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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 270 Seiten

Reihe: Jenny Becker Krimi

Habeney Apfelwein trifft Weissbier


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-95602-079-7
Verlag: CONTE-VERLAG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 6, 270 Seiten

Reihe: Jenny Becker Krimi

ISBN: 978-3-95602-079-7
Verlag: CONTE-VERLAG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



»Auf der mit Naturstein gepflasterten Fläche standen zwei Steinbänken und auf einer davon saß die Tote, als würde sie den Ausblick in den künstlichen Dschungel genießen.«

Ein toter Bräutigam in einem Silberbergwerk im Bayrischen Wald. Eine Hinrichtung im Vordertaunus. Und eine weibliche Leiche im Palmengarten. Eigentlich wollte Kommissarin Jenny Becker mit ihrem neuen Freund - Staatsanwalt Biederkopf - einen gemütlichen Urlaub in Bayern verbringen, aber die drei Mordfälle scheinen auf mysteriöse Weise miteinander verknüpft zu sein. Ein Krimi um Liebe und Liebhaber, verbotene Stimulanzien und Vergangenheitsbewältigung. Und ein neuer Fall für Jenny Becker, der nicht nur ihr unter die Haut geht …

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Dich zu treffen war Schicksal,
dich zu lieben ist Mut,
dich zu bekommen ist Geduld,
dich zu haben ein Traum
und von dir geliebt zu werden ein Wunder … Kommissarin Jenny Becker beschattete mit der Hand ihre Augen gegen das gleißende Sonnenlicht. Ihr Blick schweifte über das Gebirgsmassiv, dessen höchste Erhebung, der Große Arber, in der Ferne sichtbar war. Als sie eine Berührung an ihrer Schulter spürte, ließ sie die Hand sinken, drehte sich um und lächelte Michael Biederkopf an. Es war ihr erster gemeinsamer Urlaub. Obwohl sie sich schon einige Jahre kannten, hatten sie und der Staatsanwalt erst vor Kurzem zueinander gefunden. Beide litten noch unter den Nachwirkungen des kürzlich abgeschlossenen Falls. Ihre Beziehung war auf eine harte Probe gestellt worden, hatte sie jedoch mehr oder weniger unbeschadet überstanden. Nichtsdestotrotz ließen sie es langsam angehen und näherten sich einander eher vorsichtig an. Zu Hause in Frankfurt hatten sie sich überwiegend am Wochenende getroffen, und Michael war nur zweimal über Nacht geblieben. Jetzt im Urlaub, ohne äußere Störfaktoren, wollten sie sich wieder näher kommen. Ein Münchner Kollege, der seit Jahren in Frankfurt lebte, hatte ihnen Bodenmais, einen kleinen Ort im Bayerischen Wald, empfohlen. Heute war ihr vierter Tag, sie waren mit dem Bus zur Talstation der Seilbahn gefahren, hatten sich von dieser zum Gipfel bringen lassen und wollten nun zu Fuß zurück ins Tal wandern. Heiß war es, und sie legten immer wieder Pausen ein und genossen die endlose Aussicht über Bergketten und Täler. An einer Berghütte machten sie eine längere Rast und tranken zwei Radler. Jenny rieb sich die Waden. »Man merkt, dass ich zu viel im Büro sitze und zu wenig Sport treibe.« Michael lächelte. »Das werden wir in Zukunft ändern!« Sie sah ihn gespielt missmutig an. »Warum wusste ich, dass du das sagen würdest?« »Weil du mich kennst!« Sie antwortete nicht. Zu frisch war in ihrem Gedächtnis noch die Zeit, als Michael Biederkopf plötzlich verschollen war und sie befürchten musste, ihn in Wirklichkeit gar nicht zu kennen. Auch wenn sie inzwischen wusste, dass er sie nicht hintergangen hatte, blieb doch ein Gefühl der Unsicherheit. Er deutete ihren Gesichtsausdruck richtig und seufzte. »Komm, lass uns weitergehen!