Harper | Ein aufregender Ehetest | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Harper Ein aufregender Ehetest

Digital Edition
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-8817-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8817-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Champagner, Paté und Kaviar - das ist alles, was Sean zum Urlaub auf eine einsame Insel mitbringt? Andrea ist fassungslos. Doch was soll sie machen? In stürmischen Nächten schmiegt sie sich an ihren Noch-Ehemann. Sicher, er ist chaotisch - aber auch aufregend sexy ...

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2. KAPITEL

Andi lief den Hügel hinauf und hatte nicht die leiseste Vorstellung, wohin sie ging. Erst als sie oben angekommen war, merkte sie, dass sie sich auf direktem Weg zum Haus ihrer Schwester befand.

Warum wollte sie gerade zu ihr? Denn wenn es um Menschen ging, die ihr aus einer schwierigen Situation heraushelfen konnten, stand Pam nicht an erster Stelle. Doch Pam war immerhin ihre Schwester – und für sie erreichbar. Um diese frühe Morgenstunde hätte sie nicht gewagt, jemand anderen aus dem Bett zu klingeln. Und sie musste mit jemandem reden. Sofort. Allein konnte sie mit diesem Problem nicht fertig werden.

Die Morgenbrise strich über ihre erhitzten Wangen. Unten am Hafen erwachte das tägliche Treiben. Doch auch ein schöner Sommermorgen konnte ihren inneren Aufruhr nicht mildern.

Die Lichter der Fischerboote glitzerten auf dem Wasser. In der Penobscot Bay machten sich die Fischer und Hummerfänger bereit, ihr Tagesgeschäft zu beginnen. Dies war der Charme von Clarion, und in den ersten achtzehn Jahren ihres Lebens hatte es für Andi ausgereicht. Doch schließlich hatte sie begonnen, ihren Horizont zu erweitern. Es folgten die Jahre am College und danach einige Jobs im Einzelhandel in Boston. Dort war sie zur Einkäuferin für ein Kaufhaus der gehobenen Klasse befördert worden und hatte sich ein wundervoll sonniges Apartment gemietet, in dem sie sich pudelwohl fühlte. Und dann war sie einer spontanen Idee gefolgt und hatte einen Skiurlaub in den Alpen gebucht. Mit dem Ergebnis, dass sie jetzt mit Sean Fleming verheiratet war.

Obwohl sie über Clarion hinausgewachsen war, waren ihre familiären und emotionalen Bindungen an New England noch sehr stark. Sie hatte etwas übrig für harte Arbeit und ein echtes Zuhause. Es musste nicht unbedingt das Haus ihrer Eltern sein, aber auf ein Leben in Hotelzimmern, und seien sie noch so luxuriös, konnte sie verzichten. Was sie Sean gesagt hatte, traf zu: Sie war traditioneller eingestellt, als sie gedacht hatte.

Als sie das Haus ihrer Schwester nun erreicht hatte, sah sie erleichtert, dass in der Küche bereits Licht brannte. Sie ging die Stufen hinauf und klopfte.

Gleich darauf erschien Pam im Eingang. Sie trug einen Morgenmantel und sah verschlafen aus. „Es ist noch nicht mal sechs“, sagte sie erstaunt. „Was hat dich um diese Uhrzeit aus dem Bett gescheucht?“

„Das könnte ich dich auch fragen“, erwiderte Andi. „Welch eine Überraschung, dass du schon wach bist. Ich habe gedacht, ich müsste erst mal auf der Treppe kampieren, bis sich bei euch jemand regt.“

„Kevin ist bereits weg. Er hatte sich für einen Job in Rockland beworben – Restaurierungsarbeiten – und hat ihn bekommen. Ein prima Auftrag, aber zu weit weg.“

„Im Baugewerbe nimmst du, was du bekommst.“

„Schon, aber nun sehe ich ihn kaum. Das Geld können wir allerdings gut gebrauchen. Zum Glück ist es Sommer; dann blüht das Baugeschäft. Ich hoffe nur, der nächste Auftrag ist hier in der Gegend.“ Pam hielt die Kaffeekanne hoch. „Willst du eine Tasse?“

„Ja, danke.“ Andi setzte sich an den Küchentisch. Er war klein und vollgestellt – wie das ganze Haus. Deshalb waren Pam und Kevin auch froh, bald umzuziehen. „Warum zieht ihr nicht jetzt schon in unser Haus? Dann habt ihr euch eingerichtet, bevor das Baby kommt.“

„Das hat noch Zeit.“ Pam tätschelte ihren runden Bauch. „Außerdem …“ Sie schenkte Kaffee ein und setzte sich auf den Stuhl neben Andi. „Irgendwie habe ich bei dieser Sache gemischte Gefühle.“

„Heißt das, du willst nicht in das Haus ziehen?“

„Doch und Kevin auch. Es passt perfekt zu uns. Ich wünschte nur, du würdest uns nicht verlassen. Aber wenn der Laden verkauft ist, wirst du das vermutlich tun.“

„Das haben wir doch alles schon lang und breit diskutiert. Ich sehe meine Zukunft nicht in Clarion, und du kannst den Laden nicht allein weiterführen. Nicht mit einem Baby. Wir müssen verkaufen. Die Entscheidung ist gefallen. Punktum.“

Pam zog einen Schmollmund, wie sie es bereits als Kind getan hatte, wenn sie ihren Willen nicht bekam. „Ich will doch nur, dass alles so bleibt, wie es ist.“

Andi lächelte milde. „Ich weiß, aber das Leben ist nun mal komplizierter. Immer, wenn man denkt, man habe alles perfekt geplant, passiert etwas, das es wieder auf den Kopf stellt.“

