Guénon / Steinke | Die Symbolik des Kreuzes & Die Vielfalt der Zustände des Seins | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 8, 280 Seiten

Reihe: Deutsche Ausgabe

Guénon / Steinke Die Symbolik des Kreuzes & Die Vielfalt der Zustände des Seins

Deutsche Ausgabe Band 8
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7583-8852-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Deutsche Ausgabe Band 8

E-Book, Deutsch, Band 8, 280 Seiten

Reihe: Deutsche Ausgabe

ISBN: 978-3-7583-8852-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Frage nach der Stellung und Bedeutung des Menschen in der ihn umgebenden Schöpfung wurde schon unzählige Male gestellt und auf die verschiedensten Weisen beantwortet. René Guénon betrachtet in den in dieser Veröffentlichung zusammengefassten Studien "Die Symbolik des Kreuzes" (1931) und "Die Vielfalt der Zustände des Seins" (1932) dieses Thema aus einem rein metaphysischen Blickwinkel, also indem er versucht, sich von individuellen, gesellschaftlichen oder religiösen Einflüssen freizumachen. Für all jene, die sich dafür interessiert, was sich jenseits des menschlichen Zustandes befindet und die höheren Zusammenhänge im Aufbau der göttlichen Welten erfassen möchten, sind beide Studien eine wertvolle Grundlage. Sie öffnen den Blick auf die vielfältigen Möglichkeiten, die dem Sein offenstehen, selbst wenn es nur in seiner menschlichen Form und den mit ihr verbundenen Einschränkungen betrachtet wird. Wer sich diesen Möglichkeiten bewusst wird, kann den Weg zur tatsächlichen Verwirklichung beschreiten, der immer zuerst zum Zentrum des jeweiligen Zustandes führt, von dem aus er begonnen wird. Erst von dort aus ist der Aufstieg zu den höheren Zuständen des Seins möglich, bis das erreicht wird, was als "Erlösung" bezeichnet wird. Nach über 20 Jahren der Vorbereitung macht die 14-bändige deutsche Ausgabe die meisten Veröffentlichungen René Guénons erstmals in deutscher Sprache zugänglich und ermöglicht es, dem interessierten deutschsprachigen Leser tiefer in die traditionelle Denkweise und die Lehre der metaphysischen Prinzipien vorzudringen.

René Guénon (1886 -1951) sah sich als Übermittler und Botschafter einer traditionellen Lehre, die seit Anfang der Menschheitsgeschichte unverändert wirkt. Die in ihr enthaltenen Wahrheiten zeigen sich als metaphysische oder göttliche Prinzipien, die je nach Zeit und Ort in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. Sie bilden die Grundlage dessen, was man in den einzelnen Traditionsformen wie dem Hinduismus, Taoismus, Islam oder Christentum heute noch finden kann. Seit 1909 veröffentlichte er eine Vielzahl an Artikeln und Bücher und unterhielt bis zu seinem Tod einen regen Briefverkehr mit seinen Lesern. Seine Werke hatten nie einen großen Leserkreis, führten aber dennoch dazu, dass die traditionelle Sichtweise im modernen Westen wiederentdeckt wurde und sich verbreiten konnte.

