Hasmann | Die spukenden Habsburger | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Hasmann Die spukenden Habsburger

Blaublütigen Geistern auf der Spur
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-8000-8231-5
Verlag: Carl Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Blaublütigen Geistern auf der Spur

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-8000-8231-5
Verlag: Carl Ueberreuter Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die „Weiße Frau“ in der Hofburg, schwarze Schatten im Stephansdom und der uniformierte Geist auf dem Kaiserbankerl im Tiergarten Schönbrunn. Die Spuk-Autorin Gabriele Hasmann hat die unheimlichsten Orte der Habsburger wie Schönbrunn, Mayerling, die Kaiservilla in Bad Ischl und viele mehr besucht und erzählt wahre Geschichten von mysteriösen Begegnungen.

Neben den geschichtlichen Hintergründen der Plätze und ihrem Bezug zu den jeweiligen Habsburgern werden Geschichten über die historischen oder aktuellen Spukereignisse berichtet, und durch Augen- und Ohrenzeugen aus der Vergangenheit oder Gegenwart belegt.

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Das Haus Habsburg


Keine andere Herrscherdynastie in Europa hat so viele interessante wie exzentrische Persönlichkeiten hervorgebracht und war gleichzeitig so mächtig wie die Habsburger, die 640 Jahre lang beinahe durchgehend herrschten. In dieser Zeit nahm die Geschichte kaum eine Wendung, bei der die Mitglieder dieser historisch bedeutenden Familie nicht ihre Finger im Spiel hatten: Mit ihren mutigen Händeln, taktisch klugen politischen Pakten sowie geheimen Abkommen bestimmten sie die Entwicklung der Nation ebenso wie mit ihrer legendären Unbeholfenheit, Ratlosigkeit und Feigheit. Sie nahmen in Europa Einfluss auf die Ländergrenzen, die Sprache und Religion von Millionen Erdenbürgern, außerdem auf die Gestalt der Städte und die Bildung ihrer Einwohner. Die Habsburger wurden von weit mehr Menschen gehasst als geliebt und waren stets Opfer von bösen Absichten wie Intrigen, Manipulation und Anschlägen auf ihr Leben, jedoch ohne dadurch jemals ernsthaft an Geltung und Wirkung zu verlieren. Ihre Erfolge verdankten sie ebenfalls teilweise unsauberen Praktiken wie Bestechung, Drohung und Erpressung, denen sie selbst bei Aussicht auf Reichtum und Machtzugewinn auch nicht abgeneigt waren. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs hatte sich ihr Herrschaftsgebiet praktisch auf ganz Europa (ohne Frankreich und die Schweiz) ausgedehnt, wobei diese Expansion weniger auf kriegerischen Eroberungen beruhte, als vielmehr der bekannten Heiratspolitik der Habsburger zu verdanken war.

Aufgrund oftmaliger Fortpflanzung innerhalb der Familie traten zahlreiche erbliche Belastungen wie geistige und körperliche Leiden bei den Blaublütlern auf. Darüber hinaus setzten sich einige signifikante Merkmale im Aussehen durch, beispielsweise die »habsburgische Unterlippe« (Überentwicklung des Unterkiefers) oder der »Turmschädel« mit der hohen Stirn. Die Bevölkerung befürchtete durch die Inzucht unfähige Herrscher, auch wenn sie sich über die markanten optischen Merkmale der Familienmitglieder als Folge einer Laune der Natur durchaus lustig machte.

In Spanien soll ein in der Menge stehender Bauer Kaiser Karl V. der aufgrund des starken Überbisses den Mund immer leicht geöffnet hatte, bei dessen Ritt durch die Gemeinde zugerufen haben: »Eure Majestät, schließen Sie bitte Ihren Mund, die Fliegen in unserem Land sind sehr unverschämt.« Die Antwort des Regenten ist bedauerlicherweise nicht überliefert.

Die Männer des Clans haben teilweise versucht, ihre »Habsburgerlippe« unter extravaganten Bärten zu verstecken, doch einige der weiblichen Familienmitglieder sahen aus, als hätten sie ein Schlauchboot am unteren Teil des Mundes kleben. Heute ist man den Anblick gewohnt, aber damals handelte es sich bei der dicken Lippe um einen schlimmen Makel, der die betroffenen Damen sehr belastet haben dürfte.

