Buch, Deutsch, 168 Seiten, Format (B × H): 138 mm x 222 mm, Gewicht: 355 g
ISBN: 978-3-9524752-3-2
Verlag: PEARLBOOKSEDITION
Im kleinen Dorf La Brévine im rauen und sittenstrengen Neuen- burger Jura verlieben sich am Ende des Zweiten Weltkrieges die 15-jährige, einheimische Jeannette und der 22-jährige, zugezogene Tessiner Bäckergeselle Antonio. Doch ihre Liebe über die religiösen, kulturellen und sprachlichen Grenzen hinweg ist für seine katholischen Eltern ebenso undenkbar wie für ihre protestanti- sche Familie. Als Jeannette schwanger wird, gerät das Paar in eine ausweglose Lage. Die Tatsache, dass in zwei Kilometern Entfernung, direkt hinter der Grenze zum besetzten Frankreich, der Krieg in seine letzte Phase eintritt, nimmt dem jungen Paar auch die Hoffnung auf eine rettende Flucht.
Eindrücklich und mit großer Detailkenntnis schildert der Roman die harte Arbeitswelt und die bittere Armut der Landbevölkerung in den Neuenburger Bergen wie auch im Tessin der Jahre 1944/45. Die Stille innerhalb der verschlossenen Bauersfamilien bildet nicht nur die erdrückende Atmosphäre des Romans, sondern wird zu einer eigenmächtigen «Gewalt des Schweigens».
Weitere Infos & Material
Der Kern dieser Geschichte ist wahr. Orte und Zeit sind es ebenso.
Jeannette, Dienstmagd, und Antonio, Bäckergeselle, waren 15 und 22 Jahre alt, so viel wissen wir. Alles, was weiter in diesem Buch über ihre Person erzählt wird, ist frei erfunden.
Die Geschichte spielt in den Jahren 1944 und 1945 vor dem Hintergrund des ausgehenden Zweiten Weltkriegs und ist im schwierigen Alltag zweier bäuerlicher Gemeinden angesiedelt. So weit entfernt diese geografisch auch voneinander sind, so verschieden sie kulturell auch scheinen, gleichen sie sich doch in ihren Denkweisen und gehören derselben Welt an. Die eine Ge- meinde, La Brévine im Schweizer Jurabogen, ist französischsprachig und protestantisch. Die andere, das in einem Seitental des Tessins gelegene Sonogno, italienischsprachig und katholisch.
Die Geschichte dieser beiden jungen Menschen musste erzählt werden, denn über ihr Drama, über ihre Naivität und Verletz- lichkeit hinaus berichtet sie von vielen enttäuschten Träumen: vom programmierten Scheitern einer unmöglichen Liebe, von der Hoffnung auf eine bessere und vor allem offenere Gesellschaft und vom Glauben an eine wilde, die Jahrhunderte überdauernde Natur, die heute verschwunden ist.
Sie erzählt von der erdrückenden Last der religiösen Werte in den ländlichen und dörflichen Mikrokosmen, von der Verschlos- senheit der Menschen, von der Ablehnung der Zugezogenen, von der schwierigen Verständigung zwischen den Generationen und von der Unabänderlichkeit der gesellschaftlichen Milieus. Vor allem schildert sie das Nichtausgesprochene, das erzwungene, belastende Schweigen. Sie berichtet vom Eingeschlossensein.
Fast ein Dreivierteljahrhundert später hat diese Geschichte paradoxerweise nichts von ihrer Aktualität eingebüßt, verweist sie doch auf ähnliche Tragödien, die sich bis heute hier wie anderswo abspielen.