Gross | Lovesongs for Louis | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 324 Seiten

Gross Lovesongs for Louis


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-96089-495-7
Verlag: dead soft verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 324 Seiten

ISBN: 978-3-96089-495-7
Verlag: dead soft verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nach Auflösung der erfolgreichen Boyband 5Minutes weiß Louis einfach nicht, was er mit seinem Leben anfangen soll. Er verliert sich in seinem Liebeskummer zu seinem ehemaligen Bandkollegen Marc, der nach seiner erfolgreichen Solokarriere noch unerreichbarer für Louis geworden ist. Während Marc mit seiner Musik Frauenherzen höherschlagen lässt und ganze Stadien füllt, versucht Louis sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen und von vorne zu beginnen. Dabei hilft es, dass er einen Mann kennenlernt, zu dem er sich sofort hingezogen fühlt. Doch kann er Marc so schnell vergessen? Und wieso sucht Marc nach langer Funkstille plötzlich wieder seine Nähe? Teil 2 der Lovesongs-Dilogie Band 1: Lovesongs for Alex

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  Kapitel 2. Be Alright (Dean Lewis)
-Marc-   »Marc, so geht das nicht«, beschwert sich Kimberly und stemmt die Hände in die Hüften. »Sorry, aber der Song ist scheiße.« Entsetzt starre ich sie an. Meine Managerin hat mir im letzten halben Jahr noch nie gesagt, dass meine Texte scheiße sind. Noch nie! »Ich könnte vielleicht den Beat etwas ändern? Oder hier und da was streichen?«, schlage ich ihr vor. Sie schüttelt den Kopf. »Nein. Das wird nichts bringen. Der Text ist einfach … Wie soll ich es dir bloß schonend beibringen?« Sie legt die Stirn in Falten, geht dabei einige Schritte durch den Raum. »Gefühllos.« »Autsch, das war schonungslos«, brumme ich und lasse mich auf eins der Sofas im Tonstudio sinken. Der Tontechniker fummelt noch ein wenig am Mischpult herum, dann verstummt auch der letzte Ton in der Aufnahmekabine. »Wenn ihr heute nicht mehr weitermachen wollt, gehe ich, okay? Ich habe gleich noch einen anderen Act in Studio drei«, lässt uns der Mann wissen. Kimberly winkt bloß, dass er verschwinden kann. Noch immer geht sie im Raum hin und her. »Hör mal. Ich weiß, dass es für dich momentan nicht so leicht ist, aber … deiner Musik fehlt das Herzblut. Es ist ja schön und gut, wenn du deine Texte selbst schreiben willst, doch im Moment sehe ich einfach keine Chance auf einen weiteren Nummer-Eins-Hit. Wenn du erfolgreich bleiben willst, müssen wir uns einen guten Songwriter mit ins Boot holen. Deine Texte würden sich keinen Tag an der Spitze halten, denn – so leid es mir tut – sie sind echt mies.« »Aber …« Kimberleys harte Worte sind wie ein Schlag in den Magen. Wie kann sie so etwas mit einem engelsgleichen Lächeln sagen, ohne dabei auch nur mit der Wimper zu zucken? Diese Frau ist wirklich gnadenlos, aber dafür die Beste ihres Fachs, wie sie selbst nur zu gerne betont. »Nichts, aber! Ich sehe keine andere Möglichkeit. Zwar ist deine Tour erfolgreich verlaufen und das Album verkauft sich auch ganz gut, aber so wird es nicht bleiben. Die Fans brauchen Nachschub, etwas Neues. Und du bist gerade einfach nicht in der Lage gute Musik zu machen, so leid es mir tut«, sagt sie in strengem Ton. »Entweder, du gibst dir mehr Mühe und findest deine Muse. Oder aber, ich werde mich für das neue Album nach jemandem umsehen, der mit dir zusammenarbeiten will. Du hast die Wahl.