Hall | Zwischen Pflicht und sinnlichem Verlangen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2685, 144 Seiten

Reihe: Julia

Hall Zwischen Pflicht und sinnlichem Verlangen


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3457-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2685, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7515-3457-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als Thronfolgerin hat die schüchterne Prinzessin Beau keine Wahl: Um die Beziehungen zum benachbarten Fürstentum Divio zu festigen, muss sie Kronprinz Lyon heiraten. Einen Mann, dem sie noch nie begegnet ist! Schweren Herzens bricht sie in ihre neue Heimat auf - und erlebt eine Überraschung. Nicht nur ist ihr Bräutigam unerwartet attraktiv und charmant, er weckt auch nie gekannte sinnliche Sehnsucht in ihr. Doch Vorsicht: Wenn sie Lyon zu nah kommt, entdeckt er womöglich ihr trauriges Geheimnis und verstößt sie ...

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1. KAPITEL


Prinzessin Beaugonia Freja Caja Isabella Rendall saß eingezwängt zwischen ihren Eltern auf dem Rücksitz, während der Chauffeur den schnittigen Wagen geschickt durch die Straßen von Divio lenkte.

Divio – das kleine Fürstentum in den Südalpen, das von nun an Beaugonias neues Zuhause sein sollte.

Einerseits war sie nervös, aber gleichzeitig auch voller Tatendrang. Zwar fühlte sie sich überfordert, aber was sie jetzt tat, tat sie für ihre Zwillingsschwester Zia. Bisher hatte sie so ziemlich alles in ihrem Leben Zia zu verdanken. Jetzt würde Beau sich revanchieren.

Ihr Vater hatte eigentlich bestimmt, dass ihre Schwester als Thronfolgerin von Lille den Kronprinzen von Divio heiraten würde. Doch jetzt war Zia schwanger von einem anderen Mann, und Beau hatte beschlossen, ihre Stelle einzunehmen.

Einen Kronprinzen zu heiraten, dem sie noch nie begegnet war, war nicht gerade das Schicksal, dass Beau sich ausgesucht hätte, aber ihr blieb keine andere Wahl. Zia war schwanger und in den Vater ihrer Kinder verliebt – auch wenn keiner der beiden das bis jetzt zugeben wollte. Beaugonia war keine Expertin in Sachen Liebe, aber sie hatte eine Menge Bücher zu dem Thema gelesen.

Man konnte von Zia wohl kaum erwarten, dass sie in dieser Situation den Kronprinzen von Divio heiratete – selbst wenn Lyon Traverso dazu bereit gewesen wäre. Was unwahrscheinlich war, wenn seine Braut Zwillinge von einem anderen Mann erwartete.

Sehr unwahrscheinlich.

Und Thronfolgerin von Lille konnte Zia so auch nicht mehr sein.

Der König von Lille konnte seine Nachfolge nämlich frei bestimmen. Darum war es ihm auch möglich gewesen, Zia zur Thronfolgerin zu erklären, obwohl Beau drei Minuten älter war. Aber Beau war nie die ideale Prinzessin gewesen …

Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum sie diesen Plan ausgeheckt hatte. Damit half sie nicht nur Zia, sondern ruinierte auch die Pläne ihres Vaters. Wenn sie offiziell als seine Erbin auftrat und er sie nicht länger verstecken konnte, konnte er sich nicht einfach jemand anderen als Thronfolger aussuchen.

Der erste Schritt war von Beau ausgegangen. Sobald sie von Zias Schwangerschaft erfahren hatte, hatte Beau sich an Lyon gewandt und ihm vorgeschlagen, sie anstelle ihrer Schwester als Braut zu akzeptieren.

Hinter dem Rücken ihres Vaters hatte sie die Vereinbarungen selbst ausgehandelt. Als sie ihren Vater vor vollendete Tatsachen gestellt hatte, war ihm keine andere Wahl geblieben. Um den Kronprinzen heiraten zu können, musste er Beau zur Thronfolgerin von Lille machen.

Natürlich hätte er ihre Vereinbarung mit Lyon auflösen und sich weigern können, sie als Nachfolgerin einzusetzen. Doch damit hätte er sich selbst und sein Königreich in eine peinliche Lage gebracht. Ihm blieb nur eins, er musste akzeptieren, was sie getan hatte. Beau war klar gewesen, dass er sich niemals für die Blamage entscheiden würde.

Ja, er hatte sie beschimpft, als sie ihm ihren Plan mitgeteilt hatte. Hätte er im Palast und nicht auf Cristhians Anwesen herausgefunden, was sie getan hatte, hätte er wahrscheinlich Schlimmeres getan, als sie zu beschimpfen.

Aber Beau sah keinen Sinn darin, sich Gedanken über Dinge zu machen, die nicht passiert waren. Sie hatte schon genug Probleme. Zum Beispiel einen Mann zu heiraten, den sie noch nie getroffen hatte und abgesehen von einigen E-Mails und ein paar kurzen Telefonaten überhaupt nicht kannte.

Das Auto schlängelte sich durch kurvenreiche Bergstraßen hinauf zu einem altertümlich anmutenden Schloss, in der Ferne erhoben sich majestätische Berge im Licht der untergehenden Sonne. Jeden Morgen aus dem Fenster auf diese atemberaubende Szenerie zu schauen, würde vielleicht ihr Schicksal etwas leichter machen.

Weder ihr Vater noch ihre Mutter hatten auf der Fahrt vom Flughafen zum Schloss ein Wort gesprochen. Das änderte sich auch nicht, als man ihnen nun aus dem Auto half und sie zum Eingang des Palasts führte.

Erst als sie schließlich in einen hohen Raum mit Buntglasfenstern geführt wurden, sprach ihr Vater. „Wir werden uns auf diese Farce einlassen, Beaugonia“, erklärte er in diesem eisigen Ton, den er so gut beherrschte. Nicht so laut, dass andere ihn hören könnten. Pures, schneidendes Eis, das nur sie und ihre Mutter hören oder fühlen konnten. „Aber du wirst nicht weinend angelaufen kommen, wenn es eine Katastrophe wird. Du hast dir das selbst ausgesucht. Wenn du mich in Verlegenheit bringst, war das das Letzte, was du je getan hast.“

Beau wollte lachen. Oder weinen? Aber wann hatte sie das je getan? Niemals würde sie vor ihrem Vater auch nur eine einzige Träne vergießen!

Also sagte sie nichts. Sie wartete einfach, wie man sie gebeten hatte.

Dann kam der Prinz die geschwungene Treppe herunter. Sie war Lyon Traverso noch nie begegnet, aber sie wusste von Bildern, dass er es war. Eine ältere Frau folgte ihm. Wahrscheinlich seine Mutter, die Gräfin.

Er sah wirklich gut aus. Das wusste sie nicht nur von Bildern, sondern Zia hatte es immer bestätigt. Doch auch wenn ihr die Tatsache bewusst gewesen war, hatte sie nicht mit seiner überwältigenden Ausstrahlung gerechnet.

Lyon wirkte so groß in seinem dunklen Maßanzug! Sein dunkles Haar war perfekt gestylt, und jede seiner Bewegungen war so präzise wie eine scharfe Klinge. Sein Anblick schien den Sauerstoff aus ihren Lungen zu verdrängen. Was für eine seltsame Reaktion auf einen Mann!

Aber natürlich hing ihre gesamte Zukunft von diesem Mann ab. Darum war dieses Gefühl wahrscheinlich einfach … Angst. Darum konnte sie ihre Füße nicht mehr bewegen und spürte ein Prickeln in ihrer Brust.

Er kam zu ihnen und begrüßte zuerst ihren Vater und ihre Mutter, bevor er sich ihr zuwandte. Mit seinen dunklen Augen musterte er sie, aber obwohl Beau normalerweise sehr gut darin war, Menschen einzuschätzen, konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.

