E-Book, Deutsch, 410 Seiten, eBook
Harring / Böhm-Kasper / Rohlfs Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92315-4
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen
E-Book, Deutsch, 410 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-531-92315-4
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Aus differenzierten Beziehungs- und Kontaktformen zu Gleichaltrigen eröffnen sich für Kinder und Jugendliche unterschiedliche Lebensräume. In diesen werden zahlreiche Bildungs- und Sozialisationsprozesse ausgelöst, die einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Entwicklung haben. Ausgehend von der Frage, welchen Freizeitaktivitäten heutige Kinder und Jugendliche nachgehen, wird in diesem Band empirisch und strukturell die Unterscheidung nach Freundschaften, Cliquen sowie Jugendkulturen bzw. Jugendszenen nachgezeichnet. Diese Peerorientierungen werden in Abhängigkeit von unterschiedlichen gesellschaftlichen Dimensionen, unter der besonderen Berücksichtigung von Geschlecht, Migration und Sozialschicht, diskutiert. Damit ist die Möglichkeit gegeben neben den positiven Einflussfaktoren auch die negativen Komponenten von Peerbeziehungen und deren Bedeutung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen genauer zu bestimmen.
Dipl.-Päd. Marius Harring ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsgebiet Medienpädagogik, Forschungsmethoden und Jugendforschung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.
Dr. Oliver Böhm-Kasper ist Professor für Methoden der Sozialforschung in der AG Medienpädagogik, Forschungsmethoden und Jugendforschung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.
Dr. Carsten Rohlfs ist Professor in Vertretung am Lehrstuhl für Schulpädagogik und Schulentwicklung am Institut für Erziehungswissenschaft der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Dr. Christian Palentien ist Professor für Bildung und Sozialisation am Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Bremen.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;5
2;Peers als Bildungsund Sozialisationsinstanzen – eine Einführung in die Thematik;8
2.1;1 Einleitung;8
2.2;2 Vermittlung sozialer Kompetenzen;9
2.3;3 Vermittlung von Sachund Fachkompetenzen;12
2.4;4 Die Beiträge;14
2.5;Literatur;16
3;Freizeit, Bildung und Peers – informelle Bildungsprozesse im Kontext heterogener Freizeitwelten und Peer-Interaktionen Jugendlicher;19
3.1;1 Einleitung;19
3.2;2 Freizeit und Bildung – Eine Auswahl empirischer Befunde;21
3.3;3 Freizeitverhalten Jugendlicher;25
3.3.1;3.1 Zeitliche Dispositionsmöglichkeiten;25
3.3.2;3.2 Freizeitaktivitäten;26
3.4;4 Typologie jugendlicher Freizeitwelten.;31
3.4.1;4.1 Die bildungselitären Freizeitgestalter;31
3.4.2;4.2 Die peerorientierten Allrounder;33
3.4.3;4.3 Die passiven Medienfreaks;34
3.4.4;4.4 Die eingeschränkten Freizeitgestalter;36
3.4.5;4.5 Die Organisierten;38
3.5;5 Die peerorientierten Allrounder – eine exemplarische Darstellung ausgewählter Ergebnisse;40
3.5.1;5.1 Soziales Kapital am Beispiel von Peerbeziehungen;40
3.5.2;5.2 Kulturelles Kapital am Beispiel der Freizeitaktivitäten;48
3.6;6 Fazit und Diskussion;52
3.7;Literatur;55
4;Freundschaft und Zugehörigkeit – Grundbedürfnis, Entwicklungsaufgabe und Herausforderung für die Schulpädagogik;58
4.1;1 Einleitung;58
4.2;2 Fallbeispiel Julia (9 Jahre): „Oft möchte ich am liebsten ganz für mich allein sein…“;59
4.3;3 Jasmin (8 Jahre): „Nur in der Schule bin ich alleine.“;60
4.4;4 Die Erfahrung von Zugehörigkeit als menschliches Grundbedürfnis;61
4.5;5 Kira (9 J.) und Chiara (9 J.) – “Einer, der zu einem hält“;63
4.6;6 Freundschaft als Lernund Entwicklungswelt;64