« Verzweifelt lasse ich den Kopf hängen, fahre mir mit den Händen übers Gesicht. Auch wenn sie es so darstellt, als hätte ich die Wahl, habe ich keine. Denn ich gebe es zwar nur ungern zu, aber Kim hat recht. Meine Texte sind scheiße. Genau wie mein Sound. Seitdem die Tour vorbei ist, fühle ich mich wie ausgebrannt. Die ganze Energie, die ich nach der Trennung von 5Minutes in meine Solokarriere gesteckt habe, ist wie weggeblasen und zurück ist nur die leere Hülle eines Popstars geblieben, der keine Songs mehr schreiben kann. »Tu, was du nicht lassen kannst«, murmele ich resigniert. Kim wird sich sowieso von nichts abbringen lassen, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Ich habe totales Glück mit meiner neuen Managerin, auch wenn sie manchmal zu motiviert ist. Sie ist allemal besser als Robert, der alte Manager von 5Minutes. Ich bin wirklich froh, dass das Label sich nach dem Skandal um Rick und Alex von dem Kerl getrennt hat. Seine Methoden, Rick wieder auf die richtige Spur zu bringen, waren wirklich mies. Eigentlich ist der Kerl noch viel zu glimpflich davon gekommen nach der ganzen Sache mit dem Prozess … »Super. Ich werde gleich mal ein wenig herumtelefonieren«, meint Kimberly gut gelaunt. »Und du solltest besser nach Hause gehen und dich eine Weile aufs Ohr hauen. Morgen Abend steht das Interview bei Samantha Ray an und ich möchte, dass du dafür in Topform bist. Du weißt ja, was für eine kleine Schlange diese Frau ist. Da dürfen wir uns keine Schwäche erlauben.« Mit wir meint sie eigentlich nur mich, schließlich muss ich mich mit diesem Interview und Samantha herumschlagen, obwohl ich nach dem verpatzten Interview vor gut einem halben Jahr immer noch schlecht auf diese Moderatorin zu sprechen bin. Ich erhebe mich vom Sofa und Kim scheucht mich aus dem Raum. Ganz in Gedanken versunken mache ich mich auf den Weg zu meinem Auto. Es ist später Nachmittag und mein Magen sagt mir, dass ich schon eine ganze Weile nichts mehr gegessen habe, so sehr war ich in meine Arbeit vertieft. Meine Arbeit, die Kim scheiße findet. Fuck! Ich muss mich wirklich sammeln und endlich einen guten Song schreiben. Aber diese ganzen schnulzigen Liebeslieder, auf die die Fans so sehr abfahren und für die 5Minutes so berühmt war, bekomme ich einfach nicht mehr auf die Reihe. Keine Ahnung, warum. Kim hat recht, meinen Songs fehlt etwas, doch ich komme einfach nicht dahinter, was ich ändern könnte. Seufzend entriegele ich mein Auto und steige ein. Mein Handy vibriert in meiner Hosentasche. »Hallo mein Lieber«, meldet sich Christine am anderen Ende der Leitung, nachdem ich das Gespräch entgegen genommen habe. »Ich weiß ganz genau, dass du seit Tagen wieder in der Stadt bist.« Mist, erwischt. Ich hätte mich längst bei ihr melden sollen, um mich wenigstens nach den beiden zu erkundigen, statt mich direkt in die Arbeit zu stürzen. Kein Wunder, dass ich mich so ausgelaugt fühle, ich nehme mir ja selbst jede Möglichkeit auf eine kurze Verschnaufpause. »Bevor du dir irgendeine Ausrede einfallen lässt, warum du uns noch nicht besucht hast, schlage ich vor, du kommst zum Essen. Ich habe gekocht.« »Dir entgeht wohl gar nichts«, sage ich kleinlaut und schäme mich für mein Verhalten. Christie lacht. »Nenn mich Sherlock. Bis gleich.