Grotenhermen | Cannabis gegen Krebs | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Grotenhermen Cannabis gegen Krebs

Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-03788-517-8
Verlag: Nachtschatten Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

ISBN: 978-3-03788-517-8
Verlag: Nachtschatten Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Hanfpflanze (Cannabis sativa L.) und viele Cannabisinhaltsstoffe krebshemmende Eigenschaften besitzen, darunter THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), aber auch einige weitere weniger bekannte Cannabinoide und Terpene. Viele Krebspatienten suchen nach Alternativen und ergänzenden natürlichen Behandlungsmethoden zu medizinischen Standardverfahren in der Krebstherapie und setzen ihre Hoffnung auf die Behandlung mit Cannabisprodukten. Die Informationen zum Thema in den Medien sind allerdings oft widersprüchlich und irreführend. Dieses Buch bietet eine sachliche und fundierte Übersicht über den aktuellen Stand der Wissenschaft zum therapeutischen Potenzial von Cannabisinhaltsstoffen bei verschiedenen Krebserkrankungen und zu deren praktischer medizinischer Anwendung. Es liefert Antworten auf die Fragen, welche Cannabinoide genutzt werden können, welche Dosen eingesetzt werden sollten, welche Zubereitungen sinnvoll sind, welche Kombinationen mit Standardtherapien vielversprechend sind und warum verschiedene Krebsarten eine unterschiedliche Herangehensweise verlangen.

Dr. med. Franjo Grotenhermen betreibt eine ärztliche Praxis in Rüthen (NRW) mit dem Schwerpunkt Therapie mit Cannabis und Cannabinoiden. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V. (ACM), Geschäftsführer der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoidmedikamente (IACM) und Vorsitzender der Medical Cannabis Declaration e.V. (MCD)und Autor der IACM-Informationen, die 14-tägig in mehreren Sprachen im Internet erscheinen. Grotenhermen ist Mitarbeiter des Kölner nova-Instituts in der Abteilung nachwachsende Rohstoffe und Autor einer Vielzahl von Artikeln und Büchern zum therapeutischen Potenzial der Hanfpflanze und der Cannabinoide, ihrer Pharmakologie und Toxikologie.
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Weitere Infos & Material


Krebserkrankungen, Vorbeugung und Behandlung


Krebs und Vorbeugung


In Deutschland erkranken gegenwärtig jährlich etwa 500 000 Menschen an Krebs und 220 000 sterben daran. Vor 1980 starben mehr als zwei Drittel aller Krebskranken an der Erkrankung, während heute mehr als die Hälfte dauerhaft geheilt wird. Die meisten Krebspatienten sterben also nicht an ihrer Krebserkrankung. Die Heilungschance bei jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren ist deutlich höher und liegt bei etwa 80 Prozent. Allerdings gibt es hier noch nicht so viele Langzeitstudien. Im Laufe des Lebens erhält jeder zweite Bundesbürger eine Krebsdiagnose.

Erfolgreicher als alle möglichen Therapieverfahren gegen Krebs ist eine wirksame Vorbeugung. Deutlich über die Hälfte aller Krebserkrankungen werden auf einen krebsfördernden Lebensstil zurückgeführt, darunter insbesondere Tabakrauchen, Übergewicht, ungesunde Ernährung, unzureichende Bewegung und Alkoholkonsum. Würden die Bundesbürger ihren Lebensstil grundsätzlich ändern, so könnte die jährliche Krebsrate und die Zahl der Krebstoten mehr als halbiert werden. Allerdings sind Präventionsmaßnahmen für Forscher und Ärzte intellektuell weniger anspruchsvoll, für die Medien nicht so spektakulär und für pharmazeutische Unternehmen auch nicht so lukrativ wie die Entwicklung neuer, oft sehr teurer Therapieverfahren, mit denen man den Krebs und seine Wandlungsfähigkeit zu überlisten sucht und die das Leben oft nur um wenige Monate verlängern können. Daher ist der Stellenwert der Prävention nicht nur vielen Patienten, sondern auch vielen Ärzten nicht in dem notwendigen Maße bekannt.

