Wer etwas wissen will, fragt Wikipedia: Die Online-Enzyklopädie dient mittlerweile verbreitet zur ersten Orientierung über Themen aller Art und kann als eines der erfolgreichsten Projekte im Social Web gelten. Sie stillt nicht nur den privaten Wissensdurst, sondern ist auch wichtiges Hilfsmittel für Schüler und Studierende, Lehrende oder Journalisten und nimmt damit enormen Einfluss auf unseren Umgang mit Informationen. Nur wenige Nutzer bemerken allerdings, wie in der Wikipedia in digitalen Diskursen Wissen ausgehandelt wird, das dann als scheinbar "verbriefter" enzyklopädischer Inhalt auf der Artikelseite landet. Die Diskursanalyse kann zeigen, wie die Darstellung von Themen wie Brexit oder Burnout mithilfe sprachlicher Muster bestimmte Weltsichten konstruiert und verbreitet. Der wissenschaftliche Blick hinter die Kulissen der Wikipedia bietet erhellende Einsichten in ihre oft unbekannten Mechanismen und plädiert für einen reflektierten Zugang zu digitalen Diskursen im Netz, der den Nutzern der Wikipedia erst das ganze Potenzial der Plattform eröffnet.
Gredel
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Weitere Infos & Material
1 Einführung: Relevanz und Reichweite der Wikipedia
2 Diskursanalysen als Methode für Sprach-, Kultur- und
Gesellschaftsanalysen
3 Digitale Diskursanalysen
4 Wer spricht wie in digitalen Diskursen auf Wikipedia?
5 Tools und Ressourcen zur Analyse der Wikipedia
Dr. Eva Gredel ist akademische Mitarbeiterin und Postdoktorandin am Lehrstuhl Germanistische Linguistik der Universität Mannheim. Im Rahmen ihres Habilitationsprojekts erarbeitet sie eine Erweiterung der Diskurslinguistik, die es ermöglicht, auch digitale Daten und insbesondere Hypertexte (z. B. die Online-Enzyklopädie Wikipedia) in diskursanalytischen Untersuchungen zu berücksichtigen.