4.7;7 Fazit und Folgerungen für die Schulpädagogik;65
4.8;Literatur;66
5;Cliquen/informelle Gruppen: Strukturmerkmale, Funktionen und Potentiale;69
5.1;1 Einleitung;69
5.2;2 Grundmerkmale von Cliquen/informellen Gruppen;71
5.3;3 Sozialisationsund Bildungspotentiale in Cliquen/informelle Gruppen;77
5.4;4 Von der Kontrollzur Bildungsperspektive: Prozesse „ungewöhnlichen Lernens“;81
5.5;5 Folgerungen;83
5.6;Literatur;84
6;Forschungsfeld 'Szenen' – zum Gegenstand der DoSE;87
6.1;1 Einleitung;87
6.2;2 Neue Formen der Vergemeinschaftung;87
6.3;3 Der Gegenstand: Was kennzeichnet Szenen?;89
6.4;4 Methodologie, Methodik und Präsentationsidee;92
6.5;5 Szenen im sozio-kulturellen Kontext;96
6.6;Literatur;99
7;Beziehungsregulation in Kinderfreundschaften – eine Prozessstudie zu Geschlechterunterschieden;100
7.1;1 Einleitung;100
7.1.1;1.1 Beziehungsregulation in Freundschaften;101
7.1.2;1.2 Untersuchung von Beziehungsregulation durch Prozessmodellierung;102
7.1.3;1.3 Fragestellung;103
7.2;2 Methoden;104
7.2.1;2.1 Stichprobe und Design;104
7.2.2;2.2 Erhebungsinstrumente;105
7.2.3;2.3 Erzeugung einer homogenen Zeitstruktur;105
7.2.4;2.4 Prozessmodellierung;106
7.2.4.1;2.4.1 Allgemeines;106
7.2.4.2;2.4.2 Baseline;107
7.2.4.3;2.4.3 Slopes;108
7.2.4.4;2.4.4 Kovarianzstruktur;108
7.3;3 Ergebnisse;108
7.3.1;3.1 Unterschiede der Baselines;108
7.3.2;3.2 Gegenseitige Beeinflussung: Überblick;109
7.3.3;3.3 Beeinflussung der Intensität;111
7.3.4;3.4 Beeinflussung der Exklusivität;112
7.3.5;3.5 Beeinflussung der Intimität;112
7.4;4 Zusammenfassung und Diskussion;112
7.4.1;4.1 Zum Einfluss des eigenen Vorzustandes auf den Folgezustand in Jungenund Mädchenfreundschaften;113
7.4.2;4.2 Zum Einfluss des Partners in Jungenund Mädchenfreundschaften;114
7.4.3;4.3 Zur Rolle von Intimität, Intensität und Exklusivität in Jungenund Mädchenfreundschaften;114
7.5;5 Ausblick;115
7.6;Danksagung;115
7.7;Literatur;115
8;Peers und Migration – zur Bedeutung von interund intraethnischen Peerbeziehungen im Jugendalter;118
8.1;1 Einleitung;118
8.2;2 Das Konzept der Ko-Kulturation;119
8.3;3 Entstehung und Verbreitung interethnischer Freundschaften;120
8.4;4 Gestalt interethnischer Freundschaften;122
8.5;5 Auswirkungen interethnischer Freundschaften;125
8.5.1;5.1 Auswirkungen bei autochthonen Jugendlichen;125
8.5.2;5.2 Auswirkungen bei allochthonen Jugendlichen;127
8.6;6 Resümee und Ausblick;129
8.7;Literatur;132
9;Jugendliche in Peer Groups und soziale Ungleichheit;136
9.1;1 Einleitung;136
9.2;2 „Halbstarke“, „Industrieritter“ und „Rosenkavaliere“, Wander-, Straßen und Tanz-Cliquen Jugendliche und ihre Peers im Blick de;137
9.3;3 Gegenkultur in der Arbeiterschule – Exkurs;141
9.4;4 Zwischen Auflösung der Ungleichheit, neuer Bedeutsamkeit und stigmatisierender Zuschreibung – Diskurse zu Jugend und sozialer;143
9.4.1;4.1 Ausdifferenzierung und Pluralisierung in Jugendszenen – Bedeutungsverlust gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse und i;143
9.4.2;4.2 Die Neuentdeckung sozialer Ungleichheit als Bildungsungleichheit;145
9.4.3;4.3 Underclass und neue Unterschicht – Kulturelle Moralisierung und Stigmatisierung;147
9.5;5 Die Formatierung von Jugend in Gleichaltrigengruppen über soziale Ungleichheiten – Blick auf empirische Befunde;151
9.6;6 Fazit;155
9.7;Literatur;157
10;Die Bedeutung von Peerbeziehungen im Alter – Freundschaften im Alter und ihr Einfluss auf Alternsprozesse;161
10.1;1 Peers im Alter unter den Bedingungen des demographischen Wandels;161
10.2;2 Das Alter ist peer-los und bleibt es nicht – soziale Beziehungen älterer Menschen;163
10.2.1;2.1 Die Bedeutung der Gleichaltrigengruppe für ältere Menschen;165
