E-Book, Deutsch, 256 Seiten
Hart Blood & Roses - Buch 4
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-86552-766-0
Verlag: Festa Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 256 Seiten
ISBN: 978-3-86552-766-0
Verlag: Festa Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Verruchte Dark Romance von der Autorin des Weltbestsellers QUICKSILVER - TOCHTER DES SILBERS.
Üblicherweise verliebt sich eine Frau in einen Mann, der das Gleiche für sie empfindet. Aber Zeth Mayfair hat sein Leben lang nur zerstört und Gewalt angewendet. Wie kann er jemals Liebe geben?
Sloane Romera ist die einzige Frau auf dem Planeten, die Zeth wirklich will. Er muss Sloane vor seinen Feinden schützen und sie vor den Menschenhändlern in Sicherheit bringen. Doch dieses Problem ist für Zeth einfach zu lösen: Er wird töten müssen ...
Zeth: »Ihr Name ist Sloane Romera. Sie will, dass ich ihr Held bin, aber ich bin kein guter Mann. Ich bin ihre Verdammnis.«
Die BLOOD & ROSES-Saga von Callie Hart. Verruchte Dark Romance, voller Action und unerwarteter Wendungen.
magischemomentefuermich.de: »Eine düstere und gleichzeitig geheimnisvolle Atmosphäre, verbunden mit ausdrucksstarken Charakteren und einer ordentlichen Portion Dominanz und Verletzlichkeit. Dark Romance Leser werden begeistert sein.«
Macs Books and Beauty: »Was passiert, wenn du ein schüchternes Mauerblümchen und einen verdammt sexy, versauten, dominanten Mann zusammenführst? Es gibt ein Feuerwerk!«
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
ZWEI
Zeth
(Drei Tage zuvor)
Alexis Romera ist in Sicherheit.
Manchmal sucht einen ein Satz stundenlang heim.
Alexis Romera ist in Sicherheit.
Manchmal spukt einem ständig nur ein einziger, bestimmter Gedanke durch den Kopf, immer und immer wieder, ganz unabhängig davon, wie sehr man versucht, ihn abzuschütteln.
Alexis Romera ist in Sicherheit.
Das ist der Satz, unter dem ich in Dauerschleife leide, während wir weg von San Jacinto fahren. So lange, bis die Worte anfangen, mein Hirn zu ficken. Sloane ist neben mir auf dem Beifahrersitz. Sie trägt hautenge Shorts, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sie von irgendwo herbeigeträumt habe. Ihre langen, perfekten Beine strecken sich in den Fußraum, und alles, woran ich denken kann, ist: Alexis Romera ist in Sicherheit. Alexis Romera ist verdammt noch mal in Sicherheit.
Grob übersetzt bedeuten die Worte zugleich: Sloane Romera braucht dich nicht mehr. Sloane Romera braucht dich nicht mehr. Deshalb kleben sie mir im Schädel wie ein gottverdammter Kaugummi, den ich nicht abschütteln kann.
»Rechts. Rechts. Rechts! Du verpasst die Ausfahrt!« Sloane umklammert das Lenkrad, als ob sie uns zur Ausfahrtsrampe steuern will, aber ich bedenke sie mit einem vernichtenden Blick. Dem vernichtenden Blick. Dem Blick, der ihr verrät, dass sie die Hand besser schleunigst vom Lenkrad entfernen sollte oder Gefahr läuft, sie zu verlieren. Niemand außer mir fährt den Camaro. Und es fasst auch niemand das verfickte Lenkrad an.
»Ich kenne den Weg nach Dana Point, Sloane.« Ich nehme die Ausfahrt, achte allerdings darauf, erst im letzten Moment rüberzuschwenken und Sloane eine Scheißangst einzujagen. Sloane atmet scharf ein, sagt aber kein Wort. Sie hält nichts von meinem rücksichtslosen Fahrstil. Was mich nur noch rücksichtsloser fahren lässt. Ich liebe es einfach, in dieser Frau ein Feuer zu entfachen, mit welchen Mitteln auch immer.
»Du hältst dich für so schlau, was?«, meint sie und starrt stur geradeaus durchs Fenster, als wir den Weg nach Süden antreten.
