Greaney | The Gray Man - Tod eines Freundes | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 576 Seiten

Reihe: THE GRAY MAN

Greaney The Gray Man - Tod eines Freundes

Thriller
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-86552-822-3
Verlag: Festa Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Thriller

E-Book, Deutsch, Band 3, 576 Seiten

Reihe: THE GRAY MAN

ISBN: 978-3-86552-822-3
Verlag: Festa Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



The Gray Man - Die US-Bestseller-Serie.

Eddie ist tot. Er wurde ermordet von einem berüchtigten mexikanischen Drogenkartell, das er zerschlagen sollte.
Kaum kommt Ex-CIA-Agent Court Gentry in Mexiko an, um ihm die letzte Ehre zu erweisen – immerhin hat Eddie ihm einst das Leben gerettet –, wird er selbst in den Drogenkrieg verwickelt.
Aber in diesem Krieg treffen keine zwei gegnerischen Seiten aufeinander. Hier kämpft jeder seinen persönlichen Kampf ums Überleben.

James Rollins: »Der Gray Man ist der Jason Bourne für das neue Jahrtausend.«

Lee Child: »Hart, rasant und unerbittlich – genau so muss ein Thriller sein … Ich liebe die Gray-Man-Romane.«

Publishers Weekly: »Greaney bringt mal wieder neues Leben ins vertraute Thriller-Genre ... Court hat eine komplizierte Vergangenheit und eine lange Liste tödlicher Feinde. Die Leser können sich also auf viele gefährliche Abenteuer freuen.«

David Stone: »Ein Held, so garstig wie Stacheldraht.«

Ein neues Gray-Man-Abenteuer von Mark Greaney, dem Co-Autor mehrerer Jack-Ryan-Romane von Tom Clancy.

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2 Court Gentry zog am Versorgungsschlauch, um den Spielraum zu erweitern, dann wandte er sich erneut dem Wrack zu, das vor ihm lag. Er streckte die Finger aus, die in einem Handschuh steckten, und tastete sich zum massigen eisernen Steuerhaus des versunkenen Dampfschiffs vor. Um diese Uhrzeit am späten Vormittag betrug die Sichtweite im trüben Fluss neun Meter unter der ockerfarbenen Oberfläche des warmen Wassers kaum mehr als 30 Zentimeter. Er fand die richtige Position, justierte den Winkel der Taschenlampe am Helm, griff zum Schweißbrenner und ließ die Flamme so schmal werden, dass sie einem winzigen glühenden Stachel glich. Danach führte er das weißglühende Feuer langsam an das Eisen heran, um zu einem neuen Schnitt anzusetzen. Dreimal starkes Rucken an der Schnur brachte ihn aus dem Konzept. »Verdammt!«, fluchte er laut, sodass seine Stimme im Messinghelm widerhallte. Das Funkgerät des Tauchhelms funktionierte nicht, sodass das Team über Ziehen am Seil kommunizierte. Die kurzen, heftigen Impulse bedeuteten ›sofort auftauchen‹, was hieß, dass er mindestens zehn Minuten brauchen würde, um durch die Algen und den öligen Film nach hier unten zurückzukehren und seine Position wiederzufinden. Dennoch zögerte er keine Sekunde. ›Sofort auftauchen‹ war keine Nachricht, die man ignorieren sollte. Vielleicht falscher Alarm, doch es konnte auch bedeuten, dass es ein Problem mit der Ausrüstung gab, was unter Umständen schnell gefährlich wurde. Es konnte auch bedeuten, dass Schlangen, Krokodile oder ein Piranhaschwarm in der Nähe des Tauchplatzes gesichtet worden waren, was ein tödliches Ende geradezu vorwegnahm. Vier Minuten später durchbrach er die Oberfläche. Ausrüstung und Eigengewicht machten es unmöglich, Wasser zu treten, deshalb hangelte er sich an der Schnur entlang Richtung Ufer. Als das Wasser ihm noch bis zur Hüfte reichte, wischte er grünen Glibber von der Acryl-Frontplatte des Helms. Erst nachdem er den Verschluss gelöst und die schwere Kopfbedeckung abgenommen hatte, erkannte er den Pfad durch das dicke Schilf und die hohen Gräser am Flussufer. Vor ihm tauchten seine zwei Mitarbeiter auf, Thiago und Davi. Beide Männer waren erfahrene Bergungstaucher, aber keiner von ihnen war dafür ausgerüstet, heute in die Tiefe zu gehen. Nur ein Kompressor war einsatzfähig, deshalb wechselten sie sich bei den Einsätzen ab. Ein Mann auf dem Grund und zwei auf Krokodil-/Anakonda-/Piranha-Beobachtungsposten. »Was ist los?«, rief Court ihnen zu. Sein Portugiesisch war nicht halb so gut wie sein Spanisch, erfüllte aber seinen Zweck. Einer zeigte mit dem Daumen auf die andere Seite einer winzigen Lagune, die sich wie ein Tumor aus dem Fluss hervorwölbte. Dort sah Court den jungen Mauro auf dem Weg zum Dock stehen. Der Junge trug ein rot-schwarzes Barcelona-Fußballtrikot mit dem Namen eines bulgarischen Spielers, der seit Mitte der 90er nicht mehr für diesen Club auf dem Platz gestanden hatte, und er war barfuß. Court hatte den dunkelhäutigen Jungen noch nie in Schuhen gesehen. Gentry war überrascht, dass er an die Oberfläche geholt worden war, um mit dem Jungen zu sprechen – noch immer winkte und lächelte er. Aber das Lächeln wich schlagartig aus seinem Gesicht. Die Augen des Jungen standen weit offen und der Körper wirkte angespannt. Etwas stimmte nicht. Court schleppte sich am sumpfigen Ufer entlang, das die Lagune umgab. Die Füße wurden vom Schlamm nach unten gezogen. Er stieg zum jungen Brasilianer hinauf und ging mit ihm ein paar Meter den Pfad entlang, bevor er fragte: »Was ist los?« »Du hast mir gesagt, ich soll kommen, wenn ich jemals einen Weißen sehe.« »Ja, das habe ich.« Courts eigener Körper verspannte sich. »Ein alter Mann. Allein. Am Steg.« »Hat er mit jemandem gesprochen?« »Ja, er hat Amado etwas gefragt. Ihm ein Blatt Papier gezeigt und etwas Geld gegeben. Dann hat der Weiße in sein Funkgerät gesprochen.« »Sein Funkgerät?« Gentrys Blick war jetzt nicht mehr auf den Jungen gerichtet, sondern auf den Weg zurück zum Dock, das in einem Kilometer Entfernung hinter dichtem Regenwald lag. Seine Hände hatten bereits angefangen, den alten, verschlissenen Neoprenanzug vom Körper zu schälen. