E-Book, Deutsch, Band 1, 238 Seiten
Reihe: Happy Vibes
Gruber Beachdating - Herz verloren, Glück gefunden
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96714-070-5
Verlag: Zeilenfluss
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ein sommerlicher Liebesroman
E-Book, Deutsch, Band 1, 238 Seiten
Reihe: Happy Vibes
ISBN: 978-3-96714-070-5
Verlag: Zeilenfluss
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Sommer, Sonne, Meer – Fehlanzeige!
Annabells Urlaubspläne sind längst geschmiedet: Entspannen am weißen Sandstrand von Zypern und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen! Doch ihre Wünsche werden jäh zunichte gemacht und Annabell muss ihren Traumurlaub auf Zypern gegen einen Campingplatz in der Oberpfalz eintauschen.
So hatte sie sich ihren Sommer definitiv nicht vorgestellt!
Am Badesee ist von Entspannung erst mal keine Spur. Quirlige Nachbarn und eine Zeltlagergruppe, die es faustdick hinter den Ohren hat, halten Annabell auf Trab. Aber da gibt es auch noch das Männerquartett inklusive Sonnyboy Ricky, der immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat, und Elias mit diesen unglaublich blauen Augen …
Schnell wird Annabell klar: Dieser Urlaub verspricht unvergesslich zu werden!
Bist du bereit für ein Sommerabenteuer? Dann pack deine Campingausrüstung ein und begib dich auf eine Reise voller Spaß, Freundschaft und Romantik in diesem perfekten Urlaubsroman von Bestsellerautorin Birgit Gruber!
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1
Sommer! Endlich! Urlaub! Endlich! Doch leider war der Traum von Strand und Meeresrauschen geplatzt. Dabei war alles schon geplant und gebucht gewesen. Ich hatte mich für Zypern entschieden und seit Wochen die Tage gezählt. Extra einen neuen Bikini hatte ich mir gekauft. Und nun? Für was? Dafür, dass ich nun einen freundlichen Brief meines Reiseveranstalters bekommen hatte. Mit netten Worten wurde mir eröffnet, dass es durch die Pleite einer Fluggesellschaft plötzlich keine Maschine zum vereinbarten Termin mehr gäbe. Ersatz wäre aufgrund der Vielzahl von Reisenden auch nicht möglich. Ja, schier undenkbar. Somit müsse man mir leider mitteilen … blablaba. Kurz, meine Urlaubsreise war storniert worden, ob ich wollte oder nicht. »Was ist los, Annabell? Wird es nicht langsam Zeit, deine Sachen zusammenzupacken?«, fragte meine Kollegin Petra. Sie saß am Schreibtisch gegenüber von mir und glaubte noch immer, ich würde in achtzehn Stunden im Flieger Richtung Süden sitzen. Ich hatte es nicht fertiggebracht, ihr oder irgendjemandem sonst zu erzählen, dass mein Traum geplatzt war. Die Enttäuschung war zu groß, und wenn ich es aussprach, würde es zur Realität, so empfand ich es zumindest. In Seelenruhe schob ich einige Papiere auf meinem Schreibtisch von links nach rechts. Klar, dass Petra nicht verstand, warum ich es nicht erwarten konnte, das Büro und die Firma für die nächsten Tage zu verlassen. Dabei hatte ich mich so auf diesen Urlaub gefreut. Ich hatte hart gespart, um endlich einmal wieder echtes Strandfeeling erleben zu können. Nach meinem Umzug in die neue Wohnung, der mich nicht nur Zeit und Mühe gekostet hatte, sondern auch noch Geld für Möbel, war mein Auto kaputtgegangen. Die Diagnose der Kfz-Werkstatt lautete, um genau zu sein: Schrottreif. Das musste ich erst einmal verdauen. Sicherlich hatte mein Corsa schon etliche Jährchen auf dem Buckel und besaß hier und da ein paar attraktive Rostflecken, aber unter dem Aspekt ›schrottreif‹ hatte ich ihn bis zu diesem Zeitpunkt noch nie betrachtet. Da sich eine Rundumreparatur jedoch keinesfalls lohnen würde, wie mir ausdrücklich versichert wurde, ging also ein Großteil meiner Rücklagen für