Buch, Deutsch, Band 3, 212 Seiten, KART, Format (B × H): 155 mm x 225 mm, Gewicht: 399 g
Reihe: Reihe Alternativer Beiträge zur Erzählforschung (RABE)
Die Öffnung eines erzähltheoretischen Konzepts anhand von Wittgensteins Familienähnlichkeiten
Buch, Deutsch, Band 3, 212 Seiten, KART, Format (B × H): 155 mm x 225 mm, Gewicht: 399 g
Reihe: Reihe Alternativer Beiträge zur Erzählforschung (RABE)
ISBN: 978-3-86821-704-9
Verlag: WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier
Die vorliegende Studie widmet sich der Problematik der Möglichkeit beziehungsweise Unmöglichkeit einer Definition des erzähltheoretischen Konzepts der "unreliable narration", das die Narratologie seit Jahrzehnten beschäftigt. Anstatt dieser andauernden und teilweise erbittert geführten Debatte einen weiteren Definitionsversuch hinzuzufügen, nimmt der Autor eine metatheoretische Sicht ein. Er argumentiert, dass das Konzept im Sinne von Ludwig Wittgensteins „Familienähnlichkeiten“ verstanden und nutzbar gemacht werden sollte, da es sich einer klaren Definition verweigere, gleichzeitig aber auch im vielfältigen Gebrauch zu nützlich sei, um verworfen zu werden. Erklärtes Ziel dieser Arbeit ist es, das Konzept "unreliable narration" zu erhalten und zu präzisieren und es für eine transmediale und interdisziplinäre Anwendung zu öffnen. Zu diesem Zweck geht die Argumentation in drei großen Schritten vor: zunächst diskutiert sie die Theorielage, dann bietet sie ihre eigene Metatheorie an, und zuletzt belegt und illustriert sie die herausgearbeiteten Konzepte anhand einiger Beispiele in konkreten Analysen von US-amerikanischen Kurzgeschichten des späten 19. Jahrhunderts.
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INHALT I. Einleitung 1 II. Theoriediskussion – Eine umfassende Hinführung 13 1. Statistische Ansätze 13 1.1 Rhetorischer Ansatz nach Booth und dessen Fortschreibung durch traditionelle Modelle 13 1.2 Abstufung und Typologisierung von unreliable narration 23 1.3 Streitpunkt implied author 30 1.4 Textorientierter Intentionalismus und pragmatischer Ansatz 34 2. Dynamische Ansätze 39 2.1 Nünnings Versuch einer literaturwissenschaftlichen Präzisierung 40 2.2 Kritik der dramatischen Ironie am Beispiel von The Murder of Roger Ackroyd (1926) 44 2.3 Nünnings kognitive Neukonzeptualisierung 47 2.4 Kritik an der kognitiven Neukonzeptualisierung 68 2.5 Performative Beispielanalyse – „Oil of Dog“ (1890) nach statischem und dynamischem Ansatz 73 3. Modifizierung des dynamischen Ansatzes und Empfehlung für den Umgang mit unreliable narration 79 3.1 Rückgriff auf die Filmtheorie – unreliable narration im Diskurs 81 3.2 Die Rolle der Erzählinstanz für unreliable narration 91 3.3 Unreliable narration abseits von homodiegetischen Erzählern am Beispiel von „An Occurrence at Owl Creek Bridge“ (1890) 103 III. Meta-Theorie 117 1. Unreliable narration zwischen transmedialer Anwendung und Dysfunktionalität 117 2. Wittgensteins Familienähnlichkeiten als eine Lösung des Problems 127 IV. Analyse 135 1. Edgar Allan Poe: „William Wilson“ (1839) 135 2. Edgar Allan Poe: „The Tell-Tale Heart“ (1843) 148 3. Robert W. Chambers: „The Repairer of Reputations“ (1895) 158 4. Charlotte Perkins Gilman: „The Yellow Wallpaper“ (1892) 163 V. Schlussbemerkung 171 VI. Literaturverzeichnis 175