E-Book, Deutsch, Band 8, 160 Seiten
Reihe: Perry Rhodan Neo
Haensel Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8453-3407-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Staffel: Vision Terrania 8 von 8
E-Book, Deutsch, Band 8, 160 Seiten
Reihe: Perry Rhodan Neo
ISBN: 978-3-8453-3407-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Sommer 2036: Terrania ist ein Zukunftstraum, der Millionen von Menschen fasziniert. Diese Vision entsteht mitten in der Wüste Gobi, weitab von den Zentren der Ziviliation. Mithilfe von Robotern, die ihm Außerirdische zur Verfügung gestellt haben, erbauen Perry Rhodan und seine Gefährten eine Stadt, die einmal das Zentrum der geeinten Menschheit werden soll. Derzeit hält sich aber nur ein Außerirdischer auf der Erde auf. Es ist Crest, der arkonidische Wissenschaftler, und er steht vor dem höchsten amerikanischen Gericht in Washington, DC. Die Justiz betrachtet ihn als Staatsfeind, die aufgehetzte Öffentlichkeit will seinen Tod. Perry Rhodan entwickelt einen tollkühnen Plan, mit dem er Crest befreien will. Dabei setzt er auf Menschen mit ungewöhnlichen Fähigkeiten, es sind die Mutanten. Aber noch jemand schmiedet Pläne: die Arkonidin Thora. Sie hat auf der Venus eine uralte Station gefunden. Mit ihren mächtigen Waffen zieht sie in den Kampf ...
Die Tiefen des Alls erschlossen sich dem 1952 in Waldershof geborenen Hubert Haensel schon mit acht Jahren. Die Comic-Reihe 'Nick, der Weltraumfahrer' beflügelte die Fantasie des jungen Mannes, der heute zu den Veteranen im Autorenteam von PERRY RHODAN gehört, der größten Science-Fiction-Serie der Welt. Diese faszinierende Zukunftsgeschichte, die seit 1961 erscheint, lässt Haensel seitdem nie mehr los. PERRY RHODAN, das ist die Geschichte der Menschheit, die auf der Suche nach den Rätseln des Universums viele außerirdische Kulturen kennenlernt. Diese Begegnungen verlaufen oft friedlich, führen manchmal aber auch zu Konflikten, die Jahrtausende andauern. 'Der Traum, selbst einmal Geschichten zu erzählen, wurde auf dem Gymnasium geboren', sagt Haensel heute, 'doch erst nach der Ausbildung zum Bankkaufmann und einigen Berufsjahren habe ich versucht, diesen Traum umzusetzen.' 1978 erschien sein erster Roman 'Das Geisterschiff' als Band 379 der Reihe TERRA ASTRA, und bald folgten viele weitere in verschiedenen Genres. Unter Pseudonymen wie Jan J. Moreno, George McMahon oder Hubert H. Simon schrieb er an den Serien 'Seewölfe', 'Dämonenkiller' und MYTHOR mit. Für 'Die Abenteuer' verfasste er nicht nur Romane, sondern war außerdem als Exposé-Autor tätig. Egal, ob es sich um Kriminal-, Abenteuer- oder Science-Fiction-Stoffe handelt, Hubert Haensel schafft es immer wieder, die Leser mit seinen spannenden und humorvollen Erzählungen zu begeistern. 1979 stieg er in die ATLAN-Serie ein, und 1994 wurde er Mitglied im Team der PERRY RHODAN-Autoren. Seitdem gestaltet er selbst die Geschicke jener kosmischen Figuren, die ihn seit seiner Kindheit begleiten und auch seine Lebenseinstellung entscheidend geprägt haben. 