Guénon / Steinke | Osten und Westen | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 200 Seiten

Reihe: Deutsche Ausgabe

Guénon / Steinke Osten und Westen

Deutsche Ausgabe Band 1
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7578-8556-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Deutsche Ausgabe Band 1

E-Book, Deutsch, Band 1, 200 Seiten

Reihe: Deutsche Ausgabe

ISBN: 978-3-7578-8556-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In seiner Studie "Osten und Westen" führt uns René Guénon die Wertlosigkeit und Gefahr jener Trugbilder vor Augen, auf denen sich die moderne westliche Zivilisation gründet. Dem Glauben an puren Materialismus, immerwährenden Fortschritt, uneingeschränkten Individualismus und die Unfehlbarkeit der modernen Wissenschaft stellt Guénon die unerschütterlichen Prinzipien einer traditionellen Denkweise gegenüber. Sie zeigt sich seit Jahrtausenden in den östlichen Traditionsformen wie dem Hinduismus, Taoismus und Islam und ist heute noch unverändert gültig. Wer sich ihr nährt und ihre Prinzipien versteht, wird die Trugbilder durchschauen, die die westliche Welt immer weiter dem Abgrund entgegenführen. Was notwendig ist, damit es nicht so weit kommt und was jeder Einzelne von uns dazu beitragen kann, legt Guénon im zweiten Teil seiner Studie dar. Der vorliegende Band "Osten und Westen" stellt zusammen mit den Bänden "Die Krise der modernen Welt", "Der König der Welt / Geistige Autorität und weltliche Macht" sowie "Die Herrschaft der Quantität und die Zeichen der Zeit" Guénons grundlegende Kritik an der modernen westlichen Zivilisation dar. Gleichzeitig sind diese Bände auch die notwendige Grundlage, um die von Guénon vertretene traditionelle Geisteshaltung verstehen und verinnerlichen zu können, die er in seinen weiteren Werken über den Hinduismus, den Taoismus, das Christentum, den Islam sowie in Betrachtungen zur Metaphysik, Initiation und Symbolik im Allgemeinen vertieft. Nach über 20 Jahren der Vorbereitung sind die meisten dieser Werke nun erstmals in deutscher Sprache zugänglich und ermöglichen es, dem interessierten deutschsprachigen Leser tiefer in die traditionelle Denkweise und die Lehre der metaphysischen Prinzipien vorzudringen.

René Guénon (1886- 1951) sah sich als Übermittler und Botschafter einer traditionellen Lehre, die seit Anfang der Menschheitsgeschichte unverändert wirkt. Die in ihr enthaltenen Wahrheiten zeigen sich als metaphysische oder göttliche Prinzipien, die je nach Zeit und Ort in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. Sie bilden die Grundlage dessen, was man in den einzelnen Traditionsformen wie dem Hinduismus, Taoismus, Islam oder Christentum heute noch finden kann. Seit 1909 veröffentlichte er eine Vielzahl an Artikeln und Bücher und unterhielt bis zu seinem Tod einen regen Briefverkehr mit seinen Lesern. Seine Werke hatten nie einen großen Leserkreis, führten aber dennoch dazu, dass die traditionelle Sichtweise im modernen Westen wiederentdeckt wurde und sich verbreiten konnte.