10.2.2;2.2 Peers im Alter – von der freiwilligen Reziprozität zur Verpflichtung;170
10.2.3;2.3 Über Peer-Orientierungen hinaus – zur Entgrenzung von Generationen und Gleichaltrigenbedeutung;173
10.3;3 Freundschaften, Cliquen und Altenkulturen – zwischen Freiwilligkeit und Notwendigkeit;176
10.4;Literatur;177
11;Prozesse kindlicher Persönlichkeitsentwicklung im Kontext von Gleichaltrigenbeziehungen;180
11.1;1 Die soziale Kinderwelt1;180
11.2;2 Die soziale Kinderwelt im Rahmen verschiedener Sozialisationsmodelle;185
11.2.1;2.1 Das psychoanalytische Entwicklungsmodell;186
11.2.2;2.2 Sullivans interpersonale Entwicklungstheorie;187
11.2.3;2.3 G. H. Meads interaktionistisches Sozialisationsmodell;187
11.2.4;2.4 Piagets sozialer Konstitutionalismus;188
11.2.5;2.5 Parsons' Modell der Entstehung der Handlungsfähigkeit;188
11.2.6;2.6 Youniss' Piaget-Sullivan-These;189
11.2.7;2.7 Die Entwicklung des Selbst nach Kegan;190
11.3;3 Die Sozialstruktur der Kinderwelt;191
11.3.1;3.1 Akzeptanz;191
11.3.2;3.2 Peerbeziehungen und Gruppen;193
11.3.3;3.3 Freundschaft;194
11.3.4;3.4 Freundschaftskonzept;195
11.3.5;3.5 Genese von Beziehungen unterschiedlicher Qualität;197
11.4;4 Entwicklungsanstöße in der sozialen Kinderwelt;198
11.4.1;4.1 Sozialentwicklung;198
11.4.2;4.2 Kognitive Entwicklung;202
11.4.3;4.3 Entwicklung des moralischen Urteils;204
11.4.4;4.4 Entwicklung des Selbst;206
11.5;5 Schlussbemerkungen;207
11.6;Literatur;209
12;Peers und Schule – positiver oder negativer Einfluss von Freunden auf schulische Bildungsbiografien?;216
12.1;1 Einleitung;216
12.2;2 Präadoleszente Bildungsbiografien und Peers in der Jugendund Schulforschung;217
12.3;3 Die Längsschnittstudie „Peergroups und schulische Selektion“ – Ziele, Theoriebezüge, Annahmen und Methoden;219
12.4;4 Zwei Fallbeispiele für die unterschiedliche Bedeutung von Peers für die schulische Bildungsbiografie und ihre Veränderung im L;221
12.4.1;4.1 Der Fall Tim Hoogland;221
12.4.2;4.2 Der Fall Martin Wick;224
12.5;5 Die Längsschnitttypologie der Studie;227
12.6;6 Fazit und Ausblick;230
12.7;Literatur;232
13;Peers und Lesen;235
13.1;1 Problemaufriss: Jugendliches (Nicht-)Lesen;235
13.2;2 Wege zum Lesen – Erkenntnisse der Lesebiografie-Forschung;237
13.3;3 Hypothetisches und Empirisches zur Relevanz von Peers im Bereich des Lesens;239
13.3.1;3.1 Kurzund langfristige Peer-Einflüsse auf das Lesen;241
13.3.2;3.2 Der Einfluss von Kontextfaktoren auf Peer-Dynamiken;243
13.4;4 Ausblick: Peers und Lesen als zu bearbeitendes Forschungsfeld;245
13.5;Literatur;249
14;Peers und politische Einstellungen von Jugendlichen;252
14.1;1 Einleitung;252
14.2;2 Theoretische Konzepte und empirische Befundlagen;253
14.3;3 Methode;261
14.3.1;3.1 Stichprobe;261
14.3.2;3.2 Instrumente;264
14.4;4 Ergebnisse;266
14.5;5 Zusammenfassung und Ausblick;268
14.6;Literatur;270
15;Peers und Medien – die Bedeutung von Medien für den Kommunikationsund Sozialisationsprozess im Kontext von Peerbeziehungen;273
15.1;1 Mediatisierung der Jugend;273
15.2;2 Entwicklung der Mediennutzung – vom Einfluss der Familie zur Prägung durch die jugendliche Peer Group;275
15.2.1;2.1 Funktionen von Medien;275
15.2.2;2.2 Mediennutzung innerhalb der Familie (Kindheit und frühe Adoleszenz);277
15.2.3;2.3 Mediennutzung innerhalb der Peer Group (Adoleszenz);278
15.2.3.1;2.3.1 Mediennutzung und Beziehungsmanagement von Jugendlichen;279
15.2.3.2;2.3.2 Digital-medial vermitteltes Beziehungsmanagement;280
15.2.3.3;2.3.3 Medien und Identitätsentwicklung im Jugendalter;290
15.3;3 Resümee – Chancen und Gefahren des Medienkonsums im Jugendalter;292
15.4;Literatur;294