« Ich lege auf und stecke das Handy wieder weg. Dann starte ich den Motor und verlasse die Tiefgarage des Studiogebäudes. Bis zu Christines Wohnung brauche ich weniger als eine halbe Stunde, weil der Nachmittagsverkehr in der Stadt nicht so dicht ist. Sie hat recht, ich habe mich vor einem Besuch gedrückt, weil ich mich schuldig fühle, nicht genug für sie und das Baby da sein zu können. Als es ihr in der Schwangerschaft schlecht ging, konnte ich nur selten bei ihr sein, weil ich versucht habe, sie aus den Medien herauszuhalten. Ich habe mich von ihr abgekapselt, sie nur selten besucht und sie in dieser schweren Zeit nicht so unterstützt, wie sie es verdient hätte. Als werdender Vater haben ihre Eltern etwas ganz Anderes von mir erwartet: Ich sollte Christine unterstützen, statt mich nur mit meiner Musik zu beschäftigen. Meine Freundin hat mir mein Verhalten nicht übel genommen, mich sogar nach der Trennung der Band dazu gedrängt, mich voll und ganz auf meine Solokarriere konzentriere, statt bei ihr und Holly zu bleiben. Ich sollte wegen ihr nicht meinen Traum aufgeben, wo ich doch schon so viel verloren habe … Ich biege in die Straße ein, in der das Wohnhaus liegt, und parke das Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dann drücke ich auf den Klingelknopf. Der Summer ertönt nur wenige Augenblicke später. Mühsam schiebe ich die schwere Eingangstür auf und betrete den Hausflur. Die Treppe, die hinauf zu Christines Wohnung führt, ist aus Holz und genauso alt wie das Haus. Das Gebäude stammt noch aus der viktorianischen Zeit und hat eine Renovierung bitter nötig. Ich habe ihr schon mehrmals geraten, in eine neue, komfortablere Wohnung zu ziehen, die ich ihr nur zu gern finanziert hätte, aber sie hat abgelehnt. Christine wohnt schon lange hier und mag dieses alte Haus viel zu sehr, als dass sie ausziehen würde. Da kann ich sie noch so lange auf sie einreden. Die Tür zur Dachgeschosswohnung steht bereits offen und meine Freundin lehnt lächelnd am Türrahmen. »Da bist du ja endlich, Mr Super-Popstar!«, begrüßt sie mich. Ich nehme Christie kurz in den Arm und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. »Hallo«, sage ich leise, dann löse ich mich von ihr. »Und wo ist meine kleine Prinzessin?« »In ihrem Bettchen. Und wenn du sie immer so nennst, wird sie noch zu einer Prinzessin. Dann habe ich den Salat und muss mit ihren Launen zurechtkommen.« Christine kichert und schließt die Tür hinter mir. Ich gehe in ihr Schlafzimmer, um nach Holly zu sehen. Das Baby liegt in der Wiege und sieht mich aus großen Kulleraugen an, als ich mich über sie beuge. »Na, wo ist denn Daddys kleines Mädchen?« Ich nehme sie aus der Wiege und drücke sie fest an meine Brust. Holly brabbelt irgendwas vor sich hin, etwas Sabber läuft aus ihrem Mundwinkel auf mein Designershirt. Egal. Ich halte sie kurz eine Armeslänge auf Abstand, um sie mir genauer anzusehen. Sie ist schon wieder ein ordentliches Stück gewachsen. »Gott, du bist so verdammt perfekt!« Holly schenkt mir ein zahnloses Lächeln, für das vermutlich jeder Vater töten würde. »Daddys Mädchen, hm?«, kommt es nachdenklich von Christine. Ich drehe mich zu ihr um, und bemerke, dass sie mich eindringlich ansieht. In ihrem Blick liegt etwas Wehmütiges. »Sorry, aber ich war bei ihrer Geburt dabei. Holly gehört jetzt genauso zu mir, wie du. Und ich werde immer für euch beide da sein«, sage ich mit fester Stimme. Natürlich ist das das letzte, was Christie von mir hören will, aber ich meine es ernst. Die beiden bedeuten mir unglaublich viel. Und so eine Geburt schweißt zusammen. Ich kann mich noch gut an Christines Schreie erinnern und wie sie ihre Hand bei jeder neuen Wehe in meine Schulter gekrallt hat. Die Spuren ihrer Fingernägel waren noch Wochen danach sichtbar. Dass sie mich unbedingt dabeihaben wollte, hat mich zu Hollys Vater gemacht, ob ich nun der Erzeuger bin oder nicht. Ich lege Holly wieder zurück ins Bett und gehe auf...



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