Die Herrscher aus dem Haus Habsburg trugen dafür eine berufliche Last, denn für die meisten war ihr Leben, das aus strikten Protokollen und gottgewollten Vorschriften bestand, als Träger der Krone mehr Bürde als Würde – einige von ihnen entschieden sich daher, ihren persönlichen Vorlieben den Vorzug zu geben und mehr privat zu agieren als öffentlich zu regieren. Oder sie integrierten ganz einfach ihre teilweise schrulligen Hobbys in den die meiste Zeit über langweiligen Job am Thron.

Als erstes Mitglied dieser Dynastie, die unser Umfeld stark geprägt hat, gilt Guntram »der Reiche«, der in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts lebte. Sein Nachkomme Otto II. (um 1100) war jedoch der Erste aus dem Clan, der in seinem Namen die Bezeichnung »von Habsburg« benutze.

Der Name des bekannten Herrschergeschlechts leitet sich von ihrer Stammburg (ursprünglich »Habichtsburg«) in der Gemeinde Habsburg (heute Kanton Aargau in der Schweiz) ab, die zu Beginn des 11. Jahrhunderts errichtet wurde. Dort lebte die Familie aber nur rund 200 Jahre lang, danach verließen die Grafen ihre Heimat, um fremde Länder zu erobern.

Zu jener Zeit geriet mit dem Tod des Babenbergers Herzog Friedrichs II. im Jahr 1246 die Macht dieses bis dahin in Österreich herrschenden Adelsgeschlechts fränkisch-bayrischer Herkunft bereits ins Wanken, einige Jahre später erlosch es vollständig. Sein Erbe fiel 1278 mit Rudolf I. (1218–1291) – in der neunten Generation nach Guntram »dem Reichen« – an das Haus Habsburg. Rudolf, der bereits 1273 zum König des Heiligen Römischen Reiches (HRR) gekrönt worden war, begründete damit die überregionale Bedeutung seiner Dynastie.

Sein Urenkel, Herzog Rudolf IV. (1339–1365), veranlasste 1358/59 als einflussreichster Habsburger des 14. Jahrhunderts mit der Urkundenfälschung »Privilegium maius« die Rangerhöhung der Habsburger zu »Erzherzogen«, die man nach der offiziellen Anerkennung des Dokuments mit umfangreichen Rechten ausstattete. Außerdem vergrößerte er das Reich um Tirol, das er 1363 von Margarete Maultasch erwarb.

Ab 1438 stellte das Adelsgeschlecht fast ununterbrochen die deutschen Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, wobei mit der Krönung Friedrichs III. (1415–1493) im Jahr 1452 zum ersten Kaiser dieses Ranges die Stellung der Habsburger in Europa weiter gefestigt wurde. Sein Nachfolger war Sohn Maximilian I. (1459–1519).

Der in Spanien geborene spätere Kaiser Ferdinand I. (1503–1564) erhielt durch Verträge mit seinem Bruder Kaiser Karl V. (1500–1558) die Erblande der Habsburger in Mitteleuropa zugesprochen und begründete damit 1521 die österreichische Linie der Familie. 1526 gelangten Böhmen, Mähren, Schlesien und Ungarn an das Haus Habsburg. Ferdinands Nachfolger war sein Sohn Maximilian II. (1527–1576), auf den wiederum dessen Sohn Rudolf II. (1552–1612) folgte. Da Rudolf, ebenso wie sein Bruder Matthias, kinderlos blieb, wurde Cousin Ferdinand II. (1578–1637) zum Familienoberhaupt und Kaiserthronfolger ernannt. Mit seinem Sohn, Ferdinand III. (1608–1657), der die Kapuzinergruft (auch Kaisergruft) zur Erbbegräbnisstätte seiner Familie ausbauen ließ, setzte sich Wien nach Prag als Hauptstadt des Habsburgerreiches durch.

