Politik eines Rituals
Buch, Deutsch, 192 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 190 mm, Gewicht: 326 g
Reihe: quadro
ISBN: 978-3-03734-090-5
Verlag: diaphanes
Die Ausstellung ist in den letzten Jahrzehnten zu einem der erfolgreichsten kulturellen Ereignisse avanciert. So zumindest scheint es angesichts der Vielzahl neuer Museumsbauten, der globalen Verbreitung sogenannter Biennalen und dem zunehmenden Maß an medialer und diskursiver Aufmerksamkeit, das der bildenden Kunst zuteil wird. Worin aber gründet dieser Erfolg? Welche gesellschaftliche wie kulturelle Bedeutung erfüllt die Ausstellung – historisch und aktuell? Worin liegen ihre ästhetischen und ihre nicht-ästhetischen, etwa rituellen oder gouvernementalen Züge? Eine Sammlung von Essays befasst sich aus philosophischer, soziologischer, künstlerischer und kunsthistorischer Perspektive mit diesem Thema. Die Bedeutsamkeit des Formats der Ausstellung, so die Ausgangsthese, liegt darin, eine Art Ritual zu schaffen. Und zwar ein Ritual, in dem ein spezifisches Set an Werten eingeübt und zur Aufführung gebracht wird: die Instantiierung eines linearen bzw. evolutionären Entwicklungsmodells, die Valorisierung des Individuums, die herausgehobene Bedeutung materieller Objekte und ihr Zirkulieren auf dem Markt. Die Ausstellung erscheint so gesehen als einer der zentralen Orte, an dem diese für westliche demokratische Marktwirtschaften grundlegenden Werte und Parameter zusammengebracht und in ihrem jeweiligen Verhältnis kultiviert werden.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
7 - 18Einleitung (Carolin Meister, Dorothea von Hantelmann)19 - 46Von Geschichte und Dingen (Didier Maleuvre)47 - 77Der bürgerliche Blick (Tony Bennett)79 - 98Das Museum ist kein Dispositiv (Jean-Louis Déotte)99 - 114Interview mit Daniel Buren (Daniel Buren, Dorothea von Hantelmann)115 - 130Das Museum im Zeitalter seiner technischen Verfügbarkeit (Hubert Damisch)131 - 160Die phantasmagorische Welt der ersten documenta und ihr Erbe (Charlotte Klonk)161 - 189Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Ausstellbarkeit (Diarmuid Costello)