Hanuschkin | Intrigen – Die Macht der Möglichkeiten in der mittelhochdeutschen Epik | Buch | 978-3-95490-086-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 328 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 755 g

Reihe: Trierer Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften

Hanuschkin

Intrigen – Die Macht der Möglichkeiten in der mittelhochdeutschen Epik


Erscheinungsjahr 2015
ISBN: 978-3-95490-086-2
Verlag: Reichert Verlag

Buch, Deutsch, 328 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 755 g

Reihe: Trierer Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften

ISBN: 978-3-95490-086-2
Verlag: Reichert Verlag


Anhand einer Auswahl mittelhochdeutscher Romane und Epen aus dem 12. bis 14. Jahrhundert geht die Autorin dem literarischen Motiv der Intrige in der Epoche des höfischen Mittelalters nach. Der bislang in der Mediävistik konturlose Intrigenbegriff erhält so zunächst eine substantiierte Definition, auf dessen Grundlage die Nuancen und Variationen von Intrigenhandlungen herausgearbeitet werden. Intrigen sind nicht nur ein wichtiges Motiv mittelhochdeutscher Erzählungen, sondern oft ein unverzichtbarer Bestandteil: Ohne Intrigen gäbe es kein ‚Rolandslied‘, die Geschichte um ‚Herzog Ernst‘ wäre nach nicht einmal 650 Versen auserzählt, Tristan bliebe ohne Isolde und die Tragik des ‚Nibelungenliedes‘ wäre ebenso wenig zustande gekommen wie das glückliche Ende des ‚Iwein‘. Intrigen beeinflussen die Erzählstruktur mittelhochdeutscher Großepik maßgeblich. Nicht selten sind sie das primum movens eines Textes. Mit ihrem handlungsdynamischen Potential bewegen Intrigen Figuren zum Handeln, brechen die Statik harmonischer Figurenkonstellationen auf, schaffen Konflikte, Spannungsbögen und nachvollziehbare Handlungsmotivationen und verhindern auf diese Weise den Abbruch der Erzählung. Somit sind Intrigen nicht nur innerhalb der Erzählung unverzichtbar, sondern auch extradiegetisch für den Erzähler und Dichter einer Geschichte. Das Intrigenpersonal besteht aus komplexen, mehrdimensionalen Figuren, die sich über das Fatum hinwegzusetzen versuchen. Sie sind in der Lage auf einer äußeren, den anderen Figuren der Erzählung sichtbaren, Ebene anders zu erscheinen, als sie nach innen denken und fühlen. Das Mittel der Intrige zur Konfliktbewältigung wird dann gewählt, wenn eine offene Auseinandersetzung nicht möglich oder nicht Erfolg versprechend ist (z.B. durch die Unbesiegbarkeit idealer Helden, die Beziehungsgefüge am Hof, komplexe Familienstrukturen). Daher bieten Intrigen gerade Frauenfiguren, die aufgrund ihrer Rollenkonzeption in mittelalterlichen Erzählungen auf Passivität angelegt sind, neue Handlungsmöglichkeiten. Die Intrige in ihrer vielfältigen Ausgestaltung ist in der Literatur der höfischen Epoche weit verbreitet und übernimmt verschiedene erzähltechnische Funktionen. Als Schnittstelle zwischen Dramatik, Handlungsdynamik und Figuren-Genese ist sie verflochten mit Machtkonstellationen des öffentlichen und privaten Raumes und setzt neue Impulse für die Fiktionalitätsdebatte.
Untersucht werden das ‚Rolandslied‘ des Pfaffen Konrad, Strickers ‚Karl‘, das ‚Nibelungenlied‘, der ‚Herzog Ernst B‘, Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan‘, der ‚Iwein‘ Hartmanns von Aue, ‚Die Krone‘ Heinrichs von dem Türlin, Herborts von Fritzlar ‚Liet von Troye‘, der ‚Trojanerkrieg‘ Konrads von Würzburg und der ‚Friedrich von Schwaben‘.
Hanuschkin Intrigen – Die Macht der Möglichkeiten in der mittelhochdeutschen Epik jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Dr. Katharina Hanuschkin, M.A., geb. 1984, studierte Germanistik, Philosophie und Medienwissenschaften an der Universität Trier. Nach der Mitarbeit am Mittelhochdeutschen-Wörterbuch der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, ist sie seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Germanistik/Ältere deutsche Philologie an der Universität Trier.

Forschungsschwerpunkte: - hochmittelalterliche Literatur; - Heldenepik; Darstellung und Codierung von Emotionen in der Vormoderne; - Fiktionalität des höfischen Romans; - Familienkonstellationen in der hochmittelalterlichen Literatur; - Mittelalterrezeption



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.