»Im Großen und Ganzen schon.«
»Gut. Dann ist dir wohl im Großen und Ganzen auch egal, dass du Michael und den anderen keine Chance gelassen hast zu sehen, wohin du abgebogen bist, richtig?«
Mein Kumpel Michael fährt uns mit seiner Limousine hinterher, seit wir San Jacinto verlassen haben, begleitet von Cade und einem anderen Widow Maker namens Carnie auf ihren Bikes. Klar hab ich die Ausfahrt in letzter Sekunde genommen, um Sloane auf die Palme zu treiben, aber auch aus einem anderen Grund: Ich wollte diese Kerle abschütteln. Sloane gegenüber zucke ich unverbindlich mit den Schultern, was sie mit einem finsteren Blick quittiert. Ich sehe den Blick nicht, ich spüre ihn. Er brennt sich mit der Intensität einer Supernova seitlich in mein Gesicht.
»Warum hast du Michael gesagt, er soll mitkommen, wenn du in Wirklichkeit gar nicht willst, dass er mitkommt?«
»Weil er für mich was tun muss, nachdem wir Lacey abgeholt haben. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass Cade und Carnie darauf bestehen würden, uns als verfickte Eskorte zu begleiten. Das Letzte, was du willst, ist, dass Rebels Mannschaft in Ma und Pa Romeras Vorgarten aufschlägt, glaub mir. Ich schicke ihn direkt zu dem Job.«
Dazu brummt Sloane. »Mein Vater würde echt einen Herzinfarkt kriegen. Aber andererseits …«
»Was?«
Sie kichert verhalten. Mit gefällt der schräge Ton nicht, der darin mitschwingt. »Tja, mein Vater wird ohnehin einen Herzinfarkt kriegen, und zwar in dem Moment, in dem er dich zu sehen bekommt. Cade und Carnie wären nur noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen.«
Oh, darauf habe ich nur gewartet. »Schätzchen, du kannst unbesorgt sein. Dieser Wagen wird vor dem Haus deiner Eltern nicht mal anhalten. Und ich werd mit Sicherheit nicht aussteigen. Ich dreh ein, zwei Runden, während du dich verabschiedest, dann komm ich euch abholen.«
Ich rechne mit Einwänden von Sloane gegen meine Weigerung, ihre Eltern kennenzulernen, aber sie hat keine. Ich will nicht mal den Kopf drehen und hinschauen, falls sie mir einen vernichtenden Blick zuschleudert … aber Scheiße noch mal, ich kann nicht anders. Ich will diese zum Niederknien süße, finstere Miene sehen.
Als ich aus dem Augenwinkel einen flüchtigen Blick wage, fehlt allerdings von der finsteren Miene jede Spur. Sie wirkt nicht mal geknickt. Sloane starrt nur aus dem Fenster und beobachtet, wie amerikanische Durchschnittsverdiener mittleren Alters an ihr vorbeiziehen.
Sie ist nicht mal geknickt. Wenn sie nicht geknickt ist, dann muss sie verfickt erleichtert sein. Für sie ist es besser, wenn mir ihre Eltern nie begegnen, das ist mir schon klar. Wahrscheinlich warten sie nur auf den Tag, an dem sie anruft und ihnen mitteilt, dass sie irgendeinen verlässlichen, beschissenen Schönheitschirurgen oder so heiraten wird. Jemanden, der mit ihr im Krankenhaus zusammenarbeitet – wo will sie bei ihren Arbeitszeiten auch sonst jemanden kennenlernen? Und nach Ansicht ihrer Eltern würde das für sie das Beste sein. Ein solcher Kerl würde ihre Prioritäten verstehen. Sie mit ihr teilen. Er würde verstehen, dass sie nicht rund um die Uhr verfügbar ist, um zum Abendessen auszugehen oder zu kochen und zu putzen.
Aber Sloanes Eltern sind Kirchenfanatiker. Wahrscheinlich erwarten sie irgendwann ein solches Leben für Sloane. Sie werden wollen, dass sie Hausfrau und Mutter wird. Sie werden von ihr erwarten, dass sie ihre Karriere sausen lässt, um zu Hause herumzusitzen und fett zu werden, während sie ihre statistischen zwei Komma fünf Kinder hütet.