'Weder Hautfarbe noch Aussehen eines Wesens sind entscheidend', sagt Haensel heute, 'sondern ausschließlich seine geistige Haltung. Vielleicht besinnt sich die Menschheit eines Tages darauf und begreift, dass wir alle zusammen in einem winzigen Boot durch Raum und Zeit driften - in einem Boot, das wir Erde nennen.' Mit der Zeit übernahm er für PERRY RHODAN weitere Aufgaben wie die Koordination der Risszeichnungen, die Redaktion des PERRY RHODAN-Reports ab Band 1824 und die Bearbeitung der Silberbände ab Buch 81. Er verfasste die zwei 'Kosmos-Chroniken', die das Leben von Reginald Bull und Alaska Saedelaere verfolgen, wichtigen Wegbegleitern Perry Rhodans. Auch bei den Taschenbuchreihen, die im Heyne-Verlag erscheinen, ist er regelmäßig mit eigenen Romanen vertreten. Auf die Frage, welche Person der Zeitgeschichte er gerne gewesen wäre, antwortet Haensel verschmitzt: 'Neil Armstrong. Dann hätte ich wenigstens schon den Mond betreten, auch wenn das nur ein kleiner Schritt für einen SF-Autor ist.' Ganz irdisch lebt Hubert Haensel mit seiner Ehefrau in einer kleinen Stadt im Fichtelgebirge, wo das Leben zwar nicht so exotisch wie auf dem Mond, aber zweifellos angenehmer ist.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Nimm dir Zeit, um zu träumen. Das ist der Weg zu den Sternen. (Irische Volksweisheit) Prolog Die Nacht war voller Geräusche. Ein Rascheln, Raunen und Wispern drang von draußen herein, dazwischen der heisere Schrei eines Vogels. Irgendetwas musste ihn aufgeschreckt haben. Walter Breck fand keinen Schlaf. Die Hände im Nacken verschränkt, blickte er zum provisorischen Dach seiner windschiefen Hütte hinauf. Der Lehm zwischen den gebündelten Zypressenästen hielt nicht. Es war eine dilettantische Konstruktion, aber wenigstens ein Schutz gegen die immer greller stechende Sonne. In diesem Jahr gab es fast keine Ozonschicht mehr über Florida und der Karibik, die Zahl der Hautkrankheiten stieg weiter an. War das tatsächlich so unbedeutend, wie die Politik es beharrlich verkündete? »Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück ...« Stockend murmelte Breck vor sich hin. Dieser eine fromme Satz war bereits mehr, als er in den letzten Jahren jemals über die Lippen gebracht hatte. »... fürchte ich kein Unglück ...« Er wusste nicht weiter, wühlte in den verstaubten Winkeln seines Gedächtnisses nach den dazu passenden Worten. Er war nie gläubig gewesen, in jungen Jahren nur ein Mitläufer, und als er die Welt richtig verstanden hatte ... »Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang!« Das brachte er gerade noch hervor, dann versiegte seine Erinnerung an den Psalm vollends. ... da hatte er sich urplötzlich gefragt, wann die Wahrheit so schrecklich zurechtgebogen worden war. Gab es einen Gott, der die Erde und die Menschen als sein Ebenbild erschaffen hatte? Die Vorstellungswelt der Kreationisten war wie seine Hütte im verlassenen Überschwemmungsgebiet Floridas: schief, brüchig, ohne Fundament. Der nächste Hurrikan würde davon nichts übrig lassen. »Mein Leben lang ...«, wiederholte er stockend. In der Nähe stimmten Ochsenfrösche ihr dröhnendes Konzert an. Es störte ihn kaum, er hatte sich schnell daran gewöhnt. Von den Astbündeln scheinbar in Streifen geschnitten, spannte sich der Himmel über ihm. Nur wenige Sterne waren zu sehen. Breck kannte sie nicht und wollte nicht einmal wissen, welchen Sternbildern sie angehörten. Seit der Sache auf dem Mond hatte er mit allem abgeschlossen. Aliens waren für ihn der Inbegriff der Furcht. Was wollten sie? Vor allem: Wie sahen die Fremden wirklich aus? Dass sie den Menschen gleichen sollten wie ein Ei dem anderen, hielt Breck für eine bewusste Täuschung. Eher waren sie gefräßige Spinnenmonster. Oder schuppenbewehrte Echsen. Auf