Greene | Verloren in der Schule | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 368 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

Greene Verloren in der Schule

Wie wir herausfordernden Kindern helfen können
2. aktualisierte und ergänzte Auflage 2019
ISBN: 978-3-456-95980-1
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Wie wir herausfordernden Kindern helfen können

E-Book, Deutsch, 368 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

ISBN: 978-3-456-95980-1
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Strafarbeiten, Nachsitzen, Verweise - die üblichen Strategien zur Disziplinierung von schwierigen Kindern und Jugendlichen in unseren Schulen haben ein zentrales Manko: Sie funktionieren nur begrenzt oder gar nicht. Basierend auf Erkenntnissen der Neurowissenschaften entwickelt Ross W. Greene einen neuen Ansatz, wie Eltern und Lehrer besser mit herausfordernden Kindern umgehen können. Greene legt anschaulich dar, dass manipulierendes, störendes oder destruktives Verhalten von Kindern in der Schule hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass ihnen die entscheidenden Fähigkeiten für angepasstes Verhalten fehlen. Ross W. Greene zeigt Eltern und Lehrern einen praktischen und einleuchtenden Weg, wie sie konstruktiv mit herausforderndem Verhalten umgehen können - bevor Kinder durchs Raster fallen. Die zweite Auflage wurde überarbeitet und aktualisiert: Es wurde unter anderem das Beurteilungsinstrument des in diesem Buch beschriebenen Modells überarbeitet und mit umfangreicheren Hilfestellungen für seine Anwendung versehen, zudem finden sich neue Vorgaben zum schriftlichen Formulieren ungelöster Probleme sowie Strategien zum „Nachbohren“, die Betreuungspersonen durch den Prozess der Informationsbeschaffung führen.

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Zielgruppe


Schulpsychologen, Sozialpädagogen, Lehrer, Eltern.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt und Vorwort zur überarbeiteten und aktualisierten Auflage;9
2;Einführung;13
3;1 Die harte Schule des Lebens;19
4;2 Kinder machen ihre Sache gut, wenn sie können;29
5;3 Von Plänen lernen;81
6;4 Packen wir’s an;109
7;5 Stolpersteine;155
8;6 Das Sahnehäubchen;195
9;7 Gedankenaustausch;231
10;8 Eine Schule wandelt sich;285
11;9 Es stehen Leben auf dem Spiel;341
12;Anhang;349
12.1;Fragebogen zur Beurteilung von Kompetenzdefiziten und ungelösten Problemen (ALSUP; Version 11-12-12);350
12.2;Plan für das Problemlösen (Flussdiagramm zum Plan B);351
12.3;Spickzettel für das Nachbohren;353
13;Literaturverzeichnis;357
14;Zitierte Bücher und weitere Lektüreempfehlungen;361
15;Danksagungen;363
16;Über den Autor;365


Kapitel 2 Kinder machen ihre Sache gut, wenn sie können

Kindern mit sozialen, emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten fehlt es an wichtigen kognitiven Fertigkeiten. Zunächst mag dies ein etwas gewöhnungsbedürftiger Gedanke sein. Beginnen wir einfach mit Ihrer Einstellung zu Kindern: worum es bei Kindern geht, warum sie tun, was sie tun, und welche Absicht sie (wenn überhaupt) damit verfolgen.

Viele Erwachsene haben nie richtig über ihre Einstellung zu Kindern nachgedacht. Doch wenn Sie verhaltensauffälligen Kindern zu helfen versuchen, brauchen Sie solch eine Philosophie, denn genau daran orientieren sich Ihre Gedanken und Handlungen im Umgang mit Kindern – vor allem, wenn es hart auf hart kommt. Die Einstellung, auf der dieses Buch gründet, ist die Überschrift dieses Kapitels: „Kinder machen ihre Sache gut, wenn sie können.“ Diese Philosophie ist vielleicht nicht besonders weltbewegend, doch wenn wir sie mit der weit verbreiteten gegenteiligen Auffassung – „Kinder machen ihre Sache gut, wenn sie wollen“ – vergleichen, wird ihre Bedeutung klar. Denn diese zwei miteinander unvereinbaren Standpunkte haben extrem unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Einstellung gegenüber Kindern sowie auf das, was wir tun, wenn sie unseren Erwartungen nicht entsprechen. Wenn wir mit der Einstellung „Kinder machen ihre Sache gut, wenn sie wollen“ an ein Kind herangehen, das seine Sache nicht so gut macht, dann nehmen wir an, es läge daran, dass das Kind nicht will. Diese sehr häufig anzutreffende Auffassung ist gewöhnlich falsch und bringt Erwachsene dazu, zu glauben, ihre Hauptaufgabe im Leben eines verhaltensauffälligen Kindes (und das Ziel ihrer Interventionen) sei es, das Kind dazu zu bringen, seine Sache gut machen zu wollen. Üblicherweise wird dies dadurch erreicht, dass man das Kind motiviert, einen Anreiz für gute Leistungen schafft, es für angemessenes (adaptives) Verhalten belohnt und es bestraft, wenn es unangemessenes (maladaptives) Verhalten zeigt.

Im Gegensatz dazu verbindet sich mit der Philosophie „Kinder machen ihre Sache gut, wenn sie können“ die Annahme, dass ein Kind seine Sache gut machen würde, wenn es nur könnte. Seine Sache gut zu machen, ist immer besser, als seine Sache nicht gut zu machen, aber das geht nur, wenn ein Kind überhaupt die Fertigkeiten besitzt, um seine Sache gut zu machen. Macht es seine Sache nicht gut, dann müssen ihm die Fertigkeiten dazu fehlen. Wie sieht die Hauptaufgabe eines Erwachsenen im Leben eines solchen Kindes aus? Erstens würde er annehmen, dass das Kind schon motiviert ist, richtig und falsch zu unterscheiden weiß und schon oft genug bestraft wurde. Als Nächstes würde er herauszufinden versuchen, welche Fertigkeiten dem Kind fehlen, um möglichst genau zu verstehen, was mit ihm los ist. Wer versteht, warum ein Kind verhaltensauffällig ist, hat den ersten und wichtigsten Schritt getan, um ihm zu helfen.

Für viele Leute bedeutet dies eine radikale Änderung ihrer grundlegenden Einstellung. Aber wir wollen noch nicht das Handtuch werfen! Es steht eine Menge auf dem Spiel, nicht nur für verhaltensauffällige Kinder, sondern auch für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, ihre Lehrerinnen und Lehrer sowie für ihre Eltern. In diesem Kapitel wollen wir Ihnen nahebringen, an welchen Fertigkeiten oder Kompetenzen es verhaltensauffälligen Kindern mangelt und wie Sie die Kompetenzdefizite bei Kindern, denen Sie helfen möchten, erkennen können.



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