Ich bezweifle stark, dass Sloane das vorhat, aber vielleicht hatte sie diesen Streit mit ihren Eltern noch nicht. Und mit mir am Arm bei ihnen aufzukreuzen würde definitiv zu einem Streit führen. Ich bin nicht der Typ dafür, ihr zwei Komma fünf Kinder zu bescheren. Ich bin nicht der Typ dafür, sie zu Hause bleiben und für mich kochen zu lassen. Ich bin vielmehr der Typ, der sie dazu anstiftet, sich tätowieren zu lassen, und der sie ihr gesamtes Geld dafür verprassen lässt, jedes Wochenende eine Kaution zu hinterlegen, um meinen nichtsnutzigen Arsch aus dem Knast zu holen. Oder zumindest würden ihre Eltern das in mir sehen. Und ich bin sicher, dasselbe gilt für den Rest der Welt. Gut, dass mir scheißegal ist, was der Rest der Welt denkt. Aber Sloanes Eltern … Wieso zum Geier fühle ich mich gerade so beschissen? Noch vor zwei Sekunden habe ich über die Vorstellung gelacht, sie kennenzulernen.
Es sollte mir schnurzegal sein. Sie sollten mir schnurzegal sein. Sloane scheint nie das Bedürfnis zu verspüren, sich dem Willen ihrer Eltern unterzuordnen. Ist unwahrscheinlich, dass sie mich fallen lassen würde, weil sie es verlangen. Und dennoch … dass sie wegen der Sache nicht mit mir streitet … fühlt sich verflucht beschissen an.
»Knirschst du grade mit den Zähnen?«
Sloane hat bemerkt, dass ich mit den Zähnen knirsche. Na perfekt. »Nein.«
»Doch, tust du.«
»Mach dich einfach bereit. Das hier ist doch ihre Gegend, oder?« Ich knautsche die Brauen zusammen und konzentriere mich demonstrativ auf die Bilderbuchstraße vor mir – die Umgebung sieht aus, als würden hier nur Zahnärzte und verkackte Buchhalter wohnen.
»Die Nächste rechts«, weist mich Sloane an. Sie gibt sich keinerlei Mühe, den neugierigen Ton in ihrer Stimme zu verbergen. Tatsächlich bin ich mir ziemlich sicher, dass sie haargenau weiß, warum ich drauf und dran bin, die Zähne zu Staub zu zermahlen. Wir erreichen das Haus ihrer Familie, und ich tue, was ich angekündigt habe, halte kaum lang genug an, um Sloane aus dem Wagen steigen zu lassen. Die Reifen quietschen, als ich die Straße entlang davonrase, und ich bin ziemlich überzeugt davon, dass ich mehrere Millimeter Gummi auf dem Asphalt zurücklasse.
Verfickter, dämlicher Arsch. Verfickter, dämlicher Vollidiot. 30 Sekunden lang schimpfe ich mich eine Kombination dieser und ähnlicher Bezeichnungen und höre erst auf, als das Handy klingelt. Es ist Michael.
»Hi.«
»Hallo, Boss. Dem jähen Abgang an der Ausfahrt entnehme ich, dass du ein Weilchen allein brauchst. Irgendwas, das ich inzwischen tun soll?«
»Ja, da hätte ich tatsächlich was. Rick Lamfetti. Julios Jungs haben ihn ziemlich übel zugerichtet. Hab ihn in Anaheim untergebracht. Kannst du ihn aufspüren und nachsehen, ob er noch lebt?« Ich habe die begründete Hoffnung, dass Rick noch atmet. Begründet genug, um Michaels Vormittag für den Versuch zu opfern, den Penner zu finden. Den Kommentaren nach, die Julio in der Villa fallen gelassen hat, muss ihm der Kerl wohl alles erzählt haben – über Sloane, über Alexis, über mein Zerwürfnis mit Charlie. Und den Bildern nach, die Julio uns gezeigt hat, sieht es so aus, als hätten sie ihn um einiges härter durch die Mangel gedreht als Michael.
Trotzdem. Bei Michael haben sie zweifellos gewusst, dass es ihnen nichts bringen würde, ihm die Daumenschrauben anzusetzen, deshalb haben sie sich die Mühe gespart. Rick hingegen hat wahrscheinlich schon beim ersten Schlag gequiekt wie ein Schwein beim Abstechen. Und die Informationen, die Leute wie Rick nach dem ersten Schlag ausspucken, sind nie die Wahrheit. Sie sagen etwas, das denjenigen mit den schmerzhaften Fäusten aufhören lässt, ihnen wehzutun. In der...