E-Book, Deutsch, Band 261, 448 Seiten
Reihe: Baccara Exklusiv
Harlen / McKay / St. John Baccara Exklusiv Band 261
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3092-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 261, 448 Seiten
Reihe: Baccara Exklusiv
ISBN: 978-3-7515-3092-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WENN DIE SINNLICHKEIT ERWACHT von BRENDA HARLEN
'Wie konnten wir nur im Bett landen?' Tess ist fassungslos. Solange sie denken kann, waren sie und Craig allerbeste Freunde - bis aus einer tröstenden Umarmung plötzlich mehr wurde. Aber diese erwachte Sinnlichkeit droht ihre tiefe Freundschaft zu gefährden ...
NACHT FÜR NACHT MIT DIR von EMILY MCKAY
Die Verführungskünste des charmanten Playboys Griffin Cain bescheren Sydney Nacht für Nacht unbeschreibliche Wonnen. Bis Griffin in das Unternehmen ihrer Familie einsteigt und Sydney künftig mit ihm zusammenarbeiten muss ...
VORSICHT, SEXY PLABOY von YARAH ST. JOHN
Hollywoodstar Dane Stewart hat den Ruf eines Playboys, aber als Iris in seine samtbraunen Augen schaut, sieht sie darin neben Verlangen auch echte Zuneigung. Doch ihre Hoffnung auf ein Happy End zerbricht schnell. Dane hat nur eine wahre Geliebte: die launische Diva Hollywood ...
Brenda ist eine ehemalige Rechtsanwältin, die einst das Privileg hatte vor dem obersten Gerichtshof von Kanada vorzusprechen. Vor fünf Jahren gab sie ihre Anwaltskanzlei auf um sich um ihre Kinder zu kümmern und insgeheim ihren Traum von einem selbst geschriebenen Buch zu verwirklichen. Sie schrieb sich in einem Liebesroman Schreibkurs auf einem kommunalen Gemeinde College ein und vollendete ihr erstes Buch bevor der Kurs vorbei war. Drei Jahre, fünf Manuskripte und ein weiteres Baby später, entschied sich Brenda dazu beim Romance Writers of America's Golden Heart contest teilzunehmen, welcher damit endete, dass sie ihr Manuskript an einen der Finalrunden Preisrichter von Silhouette verkaufte. Sie liebt es Teil der großen Harlequin/Silhouette Familie zu sein. Trotz der unablässigen Störungen und Unterbrechungen durch ihren Ehemann und Helden im echten Leben, durch ihre zwei kleinen Helden und durch zwei neurotische Hunde, blickt sie in eine lange Zukunft des Liebesromanschreibens, 'glücklich bis an ihr Lebensende'.
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2. KAPITEL
Zwei Wochen vergingen. Der Schock über die Schwangerschaft hatte sich gelegt. Craig analysierte die Situation aus allen Blickwinkeln und kam immer wieder zum selben Schluss: Er war es Tess – und dem Kind – schuldig, das Richtige zu tun. Mit diesem Gedanken im Sinn besuchte er sie am Freitag im Büro.
„Wir sollten heiraten.“
Tess drehte sich erschreckt zur Tür. Dabei stieß sie einen Becher um. Entgeistert sah sie zu, wie Kaffee über die Papiere lief, in die sie gerade vertieft gewesen war. Rasch versuchte sie, zu retten, was zu retten war.
Craig eilte in die kleine Küche auf der Suche nach Papiertüchern. Sollte der Gesprächsauftakt doch ein Hauch zu direkt gewesen sein?
Tess sagte kein Wort, bis ihr Papierkorb gefüllt war mit kaffeegetränkten Tüchern und unleserlichen Seiten. Die verbliebenen Blätter hatte sie zum Trocknen ausgebreitet.
„In Zukunft könntest du ein Gespräch vielleicht mit einem Hallo beginnen“, schlug sie vor.
„Tut mir leid“, erklärte er zerknirscht, dann grinste er. „Hallo, Tess!“
„Hallo, Craig“, lautete ihre trockene Antwort.
