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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 8, 248 Seiten

Reihe: Kati Blum ermittelt

Gruber Alles außer Kontrolle

Krimikomödie
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-96714-276-1
Verlag: Zeilenfluss
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Krimikomödie

E-Book, Deutsch, Band 8, 248 Seiten

Reihe: Kati Blum ermittelt

ISBN: 978-3-96714-276-1
Verlag: Zeilenfluss
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der Gärtner war's! … oder doch nicht?
Als in Kulmbach ein Mann erschossen wird, interessiert Kati das herzlich wenig. Hauptkommissar Lars kann nicht fassen, dass die Hobby-Ermittlerin ausnahmsweise ihre Nase mal nicht in seinen Fall steckt, aber Kati hat andere Probleme: Schwiegermutter Anke hat einen wertvollen Gemäldefund im Haus, weshalb es neuerdings am Anwesen von Security nur so wimmelt.
Als wenig später ein Feuer auf dem Grundstück ausbricht und eine Leiche aus den Flammen gezogen wird, ändert sich alles. Denn plötzlich steht der attraktive Hausmeister Erik unter Mordverdacht! Während Lars glaubt, der Hüne sei in gefährliche Geschäfte verwickelt, ist Kati davon überzeugt, dass ihr Freund reingelegt wurde. 
Spannungen sind in jeder Hinsicht vorprogrammiert, und Kati fragt sich, ob es überhaupt noch ein Zurück ins normale Leben gibt …
 
"Alles außer Kontrolle" ist Band 8 der Serie "Kati Blum ermittelt". Dieser Roman ist in sich abgeschlossen. Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen werden.
 
LeserInnenstimme zu KATI BLUM ERMITTELT: Witzig, skurril, spannend - lesenswert!

