen Kindern zu arbeiten, womit auch Babysitten oder Teilzeitarbeit im Kindergarten ausschieden. Also lief es immer wieder auf den Sur-N-Sav hinaus.

Als ich auf mein Telefon spähe, das an der Kasse lehnt, stelle ich fest, dass meine Schicht vorbei ist.

»Ach, drei Uhr nachmittags ist doch wirklich die schönste Zeit am ganzen Tag«, sage ich fröhlich und Isabel stöhnt. »Das ist nicht fair!«

»Hey, ich bin seit sieben hier«, erinnere ich sie. »Wenn du früh gehen willst –«

»Musst du die Frühschicht nehmen«, beendet sie meinen Satz und winkt ab. »Okay, Mrs. Miller, ist ja gut.«

Mrs. Miller ist die Managerin von Sur-N-Sav und Isabel und ich durften uns ihre Sprüche im letzten Jahr oft genug anhören.

Seufzend stellt Isabel den Ellbogen neben die Kasse und stützt das Kinn auf. Ihre Nägel sind in drei verschiedenen Grüntönen lackiert, ein schlichtes Perlenarmband rutscht über ihr schmales Handgelenk. »Noch vier Wochen«, sagt sie und ich wiederhole unser Lieblingsmantra.

»Noch vier Wochen.«

Ende Juni werden Isabel und ich uns ohne großes Bedauern von unserem Sur-N-Sav-Leben verabschieden und nach Key West zur Key Con fahren und danach noch eine Woche in der Stadt verbringen. Isabels Bruder lebt mit seiner Frau und Isabels supersüßem kleinen Neffen dort und so haben wir einen kostenlosen (und von den Eltern abgesegneten) Schlafplatz. Zu sagen, dass sich mein ganzes Leben nur noch um diesen Trip dreht, wäre eine maßlose Untertreibung. Allerdings werden wir nicht nur voll die Nerds sein, sondern auch coole Key-West-Sachen unternehmen. Schnorcheln, das Hemingway House besuchen und so viel Limettenpie futtern, wie in ein Mädchen reinpasst … ja, dieser Trip wird meinen ganzen Sommer retten. Isa und ich planen ihn mittlerweile schon seit fast einem Jahr – seit die Con angekündigt worden ist. Unsere Lieblingsautorin, Ash Bentley, wird dort über ihre Finnigan Sparks-Serie sprechen, außerdem gibt es mindestens zwanzig verschiedene Panels, zu denen Isabel und ich wollen – alles Mögliche von Frauen in Weltraumsagas bis zu Cosplay-Design. Es ist voll der Geek-Himmel und wir sind mehr als bereit dafür.

»Du musst am Wochenende vorbeikommen, damit wir unsere Outfits abstimmen können«, sagt Isabel und richtet sich auf, während aus den Lautsprechern Whitney Houston über die größte Liebe aller Zeiten wimmert. »Ich habe mich immer noch nicht entschieden, ob ich als Miranda aus Finnigan und der Falke oder als Jezza aus Finnigans Mond cosplaye.«

»Ben findet bestimmt Jezza besser«, sage ich. Ben ist Isas Freund, und zwar seit gefühlt Millionen von Jahren. Na gut, seit der ersten Klasse. »Weniger Klamotten.«

Isa verzieht das Gesicht und überlegt. »Stimmt, aber Ben wird nicht dort sein, und ich weiß nicht, ob ich wirklich ganz Key West ein Viertel meines Hinterns zeigen möchte.«

»Auch wieder wahr«, räume ich ein. »Außerdem kannst du als Miranda eine lila Perücke tragen.«

Sie deutet mit dem Finger auf mich. »Genau! Also wird es Miranda. Als was wirst du gehen?«

Lächelnd mache ich meinen Kassenabschluss. »Cosplay ist dein Ding«, erinnere ich sie, »ich werde einfach als ich gehen. Langweilermädchen in T-Shirt und Jeans.«

»Das enttäuscht mich echt«, erwidert Isa und ich schüttle den Kopf.

Die Türen öffnen sich und ein weiterer Rentner kommt hereingeschlurft, ich mache meine Kasse fertig, um die Geldkassette in Mrs. Millers Büro zu bringen. In den meisten Lebensmittelläden zählen die Angestellten das Geld selbst, aber viele Jahre mit jungen Aushilfen haben bei Mrs. Miller ein Vertrauensproblem hinterlassen, und von mir aus kann gern jemand anderes diese Aufgabe übernehmen.

Als ich losgehe, fällt mir auf, dass einige der Zeitschriftenständer an den Kassen umgedreht sind, sodass der Kunde die Werbung auf der Rückseite sieht, nicht das Titelbild.

Das muss Isabel gewesen sein. Ich gehe zu einem Ständer und drehe die nächstbeste Zeitschrift um. Ich nehme kurz blonde Haare und weiße Zähne wahr, dann fällt mein Blick auf die Überschrift in dicken gelben Lettern: »ZEHN DINGE, DIE SIE NICHT ÜBER ELLIE WINTERS WUSSTEN

Ich frage mich, ob irgendeiner der zehn Punkte mich überraschen würden. Vermutlich nicht.