Doch dies war ihr Schicksal. Ein Schicksal, das sie sich selbst ausgesucht hatte. Vielleicht würden sie sich nicht lieben, aber sie hatten eine Abmachung. Eine gegenseitige Vereinbarung, die Beau selbst ausgehandelt hatte. Vielleicht war es nicht besser als echte Liebe, aber es war auf jeden Fall besser als das, was ihre Eltern miteinander verband.

Bereit, eine Rolle zu spielen, in der sie noch nie gut gewesen war, lächelte Beau ihren zukünftigen Mann an. Jetzt musste sie als süße, liebenswürdige Prinzessin auftreten. „Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, königliche Hoheit.“ Sie gab ihr Bestes, um einen perfekten Hofknicks zu machen.

Er erwiderte den Gruß mit einer Verbeugung. „Das Vergnügen ist meinerseits. Erlauben Sie mir, meine Mutter vorzustellen. Gräfin Ludovica Traverso.“ Er wies mit einer Geste auf die Frau, die noch immer hinter ihm stand.

Die Gräfin begrüßte sie alle mit königlicher Höflichkeit. Im Gegensatz zu ihrem Sohn war ihr Gesichtsausdruck leicht zu lesen: Tiefes Misstrauen lag in ihrem Blick.

„Die Hochzeit findet um neun Uhr in der Kapelle statt“, teilte Lyon mit. „Mein Personal steht Ihnen natürlich zu Diensten.“

„Ich verstehe immer noch nicht, warum es keine öffentliche Zeremonie sein kann. Es handelt sich hier immerhin um eine königliche Hochzeit“, schimpfte Beaus Vater, der wohl bis ans Ende seiner Tage schimpfen würde.

Der Fürst blinzelte nicht einmal. Beau war sich nicht sicher, ob er sich bewegte, aber plötzlich wirkte er noch größer, so als würde er aus großer Entfernung auf ihren Vater hinunterblicken.

Diesen Trick musste sie unbedingt lernen!

„Durch den Wechsel der Bräute befinden wir uns in einer heiklen Situation. Ich dachte, das wäre offensichtlich?“ Lyon klang, als wäre dies eine Frage.

Die Art von Frage, die keiner zu beantworten wagte.

Beaus Vater räusperte sich. Ihre Mutter wandte den Blick ab. Die Gräfin studierte Beaus Kleid, als würde sie jede Falte zählen.

„Wir treffen uns dann später. Marco?“ Lyon winkte einen Mitarbeiter heran.

Und das wars. Schon wurde Beau von ihrer ersten Begegnung mit dem Mann weggeführt, den sie in wenigen Stunden heiraten würde.

Sie spürte, wie vertraute Panik in ihr aufstieg, aber sie atmete tief durch. Sie wussten beide, worauf sie sich eingelassen hatten, und das war alles, was zählte.

„Sie ist hübsch.“ Die Mutter von Kronprinz Lyon Traverso klang, als wäre es eine Art Schock für sie.

Lyon blickte die Gräfin an. „Und?“

„Du weißt so gut wie ich, dass die Rendalls sie so weit wie möglich aus der Öffentlichkeit heraushalten. Ich hatte erwartet …“ Seine Mutter brach ab. Wahrscheinlich kam es ihr unangemessen vor, den Gedanken auszusprechen, selbst wenn es nur unter vier Augen war.

Sie hatte recht. Prinzessin Beaugonia Rendall war hübsch, wenn auch auf andere Art als ihre etwas größer und hoheitsvoller wirkende Zwillingsschwester. Allerdings hatte Lyon von Anfang an weniger über das Aussehen seiner zukünftigen Frau nachgedacht, sondern vor allem darüber, wie geeignet sie für seine Zwecke war.

Und Beaugonia hatte ihm versichert, dass auch sie für seine Zwecke geeignet war, jetzt, da Zia … nun, es war nicht klar, was genau passiert war, aber Lyon hatte Gerüchte gehört.

Und sosehr er auch Erben...



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