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Vorwort
Am Anfang unserer Studie Der Mensch und sein Werden nach der Vedanta hatten wir unsere Absicht erwähnt, Studien zu veröffentlichen, die gewisse Aspekte der metaphysischen Lehren des Ostens direkt behandeln oder auf eine Art und Weise darstellen, die ihre Verständlichkeit und Nutzbarkeit für den Leser der heutigen westlichen Welt möglichst groß machen, ohne dabei von ihrem wahren Geist abzuweichen. Diese Serie von Studien mussten wir jedoch unterbrechen, da gewisse Umstände andere Arbeiten als notwendiger erschienen ließen, die sich mit Anwendungen dieser Lehren auf die materielle und bedingte Ordnung beschäftigten. Aber auch in diesen Studien haben wir stets darauf geachtet, jene metaphysischen Prinzipien nie aus dem Auge zu verlieren, auf denen jegliche wahre traditionelle Lehre beruht. In unserer Studie Der Mensch und sein Werden nach der Vedanta haben wir gezeigt, wie eine traditionelle Lehre den Menschen aus rein metaphysischer Sicht versteht. Wir haben uns dabei so eng wie möglich an die zugrundeliegende hinduistische Lehre gehalten. Jeglicher Vergleich mit anderen Traditionen hatte lediglich die Absicht, Übereinstimmungen zwischen dieser Lehre und jenen aus anderen Traditionen aufzuzeigen. Wir haben auch nie behauptet, uns in unseren Studien ausschließlich mit einer traditionellen Form beschäftigen zu wollen. Eine derartige Einschränkung wäre auch nur sehr schwer aufrecht zu erhalten, wenn man sich die Einheit aller Traditionen vor Augen führt, auf die man jenseits ihrer mehr oder weniger nach außen gerichteten Erscheinungen stoßen kann. Diese äußeren Formen sind die im Grunde nichts anderes als unterschiedliche Hüllen, die die gleiche Wahrheit in verschiedenen Formen bekleiden. Aus Gründen, auf die wir an anderer Stelle näher eingegangen sind, verwenden wir für unsere Studien meistens den Standpunkt der hinduistischen Lehre.3 Wo immer es sich anbietet, führen wir jedoch auch Ausdrucksweisen anderer Traditionen an – vorausgesetzt, es handelt sich dabei ebenfalls um rechtmäßige und orthodoxe Traditionen. Dies tun wir in einem Sinn, auf den wir ebenfalls an anderer Stelle ausführlicher eingegangen sind.4 In der hier vorliegenden Studie werden wir recht häufig auf vergleichbare Ausdrücke anderer Traditionen zurückgreifen, da es bei unserem gewählten Thema nicht erforderlich und auch nicht sinnvoll ist, sich ausschließlich an einen gewissen Zweig einer Lehre zu halten, der nur in einer Zivilisation Gültigkeit erlangt hat. Es geht in dieser Studie schließlich um ein Symbol, das in nahezu allen Traditionen bekannt ist, was wiederum stark darauf hindeutet, dass es direkt mit der großen anfänglichen Tradition verbunden ist. In dieser Hinsicht ist es jedoch notwendig, bereits zu Anfang gewisse Verwirrungen zu zerstreuen, auf die man heutzutage leider allzu oft treffen kann: Es geht dabei um den grundlegenden Unterschied zwischen „Synthese“ und „Synkretismus“. Letzterer besteht aus der Vermischung von mehr oder weniger miteinander unvereinbaren religiösen oder philosophischen Elemente zu einer neuen Art von Lehre oder Weltbild. Allerdings lassen sich diese Elemente nie richtig miteinander vereinheitlichen, da ihnen in Wahrheit eine gemeinsame Grundlage fehlt. Es geht daher dabei um eine Art von Eklektizismus mit all der Bruchstückhaftigkeit und Unvereinbarkeit, die damit verbunden ist. Synkretismus ist somit etwas rein Äußerliches und Künstliches. Die Elemente, die auf diese Weise aus allen Richtungen zusammengetragen werden, können nie etwas anderes als Entleihungen sein, so dass sich aus ihnen keine Lehre schmieden lässt, die es wert wäre, als solche bezeichnet zu werden. Eine Synthese wird dagegen von innen durchgeführt. Sie besteht darin, die Dinge in der Einheit ihres Prinzips zu sehen. Dies bedeutet, dass man versucht zu erkennen, wie sie von diesem Prinzip abgeleitet werden und davon abhängig bleiben, um sie dann wieder zusammenführen und verschmelzen zu können – oder anders gesagt sich ihre wahre Einheit zu vergegenwärtigen. Dies ist Kraft eines inneren Bandes möglich, das in ihrer innersten Natur eingewoben ist. Synkretismus lässt sich immer dann finden, wenn Elemente aus verschiedenen Traditionsformen einfach zusammengetragen werden, ohne dass dabei das Bewusstsein besteht, dass es sich bei diesen Formen nur um unterschiedliche Ausdruckformen oder Anpassungen handelt, die auf bestimmte Umstände der Zeit und des Ortes zurückzuführen sind. Aus einer solchen Ansammlung kann nichts Brauchbares entstehen, da sie kein organisiertes Ganzes darstellt, sondern eher einem