E-Book, Deutsch, Band 142, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
Green Julia Collection Band 142
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1532-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 142, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-7337-1532-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
FLAMMEN DES VERLANGENS von ABBY GREEN
Samantha hat verloren: Rafaele Falcone, der Italiener mit den faszinierend grünen Augen, zwingt sie, für ihn zu arbeiten. Sieht so seine Rache aus? Sie ahnt nicht, wie weit er mit seiner Vergeltung gehen wird: Er will sie lieben, bis sie versteht, was sie ihm schuldet ...
HEUTE ABEND - ODER NIE! von ABBY GREEN
Alexio fliegt zweiter Klasse nach London. Um den Service an Bord seiner Airline zu testen - nicht um sich in die Blondine zu verlieben, die viel zu dicht neben ihm sitzt. Doch die schöne Fremde weckt ein ungekanntes Verlangen in ihm. Ob er ihr Herz im Flug erobern kann?
SINNLICHE SEHNSUCHT IN SEVILLA von ABBY GREEN
Glaubt der arrogante Spanier, er kann er sie behandeln, wie er will? Schauspielerin Lexie ist empört. Die Dreharbeiten im Castello des Milliardärs Cesar Da Silva werden allmählich unerträglich. Doch als sie ihn zur Rede stellt, umarmt er sie leidenschaftlich ...
Abby Green wurde in London geboren, wuchs aber in Dublin auf, da ihre Mutter unbändiges Heimweh nach ihrer irischen Heimat verspürte. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zu Büchern: Von Enid Blyton bis zu George Orwell - sie las alles, was ihr gefiel. Ihre Sommerferien verbrachte sie oft bei ihrer Großmutter in Kerry, und hier bekam sie auch ihre erste Romance novel in die Finger. Doch bis sie ihre erste eigene Lovestory zu Papier brachte, vergingen einige Jahre: Sie studierte, begann in der Filmbranche zu arbeiten, aber vergaß nie ihren eigentlichen Traum: Irgendwann einmal selbst zu schreiben! Zweimal schickte sie ihre Manuskripte an Mills & Boon, zweimal wurde sie abgelehnt. Doch 2006 war es endlich soweit: Ihre erste Romance wurde veröffentlicht. Abbys Tipp: Niemals seinen Traum aufgeben! Der einzige Unterschied zwischen einem unveröffentlichen und einem veröffentlichten Autor ist - Beharrlichkeit!
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
Drei Monate später …
„Entschuldigen Sie die Störung, Sam, aber auf Leitung eins ist ein Anruf für Sie … Jemand mit einer sehr tiefen Stimme und einem sehr sexy Akzent.“
Sam versteifte sich. Tiefe Stimme, sexy Akzent … Nicht nur lief ihr eine ungute Ahnung über den Rücken, sondern sofort flammte auch Hitze in ihrem Schoß auf. Eine komplett alberne Reaktion. Sie hob den Kopf von dem Bericht vor sich und sah die Sekretärin der Entwicklungsabteilung der Londoner Universität in der Tür stehen.
„Haben Sie am Wochenende jemanden kennengelernt?“, fragte die Frau mit funkelnden Augen.
Wieder lief dieser Schauer über Sams Rücken, aber sie lächelte Gertie an. „Das wäre zu schön. Aber leider habe ich das ganze Wochenende mit Milo an seinem Kindergartenprojekt gearbeitet.“
„Sie wissen, dass ich immer für Sie hoffe.“ Die Sekretärin lächelte milde. „Sie und Milo brauchen einen netten Mann, der sich um Sie beide kümmert.“
Sam hielt sich zurück. Milo und sie kamen bestens ohne Mann zurecht. „Sagten Sie, Leitung eins?“
Gertie nickte ihr blinzelnd zu und ging wieder, und Sam nahm den Hörer ab. „Dr. Samantha Rourke“, meldete sie sich.
Einen Moment blieb es still am anderen Ende, dann ertönte die Stimme. Samten, tief, sexy … und unvergesslich. „Ciao, Samantha. Ich bin’s, Rafaele.“
Die ungute Ahnung schlug zu wie eine Ohrfeige. Außer ihrem Vater war er der Einzige gewesen, der sie Samantha nannte. Nur im Strudel der Leidenschaft hatte er Sam ausgestoßen. Wut, Schuld, Kummer, Lust und ein verräterisches Gefühl von Zärtlichkeit stürzten auf sie ein. Und erst als die Stimme erneut ertönte, dieses Mal erheblich kühler, wurde ihr klar, dass sie noch keine Reaktion von sich gegeben hatte.
