E-Book, Deutsch, Band 8, 590 Seiten
Green Todtsteltzers Ende
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7325-9138-1
Verlag: beBEYOND
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Deathstalker - Buch 8
E-Book, Deutsch, Band 8, 590 Seiten
Reihe: Die Legende von Owen Todtsteltzer
ISBN: 978-3-7325-9138-1
Verlag: beBEYOND
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Das große Finale der epischen Weltraumoper von Simon R. Green!
Lewis Todtsteltzer hat das Unmögliche geschafft: Er hat den zweihundert Jahre lang verschollenen Owen Todtsteltzer gefunden! Seine Rückkehr fügt dem Imperium von Kaiser Finn Durandal einen lähmenden Schlag zu. Doch obwohl die gesamte Menschheit kurz vor der Vernichtung durch den Schrecken steht, wird Durandal alles tun, um seine Macht zu erhalten. Und Lewis ist ebenso entschlossen, ihn zu Fall zu bringen.
Owen hingegen hat eine größere Mission. Gemäß der Prophezeiung muss er allein in der Zeit zurückreisen, um den ständig fortschreitenden Schrecken zu stoppen, bevor die Galaxie zerstört wird. Und während sein Nachkomme Lewis die wachsende Rebellenarmee kommandiert, macht Owen eine bestürzende Entdeckung über das wahre Wesen des Schreckens ...
'Abenteuer, Raumschlachten, Heldentum und exotische Schauplätze - Green mischt alle Zutaten zu einer außergewöhnlichen Space Opera.' (Booklist)
Simon R. Greens große SF-Serie um Owen Todtsteltzer, die ihm den Durchbruch brachte -jetzt endlich wieder erhältlich, erstmals als eBook!
Die Legende von Owen Todtsteltzer: 1. Der Eiserne Thron, 2. Die Rebellion, 3. Todtsteltzers Krieg, 4. Todtsteltzers Ehre, 5. Todtsteltzers Schicksal, 6. Todtsteltzers Erbe, 7. Todtsteltzers Rückkehr, 8. Todtsteltzers Ende
Weitere Romane aus dem Todtsteltzer-Universum: Nebelwelt - Geisterwelt - Höllenwelt
eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.
Simon R. Green (*1955) kommt aus Bradford-on-Avon, England. Während seines Literatur- und Geschichtsstudiums an der Leicester University begann er mit dem Schreiben und veröffentlichte einige Kurzgeschichten. Doch erst 1988, nach jahrelanger Arbeitslosigkeit, verkaufte er seine ersten Romane. Seinen Durchbruch erlangte er Mitte der Neunziger mit der SF-Weltraumoper-Saga um Owen Todtstelzer: Eine Serie, die - wie er selbst sagt -irgendwie außer Kontrolle geraten ist, da er eigentlich nur drei Bücher schreiben wollte ...Mittlerweile umfasst Simon R. Greens Werk weit über 40 Romane, das neben Science Fiction auch verschiedene Subgenres der Fantasy von Dark bis Funny, von High bis Urban abdeckt.
Weitere Infos & Material
KAPITEL EINS:
ALTE UND NEUE GESCHÄFTE
Owen Todtsteltzer lag im Koma, und alle anderen gerieten in Panik.
Viel war in kurzer Zeit passiert, tief unten in dem künstlich geschaffenen Krater, den man den Schlund nannte, in den stählernen Korridoren, die Menschen gebaut hatten, um das Labyrinth des Wahnsinns zu umfassen und einzuschließen. Jener berühmte und legendäre Held Owen Todtsteltzer war von den Toten zurückgekehrt, war in Gesellschaft seines Nachfahren Lewis aus dem Labyrinth hervorspaziert gekommen, hatte etliche sehr bemerkenswerte Wunder gewirkt und dann das Bewusstsein aller anderen vor Ort auf einen kurzen Ausflug durch den Weltraum mitgenommen, um den Schrecken aus der Nähe zu betrachten. Dummerweise entpuppte sich jener uralte und entsetzliche Zerstörer von Welten und Zivilisationen auf bislang unerforschte Art und Weise als Owens lange verlorene Liebe Hazel D’Ark. Jetzt fand sich jeder im eigenen Körper wieder, während Owen zu einem Fötus zusammengerollt dalag, die Augen geschlossen, nach den Maßstäben der Welt tot und knapp einen Meter über dem glänzenden Stahlfußboden schwebend. Alle anderen hatten sich seither der Beunruhigung und Verwirrung ergeben und bemühten sich sehr angestrengt, nicht in Panik zu verfallen.