1521 teilte sich die Dynastie in eine spanische Linie (die über Spanien, Portugal und deren Besitzungen in Amerika, Afrika und Asien herrschte), deren Mannesstamm (Abstammungs- und Erbfolge von Vater zu ehelichem Sohn) mit Karl II. (1661–1700) ausstarb, und in eine österreichische Linie (als Regenten über Österreich und Steiermark sowie später über Böhmen, Kroatien und Ungarn), deren Mannesstamm mit Karl VI. (1685–1740) endete. Die Tochter von Karl VI., Maria Theresia (1717–1780), schuf jedoch mit ihrem adeligen Gatten Franz Stephan von Lothringen (1708–1765) das Haus Habsburg-Lothringen und konnte dank der Pragmatischen Sanktion ihres Vaters (Edikt zur Sicherung der habsburgischen Thronfolge durch weibliche Nachkommen) die österreichische Linie fortführen. Als ihr Sohn Joseph II. geboren wurde, hieß es – trotz Maria Theresias Geschick als Herrscherin neben ihrem Gemahl – seitens der Bevölkerung: »Gott sei Dank hat Österreich jetzt wieder Hosen an!« In dieser österreichischen Linie verblieb die Kaiserwürde HRR dann bis zum Ende des Reiches im Jahr 1806.

Maria Theresias Enkel Franz II. (1768–1835), Sohn von Kaiser Leopold II. (1747–1792), war der letzte römisch-deutsche Kaiser und unter den Namen Franz I. Begründer und Regent des Kaisertums Österreich, das 1867/68 zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt wurde. Diese bestand mit Kaiser Karl I. (1887–1922), Neffe des in Sarajevo ermordeten Erzherzogs Franz Ferdinand, bis 1918. Nachdem der Erste Weltkrieg zum Zerfall der Habsburgermonarchie geführt hatte, verbanden sich die autonomen deutschsprachigen Kronländer zur heutigen Bundesrepublik Österreich. Man könnte also durchaus sagen, dass eine der mächtigsten Dynastien der Welt mit Karls Abdankung von der Bühne der Geschichte abtrat.

Zuvor hatten allerdings noch drei der (vor allem bei den Wien-Touristen) bekanntesten Mitglieder der Familie ihren Auftritt: Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916), der Enkel von Franz II., seine Gemahlin Elisabeth (1837–1898), genannt »Sisi«, und deren tragisch (vermutlich) durch Selbstmord früh aus dem Leben geschiedener Sohn Kronprinz Rudolf (1858–1889).

Endgültig geschlossen hat sich der imperiale Kreis im Jahr 1989 mit dem Tod des letzten gekrönten Mitglieds der Habsburger, Kaiserin Zita (1892–1989), Gattin von Kaiser Karl I. Ihr Körper ruht in der Kapuzinergruft, aber ihr Herz wurde zurück an den Ursprung des Adelsgeschlechts gebracht: in ein Kloster im Schweizer Kanton Aargau.

Das Familienoberhaupt der bürgerlich gewordenen Habsburger ist derzeit Karl (* 1961), der älteste Sohn des letzten Kronprinzen Österreich-Ungarns, Otto von Habsburg-Lothringen (1912–2011).

Während ihrer über sechs Jahrhunderte dauernden Regierungszeit trugen 18 Habsburger den Kaisertitel (von 1452 mit Friedrich III. bis 1918 mit Karl I.)....


Hasmann, Gabriele
Gabriele Hasmann wurde 1968 in Wien geboren und begann schon als junges Mädchen, Geschichten zu schreiben. Sie studierte Germanistik und Philosophie, arbeitete als Kolumnistin, Lokal- und Kultur-Redakteurin und Producerin.Seit 2010 ist Gabriele Hasmann als selbstständige Schriftstellerin und Journalistin tätig, veranstaltet das »Mystery Dinner« und führt auf historischen Pfaden durch Baden und Wien.

 Gabriele Hasmann wurde 1968 in Wien geboren und begann schon als junges Mädchen, Geschichten zu schreiben. Sie studierte Germanistik und Philosophie, arbeitete als Kolumnistin, Lokal- und Kultur-Redakteurin und Producerin.
Seit 2010 ist Gabriele Hasmann als selbstständige Schriftstellerin und Journalistin tätig, veranstaltet das »Mystery Dinner« und führt auf historischen Pfaden durch Baden und Wien.



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