„Rafaele Falcone. Vielleicht erinnerst du dich ja nicht mehr?“
Als ob das überhaupt möglich wäre! Ihre Finger umklammerten den Hörer fester. „Nein … ich meine, ja, natürlich erinnere ich mich.“
Am liebsten hätte sie laut gelacht. Wie sollte sie den Mann vergessen können, wenn sie jeden Tag seine Miniaturausgabe vor sich sah?
„Bene“, kam die Antwort vom anderen Ende. „Wie geht es dir, Sam? Du trägst also jetzt einen Doktortitel?“
„Ja …“ Ihr Herz hämmerte so hart, dass ihr davon schwindelte. „Ich habe promoviert, nachdem …“ Die Worte hallten unausgesprochen in ihrem Kopf. Nachdem du in meinem Leben aufgetaucht bist und es zerstört hast. Tapfer bemühte sie sich um Fassung. „… nachdem wir uns das letzte Mal gesehen haben“, sagte sie mit fester Stimme. „Was kann ich für dich tun?“
Wieder wollte ein hysterisches Lachen in ihrer Kehle aufsteigen. Ein guter Anfang wäre es, ihn wissen zu lassen, dass er einen Sohn hat.
„Ich bin in London, weil wir hier eine Niederlassung von Falcone Motors eröffnen.“
„Wie schön“, brachte sie gezwungen heraus.
Plötzlich fror sie erbärmlich. Rafaele Falcone war in London! Er hatte sie aufgespürt. Weshalb? Wegen Milo. Milo, ihr Sohn, ihre Welt. Sein Sohn.
Er weiß es. Panik wollte sie übermannen, doch Sam riss sich zusammen. Rafaele Falcone würde sie nie so gelassen anrufen, wüsste er es. Aber sie musste ihn abwimmeln. Schnell. Und dann würde sie in Ruhe überlegen.
„Hör zu … es ist nett, dass du anrufst, aber im Moment habe ich wirklich viel zu tun …“
„Bist du nicht einmal neugierig, weshalb ich anrufe?“
Eiskalte Angst kroch über ihren Rücken, als sie an ihren wunderbaren kleinen Sohn dachte. „Nun … sicher.“ Sie hätte sich nicht weniger begeistert anhören können.
Rafaeles Stimme klang auch dementsprechend kalt durch die Muschel. „Ich wollte dir eine Position bei Falcone Motors anbieten. Dein Fachgebiet deckt genau den Bereich ab, den wir ausweiten wollen.“
Sams Herz raste. Schon einmal hatte sie für diesen Mann gearbeitet, und seither war nichts mehr so wie früher. „Ich fürchte, das ist unmöglich“, antwortete sie kühl. „Ich bin vertraglich an die Universität gebunden.“
Eine Weile blieb es still, dann kam ein knappes „Ich verstehe“ vom anderen Ende.
Offensichtlich hatte er erwartet, sie würde ihm vor Dankbarkeit zu Füßen sinken. Das war die Wirkung, an die er bei Frauen gewöhnt war. Also hatte er sich nicht geändert, trotz allem, was zwischen ihnen passiert war.
So als wäre es gestern gewesen, konnte sie seine Worte hören, mit denen er sie zum Abschied hatte trösten wollen. Es ist besser so, cara. Schließlich war es ja nichts Ernstes, nicht wahr?
Und er hatte so augenscheinlich mit ihrem Einverständnis gerechnet, dass sie sich nicht hatte wehren können, auch wenn sie innerlich gestorben war. Seine Erleichterung war nahezu greifbar gewesen. Und das hatte sie letztlich davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, die alleinige Verantwortung für Milo zu übernehmen. Nur meldete sich jetzt auch ihr Gewissen: Du hättest es ihm sagen sollen.
Die Panik setzte wieder ein. „Du musst entschuldigen, aber ich bin wirklich beschäftigt …“
„Du hast nicht einmal Interesse, Genaueres zu erfahren?“
Verbitterung stieg auf, als sie sich zurückerinnerte, wie wenig Interesse Rafaele an ihr gehabt hatte. „Nein, definitiv kein Interesse. Auf Wiederhören, Signor Falcone.“
Auf Wiederhören, Signor Falcone? Und das von einer Frau, mit der er solch leidenschaftliche Stunden erlebt hatte!
Verdattert starrte Rafaele auf das Telefon in seiner Hand. Sie hatte tatsächlich aufgelegt. Frauen legten nicht einfach auf, wenn er anrief.
