E-Book, Deutsch, Band 0202, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
Green Julia Best of Band 202
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-1069-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0202, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
ISBN: 978-3-7337-1069-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DIESE EINE NACHT MIT DIR
Auch nach zwei Jahren muss Rico Christofides noch an Gypsy denken, die nach einer heißen Nacht spurlos verschwand. Als er sie zufällig wiedersieht und ihr heimlich nach Hause folgt, ist der Selfmade-Milliardär schockiert: Gypsy hält ein kleines Mädchen in ihren Armen - seine Tochter?
KOMM UND KÜSS MICH, SCHÖNER FREMDER!
Magisch angezogen fühlt sich Angel von dem atemberaubenden Fremden! Und als der Unbekannte sie in seine Arme zieht, verzehrt sie sich nach seinen Küssen. Doch dann erfährt sie, wer er ist: der millionenschwere griechische Unternehmer Leo Parnassus - ihr größter Feind!
ALLES, WAS ICH WILL, BIST DU
Rocco ist fassungslos. In seiner Bank steht eine umwerfende Rothaarige und fragt ausgerechnet nach dem Mitarbeiter, der kürzlich eine Million gestohlen hat. Auf keinen Fall darf er sie laufen lassen! Denn mit ihr will er das Geld wiederfinden - und längst verloren geglaubte Gefühle ...
Abby Green wurde in London geboren, wuchs aber in Dublin auf, da ihre Mutter unbändiges Heimweh nach ihrer irischen Heimat verspürte. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zu Büchern: Von Enid Blyton bis zu George Orwell - sie las alles, was ihr gefiel. Ihre Sommerferien verbrachte sie oft bei ihrer Großmutter in Kerry, und hier bekam sie auch ihre erste Romance novel in die Finger. Doch bis sie ihre erste eigene Lovestory zu Papier brachte, vergingen einige Jahre: Sie studierte, begann in der Filmbranche zu arbeiten, aber vergaß nie ihren eigentlichen Traum: Irgendwann einmal selbst zu schreiben! Zweimal schickte sie ihre Manuskripte an Mills & Boon, zweimal wurde sie abgelehnt. Doch 2006 war es endlich soweit: Ihre erste Romance wurde veröffentlicht. Abbys Tipp: Niemals seinen Traum aufgeben! Der einzige Unterschied zwischen einem unveröffentlichen und einem veröffentlichten Autor ist - Beharrlichkeit!
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1. KAPITEL
Was war nur los mit ihm? Rico Christofides gab sich alle Mühe, seine Gereiztheit zu verbergen und Interesse vorzutäuschen. Immerhin saß er mit einer der schönsten Frauen der Welt in einem der exklusivsten Restaurants Londons. Aber ihm war, als hätte jemand den Ton abgedreht. Alles, was er hörte, war das gleichmäßige Schlagen seines Herzens.
Nachdenklich betrachtete er Elena. Sie gestikulierte temperamentvoll und sprach etwas zu lebhaft. Immer wieder warf sie mit einer gekonnten Kopfbewegung die üppige rote Haarmähne über die eine Schulter und entblößte so die andere. Es sollte verführerisch wirken, tat es aber nicht.
Wie gut er all diese Tricks kannte! Jahrelang hatte er sie bei zahllosen Frauen gesehen, und das noch nicht einmal ungern. Aber im Augenblick verspürte er nach der Frau ihm gegenüber kaum Verlangen. Nachdem sicher war, dass er einige Tage in London verbringen würde, hatte er bei ihr angerufen. Jetzt bereute er es.
Beim Betreten des Restaurants hatte sein Blick eine der Kellnerinnen gestreift. Etwas an der Art, wie sie sich bewegte, ließ ihn aufmerken. Und plötzlich musste er an die einzige Frau in seinem Leben denken, die seine Schutzmauer durchbrochen hatte.
Für die Dauer einer Nacht.
Unwillkürlich ballte er unter dem Tisch die Hand zur Faust. Er war etwas durcheinander, das war alles. Elena sagte gerade etwas, und er lächelte zustimmend. Wie es schien, hatte er richtig reagiert, denn sie plapperte munter weiter.
In der Nacht, als er Gypsy begegnete, waren sie beide in demselben Club gewesen. Gypsy – ob das überhaupt ihr richtiger Name war? Er hatte ihr seinen Namen verraten wollen, doch sie legte ihm den Finger auf die Lippen und sagte mit Nachdruck: „Ich will nicht wissen, wer du bist. Das spielt heute Nacht keine Rolle.“
Er war skeptisch gewesen. Entweder wusste sie verdammt gut, wer er war – schließlich hatte er seit Tagen in den Boulevardblättern für Schlagzeilen gesorgt –, oder aber … Unwillkürlich hatte er geschwiegen und sie nur angeschaut. Sie sah zauberhaft aus. So jung und frisch … und so unverdorben. Und da hatte er zum ersten Mal Zynismus und Misstrauen beiseitegeschoben. „Okay, kleine Verführerin, wie wäre es nur mit den Vornamen?“
Bevor sie etwas sagen konnte, streckte er ihr die Hand hin und stellte sich mit einer ironischen Verbeugung vor. „Rico … zu deinen Diensten.“
Sie legte ihre kleine Hand in die seine und sagte lange Zeit nichts. „Ich bin Gypsy“, erwiderte sie endlich leise.
Ein erfundener Name, klar. Er hatte grinsen müssen. „Gut, spiel ruhig deine kleinen Spielchen, wenn du willst … Im Augenblick interessieren mich ganz andere Dinge als dein Name …“
Blitzartig durchzuckte ihn die Erinnerung an zwei Herzen, die im gleichen Rhythmus schlugen, an schweißnasse Haut und den schlanken Körper jener Frau. An ihre enge, samtweiche Umarmung. Er hatte gespürt, wie ihr Körper bebte, hatte ihr immer heftiger werdendes Stöhnen gehört. Damals hatte er sich hingegeben, wie er sich niemals zuvor und auch nicht danach einer Frau hingegeben hatte.
„Rico, Liebling …“ Elena spitzte schmollend die viel zu roten Lippen. „Du bist ja meilenweit weg. Sag jetzt bitte nicht, dass du an deine langweilige Arbeit denkst.“
Meine langweilige Arbeit und die Millionen, die ich damit verdiene, sind doch der Grund, warum sich Frauen wie Elena von mir angezogen fühlen, dachte er zynisch.
Die Frau von damals war die Einzige gewesen, die nicht völlig aus dem Häuschen geraten war, nur weil er sie sich ausgesucht hatte.
Ganz im Gegenteil. Sie hatte gehen wollen. Und am nächsten Morgen war sie auch verschwunden, nachdem er sie wie ein dummer, unerfahrener Junge einfach allein zurückgelassen hatte. Heute bereute er sein Verhalten. Dabei bereute er doch sonst nie etwas.
Er zwang sich zu einem Lächeln und griff über den Tisch hinweg nach Elenas Hand. Elena schnurrte förmlich, als er ihre Finger umfasste. Schon öffnete er den Mund, um ihr ein belangloses Kompliment zu machen, als eine Kellnerin am Tisch vorbeiging. Sein Körper reagierte sofort auf die Frau. Es war, als würde er etwas spüren, was sein Gehirn noch gar nicht registriert hatte. Rico blickte auf. Es war die Kellnerin, die ihm schon beim Eintreten aufgefallen war. Die Kellnerin, die einen wahren Sturm der Erinnerungen in ihm wachgerufen hatte.
War er jetzt dabei, vollkommen verrückt zu werden? Ein Duft wehte zu ihm herüber, der ihm irgendwie bekannt vorkam. „Was für ein Parfüm benutzt du?“, fragte er beiläufig seine Begleiterin.
Mit verführerischem Lächeln hielt Elena ihm ihr Handgelenk zum Schnuppern hin. „Poison … gefällt es dir?“
Er beugte den Kopf vor, aber noch bevor ihm der Duft richtig in die Nase stieg, wusste er, dass es der falsche war. Wie unter Zwang hob er den Kopf, und sein Blick fiel auf die Kellnerin. Mit dem Rücken zu ihm nahm sie am Nebentisch eine Bestellung entgegen. Dieser Duft! Er erinnerte ihn an … Abrupt zog Elena ihre Hand zurück und stand demonstrativ auf. Sie gab sich keine große Mühe, einen beleidigten Seufzer zu unterdrücken. „Ich gehe mir mal die Nase pudern“, meinte sie und strich sich gekonnt über die in teure Seide gehüllten Hüften. „Wenn ich zurückkomme, bist du hoffentlich nicht mehr so zerstreut.“
Er sah ihr noch nicht einmal hinterher. Der schmale Rücken der kleinen Kellnerin nahm seine ganze Aufmerksamkeit gefangen. Sie hatte eine ganz reizende Figur. Einen festen Po, der von dem engen schwarzen Rock noch betont wurde. Schlanke, wohlgeformte Schenkel und schmale Fesseln. Die Füße steckten in flachen schwarzen Schuhen. So weit, so schlicht.