Er ließ sich auf den Stuhl neben ihrem Tisch sinken. „Nachdem wir nun die Regeln der Höflichkeit befolgt haben, könnten wir vielleicht zum Grund meines Besuchs kommen.“
„Warum nicht? Mich würde zum Beispiel interessieren, was hinter deinem plötzlichen Sinneswandel zum Thema Heirat steckt.“
„Das Baby“, gab er zu. „Unser Baby braucht einen Vater.“
„Da gebe ich dir recht, doch worum geht es dir wirklich? Vater sein? Oder darum, das zu tun, was gemeinhin in einer solchen Situation als das Richtige gilt?“
„Ich möchte Vater sein.“
„Das überrascht mich. Aber es freut mich auch, denn unser Kind kann nur davon profitieren, wenn beide Elternteile sich kümmern.“
„Ich will mich nicht einfach kümmern – ich möchte da sein für das Kind, jeden Tag. Ich bin überzeugt, dafür ist eine Heirat die beste Lösung.“
„Ich habe dich nicht um eine Lösung gebeten.“
Er atmete einmal tief durch. „Ich versuche ja nur zu helfen.“
„So, wie an dem Abend, als du mich nach Hause gebracht hast?“
Sie erschrak, und er wusste, sie bereute diese Worte, doch sie ließen sich nicht zurücknehmen. Das hätte auch nichts an der Wahrheit geändert. Sie gab ihm die Schuld, wie er sich selbst die Schuld gab.
„Es tut mir leid“, sagte sie zerknirscht. „Das war überflüssig.“
„Du hast ja recht, mir Vorwürfe zu machen. Hätte ich daran gedacht, was du brauchst, statt daran, wonach mir war, wäre ich in der Nacht einfach nur ein guter Freund für dich gewesen.“
„Ich glaube, ich war sehr eindeutig in dem, was ich brauchte …“
Das stimmte und er hätte die Einladung in ihrem Blick übersehen sollen. Hätte der Verlockung ihrer weichen Lippen und ihres Körpers widerstehen müssen. Tess in seinen Armen zu halten, das war jedoch wie ein Traum gewesen, der endlich Wirklichkeit wurde.
Sie sah ihn ernst an. „Ich mache dir keinen Vorwurf, aber vielleicht solltest du mir einen machen.“
„Wieso?“
„Weil … weil ich mir nicht sicher bin, ob ich nicht mit Absicht schwanger geworden bin.“
„Wie meinst du das?“, fragte er verblüfft.
Sie holte tief Luft. „Du weißt, wie sehr ich mir immer eine eigene Familie gewünscht habe, schon seit dem Tod meiner Mutter. Nachdem ich meine Verlobung mit Roger gelöst hatte, schien dieser Traum weiter entfernt denn je.“ Sie schwieg eine Weile. „Ich habe es nicht mit Absicht darauf angelegt, schwanger zu werden, aber unbewusst …“
„Tess“, unterbrach er sie. „Das Kondom ist gerissen. Das hatte nichts mit deinem bewussten oder unbewussten Wunsch nach einer eigenen Familie zu tun.“
Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Das Kondom ist gerissen, weil die Haltbarkeitsfrist seit mehr als einem Jahr überschritten war.“
Für einen Augenblick vergaß er vor Erstaunen den Mund zu schließen. Im Geiste ging er die entscheidenden Momente jener Nacht durch. Sie waren im Gästezimmer gewesen, seine Kondome aber auf der anderen Seite des Korridors in seinem Schlafzimmer. Er hatte hinübergehen wollen, um sie zu holen, doch Tess hatte ihn damit überrascht, dass sie Kondome in ihrer Handtasche hatte. Da die Tasche gleich neben dem Bett lag, war dann alles klar gewesen, sie hatten ihre benutzt.
Die abgelaufenen Kondome.
„Ich habe es erst gemerkt, als ich mir die Verpackung am nächsten Tag zu Hause angesehen habe.“
„Wieso hast du es nicht kontrolliert, als du sie gekauft hast?“
Sie wurde rot. „Das habe ich – aber das ist zwei Jahre her. Damals fingen Roger und ich an, miteinander auszugehen. Er hat sich immer selbst um die Verhütung gekümmert und ich habe nicht mehr daran gedacht.“
„Du hast diese Kondome zwei Jahre in deiner Tasche gehabt?“
„Nein. Ich habe die Packung erst vor einigen Monaten geöffnet, als ich mir beweisen wollte, dass ich über Roger hinweg war. Aber ich hatte keine Verwendung für sie … bis zu unserem Abend.“
„Bis zu unserem Abend?“ Ein leichtes Lächeln schlich sich in seine Mundwinkel.
Tess zog misstrauisch die Stirn kraus. „Du bist nicht böse?“
Vielleicht hätte er es sein sollen, doch er kannte sie gut und wusste, dass sie es niemals mit Absicht darauf angelegt hätte, ihn zu hintergehen.
„Glaubst du an Schicksal?“, fragte er stattdessen.
„Ich bin mir nicht sicher …“
„Ich auch nicht“, bekannte er, „aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Schicksal seine Nase in meine Dinge steckt, seit du mir meinen Zinken gebrochen hast.“
„Das war nicht Schicksal“, widersprach sie. „Das warst du selbst, weil du den Blick nicht von Barb MacIntyre lassen konntest, statt dich auf das Spiel zu konzentrieren.“
Er musste lachen. „Ich war fünfzehn und Barb MacIntyre hatte Brüste.“
„Du hättest lieber auf das dünne Mädchen achten sollen, das einen Schläger hatte.“
„Ich habe noch nie ein Mädchen erlebt, das einen solchen Schlag hat.“ Er musste daran denken, wie er blutend am Boden gelegen hatte. Sie hatte sich über ihn gebeugt und sich sachlich erkundigt, ob er zu sterben gedenke. Seither hatte er dieses Mädchen nicht wieder aus den Augen gelassen.
Wochen später hatte er erfahren, dass sie an dem bewussten Tag ihre Mutter beerdigt hatte – und von der Beerdigung direkt zu ihrer neuen Pflegefamilie gebracht worden war. Mit vierzehn war sie eine Waise und hatte mehr Mut und Haltung, als er sonst je bei einem Mädchen ihres Alters erlebt hatte. Erst später begriff er, dass die trotzige Haltung ihres Kinns und der Zorn, der aus ihren Augen sprühte, nur den Schmerz in ihrem tiefsten Innern verbargen. Was er damals nicht wusste und nicht einmal im Traum hätte ahnen können, war, dass sie die beste Freundin sein würde, die er je hatte.
Unbewusst strich er sich über den Nasenrücken.
Tess’ Blick folgte seiner Bewegung. Um ihre Mundwinkel zuckte es, während sie vergeblich versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken.
„Du bist mir deswegen doch nicht mehr böse, oder?“
Er schüttelte den Kopf. „Diese gebrochene Nase war unterm Strich betrachtet das Beste, was mir je passiert ist. Damals habe ich das natürlich anders gesehen“, gestand er, „aber im Rückblick ist mir klar, dass sie der Anlass dafür war, dass wir Freunde geworden sind.“
„Und was hat das alles mit heute zu tun?“
„Ich glaube, in fünfzehn Jahren werden wir auf diese Situation zurückblicken und sagen, deine Schwangerschaft war das Beste, was uns passieren konnte.“
„Das weiß ich jetzt schon“, bekannte sie leise.
„Wieso fällt es dir dann so schwer zu glauben, dass unsere Heirat dazugehören könnte?“
Tess seufzte. „Es ist nicht so, dass ich es mir nicht vorstellen könnte.“
Im Gegenteil. Es war fast zu einfach, sich eine Ehe und eine Familie mit Craig vorzustellen. Ihr Herz sehnte sich jedoch nach dem ganzen Märchenpaket, und sie wusste, dass es das außerhalb ihrer Träume nie geben würde. Craig war nicht der Märchenprinz, der sie ewig lieben würde, und ihre Schwangerschaft war nichts, was sie sich zusammen erträumt hatten.
„Was ist es dann?“, wollte er wissen.
Sie wusste nicht, wie sie ihm den Kampf erklären sollte, der in ihr tobte, seit sie die zwei Striche auf dem Teströhrchen gesehen hatte. Sie hatte die Wahl zwischen dem einfachen Weg und dem richtigen Weg. Und sie wollte das Richtige tun.
Das Summen der Telefonanlage ersparte ihr eine Antwort – zumindest für den Augenblick.
„Carl ist auf Leitung drei“, erklärte Elaine.
Carl Bloom war einer der Besitzer von SB-Graphics und somit ihr Boss.
„Danke“, sagte sie zu Elaine und dann an Craig gewandt: „Ich muss den Anruf annehmen.“
„Nur zu, ich kann warten.“
„Das geht nicht. Das Gespräch mit Carl dauert wahrscheinlich länger und anschließend muss ich mich noch auf ein Meeting mit Owen vorbereiten.“...