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Vorwort
Rudyard Kipling schrieb einmal folgende Worte: „Der Osten ist Osten und der Westen ist Westen und beide werden nie zusammenfinden.“ Er gibt dieser Aussage in seinen weiteren Ausführungen jedoch einen anderen Sinn, indem er sagt, dass dieser Unterschied verschwinde, „wenn zwei starke Menschen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, die von den Enden der Erde gekommen sind“. Doch auch dieser geänderte Sinn ist nicht wirklich zufriedenstellend, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass er dabei an eine Stärke gedacht hat, die sich auf die geistige Ordnung bezieht. Wie auch immer dies sein mag, meist wird nur der erste Absatz für sich alleinstehend zitiert, so dass dem Leser lediglich die Vorstellung einer unüberbrückbaren Spaltung zwischen Ost und West vermittelt wird. Die meisten heute in Europa lebenden Menschen hängen dieser Vorstellung an, da sie zwar nicht davor zurückschrecken, sich als „Eroberer“ des Ostens zu fühlen, aber doch gleichzeitig auch erkennen, dass jene, von denen sie glauben, sie vollständig unterworfen zu haben, in sich etwas haben, über das sie niemals die Kontrolle gewinnen können. Was auch immer die Gefühle und Befürchtungen waren, die zu dieser Ansicht geführt haben, ist uns an dieser Stelle gleichgültig, da wir uns im Rahmen dieser Studie nur damit beschäftigen, ob dies wahr ist oder bis zu welchem Grad dies zutreffend ist. Betrachtet man den heutigen Zustand der Dinge, so gibt es allerdings viele Zeichen, die diese Ansicht unterstreichen. Wären wir jedoch der Meinung oder gar Überzeugung, dass keine engeren Beziehungen zwischen Ost und West möglich sind, hätten wir es nicht auf uns genommen, die vorliegende Studie zu verfassen. Wir möchten betonen, dass uns vielleicht mehr als anderen die Entfernung voll bewusst ist, die den Osten und Westen voneinander trennt – und zwar insbesondere, wenn man den modernen Westen betrachtet. In unserer Studie Einführung in das Studium der hinduistischen Lehre haben wir die Unterschiede so stark hervorgehoben, dass manche unserer Leser wohl geneigt waren zu denken, dass wir diesbezüglich übertreiben würden. Wir möchten dem entgegenhalten, dass wir lediglich in aller Offenheit das beschrieben haben, was der Wahrheit entspricht. Gleichzeitig haben wir in unseren abschließenden Betrachtungen dargelegt, unter welchen Voraussetzungen eine Wiederherstellung geistiger Beziehungen möglich ist – und zwar trotz aller Unterschiede und der offensichtlichen Entfernung, die beide voneinander trennt. Und wenn wir uns in dieser Studie gegen die westlichen Versuche gestellt haben, Ähnlichkeiten zwischen dem Osten und Westen zu sehen, wo es in Wahrheit keine gibt, so liegt dies daran, dass derartige Illusionen nichts anderes als ein weiteres Hindernis auf dem Weg sind, ein echtes Verständnis zwischen Ost und West herbeizuführen. Ein Anfang, der auf einer falschen Annahme beruht, führt oft in eine Richtung, die entgegengesetzt zu der liegt, in die man ursprünglich gehen wollte. Die Weigerung, die Dinge so zu sehen, wie sie sind und vorhandene, deutlich sichtbare Unterschiede zu ignorieren, deutet auch auf ein Versagen hin, die östliche Geistesverfassung verstehen zu können und macht dadurch die Missverständnisse nur noch größer und dauerhafter. Es wäre besser, von Anfang an alle Anstrengungen auf die Beilegung dieser Missverständnisse auszurichten. So lange aber die Menschen des Westens glauben, dass es nur einen einzigen Typ von Menschheit und nur eine Zivilisation gibt, die sich lediglich in ihrer jeweils aktuellen Entwicklungsstufe unterscheiden, ist kein gegenseitiges Verständnis möglich. In Wahrheit gibt es viele Zivilisationen, die sich gleichzeitig auf sehr unterschiedlichen Wegen entwickeln. Und man muss sagen, dass unter ihnen die moderne westliche Zivilisation aufgrund einiger ihrer Charakteristika sehr außergewöhnlich ist. Es sollte bei derartigen Vergleichen jedoch nie um eine Überlegenheit oder Unterlegenheit gehen, es sei denn, man betrachtet die Dinge aus einer Sichtweise, aus der ein derartiger Vergleich tatsächlich möglich ist. Dabei ist natürlich vorauszusetzen, dass sich die auf diese Weise betrachteten Dinge überhaupt vergleichen lassen. Man kann aber gleich von vorneherein sagen, dass es keine Zivilisation gibt, die den anderen in jeder Hinsicht überlegen ist, da der Mensch sich nicht in alle Richtungen gleichzeitig und gleich gut entwickeln kann. Manche Entwicklungsrichtungen lassen sich auch gar nicht miteinander vereinbaren. Eines muss man dabei jedoch beachten: Es gibt eine gewisse Hierarchie, so dass sich sagen lässt, dass die Dinge aus einer geistigen Ordnung beispielsweise mehr wert sind als jene, die rein materiell sind. Eine Zivilisation, die aus diesem Blickwinkel als niederwertig eingeschätzt wird, bleibt dies auch dann, wenn es andere Maßstäbe gibt, die sie überlegen erscheinen lassen. Und so verhält es sich mit der westlichen Zivilisation, wenn sie im Vergleich zur östlichen betrachtet wird: Der niedere Grad an Geistigkeit bleibt ein Makel unabhängig von den sonstigen Leistungen, die die westliche Zivilisation auch erreicht haben mag. Wir sind uns bewusst, dass derartige Gedanken den Großteil der westlichen Menschen überraschen, da sie sich gegen all ihre eigenen Maßstäbe richten. Aber selbst, wenn man die Frage nach einer Über- oder Unterlegenheit außer Acht lässt, so müssen auch sie früher oder später verstehen, dass die Dinge, die in ihren Augen von höchstem Wert sind, nicht für alle Menschen diesen Stellenwert haben. Manche davon werden sogar als unnütz eingeschätzt, denn es gibt auch andere Wege, Intelligenz zu zeigen, als beispielsweise Maschinen zu erfinden. Es wäre zumindest ein Fortschritt, wenn die modernen Menschen des Westens dies verstehen und sich entsprechend danach ausrichten würden, da sich dann ihre Beziehungen zur restlichen Welt zum Vorteil aller ändern würden. Dies bezieht sich jedoch nur auf die äußerlich sichtbare Seite dieses Aspekts. Wenn die Menschen des Westens den Gedanken zulassen würden, dass andere Zivilisationen nicht notwendigerweise deshalb schlechter sind, weil sie von der eigenen abweichen, gäbe es kein Hindernis mehr, diese Zivilisationen ohne Vorbehalte zu studieren – also ohne sie herabzusetzen und ohne eine vorgefasste Feindseligkeit ihnen gegenüber einzunehmen. Mit diesem unvoreingenommenen Blickwinkel würden sicher einige von ihnen durch entsprechende Studien selbst schnell erkennen, was ihnen insbesondere in geistiger Sicht fehlt. Dabei setzen wir voraus, dass diese wenigen, aber besonders begabten Menschen zu einem gewissen Grad ein wahres Verständnis über den Geist unterschiedlicher Zivilisationen erlangt haben. Um dies erreichen zu können, ist jedoch etwas anderes notwendig als Bemühungen, die sich auf reiner Gelehrsamkeit gründen. Dabei ist einzuschränken, dass nicht jeder gleichermaßen für ein derartiges Verständnis geeignet ist. Doch selbst, wenn diese Gruppe nur wenige Menschen umfasst, kann dies früher oder später zu positiven Folgen führen, die heute nicht abzusehen sind. In unseren früheren Studien haben wir bereits auf eine geistige Elite hingewiesen, die diese Rolle möglicherweise einnehmen könnte, wenn sie sich einmal in der westlichen Welt herausgebildet hat. Aus ihr heraus könnte eine breite Basis entstehen und zu einer geistigen Umformung führen, die – ob sie nun gewollt ist oder nicht – eines Tages unvermeidlich sein wird. Manche Leute spüren bereits jetzt, dass die Dinge nicht für immer so weitergehen können wie bisher und sprechen von einem „Bankrott“ der westlichen Zivilisation, was vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Aber die wahren Gründe, die möglicherweise zu diesem „Bankrott“ führen, sind ihnen nicht bewusst. Da diese Gründe aber gleichzeitig auch genau jene sind, die ein Verständnis zwischen Ost und West verhindern, gibt es einen doppelten Nutzen, sofern man sich ihrer bewusst wird: Die Anstrengung, sie zu verstehen ist gleichzeitig auch ein Mittel, die Katastrophe abzuwenden, die den Westen aufgrund seiner eigenen Fehler bedroht. Und beide Ziele sind enger miteinander verbunden, als viele unserer Zeitgenossen dies annehmen würden. Wenn wir also die Fehler und Illusionen des modernen Westens aufzeigen, stellt dies keine vergebliche Mühe dar oder soll auch nicht als rein negative Kritik verstanden werden. Uns treibt dabei etwas weitaus Tieferes an und wir beabsichtigen auch keinesfalls, so etwas wie eine „Satire“ zu schreiben, da dies überhaupt nicht zu unseren Absichten passen würde. Und wenn es Stimmen gibt, die behaupten, dergleichen in unserer Arbeit entdeckt zu haben, so liegen sie damit völlig falsch. Aus persönlicher Sicht würden wir es vorziehen, dass wir uns überhaupt nicht mit etwas Derartigem beschäftigen müssten, da es sich dabei um eine sehr undankbare Aufgabe handelt: Vielmehr würden wir uns lieber auf die Darlegung gewisser Wahrheiten konzentrieren, ohne uns dabei mit falschen Auslegungen beschäftigen zu müssen, die diese unnötig kompliziert machen und alles durcheinanderbringen. Auf der anderen Seite...



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