Grünewald | Silvia-Gold 244 | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 244, 64 Seiten

Reihe: Silvia-Gold

Grünewald Silvia-Gold 244

Mein Retter in der Not
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7517-8774-1
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mein Retter in der Not

E-Book, Deutsch, Band 244, 64 Seiten

Reihe: Silvia-Gold

ISBN: 978-3-7517-8774-1
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sandra steckt fest - im Leben, in einer komplizierten Beziehung und plötzlich auch im Schlamm. Als sie ihrem schweigsamen Freund Toni nachreist, gerät alles aus den Fugen: Die Autofahrt endet im Unwetter, und ein mysteriöser Fremder mit entwaffnendem Lächeln wird zu ihrem rettenden Engel. Kurz darauf macht Sandra eine Entdeckung, die ihr das Herz zerreißt: Toni betrügt sie. Haltlos irrt sie durch die Straßen, bis sie ausgerechnet den gut aussehenden Felix wiedertrifft, jenen Mann, der sie schon einmal gerettet hat. Das kann doch kein Zufall sein. Sandra lässt sich kopflos auf ein Wochenende mit ihm ein. Während sie mit Felix lacht, spaziert und zu sich selbst findet, kehrt etwas in ihr zurück, das sie verloren geglaubt hatte: das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden. Nur eines wirft einen Schatten über das neue Glück - Felix war nicht ganz ehrlich zu ihr. Und was er verschweigt, könnte alles zerstören ...

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Mein Retter in der Not


Wie ein Fremder ihr an dem katastrophalen Tag beistand

Von Amelie Grünewald

Sandra steckt fest – im Leben, in einer komplizierten Beziehung und plötzlich auch im Schlamm. Als sie ihrem schweigsamen Freund Toni nachreist, gerät alles aus den Fugen: Die Autofahrt endet im Unwetter, und ein mysteriöser Fremder mit entwaffnendem Lächeln wird zu ihrem rettenden Engel.

Kurz darauf macht Sandra eine Entdeckung, die ihr das Herz zerreißt: Toni betrügt sie. Haltlos irrt sie durch die Straßen, bis sie ausgerechnet den gut aussehenden Felix wiedertrifft, jenen Mann, der sie schon einmal gerettet hat. Das kann doch kein Zufall sein.

Sandra lässt sich kopflos auf ein Wochenende mit ihm ein. Während sie mit Felix lacht, spaziert und zu sich selbst findet, kehrt etwas in ihr zurück, das sie verloren geglaubt hatte: das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden. Nur eines wirft einen Schatten über das neue Glück – Felix war nicht ganz ehrlich zu ihr. Und was er verschweigt, könnte alles zerstören ...

Seufzend wälzte sich Sandra auf dem Bett herum. Seit Stunden versuchte sie nun bereits, einzuschlafen – vergeblich. Immer wieder wanderten ihre Gedanken zu Toni, und jedes Mal versetzte es ihr einen Stich ins Herz.

Über eine Woche war es jetzt schon her, dass er überstürzt seine Sachen gepackt und ihre gemeinsame Wohnung in München verlassen hatte. Die Kindheitsfreundin seiner Schwester sei verstorben, hatte er knapp erklärt, und er müsse seiner Familie in dieser schwierigen Zeit beistehen. Selbstverständlich hatte die Neunundzwanzigjährige ihren Freund bei seinem Vorhaben unterstützt und ihm sogar noch Proviant für unterwegs eingepackt.

Da war jedoch diese kleine, nagende Stimme der Enttäuschung gewesen, die sich gefragt hatte, warum er sie nicht einfach mit nach Ravensburg genommen hatte – und diese Stimme wollte seitdem partout nicht wieder verschwinden.

Wollte der Mann sie überhaupt nicht dabeihaben, war sie in seinen Augen vielleicht nicht gut genug, um seiner Familie vorgestellt zu werden?