« Energisch griff er ihre Hand und zog sie hoch. Gegen Abend erreichten sie den Ort. Dunkle Wolken zogen am Himmel auf, und sie waren erleichtert, als sie wenig später trocken die Lobby des Hotels betraten. Erstaunt sah Jenny sich um. »Was ist denn hier los?« Die Eingangshalle war voller Menschen in festlicher Kleidung. Der Geräuschpegel war erheblich, und Jenny konnte ärgerliche Stimmen ausmachen. Michael holte an der Rezeption den Zimmerschlüssel. »Laut dem Concierge handelt es sich um eine Hochzeitsgesellschaft, die eigentlich draußen im Garten feiern wollte. Jetzt wo das Wetter überraschend umgeschlagen ist, sind sie nach drinnen gekommen. Das Hotelpersonal hat wohl nicht schnell genug reagiert und deckt gerade erst den Saal ein.« Jenny schüttelte den Kopf. »Lass uns nach oben gehen. Das ist mir zu viel Trubel!« Auf dem Weg zum Fahrstuhl mussten sie sich durch die Menge drängen. Jenny trat auf etwas Rutschiges und verlor das Gleichgewicht. Sie hörte einen spitzen Aufschrei und kippte gleichzeitig nach hinten. Michael fing Jenny auf, und sie blickte in das erschrockene Gesicht einer jungen Frau in einem üppig verzierten Brautkleid. Einen Moment verstand Jenny nicht, was geschehen war, dann sah sie jedoch den Schleier, den die junge Frau an sich raffte. »Oh je, ich wollte nicht drauftreten. Aber in dem Gedränge …« Die Braut lächelte fröhlich. »Nichts passiert. Ich bin nur erschrocken, als ich plötzlich gestoppt wurde. Schönen Abend noch!« Mit diesen Worten verschwand sie in der Menge. Jenny und Biederkopf setzten ihren Weg fort und erreichten unbeschadet den Aufzug. Erleichtert stiegen sie ein und fuhren nach oben. Auf dem Zimmer zog Jenny die Schuhe aus und rieb sich die Zehen. Michael warf sein Hemd auf einen Stuhl und meinte mit einem Zwinkern: »Ich gehe duschen, kommst du mit?« Jenny zuckte zurück. »Ich will noch rasch einen Anruf erledigen.« Er nickte enttäuscht und verschwand im Bad. Jenny fluchte leise. Warum hatte sie einen Rückzieher gemacht? Nichts wäre ihr lieber gewesen als eine gemeinsame Dusche. Aber immer war da die Angst, die Angst, sich wieder voll auf jemanden einzulassen. So wird das nichts, schalt sie sich. Du vermasselst alles. Damit ihre Täuschung nicht auffiel, musste sie jetzt tatsächlich jemanden anrufen. Sie sah auf die Uhr. Kurz nach fünf. Vielleicht waren ihre Kollegen noch im Büro. Sie nahm ihr Handy, wählte, und nach zweimaligem Klingeln meldete sich Logo. »Hi, ich wollte nur mal hören, ob ihr ohne mich zurechtkommt«, fragte sie gespielt fröhlich. »Schwierig«, meinte Logo. »Wenn man erst zwanzig Jahre bei der Polizei ist, so wie ich, kennt man sich noch nicht so gut aus.« Jenny lachte. »Eben, das macht mir Sorgen! Aber frag mich ruhig, wenn du was nicht weißt!« »Alles klar! Wie ist der Urlaub? Und wie läuft es mit deinem Staatsanwalt?« »Beides gut. Ich meld mich wieder. Grüß den Kleinen!« »Mach ich. Tschau!« Bei dem Kleinen handelte es sich um Sascha Meister, den Jüngsten im Team, der nicht wegen mangelnder Erfahrung, sondern wegen seiner Körpergröße von über einem Meter achtzig Kleiner genannt wurde. Jenny ließ sich zurücksinken und horchte auf das Geräusch der Dusche. Sie freute sich schon auf die Zeit nach dem Abendessen. Vielleicht würden sie noch an der Bar etwas trinken und Musik hören. Dann würden sie auf ihr Zimmer gehen und dann … Michael kam aus dem Bad, seine Haut war noch feucht und von der Hitze gerötet. Schnell stand sie auf und ging an ihm vorbei. Nachdenklich sah er ihr nach. Als sie eine gute Stunde später zum Abendessen hinuntergingen, erlebten sie eine Überraschung. An der Tür zum Speisesaal stand der Kellner, der sie am Abend zuvor bedient hatte, und rang die Hände. »Wir haben ein Problem mit Ihrem Tisch«, teilte er ihnen verlegen mit. »Die Hochzeitsgesellschaft, Sie verstehen? Das Wetter.