16;Peers und delinquentes Verhalten;298
16.1;1 Einführung;298
16.2;2 Forschungsstand zum Einfluss delinquenter Peers auf delinquentes Verhalten;300
16.2.1;2.1 Differenzielle Assoziation und differenzielles Lernen;300
16.2.2;2.2 Netzwerkeigenschaften;301
16.2.3;2.3 Routineaktivitäten in der Freizeit;302
16.2.4;2.4 Gruppenprozesse;304
16.2.5;2.5 Sozialisation vs. Selektion;305
16.2.6;2.6 Ursachen des Anschlusses an delinquente Freundesgruppen und Gangs;307
16.2.7;2.7 Hypothesen;308
16.3;3 Peers und delinquentes Verhalten – Empirische Ergebnisse einer deutschlandweiten Repräsentativbefragung;309
16.4;4 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen;322
16.5;Literatur;324
17;Peerbeziehungen zwischen Tradition und Moderne – Gleichaltrigengruppen und Jugendkultur in evangelikalen Aussiedlergemeinden;327
17.1;1 Einleitung;327
17.2;2 Die Bedeutung von Peerbeziehungen und jugendkulturelle Szenen im Modernisierungsprozess;328
17.3;3 Evangelikale Aussiedlergemeinden als traditionale Gemeinschaften;332
17.4;4 Das Sozialisationssystem der Gemeinschaft: Eine kurze Skizze;337
17.4.1;4.1 Die Schulen;340
17.4.2;4.2 Die Gemeindepädagogik;341
17.5;5 Die ambivalente Rolle der Peer Groups für die Gemeinschaftseinbindung;343
17.5.1;5.1 Die gemeinsame Zurückweisung der Kleiderordnung;344
17.5.2;5.2 Der Einbruch von Jugendkultur in die Gemeinschaft;345
17.5.3;5.3 Gleichaltrigengruppen als Medium der Integration;347
17.6;6 Fazit;348
17.7;Literatur;349
18;Jugendliches Risikoverhalten, Drogenkonsum und Peers;352
18.1;1 Einleitung;352
18.2;2 Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen;353
18.3;3 Problemverhalten und Entwicklungsprobleme;354
18.4;4 Drogenkonsum;357
18.4.1;4.1 Nikotin;358
18.4.2;4.2 Alkohol;360
18.4.3;4.3 Illegale Drogen;362
18.5;5 Gesundheitsförderung im Jugendalter;364
18.6;Literatur;367
19;Familie und Peers: zwei zentrale Sozialisationskontexte zwischen Rivalität und Komplementarität;372
19.1;1 Einleitung;372
19.2;2 Strukturelle Unterschiede von Eltern-Kindund Peer-Beziehungen;375
19.3;3 Die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung als Kontext der Peerbeziehungen;378
19.4;4 Die Rolle von Eltern und Peers im Spannungsfeld von Freizeitmoratorium und Bildungsmoratorium;381
19.5;5 Die Peers der Jugendlichen aus Sicht ihrer Eltern;384
19.6;6 Der Einfluss der Eltern auf die Peerbeziehungen ihrer Kinder;386
19.7;7 Ausblick;388
19.8;Literatur;390
20;Peer-Education – Ziele, Möglichkeiten und Grenzen;393
20.1;1 Einleitung;393
20.2;2 Peer-Involvement: Ein übergeordneter Ansatz;395
20.3;3 Ziele von Peer-Education;396
20.4;4 Informelles Lernen in der Peer Group;398
20.5;5 Bildungsorte von Peer-Education;400
20.6;6 Kompetenzerwerb durch Peer-Education;402
20.7;7 Peer-Education in formalen Bildungsorten?;403
20.8;8 Ausblick;404
20.9;Literatur;406
21;Autorinnen und Autoren;408
Einführung.- Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen – eine Einführung in die Thematik.- Freizeit, Bildung und Peers – informelle Bildungsprozesse im Kontext heterogener Freizeitwelten und Peer-Interaktionen Jugendlicher.- Formen von Peerbeziehungen.- Freundschaft und Zugehörigkeit – Grundbedürfnis, Entwicklungsaufgabe und Herausforderung für die Schulpädagogik.- Cliquen/informelle Gruppen: Strukturmerkmale, Funktionen und Potentiale.- Forschungsfeld ‘Szenen’ – zum Gegenstand der DoSE.- Soziodemografische Merkmale von Peerbeziehungen.- Beziehungsregulation in Kinderfreundschaften – eine Prozessstudie zu Geschlechterunterschieden.- Peers und Migration – zur Bedeutung von inter- und intraethnischen Peerbeziehungen im Jugendalter.- Jugendliche in Peer Groups und soziale Ungleichheit.