Pam sah sie aufmerksam an und stellte ihre Kaffeetasse ab. „Irgendetwas ist mit dir los, sonst würdest du nicht schon bei Sonnenaufgang auf meiner Türschwelle erscheinen. Also, was hat dich aus der Fassung gebracht?“

„Nicht was, sondern wer. Sean ist hier.“

Pam riss erschrocken die Augen auf. „Sean? Dein Sean?“

„Mein Sean. Er sitzt drüben im Haus, trinkt Kaffee und wartet darauf, dass ich mich dazu entschließe, unsere Ehe zu retten.“

„Aber das wirst du doch nicht tun, oder? Ich dachte, er wäre für immer aus deinem Leben verschwunden.“

„Dachte ich ja auch, aber …“ Andi stand auf und begann in dem kleinen Raum auf und ab zu gehen, soweit das möglich war. „Ich war sicher, dass es aus ist und ich meine Scheidung bekomme. Aber als er dann wieder vor mir stand und mich berührte …“

„Oh süße Lust“, neckte Pam sie.

„Richtig.“

„Die Hormone haben sich gemeldet.“

„Hm. Und die Erinnerungen an schöne Zeiten.“

„Und was ist mit den schlechten?“

„An die erinnere ich mich auch. Sean sagt zwar, er habe sich geändert, aber woher soll ich wissen, ob das stimmt? Er möchte, dass wir es noch mal versuchen, aber darf ich ihm vertrauen? Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.“

„Kaum zu glauben, dass du damit gerade zu mir kommst.“ Pam lächelte. „Üblicherweise bin doch ich es, die dich um Rat fragt.“

Andi setzte sich wieder. „Wenn es um so etwas wie Beziehungen geht, um das, was zwischen Mann und Frau passiert …“

Pam strich vergnügt über ihren dicken Bauch. „Stimmt. Darüber weiß ich ein paar Dinge.“

Andi nahm ihre Hand. „Dann sag mir, was ich tun soll. Ich brauche deine Hilfe.“

„Spontan würde ich dir raten, geh nach Hause, schmeiß den Kerl raus und sag ihm, du willst ihn nie wiedersehen. Aus. Vorbei. Ende.“

„Aha“, murmelte Andi nur.

„Er hat dich deiner Familie entfremdet, und er hat dich unglücklich gemacht.“

Andi stieß einen unüberhörbaren Seufzer aus.

„Da ich aber weiß, dass du auf diesen Rat nicht hören wirst, musst du Sean eine zweite Chance geben. Ganz einfach. Wenn du es nämlich nicht tust …“

„Werde ich nie sicher sein, ob es nicht doch noch geklappt hätte.“

Pam stemmte sich vom Stuhl hoch, ging zum Küchenbüfett und nahm eine Schüssel. „Willst du auch ein Müsli? Ich habe momentan dauernd Hunger.“

„Nein danke. Ich muss nach Hause und diese Angelegenheit mit Sean klären. Du warst mir eine große Hilfe, Schwesterlein.“

„War ich gar nicht. Ich habe dir nur bestätigt, was du sowieso schon entschieden hattest.“ Pam zog erneut einen Schmollmund. „Wahrscheinlich düst ihr jetzt in Windeseile ab in irgendeine romantische Gegend …“

„Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ich weiß, dass es zurzeit ungünstig wäre, wenn ich Clarion verließe, weil wir den Laden verkaufen wollen – ganz abgesehen von deinem Baby. Aber uns wird schon etwas einfallen.“

Pam fiel sofort etwas ein. „Warum bleibt ihr nicht einfach hier? Zweite Flitterwochen in Clarion – und Sean Fleming muss beweisen, ob er unter wirklichen Menschen leben kann.“

„Sean in Clarion?“ Doch die Vorstellung hatte ihren Reiz.

„Warum denn nicht? Ihr würdet in einem richtigen Haus leben, statt nur in einem Hotelzimmer, und euch mit den ganz normalen Problemen von ganz normalen Eheleuten herumschlagen müssen. Wie Kevin und ich.“

Andi lächelte. „Genial. Das hieße dann, zum Beispiel, Mülleimer ausleeren, Rasen mähen, Einkaufen gehen …“

„Ob er das aushielte?“

Andi lachte. „Du machst Witze. Er würde sofort Leute anheuern, die das alles für ihn erledigen. Egal, ob wir im Hotel leben oder hier – Sean würde niemals seinen Lebensstil aufgeben.“

Pam dachte einen Moment nach. „Was wäre denn, wenn …“

Andi blickte sie neugierig an.

„Eigentlich möchte ich ja nicht, dass du Clarion verlässt, aber unsere Insel, Pawlies Island, ist doch gar nicht so weit weg. Was wäre, wenn ihr dort im Blockhaus eure zweiten Flitterwochen verbringt?“

„Mensch, Pam, du produzierst ja heute eine großartige Idee nach der anderen!“ Andi war begeistert. „Pawlies Island! Es ist nah genug bei Clarion, um herzukommen, falls du mich brauchst, aber weit genug weg, sodass Sean und ich aufeinander angewiesen wären. Dort gäbe es außer uns keinen Menschen.“

„Würde mir angst machen.“

„Ja, aber es wäre auch aufregend. Und ganz genau der Test, den wir bräuchten.“

„Ob er zustimmen wird?“

„Wenn es ihm mit unserer Ehe ernst ist, wird er müssen.“ Andi umarmte Pam kurz.

„Wird er den Test bestehen?“

„Du hast da so deine Zweifel, richtig?“

„Das hast du gesagt, nicht ich. Aber nach allem, was ich von ihm weiß … nun ja, für den Alltag scheint er nicht besonders brauchbar zu sein …“

„Ich mache mir da auch keine großen Illusionen, aber einen Versuch ist es mir wert.“

„Aber danach...



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