Der Regen prasselte lautstark gegen das Dachflächenfenster und zerrte an ihren ohnehin schon angespannten Nerven. Das triste Frühlingswetter machte ihr noch zusätzlich zu schaffen, als wäre die Abwesenheit ihres persönlichen Lieblingsmenschen nicht schon aufwühlend genug.

Seufzend schwang sie schließlich die Füße aus dem Bett und ließ sich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder. Wenn sie schon nicht schlafen konnte, dann würde sie die Zeit wenigstens sinnvoll verbringen.

»Urea – Wundermittel für die Haut«, las sie murmelnd den Titel ihres nächsten Artikels und schüttelte missbilligend den Kopf.

Sandra Eckert war fast dreißig Jahre alt, und noch immer hatte sie das Gefühl, in ihrem Leben nicht so richtig voranzukommen. Das Team des Online-Magazins, für welches sie als freiberufliche Redakteurin arbeitete, weigerte sich, ihr ernsthafte Themen zu überlassen, und wälzte stattdessen alles auf sie ab, was die anderen nicht schreiben wollten.

Verständlicherweise wollte sich deshalb ihre Kreativität nicht so wirklich einstellen, was es ihr umso schwerer machte, gutes Material abzuliefern. Trotzdem ließ sie sich jedes Mal aufs Neue dazu überreden, die langweiligsten Themen in halbwegs lesbare Texte zu verwandeln.

Lustlos tippte sie ein paar Zeilen in den Laptop, nur um sich kurz darauf wieder schwungvoll umzudrehen und nach ihrem Smartphone zu greifen. Die Inspiration wollte sich einfach nicht einstellen.

Hi, wie geht es dir? Ich vermisse dich ..., schrieb sie und schickte die Nachricht an ihren Liebsten ab. Dann trommelte sie nervös mit den Fingerspitzen auf der Tischplatte herum, während sie auf eine Antwort von Toni wartete. Die Minuten verstrichen, doch eine Reaktion seinerseits blieb aus.

Die blauen Häkchen verrieten ihr, dass er die Nachricht trotz der späten Stunde erhalten und gelesen hatte, und trotzdem bemühte er sich nicht um eine Antwort. War es denn wirklich zu viel verlangt, ein paar Buchstaben ins Handy zu tippen?

Frustriert blies sich Sandra eine feuerrote Haarsträhne aus dem Gesicht und versuchte, den in ihr hochsteigenden Ärger zu unterdrücken. Womöglich hatte er gerade keine Zeit, vielleicht befand er sich gar bei seiner Schwester, um sie zu trösten. Ein schlechtes Gewissen wollte sich einstellen, aber trotzdem – da stimmte doch etwas nicht!

Ihr Blick fiel auf die Wanduhr, es war fast ein Uhr morgens. Was konnte ihren Freund mitten in der Nacht davon abhalten, ihr zumindest eine kurze Nachricht zu schreiben? Sie bezweifelte, dass es seine Familie war, die ihn zu dieser Zeit so in Beschlag nahm.

Energisch schob sie ihre beunruhigenden Gedanken beiseite und nahm sich vor, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Bestimmt gab es für sein Verhalten eine nachvollziehbare Erklärung, und ihr mulmiges Gefühl würde sich ganz sicher in Luft auflösen, sobald sie erst einmal die Gelegenheit gehabt hatte, in Ruhe mit ihm darüber zu reden. Ja, ein klärendes Gespräch, das war es, was sie brauchte! Die Einsamkeit machte sie ganz verrückt ...

Mit einem deutlich besseren Gefühl legte sich Sandra wieder ins Bett. Sie sehnte sich so sehr nach Tonis Nähe! Es wurde höchste Zeit, dass er sie endlich wieder in die Arme nahm und ihr mit seinem unwiderstehlichen Blick versicherte, dass alles in Ordnung war.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie die Augen schloss und eine Entscheidung traf. Sie würde nicht länger einfach so herumsitzen und darauf warten, dass ihr Liebster sich endlich bei ihr meldete.