Sein Blick wanderte über die einfache weiße Bluse, unter der man den BH erahnen konnte, hin zu den Haaren. Sie hatten die Farbe von dunklem Honig und waren sehr lockig. Die Frau hatte sie im Nacken zu einem festen Knoten geschlungen. Was für eine wilde Lockenmähne sie haben musste, wenn sie den Knoten löste! Eine ähnliche wie – leise fluchend schüttelte er den Kopf. Wieso um alles in der Welt verfolgten ihn heute Abend diese Erinnerungen?
Als die Frau sich leicht zur Seite drehte, konnte Rico einen Blick auf ihr Profil werfen. Eine kleine, gerade Nase, ein energisches Kinn und ein voller Mund, konnte man nicht sogar die leichte Andeutung einer Zahnlücke erkennen?
Die Gewissheit traf ihn wie ein Blitz. Sie war es!
Endlich drehte sie sich um. Die großen Menükarten unter den Arm geklemmt, kritzelte sie im Näherkommen auf ihren Bestellblock. Bevor er noch wusste, was er tat, sprang Rico freudig erregt auf und hielt die Frau am Arm fest.
Zuerst verstand Gypsy nicht, was los war. Sie merkte nur, dass jemand sie am Arm festhielt. Sie wollte schon protestieren – da sah sie in diese stahlgrauen Augen.
Wie gelähmt stand sie da und bekam keine Luft mehr.
Der Protest erstarb auf ihren Lippen, und sie blinzelte ungläubig. Das konnte unmöglich er sein. Sie spürte, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich, und die Geräusche drangen nur noch wie von weit her an ihr Ohr.
Er war es wirklich. Das war der Mann, der sie seit fast zwei Jahren in ihren Träumen verfolgte. Rico Christofides, halb Grieche, halb Argentinier, millionenschwerer Unternehmer und bereits zu Lebzeiten eine Legende.
„Du bist es wirklich!“ Er sprach aus, was sie dachte.
Sie sah die sturmgrauen Augen, die sich in ihre Seele brannten, das rabenschwarze Haar, die leicht gebogene Nase, die dunklen Brauen, das energische Kinn … das alles war ihr so vertraut. Nur in einem waren ihre Träume ihm nicht gerecht geworden. Er war viel größer, als sie ihn in Erinnerung hatte.
Und da war er wieder, der Schmerz. Der Schmerz darüber, dass dieser Mann am nächsten Morgen so schnell aus ihrem Leben verschwunden war. Nichts als eine kurze Nachricht hatte er zurückgelassen. Sie lautete: Das Zimmer ist bezahlt. R.
Rico stand regungslos da, und Gypsy konnte den Blick nicht von ihm wenden. In diesen Minuten stürzte ihre so mühsam aufgebaute Welt in sich zusammen.
„Rico? Stimmt etwas nicht mit unserer Rechnung?“
Eine weibliche Stimme. Benommen dachte Gypsy, dass sie wohl der bildschönen Rothaarigen gehörte, die ihr schon zuvor aufgefallen war.
Rico achtete nicht auf die Frau. „Du bist es wirklich“, sagte er leise.
Irgendwie brachte Gypsy es fertig, den Kopf zu schütteln und sich von seinem Griff zu befreien. Wieso erinnerte sich einer wie er überhaupt an sie? Sie hatten doch nur eine einzige Nacht zusammen verbracht. Und wieso reagierte sie immer noch mit allen Sinnen auf ihn?
„Tut mir leid. Sie müssen mich mit jemandem verwechseln.“
Gypsy ließ ihn stehen und flüchtete in den Personalwaschraum. Über das Waschbecken gebeugt, atmete sie tief durch. Schweißnass und fröstelnd hatte sie nur noch ein Bedürfnis: Nichts wie weg!
Nach jener gemeinsamen Nacht hatte sie feststellen müssen, dass sie schwanger war. Und ihr war klar geworden, dass sie Rico Christofides irgendwann von seiner Tochter erzählen musste. Seiner fünfzehn Monate alten Tochter, deren Augen die gleiche Farbe haben wie die ihres Vaters.
Gypsy erinnerte sich noch gut an das Entsetzen, das sie gepackt hatte bei dem Gedanken, Mutter zu werden. Aber auch daran, dass sie sofort eine tiefe Verbundenheit mit dem kleinen Wesen verspürte, das da in ihr heranwuchs. Gleichzeitig war der Wunsch in ihr erwacht, ihr Kind zu beschützen. Sie wusste ja, wie Rico Christofides mit Frauen...