jeden Fall die Vorboten der Apokalypse. Sie waren hier, um den Menschen die Erde wegzunehmen. Das Schiff auf dem Mond stellte nur die Vorhut ihrer Invasionsflotte dar, ein Kundschafter. Es konnte gar nicht anders sein. Walter Breck war davon überzeugt, dass bald die Metropolen der Welt brennen würden: New York. Tokio. Paris ... Solche Bilder verfolgten ihn seit seiner Jugend. Filme zeigten längst, wie es sein würde, wenn riesige, angreifende Raumschiffe die Sonne verdunkelten. Wenn Energieschüsse Wolkenkratzer aufrissen und Feuerwalzen durch Straßenschluchten tobten. Wie groß war das Raumschiff der Fremden auf dem Mond? Eine Kugel mit fünfhundert Metern Durchmesser – gigantisch! Der Präsident hatte verkündet, das Schiff sei zerstört. Aber Walter Breck traute ihm nicht. Und selbst wenn Drummond die Wahrheit sagte: Was, wenn die Artgenossen der Fremden kamen, um Rache zu nehmen? Flackernde Helligkeit durchbrach die Wandgeflechte, die Hütte schien sich in der jähen Lichtfülle aufzulösen. Breck schrie auf. Sekunden später herrschte wieder Düsternis. Das war wie in den entsetzlichen Szenen in seiner Erinnerung, die er nicht mehr loswurde. Um dieses Entsetzen nicht erleben zu müssen, hatte er sich weit von allen Siedlungen in menschenleeres Gebiet zurückgezogen. Kennedy Space Center, das einstige Raumfahrtzentrum, war wegen des steigenden Meeresspiegels aufgegeben worden. Endzeitstimmung, so hatte Breck es empfunden, als er vor wenigen Tagen mit einem angeschwemmten Boot hinausgerudert war. Die Anlagen der ehemaligen Cape Canaveral Air Force Station standen bald zwei Meter unter Wasser. Cocoa Beach und Daytona Beach existierten nicht mehr, Orlando war zu einem Kaff verkommen, das bestenfalls den Charme einer vergessenen Welt ausstrahlte. Abgesehen vom Süden, dem Bereich um Fort Lauderdale und Miami, lag der Bundesstaat Florida in Agonie, eine sterbende Region. Das Lärmen der Ochsenfrösche war verstummt. Die Natur hielt den Atem an. Ein düsteres rötliches Flackern quoll durch die Ritzen herein. Breck erschien es wie der Schein einer Feuersbrunst. Im Space Center gab es genügend Hallen und Tankanlagen, womöglich lagerten dort bis heute explosive Stoffe. Walter Breck kam eine Spur zu schnell auf die Beine. Ein leichtes Schwindelgefühl ließ ihn taumeln, doch er fing sich rasch. Er griff nach seiner Stablampe und der doppelläufigen schweren Flinte, mit der er sich jede Gefahr vom Hals halten konnte. Die großen Pythons, die schon Ende des letzten Jahrhunderts in den Everglades ihr Unwesen getrieben hatten, waren in ganz Florida zur Bedrohung geworden. Aber vor allem Alligatoren tummelten sich im Bereich des einstigen Weltraumbahnhofs, und es waren massige Exemplare unter ihnen. Die Stille blieb, als Breck die Tür aufstieß. Kein Vogelschwarm stob vor ihm auf, wie das sonst der Fall war, sobald die rostigen Angeln knarrten. Der fahle Widerschein des Mondes reichte aus, die nähere Umgebung einigermaßen erkennen zu lassen. Alles schien in Ordnung zu sein. Trotzdem ging Breck zurück und schichtete aus dem Munitionskarton zwei Dutzend Patronen in die Taschen seiner Cargohose um. Die Hütte am Rand eines Zypressenwäldchens war aus der Luft kaum zu erkennen. Hin und wieder dröhnten Hubschrauber über das weitläufige Areal hinweg, aber zur Landung angesetzt hatte bislang keine dieser Maschinen. Breck nahm an, dass Geowissenschaftler nur den Zustand der Dämme