- Die Bedeutung von Peerbeziehungen im Alter – Freundschaften im Alter und ihr Einfluss auf Alternsprozesse.- Lebensweltliche Kontexte von Peerbeziehungen.- Prozesse kindlicher Persönlichkeitsentwicklung im Kontext von Gleichaltrigenbeziehungen.- Peers und Schule – positiver oder negativer Einfluss von Freunden auf schulische Bildungsbiografien?.- Peers und Lesen.- Peers und politische Einstellungen von Jugendlichen.- Peers und Medien – die Bedeutung von Medien für den Kommunikations- und Sozialisationsprozess im Kontext von Peerbeziehungen.- Peers und delinquentes Verhalten.- Peerbeziehungen zwischen Tradition und Moderne – Gleichaltrigengruppen und Jugendkultur in evangelikalen Aussiedlergemeinden.- Jugendliches Risikoverhalten, Drogenkonsum und Peers.- Peers zwischen Rivalität, Komplementarität und effektiver Nutzung.- Familie und Peers: zwei zentrale Sozialisationskontexte zwischen Rivalität und Komplementarität.- Peer-Education – Ziele,Möglichkeiten und Grenzen.
Peers und Schule – positiver oder negativer Einfluss von Freunden auf schulische Bildungsbiografien? (S. 223-224)
Heinz-Hermann Krüger und Ulrike Deppe
1 Einleitung
In diesem Beitrag wird von den zentralen Ergebnissen einer Längsschnittstudie berichtet, die den unterschiedlichen Stellenwert von Gleichaltrigen für die schulischen Bildungsbiografien von vormals elfjährigen und inzwischen in der zweiten Erhebungswelle circa 13-jährigen Heranwachsenden untersucht. Nach einer einleitenden Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zu präadoleszenten1 Bildungsbiografien und Peers im Kontext der Jugend- und Schulforschung sowie entsprechenden Längsschnittstudien werden die Ziele, die theoretischen Bezüge sowie das Forschungsdesign des Projekts skizziert.
Anschließend werden zwei kontrastierende Fälle vorgestellt, bei denen die Peers sich besonders in ihrer Bedeutung für die schulische Bildungsbiografie voneinander unterscheiden. Zugleich sollen diese Falldarstellungen veranschaulichen, wie die auf Fällen basierende Längsschnitttypologie erarbeitet wurde. Im Anschluss daran werden die beiden vorgestellten Fälle in das gesamte Spektrum der empirisch herausgearbeiteten Längsschnitttypologie eingeordnet. In dem Fazit werden weitere Ergebnisse präsentiert und diese auf den Forschungsstand zum Stellenwert von Peers für schulische Bildungsbiografien bezogen.
2 Präadoleszente Bildungsbiografien und Peers in der Jugend- und Schulforschung
Studien, die Zusammenhänge zwischen schulischen Bildungsverläufen sowie Peeraktivitäten und -orientierungen in außerunterrichtlichen und außerschulischen Freundschaftsgruppen untersuchen, sind äußerst selten und dies gilt erst Recht für Untersuchungen mit einem Längsschnittdesign. In der Kindheitsforschung, deren Ergebnisse für unser Projekt vor allem in der ersten Untersuchungsphase relevant waren und die hier deshalb nur noch am Rande mit berücksichtigt werden sollen, haben sich im deutschsprachigen Raum vor allem Krappmann und Oswald (1995) im Rahmen qualitativer und quantitativer Studien mit den Gleichaltrigenbeziehungen in Grundschulklassen befasst und auf die Bedeutung des sozialen Herkunftsmilieus von Kindern für deren Beliebtheit in der Schulkasse hingewiesen (vgl. Oswald/Krappmann 2004, Oswald 2008).
Internationale Studien belegen darüber hinaus die Leistungs- und Schichthomogenität schulischer Peergroups (vgl. Hallinan 1980, Adler/Adler 1998) und zeigen zudem in quantitativen Längsschnittstudien auf, dass sich diese Homogenität auch im Verlaufe der Grundschulzeit sowie beim Übergang in die Sekundarstufe nicht grundlegend verändert (vgl. Graham et al. 1998, Chen/Chang/He 2003).