« Jenny verstand gar nichts und sah mit hochgezogenen Brauen zu Michael, der nachhakte. »Was ist denn los? Haben Sie etwa keinen Platz für uns?« »Doch, natürlich. Aber Sie müssten sich einen Tisch teilen. Ich bin untröstlich, aber es ist nur für heute Abend. Es kamen viel mehr Gäste zu der Hochzeit als angekündigt, und wir können sie ja nicht wegschicken. Sie könnten auch am Buffet teilnehmen.« Biederkopf verzog ärgerlich das Gesicht. »Es wird doch möglich sein, einen Tisch für zwei Personen zu organisieren.« Der Kellner bekam einen hochroten Kopf. »Leider nicht. Aber ich könnte Ihnen einen sehr schönen Platz anbieten. Am Fenster.« Michael wandte sich an Jenny. »Sollen wir woanders hingehen? Auf die Halbpension kann ich gerne verzichten.« Der Kellner rief dazwischen. »Sie müssten für das Hochzeitsbuffet natürlich nichts extra bezahlen!« Jenny spähte unschlüssig an ihm vorbei in den Speisesaal. Er war voll, die Stimmung schien gut zu sein. Das Personal hatte den Saal noch in letzter Minute festlich geschmückt. Auf den weiß gedeckten Tischen standen Blumenbouquets, und Kristallgläser fingen das Licht der altmodischen Kronleuchter ein. Es roch nach Essen, und das Wasser lief ihr im Mund zusammen. »Lass uns doch hierbleiben«, meinte sie. »Nach der Wanderung hab ich einen Bärenhunger. Bis wir woanders etwas gefunden haben …« Er nickte. »Wie du möchtest.« Der erleichtert wirkende Kellner führte sie an eine lange Tafel, an der bereits zehn festlich gekleidete Personen saßen. An ihrem Ende – in der Nähe des Fensters – waren drei Plätze frei. Sie grüßten die Hochzeitsgäste, die fröhlich zurückgrüßten, und setzten sich. Der Ober blieb neben ihnen stehen. »Ein Glas Champagner vielleicht? Heute sind alle Getränke im Preis inbegriffen.« Biederkopf sah Jenny fragend an. Sie winkte verlegen ab. »Ehrlich gesagt hätte ich lieber ein Helles.« Michael nickte. »Zwei.« Sie lächelte ihn an. »Ich kann Champagner nicht ausstehen.« Er beugte sich verschwörerisch vor. »Ich ebenso wenig.« Als die Hellen kamen, tranken sie einen ordentlichen Schluck und machten sich anschließend daran, das Buffet zu plündern. Als sie von ihrem zweiten Buffetgang zurückkamen, saß die Braut auf dem freien Stuhl neben ihnen. Von Nahem sah sie nicht mehr so jung aus, wie Jenny zunächst gedacht hatte. Sie schien eher um die dreißig zu sein. »Ich war so frei«, meinte sie strahlend. Ihre Wangen waren gerötet, ob vor Aufregung oder vom Champagner war schwer zu sagen. »Wir bringen hier alles durcheinander. Ich wollte mich entschuldigen!« Jenny winkte ab, und Michael ließ seinen Charme spielen. »Das macht doch nichts. Im Gegenteil, wir profitieren ja in erheblichem Maß von Ihrer Feier. Sie sind übrigens eine wunderhübsche Braut!« Jenny bestätigte die Aussage: »Ein tolles Kleid!« Die Braut strahlte noch mehr. »Ja, nicht wahr? Sind...


Andrea Habeney lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Nach dem Abitur studierte sie in Gießen Veterinärmedizin.
Als Vielleserin und Krimi-Fan begann sie zu schreiben und veröffentlichte Anfang 2011 ihren Frankfurt-Krimi »Mörderbrunnen«. Bereits im Herbst 2011 folgte das zweite Buch, »Mord ist der Liebe Tod«, ebenfalls mit der Frankfurter Kommissarin Jenny Becker als Protagonistin. Im April 2012 erschien der dritte Jenny-Becker-Roman, »Mord mit grüne Soße«. 2013 erschien im Conte Verlag »Arsen und Apfelwein«, 2014 dann Jenny Beckers fünfter Fall, »Verschollen in Mainhattan«.



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