Wie Jesamine es gern ausdrückte: An manchen Tagen liefen die Dinge nicht mal dann richtig, wenn man ihnen eine Pistole an den Kopf hielt.
Allein die KIs von Shub blieben ruhig und gelassen; obwohl es zugegeben sehr schwerfiel, einen gelassenen von einem aufgeregten Roboter zu unterscheiden, wenn jeder nur ein ausdrucksloses blaues Stahlgesicht hatte. Immerhin umstand derzeit ein halbes Dutzend von ihnen Owens schwebenden Körper wie eine Ehrengarde. Sie weigerten sich höflich, aber bestimmt, irgendjemanden sonst allzu nahe heranzulassen. (Dies war seit einem begreiflichen, aber bedauerlichen Zwischenfall so, in dessen Verlauf Brett Ohnesorg auf Owens Körper geklettert war, ihm mit beiden Fäusten auf die Brust getrommelt und dabei gebrüllt hatte: Wach auf, du Mistkerl!)
Dieser berühmte Betrüger, Dieb und Konsument zweifelhafter Substanzen marschierte jetzt den Korridor rauf und runter, prallte dabei fast von den Stahlwänden ab, schwenkte die Fäuste und erklärte lauthals, er habe schon immer gewusst, dass nichts Gutes dabei herauskomme, wenn man sich mit dem Labyrinth des Wahnsinns abgebe. Seine Wangen waren gerötet; der magere, knochige Körper knisterte nahezu von frustrierter Energie, und sein Sprachgebrauch entwickelte bestürzende Züge. Plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke, ehe er unvermittelt erstarrte, sich herumwarf und Owens reglosen, schwebenden Körper mit einem finsteren Blick fixierte.
»Wartet mal eine Minute! Wartet doch nur mal eine gottverdammte Minute! Wird sich jeder, der das Labyrinth des Wahnsinns durchschritten hat, letztlich in einen Schrecken umwandeln? Werden wir alle als galaxienfressende Monster enden? Warum seht ihr mich alle so an? Ich meine es ernst!«
»Die Frage ist absolut nervtötend und sehr wahrscheinlich das Letzte, worüber ich mir derzeit Gedanken machen möchte!«, hielt ihm Jesamine Blume entgegen. »Ist die Lage nicht schon schlimm genug? Ich spüre richtig, wie ich wieder Kopfschmerzen bekomme.« Das berühmte schöne Gesicht der blonden Diva war ganz fleckig von Schreck und Anspannung, und sie hielt die Hände fest verschränkt vor dem Körper, damit sie nicht zitterten. Lewis versuchte, ihr tröstend den Arm um die Schultern zu legen, aber sie schüttelte ihn fast wütend ab, während sie den komatösen Owen anfunkelte. »Zur Hölle mit Euch, Owen der verdammte Todtsteltzer! Ihr könnt nicht einfach so eine Bombe auf uns werfen und dann davonrennen und Euch in Euch selbst verstecken! Wacht auf! Lewis, mach, dass er aufwacht!«
»Sieh mich nicht an«, wehrte Lewis ab. »Ich bin der Idiot, der glaubte, wir könnten hier tatsächlich Hilfe bei unseren Problemen finden. Stattdessen scheinen wir einen ganzen Schwung neuer Probleme bekommen zu haben.« Er lehnte sich an die Metallwand und verschränkte die muskulösen Arme vor der fassförmigen Brust, und die berühmten hässlichen Züge waren von nachdenklichen Falten durchzogen. »Falls der Schrecken wirklich Hazel D’Ark ist oder war ... falls die Macht des Labyrinths den Besucher letztlich in ... dann habe ich wahrscheinlich wirklich den falschen Entschluss gefasst, als ich Owen von den Toten zurückholte. Wir könnten es letztlich mit zwei Schrecken zu tun haben, und ich denke, ich würde gern gehen, mich in eine Ecke setzen und eine Zeit lang weinen, falls das für alle okay ist.«
»Oh nein, das werdet Ihr nicht tun!«, sagte Brett sofort. »Ihr habt uns in diesen Schlamassel geführt, also ist es auch Eure Aufgabe, uns wieder herauszubringen.«
»Vielleicht ... falls wir Owen wieder ins Labyrinth brächten«, sagte Jesamine. »Vielleicht würde ihn das ... in seiner derzeitigen Verfassung einfrieren oder so etwas.«
»Ich denke nicht, dass das funktionieren würde«, entgegnete Lewis.