Krebs zwischen Angst und Sorglosigkeit


Obwohl viele andere Erkrankungen wie beispielsweise Herzinsuffizienz eine schlechtere Überlebensrate als die meisten Krebsarten haben, ist Krebs mit vielen Ängsten und Tabus belegt. Trotz der zunehmend erfolgreicheren Behandlungsmöglichkeiten gilt Krebs in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch als eine im Allgemeinen tödlich verlaufende Erkrankung. Allerdings werden wir immer mit Krebs leben müssen, denn er ist Teil unseres biologischen Erbes. Jede Sekunde teilen sich Millionen von Zellen in unserem Körper, und dabei können Fehler auftreten, die irgendwann zu Krebs führen können. Angesichts einiger leicht vermeidbarer Krebsursachen steht diese Angst in einem bizarren Kontrast zur Sorglosigkeit im Umgang mit einem krebsfördernden Lebensstil. Obwohl Krebs jeden zweiten Bundesbürger im Laufe des Lebens trifft, fühlen sich viele, vor allem junge Menschen, in dieser Hinsicht unbesiegbar und nicht angesprochen – solange eine Krebserkrankung nicht auftritt. Das ist eine tödliche Meisterleistung der menschlichen Verdrängungskunst.

Krebs und Persönlichkeit


In den siebziger Jahren entwickelte sich in den USA eine psychologische Krebstherapie, die auf der Idee beruhte, dass Krebs auf einer falschen Einstellung zum Leben basiere, dass man eine Krebspersönlichkeit haben könne, die depressiv ist und ihre Emotionen nicht ausdrückt. Einige Psychotherapeuten erklärten, dass man Krebs heilen könne, indem man die Haltung der Patienten gegenüber dem Leben ändert. Unter anderem hat dies dazu geführt, dass man den Opfern der Krebserkrankung die Schuld an ihrer Erkrankung gegeben hat oder sie dafür verantwortlich gemacht hat, dass sie nicht geheilt werden konnten, weil sie nicht ausreichend glücklich waren. Obwohl diese Theorie mittlerweile überwiegend als Unsinn betrachtet wird, haben sich noch Reste dieser Idee gehalten.

Andererseits ist es wichtig, den Mut nicht zu verlieren und eine positive Einstellung zu behalten oder zu entwickeln. Verfahren der Psychoonkologie können die Krebsbehandlung unterstützen und helfen, das Krankheitsgeschehen psychisch zu verarbeiten. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass einsame Krebspatienten eine schlechtere Überlebenschance haben als solche mit einem stabilen sozialen Umfeld. Ein starker Lebenswille und die Unterstützung aus dem Umfeld können dabei helfen, Krebsbehandlungen durchzustehen, auch schwierige Phasen zu überwinden, einen ungesunden Lebensstil zu verändern und aktiv nach Behandlungsoptionen zu schauen. Aber auch Schuldgefühle, Niedergeschlagenheit und Stress nach einer Krebsdiagnose können durchaus günstige Effekte haben (CASTONGUAY et al. 2017). Sie können dazu beitragen, sich neue Ziele zu setzen und eine Entschlossenheit im Kampf gegen den Krebs zu entwickeln. Negative Gefühle haben daher zwar einen schlechten Ruf, können aber durchaus eine positive Rolle spielen.

Was ist Krebs?


Unter der Sammelbezeichnung Krebs wird eine Gruppe von Erkrankungen zusammengefasst, die mit krankhaftem Zellwachstum einhergeht und der Möglichkeit, in andere Gewebe einzudringen und sich in andere Teile des Organismus auszubreiten, einhergeht. Wir sprechen von bösartigen Tumoren. Es gibt auch gutartige Tumoren. Je nach Einteilung und Differenzierung der Krebsarten kann man von mehr als 100 Krebsarten, mehr als 300 Krebsarten oder gar 1000 Krebsarten sprechen.

Krebszellen sind durch sechs Eigenschaften charakterisiert. Diese Charakteristika sind notwendig, um einen bösartigen Krebs zu verursachen:

• Zellwachstum und Zellteilung ohne korrekte Signale des Körpers

• Anhaltendes Wachstum und Teilung trotz gegenteiliger Signale

• Vermeidung des programmierten Zelltods (Apoptose)

• Grenzenlose Zahl von Zellteilungen

• Förderung der Blutgefäßbildung

• Eindringen in Gewebe und Bildung von Metastasen

Neben einem ungesunden Lebensstil können bestimmte Infektionen, Umweltverschmutzung und ionisierende Strahlung (Röntgenstrahlen, UV-Strahlen, Strahlung aus Kernkraftwerken) das Krebsrisiko erhöhen. Allein Tabakrauchen ist für 20 bis 30 Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich. Ohne das Rauchen wäre Lungenkrebs eine vergleichsweise seltene Krebsart. Viele Krebserkrankungen basieren auf Infektionen, wie Hepatitis B, Hepatitis C oder dem humanen Papillomavirus (HPV), gegen das man sich impfen lassen kann.