Meine Schwester hat schon immer ein ziemlich skandalfreies Leben geführt, irgendwie scheint sie geahnt zu haben, dass sie eines Tages auf den Titelblättern landen würde. Ich bin fast versucht, durchzublättern, doch dann beschließe ich, dass es »A« komisch wäre und »B« Isabel sich extra die Mühe gemacht hat, die Zeitschriften vor mir zu verstecken.

»Dieses Mal war es nichts Schlimmes«, ruft sie gerade. »Aber du brauchst das trotzdem nicht zu sehen!«

Ich hebe den Daumen und gehe weiter auf die Tür am anderen Ende des Ladens zu.

Meine Sachen sind im Pausenraum, einem echt trostlosen Kabuff mit orangefarbenen Wänden, grünen Plastikstühlen und einem zerkratzten Laminattisch. Irgendwann hat jemand »BECKY LIEBT JOSH« hineingeritzt, und jedes Mal, wenn ich während meiner Pause dort sitze und lese oder lerne, frage ich mich, was aus Becky und Josh geworden sein mag. Waren sie noch ineinander verliebt? Hatte sich Becky auch so zu Tode gelangweilt wie ich?

Aber, hey, wenigstens hat sich Becky nie Bilder von ihrer Schwester auf Klatschzeitungen ansehen müssen!

Oder ist selbst darin aufgetaucht.

Argh.

Das ganze Abschlussballdebakel ist immer noch eine Mischung aus Wut und Verletztsein, ein stacheliger Ballen in meiner Brust; daran zu denken ist, wie in einem schmerzenden Zahn herumzustochern. Wie weh er tut, merkt man erst, wenn man sich darauf konzentriert, und dann kann man plötzlich an nichts anderes mehr denken.

Wenn ich nicht im Pausenraum des Sur-N-Sav losheulen will – und eine deprimierendere Kulisse gibt es nicht auf der Welt –, darf ich jetzt keinen Gedanken daran riskieren. Die Erinnerung drückt, wie diese Filme, in denen der Hund stirbt, auf die Tränendrüsen, also Schluss damit.

Und so schwinge ich mir lieber meine ramponierte Patchworktasche über die Schulter und gehe durch die Tür nach draußen.

Auf dem Parkplatz ist dieser Nachmittag Ende Mai so blendend hell und glühend heiß, dass ich die Augen zusammenkneife und in meiner Tasche nach meiner Sonnenbrille krame, in Gedanken bin ich schon bei dem, was ich den Rest des Nachmittags tun werde. Nämlich mich unter die Klimaanlage in meinem Zimmer legen und den neuen Manga lesen, den ich gestern vom Buchladen abgeholt habe.

»Dais.«

Und da ist er, der entzündete Zahn.

Juhu.

Michael lehnt lässig vor dem Laden an den gelb gestrichenen Betonpfosten, das dunkle Haar fällt ihm in die Augen. Vermutlich hat er die Pose geübt. Michael Dorset ist ein Weltmeister im Anlehnen, wirklich einer der Besten. Bei einer Olympiade Schnuckeliger Jungs würde er jedes Mal Gold für den Heißesten Anlehner abfassen.

Zum Glück bin ich gerade immun gegen den Heißesten Anlehner (Eintrag als Warenmarke ist in Arbeit).

Ich setze die Sonnenbrille auf und halte meinem Ex abwehrend die Hand entgegen.

»Vergiss es.«

Michaels Miene wird finster. Er hat diese supersanften Gesichtszüge, runde Wangen und schöne braune Augen, und ich schwöre, er hat seinen Haaren beigebracht, genau sooo in die Stirn zu fallen. Noch vor einem Monat wäre ich bei diesem Gesicht zu einem Pfützchen Daisy dahingeschmolzen und hätte ihm die Haare aus dem Gesicht streichen wollen. In Michael Dorset bin ich seit der Neunten verknallt gewesen. Er war immer mit viel cooleren Leuten zusammen als ich (ich weiß, unfassbar, dass meine Brille und meine Adventure Time-T-Shirts mich nicht zu einem besseren Fang gemacht haben), aber letztes Jahr, habe ich ihn – endlich – gekriegt.

»Ich hab’s vermasselt«, sagt er gerade und schiebt die Hände in die Hosentaschen. Er trägt die engsten Röhren aller Zeiten, Jeggings, um ehrlich zu sein, und einen meiner Haargummis ums Handgelenk. Den grünen.

Ich widerstehe dem kindischen Impuls, ihn abzureißen, und werfe die Tasche über die andere Schulter. »Das ist noch...


Hawkins, Rachel
Rachel Hawkins wurde in Virginia geboren und ist in Alabama aufgewachsen. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Englischlehrerin. Seit 2007 ist sie freischaffende Autorin und hat mit ihrer Serie Hex Hall die New York Times-Bestsellerliste erklommen.

Max, Claudia
Claudia Max studierte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Literaturübersetzen mit dem Schwerpunkt Anglistik/Amerikanistik. Seit 2008 ist sie freiberufliche Literaturübersetzerin und hat bisher ca. 80 Werke aus dem Englischen übertragen. 2010 war sie Stipendiatin der Berliner Übersetzerwerkstatt, ihre Arbeit wurde mehrfach mit Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds gefördert. 2023 war sie für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Sie lebt in Berlin, aber am liebsten ist sie auf Reisen, in Büchern und in der Welt.



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