Hardy | Ein Leben lang ist viel zu kurz | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 102019, 144 Seiten

Reihe: Julia

Hardy Ein Leben lang ist viel zu kurz


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1218-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 102019, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-1218-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wiedersehen mit dem Ex: Abigails Herz schlägt wie verrückt, als sie Brad gegenübersteht. Für die Hochzeit seiner Schwester ist er in das kleine Städtchen am Meer zurückgekehrt, das sie niemals verlassen hat. Sofort prickelt es zwischen ihnen so heiß wie damals. Aber auch den entsetzliche Schmerz in Brads warmen Augen erkennt Abigail wieder: Er gibt sich noch immer die Schuld an der Tragödie, die ihre Ehe einst zerstörte. Sie ist entschlossen: Sie wird Brad beweisen, dass ihre Liebe stärker als sein Schmerz ist!



Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.
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1. KAPITEL

„Und du bist wirklich sicher, dass es für dich in Ordnung ist?“, fragte Ruby besorgt.

„Völlig sicher“, schwindelte Abigail. „Ich freue mich sehr, dass Brad zugestimmt hat.“

Das war keine Lüge. Sie freute sich wirklich, dass ihr Ex-Mann nicht nur versprochen hatte, bei der Hochzeit seiner Zwillingsschwester zu erscheinen, sondern sogar bereit war, die Rolle des Brautführers zu übernehmen.

Seit der Beerdigung seines Vaters hatte er sich nicht mehr in Great Crowmell blicken lassen, und Ruby hatte schon Panik gehabt, dass er unter irgendeinem Vorwand der Hochzeit fernbleiben würde, weil er es immer noch nicht ertrug, nach Hause zu kommen.

Aber Bradley Powell hatte die Einladung seiner Schwester angenommen, und sie, Abigail, würde ihren einstigen Ehemann zum ersten Mal seit der Scheidung wiedersehen. Kein sehr angenehmer Gedanke, doch die fünf Jahre, die inzwischen vergangen waren, hatten sie klüger gemacht. Gelassener. Sie würde die Situation meistern, und zwar mit einem Lächeln, denn nichts sollte einen Schatten auf den großen Tag ihrer besten Freundin werfen.

„Du weißt, dass du mitbringen kannst, wen immer du willst“, versicherte Ruby ihr erneut.

Abigail schüttelte den Kopf. „Ich komme lieber allein. Als Brautjungfer muss ich mich um tausend Dinge kümmern, und ich will, dass deine Hochzeit perfekt wird.“ Es gab ohnehin niemanden, der sie hätte begleiten können. Seit der Trennung hatte sie so gut wie kein Date mehr gehabt, aber das war jetzt unwichtig. Es sei denn …

„Bringt Brad jemanden mit?“ Trotz ihres plötzlichen Herzklopfens gelang es Abigail, die Frage ganz beiläufig klingen zu lassen.

„Natürlich nicht! Er ist ja schließlich mit seinem Job …“ Ruby unterbrach sich mitten im Satz. „Sorry, Abby. Ich wollte nicht …“

„Schon gut.“ Abigail beschwichtigte ihre Freundin mit einer raschen Umarmung. „Dass er mit seinem Job verheiratet ist, war einmal ein großes Problem für mich, aber seit damals ist viel Zeit vergangen. Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht zivilisiert miteinander umgehen sollten.“

Jedenfalls hoffte sie, dass es ihnen gelingen würde. Am Ende ihrer Ehe hatte Abigail alle klassischen Stadien des Trauerprozesses durchlebt: Leugnen, dass ihre Beziehung gescheitert war. Wut über Brads Uneinsichtigkeit. Verhandeln, um ihn zur Vernunft zu bringen. Depression, als sie erkannte, dass sie ihm nicht genug bedeutete. Und endlich die Akzeptanz, dass es vorbei war. All das verwoben mit Schuldgefühlen, weil die Trennung von ihr ausgegangen war.

Als sie die gemeinsame Wohnung verließ und zu ihren Eltern zurückzog, hatte Abigail fest damit gerechnet, dass der Schreck Brad die Augen öffnen würde. Dass er sie vermissen und endlich erkennen würde, dass sie ein Teil seines Lebens war.

Stattdessen hatte er ihren Auszug als Bestätigung genommen, dass alle recht gehabt hatten und sie zu jung für eine Ehe waren und es das Beste wäre, sie freizugeben, damit sie sich ein neues Leben aufbauen konnte.

Eine Scheidung war das Letzte gewesen, was sie gewollt hatte. Doch nach dem Tod seines Vaters hatte Brad eine Mauer aus Eis um sich errichtet. Er hatte Abigail ausgeschlossen und sich so tief in seine Arbeit vergraben, dass sie ihn einfach nicht mehr erreichen konnte. Sie hatte gekämpft, solange sie konnte, hatte alles versucht, um ihn in seiner Trauer zu unterstützen und ihre Beziehung zu retten. Irgendwann hatte sie sich jedoch eingestehen müssen, dass die beinah vier Jahre ihrer Ehe nicht genügt hatten, um die Krise zu überstehen.

„Ist es für Brad in Ordnung, dass ich deine Brautjungfer bin?“, fragte sie. „Falls nicht, sollte ich vielleicht von dem Job zurücktreten und mich etwas im Hintergrund halten.“

Ruby verdrehte die Augen. „Wer sollte wohl meine Brautjungfer sein, wenn nicht die Person, mit der ich schon seit der Krabbelgruppe befreundet bin?“

Und die zufällig auch die Ex-Frau ihres Zwillingsbruders war.

„Hast du es ihm schon gesagt?“

„Ja. Er hat denselben Kommentar dazu abgegeben wie du. Dass er nicht wüsste, warum ihr nicht zivilisiert miteinander umgehen solltet.“

Zivilisiert.

All die Leidenschaft, Liebe und Hoffnung reduziert auf kühle, distanzierte Höflichkeit.

Abigail hätte weinen mögen, doch sie riss sich zusammen. Rubys Hochzeit sollte ein rundum glückliches Ereignis werden, und sie würde tun, was immer sie konnte, um dazu beizutragen.

„Schön“, sagte sie. „dann ist ja alles geregelt.“

„Genau.“ Ruby erwiderte ihr Lächeln, dann wurde sie plötzlich ernst. „Bereust du es, Abby?“

„Was denn? Dass ich deinen Bruder geheiratet habe oder ich ihm nach nicht ganz vier Jahren davongelaufen bin?“

„Du weißt, was ich meine.“

Abigail seufzte. „Ich bereue es nicht, Brad geheiratet zu haben. Ich habe ihn geliebt. Wir haben einfach nur den Fehler gemacht, überstürzt zu heiraten, anstatt bis zu seinem Examen damit zu warten.“

„Dann bereust du es, mit ihm durchgebrannt zu sein?“

„Nur zum Teil. Es war sehr aufregend und romantisch.“

Nur sie beide. Eine schmucklose Trauung und eine unvergesslich schöne Hochzeitsnacht in einem billigen Hotelzimmer, das ihnen wie ein Märchenpalast vorgekommen war. Zwei unbedarfte Achtzehnjährige und eine Welt voller wunderbarer Möglichkeiten …

„Aber im Rückblick“, fügte sie leise hinzu, „bedauere ich es, den Tag nicht mit euch geteilt zu haben. Mein Vater konnte mich nicht zum Altar führen. Unsere Mütter hatten keine Gelegenheit, sich groß herauszuputzen und jede Menge Wirbel zu veranstalten. Du warst nicht meine Brautjungfer, und dein Vater war nicht Brads Trauzeuge. Inzwischen glaube ich, dass es ziemlich egoistisch von uns war, doch jetzt haben wir lange genug über die Vergangenheit philosophiert.“

Abigail verdrängte den Anflug von Melancholie und wandte sich wieder ihrem geöffneten Laptop zu. „Okay. Wo waren wir mit unserer To-do-Liste stehen geblieben?“

Sechs Wochen später.