»Vielleicht ja doch! Wir könnten ihn schieben oder ziehen oder ...«
»Nein, ich meinte, ich denke nicht, dass das Labyrinth so arbeitet. Sobald es mit jemandem fertig ist, schiebt es ihn direkt zum nächsten Ausgang hinaus. Leb wohl, hinfort mit dir und vergiss nicht zu schreiben! Erinnerst du dich?«
»Nein«, sagte Jesamine und wandte den Blick ab. »Ich erinnere mich überhaupt nicht an den Aufenthalt im Labyrinth. Ich denke, es wollte nicht, dass ich mich erinnere. Nur Todtsteltzers erfahren die Geheimnisse des Labyrinths.«
»Ich könnte Owen jederzeit umbringen«, mischte sich Rose Konstantin ein, und alle drehten sich zu ihr um. Sie erwiderte die Blicke gelassen, wie sie dort stand, unnatürlich reglos und beherrscht wie immer, die große kalte Killerin in ihrem blutroten Leder, mit dunklen Haaren und noch dunkleren Augen. Ihr tiefroter Mund verzog sich zu so etwas wie einem Lächeln, während sie erwog, einen Mord zu begehen. »Wenn man im Zweifel ist, kann man die meisten Probleme gewöhnlich damit lösen, dass man seinem Feind den Kopf abschlägt und diesen als Fußball benutzt. Ich kann es übernehmen, falls Ihr es möchtet. Ich habe keine Angst vor Owen Todtsteltzer.«
»Ja, aber nur, weil du eine Psychopathin bist«, gab Brett freundlich zu bedenken. »Sogar im Koma ist der Todtsteltzer das ohne Zweifel gefährlichste Etwas, dem du je begegnen wirst.«
»Ich weiß«, sagte Rose. »Ich liebe Herausforderungen. Allein beim Gedanken daran, den legendären Owen Todtsteltzer zu töten, wird mir ganz heiß.« Das rote Leder knarrte laut, als ihr Busen schwoll.
»Ich möchte nach Hause«, sagte Brett. »Ich gehöre hier nicht hin, wirklich nicht.«
»Wir würden«, mischte sich der führende Shub-Roboter höflich ein, »ohnehin nicht zulassen, dass Ihr versucht, den Todtsteltzer zu verletzen. Er steht unter unserem Schutz, jetzt und für immer. Wir schulden ihm so viel. Ihr alle macht Euch unnötige Sorgen. Nichts deutet darauf hin, dass jemand außer Hazel D’Ark jemals zum Schrecken wird. Wir gehören zu den Letzten, die sie vor zweihundert Jahren lebendig gesehen haben. Schon damals war sie halb verrückt vor Verlust und Trauer. Nur ein wahnsinniger Verstand, unterstützt von der Macht des Labyrinths, konnte sich in so etwas wie den Schrecken verwandeln.«
»Und auch ich ließe niemals zu, dass Ihr ihn anfasst«, sagte Johann Schwejksam, und die meisten Anwesenden zuckten zusammen, weil sie ihn ganz vergessen hatten. Der Mann, der einst Kapitän Schwejksam von der alten imperialen Raumflotte und in jüngerer Vergangenheit Samuel Sparren gewesen war, bedeutender Händler und Vertrauter von Königen, sah im Grunde ganz unauffällig und gewöhnlich aus. Vor allem, wenn man bedachte, wer er war und was er alles an legendären Taten vollbracht hatte. Er bevorzugte es bei Zusammenkünften wie dieser, mit dem Hintergrund zu verschmelzen.
»Darf ich Euch alle daran erinnern, dass sich eine Flotte aus Hunderten imperialer Sternenkreuzer im Orbit um diesen Planeten befindet? Sie sind hergekommen, um uns alle zu vernichten. Nur das Erscheinen des legendären Owen Todtsteltzer hat sie bisher aufgehalten. Derzeit warten die Kapitäne dieser Schiffe darauf, dass er ihnen sagt, was als Nächstes zu tun ist, und ich denke wirklich nicht, dass sie sich mit jemand anderem als Owen begnügen werden. Ich würde es jedenfalls nicht.«
Der Streit zog sich noch eine Zeit lang dahin; Stimmen wurden mal lauter, mal leiser, und kein Argument entwickelte eine nennenswerte Zielrichtung. Lewis hörte nicht mehr zu. Er musterte Owens schwebende Gestalt und sein ruhiges Gesicht und überwand sich dazu, einer Anzahl unangenehmer Gedanken nachzuhängen. Er wusste nicht mehr recht, was er eigentlich erwartet hatte, als er Owen von den Toten zurückholte, aber das jedenfalls nicht. Er hatte gehofft, Owen würde helfen, die Lage insgesamt und auch Lewis’ persönlichen Weg zu klären; Owen...