kontrollierten, mit denen versucht worden war, dem steigenden Meeresspiegel zu begegnen. Drüben, beim ehemaligen Startkomplex 39, waren die Schutzwälle bis zu fünf Meter hoch aufgeschüttet. Das Meer war trotzdem zu den Startrampen vorgedrungen und umflutete sogar das monströse Hangargebäude. Nur wenige Kilometer trennten Breck von dem verfallenden NASA-Gelände. Als er hierhergekommen war, hatte er zwar überlegt, ob ihm die Gebäude besseren Unterschlupf bieten konnten, den Gedanken jedoch schnell verworfen. Die Gefahr, dass die Aliens einen Angriff auf diese Anlagen fliegen würden, erschien ihm zu groß. Aber so gesehen war er ohnehin zu nahe dran. Unvermittelt war das Leuchten wieder da. Wie eine aufquellende Blase wölbte es sich in die Höhe, schlaff im einen Moment, sich kugelförmig aufblähend im nächsten. Die Erscheinung schimmerte wie flüssiges Silber. Schlieren entstanden auf der Oberfläche ... verwischten ... und das alles erschien ihm, als leuchtete es von innen heraus. Breck hatte so etwas nie zuvor gesehen. Es war – futuristisch. Gehörte nicht auf die Erde. Alles in ihm drängte danach, sich umzudrehen und davonzulaufen. Er konnte es nicht. Wie gelähmt stand er da und starrte hinüber zu dem Startkomplex. Die Kugel löste sich vom Boden. Breck zog den Vergleich, dass sie gewaltig sein musste. Er sah die verlassenen Gebäude zwar nur schemenhaft, doch das genügte für einen Größenvergleich. Vierzig bis fünfzig Meter Durchmesser. Wie groß war das Beiboot gewesen, mit dem die Arkonidin Thora die chinesische Armee angegriffen hatte? Sechzig Meter. Das hatte er in den Medien mitbekommen, während er in die Einsamkeit floh. Eine erdrückende Größe, die er sich nun erst richtig vorstellen konnte. Die Kugel gewann an Höhe. Sie ragte schon über das Hangargebäude hinaus und veränderte ihre Farbe erneut, zum blutroten Schimmer eines auf der Erde unbekannten Metalls. Erschreckend war die absolute Lautlosigkeit. Breck wartete auf das Dröhnen schwerer Schubtriebwerke. Was er hörte, war indes nur ein sehr leises Summen. Er konnte es nicht einordnen, zweifelte aber nicht daran, dass es von der Kugel kam. Ein breiter Wulst zog sich rings um dieses Gebilde, ein Ring, der wohl die Triebwerke barg, denn dort stachen mit einem Mal grelle Flammenbündel in die Tiefe. Die Kugel stieg weiter ... ... und glitt in seine Richtung. Entgeistert starrte Breck ihr entgegen, dann warf er sich herum und hastete davon. Das Summen folgte ihm. Es klang immer mehr wie ein Hornissenschwarm. Gereizt und bedrohlich, und es versetzte ihn in Panik. Verfilztes Gestrüpp erschwerte sein Vorankommen. Er hastete durch tiefer werdendes Brackwasser; das war die ausgedehnte schlammige Fläche, die er zuvor in einem Bogen umgangen hatte. Das Summen holte ihn ein. Schon war es über ihm. Er bekam keine Luft mehr, rang nach Atem. Bebend starrte er in die Höhe. Das Kugelschiff schwebte hundert, vielleicht auch zweihundert Meter hoch, das konnte er nur schwer abschätzen. Außerdem schimmerte es nun in dunklem Silberton, und die Triebwerke arbeiteten nicht mehr. Langsam sank es tiefer. »Nein ...«, keuchte er. Dann, lauter, ein gellender Aufschrei, in dem sich sein Entsetzen und seine Panik ausdrückten. Walter Breck riss die Flinte hoch und drückte ab, feuerte aus beiden Läufen auf die gewaltige stählerne Kugel. Nichts geschah. Dieses seltsame Glühen, als dringe es durch den Rumpf nach außen...