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EINS
»Name?« »Kati Blum.« »Und weshalb sind Sie hier?« »Ich wohne hier?!«, antwortete ich genervt dem Typ der Security, die neuerdings am Eingang zum Blumschen Anwesen jeden Ankömmling kontrollierte. »Ach wirklich?« Ungerührt sah er mich an. »Ja, echt. Sagt das nicht bereits der Name?« Er zuckte mit den Schultern, was irgendwie witzig wirkte, da er ein muskelbepackter Koloss mit breitem Kreuz war. Sein Gesicht war rund, und auf dem Kopf war kein Härchen zu finden. Er war einer dieser Typen, die vermutlich jede freie Minute im Fitnessstudio verbrachten, um Gewichte zu stemmen. Ob er sein Gehirn auch so regelmäßig trainierte, war für mich allerdings fraglich. Immerhin hatte er mich in den vergangenen Tagen schon zweimal eingelassen. »Das bedeutet gar nichts. Ausweis?«, forderte er jetzt doch glatt. Mit bebenden Nasenflügeln angelte ich meinen Geldbeutel hervor und holte die kleine Karte heraus. Er studierte eingehend Vorder- und Rückseite, zwischendurch schaute er zu mir hoch. »Vierunddreißig Jahre, einen Meter vierundsiebzig groß, Haar- und Augenfarbe braun, wohnhaft hier!«, half ich ihm schnaufend auf die Sprünge und deutete über seine Schulter hinweg auf mein Baumhaus. Natürlich lebte ich nicht wirklich in einem Baumhaus, sondern in einer kleinen Wohnung über den Garagen. Sie hatte diesen Spitznamen erhalten, weil gegenüber eine große alte Eiche stand, deren Äste bis an die Fenster reichten. Sie lag gleich hinter der Einfahrt zum Blumschen Königreich, und wenn ich ›Königreich‹ sage, ist das nicht übertrieben. Bei der Familie Blum handelte es sich um eine alteingesessene Bayreuther Juweliersfamilie mit entsprechendem Vermögen, Einfluss und Grundbesitz, der sich über mehrere tausend Quadratmeter erstreckte. Und seit das Anwesen durch den Sicherheitsdienst bewacht wurde, hatte es meines Erachtens Ähnlichkeit zum Vatikanstaat bekommen. Dieser Vergleich würde meiner Schwiegermutter, Anke Blum, garantiert gefallen, wurde sie doch heimlich auch die Queen von Bayreuth genannt. Durchaus zu Recht, denn sie war hochmütig und kommandierte für ihr Leben gern. Das Motto Alles tanzt nach meiner Pfeife hätte sie sich ebenso gut auf die Stirn tätowieren lassen können. Doch auch so wusste jeder in Bayreuth, dass dieser Frau nichts verborgen blieb und sie überall mitmischte und das letzte Wort hatte. Nur meine Wenigkeit besaß die Kühnheit – Anke würde es wohl eher als Frechheit bezeichnen! –, regelmäßig zu widersprechen. Aber ich genoss ja auch einen Sonderstatus. Ich war weder eine gebürtige Bayreutherin noch eine Blutsverwandte. Ich war die ungeliebte Schwiegertochter, die von ihrem einzigen Sohn Thorsten aus dem Urlaub mitgebracht worden und sogar nach seinem plötzlichen Tod – er starb, nach gerade mal vier Ehejahren, an einem Herzinfarkt – hiergeblieben war. Nicht, weil meine Schwiegereltern Klaus und Anke mich so herzlich in die Familie aufgenommen hatten – unser Verhältnis war mehr zweckdienlich –, sondern, weil ich hier Wurzeln geschlagen hatte. In Nina hatte ich die beste Freundin gefunden, die man sich wünschen konnte. Maria, die gute Seele, die den Blumschen Haushalt führte, war wie zu meiner zweiten Mutter geworden, und Erik, der sämtliche anfallenden Hausmeistertätigkeiten inklusive Gartenpflege verrichtete, war auch noch da. Er war etwas jünger als ich, groß, mit einem super Body und langen blonden Haaren, die er in der Regel zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Er war ein echter Hüne, und wir verstanden uns bestens, was mein Freund, Kriminalhauptkommissar Lars Winkelmann, nicht ganz so toll fand. »Okay.« Der Mann vom Sicherheitsdienst nickte und gab mir meinen Personalausweis zurück, bevor er zur Seite trat. Ich verzichtete auf ein Dankeschön, schwang mich stattdessen auf mein altes Hollandrad und fegte an ihm vorbei, nur um es fünf Radumdrehungen später gegen die Garagenwand zu lehnen. Es reichte gerade aus, um mir meinen Unmut über diese schwerfällige Behandlung aus dem Leib zu strampeln. Und weil ich schon so schön in Fahrt war, nahm ich gleich jeweils zwei Treppenstufen auf einmal, auf dem Weg nach oben in meine Wohnung. Einigermaßen ausgepowert ließ ich mich auf´s Sofa fallen. Trotzdem grollte ich noch immer. Sollte das in Zukunft so weitergehen? Dass ich mich mehr oder weniger an- und abmelden musste, wenn ich das Haus verließ? Ich war doch kein Teenager mehr! Auf meinem Weg zum Kühlschrank sah ich durchs Fenster, wie meinem Schwiegervater Klaus gerade dieselbe Behandlung zuteilwurde wie mir. Na wenigstens war ich nicht die Einzige! Obwohl er hinter dem Steuer seines schwarzen BMWs saß, konnte ich ihm die Verärgerung ansehen. Anders als ich begehrte er allerdings dagegen auf. Er schwang sich aus seinem Wagen und fuchtelte mit den Händen vor dem Securitytypen herum. Der glotzte nur. Neugierig öffnete ich mein Fenster. »Nachdem Sie mich schon dreimal kontrolliert haben, sollten Sie sich mein Gesicht allmählich gemerkt haben. Finden Sie nicht? Ich bin der Mann, der Ihren Trupp engagiert hat, derjenige, der Sie bezahlt!