einen neuen Kleinwagen drauf. Das war vor gut eineinhalb Jahren gewesen. Seitdem lag mein Lebensmittelpunkt in der Arbeit, darum bemüht, meine Reserven wieder aufzufüllen. Im letzten Sommer hatte es für einen Urlaub bei Weitem noch nicht gereicht. Aber heuer! Als ich vor Monaten meine Reise nach Zypern gebucht hatte, stieß ich mit einem Glas Aperol Spritz mit mir selbst an. Ich war stolz, dass ich es geschafft hatte, finanziell wieder vernünftig gepolstert zu sein, was immer das heißen mochte. Das war wohl für jedermann aus unterschiedlichem Blickwinkel zu betrachten. Meine eigenen Ansprüche hatte ich jedenfalls erreicht. Und der zweite Punkt, der mich stolz machte, war, dass ich mich überhaupt dazu durchgerungen hatte, zu verreisen. Und zwar allein. Das hatte ich bisher noch nie gewagt. Früher waren Urlaube Familienangelegenheit. Meine Eltern, meine Schwester, mein Bruder und ich. Als ich älter und allmählich erwachsen wurde, verreiste ich dann mit Freundinnen oder mit meinem Freund. Nicht so diesmal. Meine Freundinnen praktizierten inzwischen selbst Familienurlaube und einen Freund besaß ich nicht – mehr. Deshalb auch der Umzug und mein knappes Budget. Karsten, mein Ex-Freund, war ein regelrechter Adrenalinjunkie gewesen und hatte sein Geld in eine abenteuerlustige Sportart nach der anderen gesteckt. Während ich das anfangs noch aufregend fand, wurde es im Laufe der Zeit immer mehr zu einem Problem zwischen uns, zumal er mich häufiger um eine Finanzspritze bat, damit er seine Trips finanzieren konnte. Aber wir passten auch sonst nicht besonders gut zueinander. Ich hatte es versucht – Gott weiß wie sehr –, doch am Ende war eine Trennung das einzig Vernünftige gewesen. Seitdem genoss ich das Single-Dasein. Von Männern hatte ich vorerst genug, und es war auch nicht so, als wäre mir seither ein wirklich interessantes Exemplar über den Weg gelaufen. »Wie auch?«, würde Petra jetzt bestimmt anmerken. »Du arbeitest ja nur noch.« Ganz unrecht hatte sie damit wohl nicht. Meine sozialen Kontakte beliefen sich auf Familientreffen in allen Variationen. Ob mit meiner eigenen oder mit denen meiner Freundinnen. Die waren nämlich alle unter der Haube. Manche mit, manche von ihnen ohne Trauschein. Aber alle lebten glücklich und zufrieden in festen Beziehungen. Zudem war nun auch noch der Babyboom ausgebrochen. Als wir nach und nach alle die dreißig überschritten, artete es regelrecht zur Epidemie aus. Innerhalb von zwölf Monaten hörte ich dreimal das freudige »Ich bin schwanger« samt dem zugehörigen aufgeregten Gekreische. Es war nicht so, dass ich keine Kinder mochte, irgendwann einmal wollte auch ich welche haben, aber zuerst musste ich den passenden Mann dazu finden. Und so mutierte ich allmählich ungewollt zur Außenseiterin. Während sich für meine Freundinnen alles um Babybrei und Windeln drehte, wurde ich einem noch freien Exemplar an Mann nach dem anderen vorgestellt. Eine jede wollte mich verkuppeln, damit ich endlich wieder so richtig zur Gruppe gehörte. Gartenpartys und Geburtstagsfeiern wurden mir langsam zum Graus. Fand ich es anfangs noch amüsant, welchen Begleiter sie mir diesmal aus dem Hut gezaubert hatten, steigerte es sich mit der Zeit zur anstrengenden Pflichtveranstaltung. Kurz: Es wurde nicht einfacher und so vergrub ich mich zunehmend in meine Arbeit. Immerhin war ich dadurch zur Abteilungsleiterin aufgestiegen. Umso mehr war ich stolz auf mich, dass ich mir das Schnäppchen nicht hatte entgehen lassen und den Urlaub gebucht hatte. Einzig und allein mit mir. Zugegeben, auch Petra hatte ihren Beitrag geleistet, indem sie mir sagte, ich könne meine vielen angesammelten Urlaubstage nicht verfallen lassen und müsse unbedingt mal wieder etwas ausspannen. Tja, und nun das. Niemals hätte ich mir vorstellen können, dass die Pleite einer Fluggesellschaft einmal meine Strandträume würde platzen lassen. Doch ebenso wie mir ging es wohl vielen anderen auch. Das Blöde war nur, ich hatte kein Geld, um eben mal schnell ein anderes Reiseziel zu buchen. »Willst du mir ›die‹ nicht endlich geben?