Trümmerhaufen gleicht. Ihr fehlt gerade das, was eine Einheit aus ihr machen könnte, so wie dies bei einem Lebewesen oder einem in sich harmonischen Gebäude der Fall ist. Das charakteristische Kennzeichen des Synkretismus ist daher das Fehlen einer solchen inneren Einheit, da er sich rein auf Äußerlichkeiten bezieht. Eine Synthese entsteht dagegen dadurch, dass man von der Einheit her startet und sie trotz der Vielfalt ihrer Manifestationsformen, zu der sie fähig ist und sich entwickelt, nie aus den Augen verliert. Dies erfordert allerdings die Fähigkeit, über Formen hinaus zu sehen und sich ein Bewusstsein über die anfängliche Wahrheit zu bewahren, die sich in verschiedene Formen kleidet, um sich bis zu dem Maße auszudrücken, wie sie überhaupt mitteilbar ist. Ein solches Bewusstsein eröffnet die Freiheit, diese oder jene Form für sich zu verwenden, so wie man unterschiedliche Sprachen benutzen kann, um den gleichen Gedanken zum Wohle unterschiedlicher Völker auszudrücken, was gewisse Traditionen symbolisch als die „Gabe der Zungen“ bezeichnen. Die Übereinstimmungen, die sich zwischen den verschiedenen Traditionen finden lassen, lassen sich tatsächlich auf gleiche Bedeutungen zurückführen, die bis zu ihrem gemeinsamen Ursprung zurückreichen. So wie die Schilderung eines gewissen Sachverhalts in einer Sprache leichter fällt als in einer anderen, so ist die eine Tradition möglicherweise besser geeignet als die andere, um gewisse Wahrheiten darzulegen und sie verständlich zu machen. Daher halten wir es für gerechtfertigt, jeweils die Traditionsform zu verwenden, die für den gerade benötigten Fall am geeignetsten erscheint. Es gibt keinen wirklichen Grund, zwischen den Formen nicht zu wechseln, solange man sich ihrer Gleichwertigkeit bewusst bleibt. Dies ist jedoch nur möglich, wenn man sie im Glanze ihres gemeinsamen Prinzips sieht. Dann besteht auch nicht die Gefahr, in einen Synkretismus abzugleiten, da dieser nur bei einer rein weltlichen Betrachtungsweise entstehen kann, die sich nicht mit der Vorstellung vereinbaren lässt, die mit dem verbunden ist, was wir als „heilige Wissenschaft“ bezeichnen möchten. Wenden wir uns nun dem Symbol des Kreuzes zu: Es ist eines jener Symbole, das in verschiedenen Formen nahezu überall und in allen Zeiten angetroffen werden kann. Daher darf es nicht als ein spezifisches und charakteristisches Symbol für das Christentum angesehen werden, wie manche vielleicht glauben. Über das Christentum muss man in diesem Zusammenhang sogar sagen, dass dort zwar der äußerliche und allgemein bekannte Aspekt dieses Symbols bewusst ist, sein tiefergehender Charakter jedoch bis zu einem gewissen Grad aus den Augen verloren wurde, so dass es meist nur noch als Zeichen für ein historisches Geschehnis gesehen wird. Die symbolische und die historische Sichtweise schließen sich jedoch nicht gegenseitig aus, sondern letztere kann auf gewisse Weise als die Folge der ersten betrachtet werden. Die Art, die Dinge auf symbolische Weise zu betrachten, ist der Mehrheit der Leute heutzutage jedoch völlig fremd, so dass es uns ratsam erscheint, diesen Punkt näher zu untersuchen, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden. Oft wird angenommen, dass bei einer symbolischen Bedeutung der wörtliche oder historische Sinn völlig in den Hintergrund tritt, was sogar so weit geht, dass gedacht wird, er spiele überhaupt keine Rolle mehr. Eine derartige Annahme kann jedoch nur entstehen, wenn man sich dem Gesetz der Entsprechung nicht bewusst ist, das die Grundlage für jegliche Symbolik ist. Alles leitet sich von einem metaphysischen Prinzip ab, was ihm letztlich all seine Wirklichkeit gibt und gerade durch dieses Gesetz wirkt dieses Prinzip auf die ihm eigene Weise in die Ordnung, in der die jeweilige Sache seine Existenz hat. Auf diese Weise sind die Dinge über die Ordnungen hinweg miteinander verbunden und entsprechen sich auf eine Art und Weise, die sie mit der universalen und gesamthaften Harmonie verbindet. Diese Harmonie ist inmitten der Vielfalt der Manifestation wiederum ein Widerschein der anfänglichen Einheit. Aus diesem Grund lassen sich die Gesetze eines niedrigeren Bereiches immer als Symbole für Wirklichkeiten einer höheren Ordnung verstehen, die für sie sowohl ihr Prinzip als auch ihr letztendliches Ziel ist. Wir möchten in dieser Beziehung an den Fehler erinnern, den moderne „naturalistische“ Auslegungen begehen, wenn sie sich mit antiken traditionellen Lehren beschäftigen: Sie drehen schlicht und einfach die Hierarchie der Beziehung um, die zwischen...



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