«, donnerte Klaus’ Stimme zu mir herüber, und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Er sprach mir aus der Seele, bei dem Sicherheitsbeamten aber offenbar gegen eine Wand. Denn der Mann zuckte nur, genauso wie vorhin, mit den Schultern. Das war sichtlich zu viel für meinen Schwiegervater. »Wo ist denn Ihr Vorgesetzter? Ich will ihn sprechen. Sofort!«, verlangte er in strengem Ton, der in der Regel den Mitarbeitern seines Juweliergeschäfts vorbehalten war, wenn etwas nicht so funktionierte, wie Klaus es sich vorstellte. Der Typ zückte sein Funkgerät und sprach etwas hinein. »Sie treffen ihn hinten, vor der Villa«, sagte er dann. Am liebsten wäre ich hinter Klaus hergelaufen, als er mit seinem Wagen die Auffahrt entlangbrauste. Wenn er vor dem Eingang zu seinem eigenen Haus nochmals kontrolliert werden sollte, würde ihm der Kragen endgültig platzen. Da war ich mir sicher, auch wenn solche Gefühlsausbrüche sonst eher meiner Schwiegermutter vorbehalten waren … Da ich aber nicht so schnell wie ein BMW war, zumal man in diesem Moment auch sagen könnte: braust mit Wut! – ich kicherte bei dem Gedanken an das Wortspiel –, entschied ich mich dafür, mir lediglich einen Schokopudding zu gönnen. Dabei dachte ich darüber nach, wie verrückt es aktuell doch im Blumschen Haushalt zuging. Alles hatte damit begonnen, als bei einem luxuriösen Abendessen mit Klaus’ Freunden die Ehefrau eines der Anwesenden Anke davon erzählt hatte, dass wiederum ein Bekannter von dieser verschiedene Gemälde aus früheren Zeiten auf dem Speicher gefunden hätte. Eines davon sollte Richard Wagner darstellen, den bekannten Komponisten und Bayreuths Ehrenbürger. Das war Grund genug für die Queen gewesen, um hellhörig zu werden. Schon am nächsten Tag hatte sie sich in die Angelegenheit eingemischt, Kontakt zum Besitzer aufgenommen und die Überführung des Porträts in die Blumsche Villa vereinbart. Hier sollte es einem Kunstkenner gezeigt werden, der eine Expertise anfertigen wollte. Da Anke davon ausging, dass das Bild womöglich einen sechs- bis siebenstelligen Betrag wert sein könnte, hatte sie Klaus so lange beschwatzt, bis er einen Sicherheitsdienst beauftragt hatte, um eventuellen Kunstdieben zuvorzukommen und das Gemälde sicher verwahrt zu wissen. Meines Erachtens war das Ganze etwas übertrieben. Denn der Künstler war aktuell noch unbekannt. Es handelte sich somit nicht um ein Werk von van Gogh oder Monet – auch wenn die Queen sich nichts sehnlicher erhoffte! Des Weiteren wusste bislang kaum jemand von dem Fund. Wie sollten also ausgerechnet Kunstdiebe davon erfahren haben? Es war doch noch nicht mal in der örtlichen Tageszeitung erwähnt worden. Das wiederum wusste ich deshalb mit Gewissheit, weil ich immerhin für das Blatt arbeitete. Zwar nur freiberuflich, doch es wäre genau die Sorte von Kurzmeldung, für die ich losgeschickt werden würde. Meine Aufgabe war es nämlich, ein nettes Foto zu knipsen und einen Drei- bis Fünfzeiler hinzuzufügen. In der Regel betrafen solcherlei Meldungen Jubiläen und regionale Auszeichnungen unterschiedlichster Art, aber eben auch ein Fundstück, über das es (noch) nichts Ausführliches zu berichten gab. Weshalb ich nicht verstand, warum Anke so einen Wind darum machte, wenn bisher nicht einmal die Presse es für nötig hielt, etwas über das Gemälde zu bringen. Andererseits passte es natürlich zu meiner Schwiegermutter, Aufsehen zu erregen. Sie stand gern im Mittelpunkt, und würde sich ihr Verdacht bestätigen, dass sie wirklich eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht hatte, würde sie vermutlich künftig noch unerträglicher werden. Dabei war sie so schon anstrengend genug! Gedrungen warf ich einen neuerlichen Blick durchs Fenster auf unsere Beschützer und entdeckte Nina, die gerade in eine hitzige Diskussion mit einem der Sicherheitsbeamten verwickelt schien. Ich lehnte mich über das Sims und rief hinunter, dass sie zu mir gehörte. Inzwischen hatte offenbar ein anderer Mann den Posten an der Zufahrt eingenommen. Er schaute zu mir rauf, nickte und ließ meine Freundin gewähren. Obwohl das richtig fix ging,...



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