« Petra sah mich immer noch fragend an. Klar, anstatt zu antworten oder fröhlich aufzuspringen, ordnete ich den Stapel Formulare vor mir zum bestimmt fünften Mal. Seufzend beugte ich mich über den Tisch und reichte ihr den Papierberg. »Keine Sorge, ich werde dich gut vertreten«, meinte sie lächelnd, weil sie mein Seufzen falsch interpretierte. »Genieß deinen Urlaub. Machst sowieso zu viel Überstunden. Und grüß mir das Meer. Ich würde auch gerne die Wellen rauschen hören und das Salzwasser schmecken. Aber du weißt ja, seit wir unseren Wohnwagen haben, fahren wir immer in die Oberpfalz an unseren See. Joachim liebt den halt. Und es ist ja auch wirklich schön dort. Ach, ich freu mich schon!« »Dauert ja nicht mehr lange.« Gleich nach meiner Woche Urlaub nahm Petra ihren. Wir gaben uns sozusagen die Klinke in die Hand. Dann hielt ich mitten in der Bewegung inne. »Wie hieß der noch gleich?« »Warte. Ich zeig´s dir.« Mit flinken Fingern tippte sie auf ihrer Tastatur, um mir gleich darauf ihren Bildschirm zuzudrehen. Das funktionierte aber nicht so recht. Brummend schüttelte sie den Kopf. »Komm rüber«, forderte sie mich dann gestenreich auf. Das tat ich und Petra präsentierte mir strahlend zuerst eine Webseite und dann noch mehrere selbst geschossene Fotos. Es sah wirklich nach Urlaub aus. Wasser, Sand, Sonnenuntergang. Und als ich endlich das Firmengebäude für die nächste Woche verließ, hatte ich einen Plan. »Sie haben noch nie gezeltet?«, fragte mich der mit Akne geschlagene Verkäufer, der offenbar witterte mit mir das Geschäft seines Lebens zu machen. Vehement verneinte ich. Und das bereits zum dritten Mal. Mein Gegenüber konnte das anscheinend gar nicht fassen. Eine kleine Ewigkeit schaute er mich an, bis er schließlich nickte und von null auf hundert zur Hochform auflief. Ich hörte nur alle paar Minuten: »Dann brauchen Sie das. Und das. Und das selbstverständlich auch.« Innerhalb kürzester Zeit häufte sich vor mir ein Berg an. Perplex sah ich seinem emsigen Treiben wortlos zu. »Brauchen Sie auch eine Campingtoilette?«, fragte er dann, schon ein wenig außer Atem, kam neben einem Regal mit großen – also wirklich großen! – Kartons zum Stehen und riss mich damit aus meiner Liturgie. Fassungslos starrte ich ihn an. »Eine Campingtoilette? Sie hätten damit Ihr eigenes ungestörtes Plätzchen. Wenn Sie verstehen, was ich meine.« Seine Augenbrauen vibrierten. Ja, klar! Hielt der mich für bescheuert? Mein eigenes ungestörtes Plätzchen, mitten am Campingplatz, gleich neben meinem Zelt, unter freiem Himmel, in aller Öffentlichkeit. Oder wo sollte ich das Ding aufbauen? Ich stellte mir vor, wie ich da so saß, auf meinem Örtchen und den Nachbarn zuwinkte. Also bitte! Ich wäre bestimmt eine Attraktion. Wäre es dem Kerl nicht todernst mit seiner Frage gewesen, ich wäre vermutlich in schallendes Gelächter ausgebrochen. Doch so wahrte ich den nötigen Ernst und verneinte nachdrücklich meinen Bedarf. Er zog eine Schnute, während ich fand, dass es an der Zeit war, den restlichen Stapel genauer zu inspizieren. Wer wusste schon, was er mir noch alles andrehen wollte? In seinen Augen war ich die perfekte Kundin, die ihn zum Verkäufer des Monats aufsteigen ließ. Ich fand: Eine Isomatte, einen Schlafsack, der auch minus irgendwas Grad aushielt – Hallo? Es war Hochsommer, und ich...