Great Crowmell.

Schon der Anblick des Hinweisschilds bewirkte, dass sich Brads Magen zusammenzog. Seit der Beerdigung seines Vaters hatte er die Stadt, in der er aufgewachsen war, nicht wieder betreten. Nicht zu Geburtstagen, nicht zu Weihnachten, nicht einmal für eine Stippvisite. Und mit der Zeit war der Gedanke an eine Rückkehr immer bedrohlicher geworden. Natürlich sah er seine Mutter und seine Schwester noch, aber nicht hier. Er traf sie in London, wo er sie zu eleganten Teenachmittagen oder exklusiven Theaterbesuchen einlud, um sie dafür zu entschädigen, dass er nie zu ihnen nach Norfolk kam.

Der Drang, den Wagen zu wenden und schnurstracks nach London zurückzufahren, war überwältigend. Dort könnte er sich in seine Arbeit stürzen und darüber alles andere vergessen. Doch seine Schwester heiratete, und er durfte sie nicht enttäuschen.

In seinem Elternhaus würde Brad allerdings nicht wohnen. Es barg zu viele Erinnerungen an seinen Vater, als dass er es ertragen könnte. Stattdessen hatte er für die Zeit seines Aufenthalts ein Cottage in der Nähe des Hafens gemietet. Ruby verstand das, und er hoffte, seine Mutter tat es ebenfalls. Schließlich ging er ja nicht Rosie aus dem Weg, sondern dem Haus.

Und dann war da noch Abigail …

Sie würde Rubys Brautjungfer sein, und er hatte keine Ahnung, wie er ihr begegnen sollte. Vor lauter Eifer, seiner Schwester zu versichern, dass er kein Problem mit dem Wiedersehen habe, hatte er ganz vergessen zu fragen, ob sie allein oder zu zweit kommen würde. Bei der Vorstellung, sie mit ihrem neuen Lover lachen und flirten zu sehen, wurde ihm regelrecht übel.

Brad zwang sich, tief durchzuatmen. Vielleicht hätte er eine Arbeitskollegin bitten sollen, ihn zu begleiten. Er könnte es noch tun, die Hochzeit war erst am Samstag. Doch wie sollte er sein Anliegen formulieren, ohne die falschen Signale auszusenden? Er wollte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, er wäre an einer Beziehung interessiert. Andererseits konnte er aber auch nicht den wahren Grund für seine Bitte nennen, ohne sich zum Objekt des Mitleids zu machen.

Nein, es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich auf das Schlimmste einzustellen und den Tag so würdevoll wie möglich durchzustehen. Er würde ganz der Bradley Powell sein, als den man ihn im Labor kannte. Als einen Mann, der sich stets im Griff hatte und sich jeder Herausforderung stellte, ohne dabei Emotionen ins Spiel kommen zu lassen. In seinem Beruf war kein Platz für Schuldgefühle, Nervosität oder Spekulationen darüber, wie andere auf sein Verhalten reagieren mochten. Warum sollte es nicht möglich sein, das auch auf sein Privatleben zu übertragen?

Du kannst es! sagte Brad sich. Der bittere Geschmack auf seiner Zunge, das Kältegefühl und das nervöse Zittern in seinen Händen waren nur psychosomatische Randerscheinungen, die er am besten ignorierte. Und die stechenden Kopfschmerzen, die ihn schon seit dem Morgen plagten, würde er mit Tabletten in den Griff bekommen.

Da die Vermietungsagentur ihn auf die schlechte Parkplatzsituation im Hafenviertel hingewiesen hatte, stellte er den Wagen im Stadtzentrum ab. Er löste dort ein Ticket bis zum nächsten Morgen, platzierte es hinter der Windschutzscheibe und ging zu Fuß zu der angegebenen Adresse.

Brad gab den Code für die Sicherheitsbox ein, in der sich die Schlüssel befanden, öffnete die Haustür und stellte sein Gepäck neben der Treppe ab. In der Küche stand ein Tablett mit den...



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