???

Kaum war die Sonne am nächsten Morgen aufgegangen, hüpfte Sandra voller Tatendrang aus dem Bett. Für den Großteil der letzten Nacht hatte sie zwar kein Auge zugetan, aber das spielte keine Rolle. Schon bald würde sie Toni wiedersehen!

Zufrieden lächelnd tapste sie in die Küche und machte sich eine riesige Tasse heißen Kakao. Auch wenn sie von den Menschen in ihrem Umfeld immer für ihre Getränkewahl belächelt wurde – nichts ging über ein süßes, dampfendes Schokoladengebräu.

Doch leider konnte selbst das leckere Getränk die Uhr nicht schneller laufen lassen, und so verbrachte sie die nächsten Stunden damit, mit zusammengekniffenen Augen auf das Zifferblatt zu starren. Konnte sie es schon wagen, bei ihrer Schwester anzurufen?

Nervös kaute sie auf ihren ohnehin schon kurzen Nägeln herum, während sie darauf wartete, dass die Frau ranging.

»Hallo?«, ertönte es schließlich. Wieso klang sie schon genervt, noch bevor Sandra überhaupt den Grund für ihren Anruf genannt hatte?

Fünf Minuten später pfefferte sie fluchend das Smartphone aufs Sofa – und bereute diesen Wutausbruch sofort, als es von der Sitzfläche emporhüpfte und über den Rand zu fallen drohte. Das fehlte ihr gerade noch! Erleichtert griff sie nach dem Gerät und steckte es in die Hosentasche.

Der Plan, ihre Schwester dazu zu bringen, sie auf ihren Ausflug zu begleiten, war nicht aufgegangen. Diese hatte nämlich keinerlei Verständnis für ihre Situation und nach einigen recht unfreundlichen Worten einfach aufgelegt.

Sandra stieß einen tiefen Seufzer aus. Wie hätte es auch anders sein sollen? Die Beziehung zwischen den Schwestern war alles andere als einfach, und es hätte an ein Wunder gegrenzt, wenn Brigitta einmal für sie dagewesen wäre.

So ähnlich die beiden sich sahen, so unterschiedlich waren sie. Mit dem roten Haarschopf und den grünen Augen hätte man sie für Zwillinge halten können – doch Sandra war eher ein Freigeist und liebte es, sich einfach treiben zu lassen, während Brigitta ein klassisches Leben anstrebte und alles ganz genau plante. Je vorhersehbarer ihr Leben war, desto besser.

Egal. Sie brauchte niemanden, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dann würde sie die Fahrt eben alleine antreten, was war schon dabei? Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass noch nicht annähernd so viel Zeit vergangen war, wie sie es sich gewünscht hätte. Zäh flossen die Minuten dahin und nahmen dabei immer mehr von Sandras Gelassenheit mit.

Pünktlich um neun Uhr sprang sie dann wie von der Tarantel gestochen auf und stieg in ihren roten VW Golf. Ihre blaue Reisetasche warf sie achtlos auf den Rücksitz und startete den Motor. Mit vor Aufregung zitternden Fingern gab sie die entsprechende Adresse in Ravensburg in das Navi ein und lenkte den Wagen aus der Parklücke.

Sandra war keine besonders gute Autofahrerin, und die Wegstrecke von über zwei Stunden verursachte ihr ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube. Sie atmete einmal tief durch und schaffte es, ihre Nerven zu beruhigen, dann fuhr sie langsam los.

Toni war es definitiv wert, dass sie dieses eine Mal über ihren eigenen Schatten sprang. Ihre Beziehung war in letzter Zeit nämlich etwas aus dem Gleichgewicht geraten, und sie war fest entschlossen, das wieder hinzubiegen.

Während sie ihren Wagen mit übertriebener Vorsicht durch die Straßen lenkte, warf sie immer wieder besorgte Blicke gen Himmel. Dicke, graue Wolken brauten sich zusammen und verhinderten,...



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