Er legte das Telefon zur Seite und presste die Lippen zusammen. Aber Samantha Rourke war ja auch nicht wie andere Frauen, von Anfang an war sie anders gewesen. Rastlos stand er auf und stellte sich an das große Fenster, von dem aus er den Blick auf seine neuen Produktionshallen am Stadtrand von London hatte. Aber seine Gedanken wanderten zurück in die Vergangenheit …
Sam absolvierte ein Praktikum in seiner Fabrik in Mailand, nachdem sie ihr Studium in Maschinenbau und Fahrzeugtechnik abgeschlossen hatte. Die Jüngste und die einzige Frau in einem Team aus Männern, dazu einschüchternd intelligent. Er hätte sie sofort fest angestellt, wenn nicht … wenn er nicht abgelenkt worden wäre.
Abgelenkt von ihrer großen schlanken Figur, von den Arbeitsoveralls, die sie immer trug und die in ihm den drängenden Wunsch geweckt hatten, sie ihr auszuziehen, um die darunter versteckten Kurven endlich erforschen zu können. Abgelenkt von ihrer makellosen hellen Haut und diesen großen, leicht schräg gestellten Augen. Graue Augen … wie die stürmische See. Abgelenkt davon, wie sie hastig den Blick senkte und die volle Unterlippe zwischen die Zähne zog, wenn er sie ansah. Abgelenkt von den langen, schimmernden schwarzen Haaren.
Und je mehr Zeit verging, desto heißer hatten die Flammen des Verlangens an ihm geleckt. Er hatte dagegen angekämpft. So etwas behagte ihm nicht, schon gar nicht in der Firma. Da arbeiteten genügend Frauen in seinem Unternehmen, und nie war es auch nur einer gelungen, ihm den Kopf zu verdrehen. Er hielt Arbeit und Privates immer strikt getrennt. Aber Sam war so ganz anders als die Frauen, für die er sich normalerweise interessierte – elegante, weltgewandte, erfahrene Frauen, die wussten, wie sie ihren Sexappeal zu nutzen hatten. Zynische Frauen, genauso zynisch wie er.
Sam war nichts dergleichen. Außer sexy. Nur wusste sie das nicht. Sie schien die hungrigen Blicke der Männer gar nicht zu bemerken. Aber Rafaele bemerkte sie, und es machte ihn wütend. Dabei waren ihm Eifersucht und Besitzanspruch bislang völlig fremd. Und das ohne auch nur einen Kuss!
Letztendlich war die Frustration so übermächtig geworden, dass er Sam in sein Büro hatte rufen lassen. Ohne ein Wort hatte er ihr Gesicht mit beiden Händen umfasst und sie geküsst. Was berauschend gewesen war …
Allein bei der Erinnerung meldete sich seine Libido. Er stieß einen Fluch aus. Auf der Beerdigung seiner Mutter hatte er auch an sie gedacht. Überhaupt dachte er öfter an sie, als ihm lieb war. Sam war die eine Frau, die ihn fast an den Rand gebracht hätte. Sie hatten mehr als nur eine kurze sexuelle Episode miteinander erlebt. Fast hätten sie … ein Kind miteinander gehabt.
Wie knapp er davorgestanden hatte, sich mit etwas auseinandersetzen zu müssen, mit dem er sich nie hatte auseinandersetzen wollen. Das war es, was er immer im Auge behalten musste.
Sam wollte offensichtlich nichts mit ihm zu tun haben, und genauso sollte er es auch halten. Er hätte sie nicht kontaktieren sollen. Er sollte sich von Samantha Rourke fernhalten und sie aus seinen Gedanken verbannen. Und zwar endgültig.
Am Samstagmorgen wachte Samantha auf, als jemand zu ihr ins Bett schlüpfte und sich eng an sie kuschelte. Sie lächelte mit geschlossenen Augen und schlang die Arme um ihren Sohn, atmete tief seinen Duft ein.
„Guten Morgen, mein Großer.“
„Morgen, Mummy. Hab dich lieb.“
Sams Herz zog sich zusammen, sie drückte einen Kuss auf Milos Haar. „Hab dich auch lieb, mein Schatz.“ Sam öffnete nur ein Auge, zog eine Grimasse gegen das helle Morgenlicht.
Der Junge kicherte. „Du siehst lustig aus.“
Sam kitzelte den Kleinen, bis er vor Vergnügen quietschte. Bald waren sie beide hellwach, und er krabbelte aus dem Bett und hüpfte...