Buch, Deutsch, Band Band 006, 331 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 239 mm, Gewicht: 26 g
Reihe: Schriftenreihe der Hochschule für Musik "Franz Liszt"
Antikeorientierte Versmetren im Liedschaffen J. F. Reichardts und einiger Zeitgenossen
Buch, Deutsch, Band Band 006, 331 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 239 mm, Gewicht: 26 g
Reihe: Schriftenreihe der Hochschule für Musik "Franz Liszt"
ISBN: 978-3-412-20287-3
Verlag: Böhlau
Das Liedoeuvre des Berliner Komponisten Johann Friedrich Reichardt (1752–1814) ist bekannt für sein innovatives Text-Musik-Verhältnis. Die Studie beschreibt dieses Verhältnis anhand von Reichardts Vertonungen deutschsprachiger Texte, die sich an Versmaßen der Antike orientieren und damit für die Liedkomposition um 1790 eine Reihe von Problemen aufwerfen. Autoren sind u.a. Herder, Goethe, Schiller, Voß oder Hölty. Das umfangreichste Kapitel gilt Reichardts zentraler Klopstock-Auseinandersetzung, die mit derjenigen Glucks und Neefes konfrontiert wird. Reichardt nähert sich dem lieduntypischen Bau und Inhalt dieser Dichtungen durchaus konventionsgebunden. Ergebnis sind dadurch aber gerade überraschend experimentelle musikalische Problemlösungen mit stilhistorischer Brisanz in der wichtigen Phase kurz vor der Erfindung des romantischen Kunstlieds.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Musikwissenschaft Musikwissenschaft Allgemein Musiktheorie, Musikästhetik, Kompositionslehre
- Geisteswissenschaften Musikwissenschaft Geschichte der Musik Geschichte der Musik: Klassik (ca. 1750-1830)
- Geisteswissenschaften Musikwissenschaft Musikgattungen Vokalmusik, Chormusik
- Geisteswissenschaften Musikwissenschaft Musikwissenschaft Allgemein Einzelne Komponisten und Musiker
Weitere Infos & Material
Vorwort
Verzeichnis der Tabellen
Einleitung
1. Themenstellung, Kurzüberblick
2. Georgiades und das Lied 'vor Schubert'
3. Forschungsüberblick
3.1. Reichardt in der Liedgeschichtsschreibung
3.2. Das 'Lied im Volkston', Liedermarkt, Publikationskontext
3.3. Zeitgenössische Musiktheorie
3.4. Forschungsliteratur zu Vertonungen antiker Texte im 18. Jahrhundert
3.5. Neuere Forschungen
4. Materialgrundlage, methodische Fragestellungen, Untersuchungsgang
4.1. Materialgrundlage
4.2. Methodische Fragestellungen.
4.3. Untersuchungsgang
Teil I: Poetischer, musiktheoretischer und kompositorischer Kontext
1. Literarisch-musikalische Antikerezeption in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
1.1. Die 'Querelle', die Oper, Winckelmann
1.2. Klopstock
1.3. Voß und der 'Göttinger Hain'
1.4. Klassizistische Tendenzen in Weimar-Jena.
1.5. Zur musiktheoretischen und kompositorischen Auseinandersetzung
mit antiker Dichtung/Musik im 18. Jahrhundert
1.5.1. Musiktheoretische Auseinandersetzung.
1.5.2. Kompositorische Auseinandersetzung
2. Kommensurabilität und 'Hoher Flug': 'Lied' versus 'Ode'
2.1. Musik, Dichtung und ihre Vermittlung im Strophenlied
2.2. Das sprachanaloge Konzept: Zur Bezogenheit von Musik und Sprache
unter grammatischer Perspektive
2.3. (Strophen-)Liedvertonung im Spannungsfeld von Textanalyse, -Interpretation
und 'genialischer' Spontaneität
2.4. Ode: Begriff und Begriffswandel um 1740
2.4.1. Inhalt und Form
2.5. Musiktheoretische Kritik an Odentexten
2.5.1. Inhaltliche Kriterien.
2.5.2. Formale Kriterien
2.6. Reichardt, die Antike und das Lied
2.6.1. Der Brief über die musikalische Poesie (1774)
2.6.2. Reichardt und Klopstocks Vers
3. Bewegung
3.1. Berührungspunkte von Musik und Sprache in der Theorie des 18. Jahrhunderts
3.2. (Gemüths-)Bewegung: Vers und musikalischer Rhythmus
3.3. Takt und Versfuß
3.3.1. Die Autoren vor Sulzers Theorie
3.3.2. Sulzer
3.3.3. Details: Elementarfüße, 'auftaktige' Füße, Doppel- und Dreifachlängen
4. Metrum, Prosodie und die zeitgenössische Perspektive
4.1. Quantität und Betonung
4.1.1. Abkehr von den Quantitätsregeln der antiken Sprachen