Genveränderungen durch Umwelteinflüsse, Vererbung und Zufall


Mehr als 200 verschiedene genetische Defekte können für Krebs verantwortlich sein. Oft finden sich in einer Krebszelle 10 bis 20 Mutationen (Veränderungen des genetischen Materials) oder mehr. Dabei sind vor allem so genannte Onkogene und Tumorsupressorgene betroffen. Onkogene, also Krebsgene, entstehen aus Veränderungen von Teilen des Erbguts, die beim Zellwachstum und der Zellteilung eine Rolle spielen. Durch diese Veränderungen verhalten sich diese Gene ungebremst und unkontrolliert. Zellwachstum und Zellteilung geraten aus dem Ruder.

Meistens finden sich in Krebszellen auch Mutationen von Tumorsupressorgenen. Diese Gene schützen den Organismus vor der Krebsentwicklung. Wenn die Funktion dieser Gene durch Veränderungen verloren geht oder reduziert ist, erleichtert dies die ungebremste Aktivität der Onkogene. Onkogene stellen das Gaspedal bei der Krebsentwicklung dar, während Tumorsupressorgene defekten Bremsen des Zellwachstums und der Zellteilung entsprechen.

Etwa 5 bis 10 Prozent aller Krebserkrankungen basieren auf angeborenen genetischen Veränderungen der Eltern. Am weitesten verbreitet ist die genetisch vererbte Mutation des BRCA-Gens. Das ist ein defektes Tumorsuppressorgen, das bei den betroffenen Frauen in 70 Prozent der Fälle zu Brustkrebs und in 30 Prozent der Fälle zu Gebärmutterkrebs führt.

Die Behandlung von Krebs


Die moderne Behandlung von Krebs hat Ende des 19. Jahrhunderts mit Operation und Strahlentherapie begonnen. Die ersten systemischen Therapien waren Fiebertherapien (Hyperthermie). Später kamen systemische Therapien mit Zytostatika (Hemmer von Zellteilung und -wachstum), Immuntherapeutika (Substanzen, die das Immunsystem beeinflussen) und andere Verfahren hinzu. Einige Therapien werden nur bei bestimmten Tumoren eingesetzt, wie beispielsweise der hochintensive fokussierte Ultraschall beim Prostatakrebs oder die Gabe eines abgeschwächten Tuberkuloseerregers bei Blasenkrebs. Beim hochintensiven fokussierten Ultraschall wird die gesamte Prostata vom Enddarm her mit Ultraschallwellen erhitzt und so das Karzinom zerstört. Ist ein Blasenkrebs noch im Frühstadium, so kann man versuchen, durch das Einbringen eines abgeschwächten Tuberkuloseerregers (BCG, Bacillus Calmette-Guérin) eine Entzündungsreaktion in der Harnblase auszulösen, was die Tumorzellen vernichten kann.

Die ersten Krebstherapien waren Versuche, den Krebs operativ zu entfernen. Die Operation basierte auf der Vorstellung, dass man die bösartig veränderten Zellhaufen aus dem Körper...


Dr. med. Franjo Grotenhermen betreibt eine ärztliche Praxis in Rüthen (NRW) mit dem Schwerpunkt Therapie mit Cannabis und Cannabinoiden. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V. (ACM), Geschäftsführer der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoidmedikamente (IACM) und Vorsitzender der Medical Cannabis Declaration e.V. (MCD)und Autor der IACM-Informationen, die 14-tägig in mehreren Sprachen im Internet erscheinen. Grotenhermen ist Mitarbeiter des Kölner nova-Instituts in der Abteilung nachwachsende Rohstoffe und Autor einer Vielzahl von Artikeln und Büchern zum therapeutischen Potenzial der Hanfpflanze und der Cannabinoide, ihrer Pharmakologie und Toxikologie.



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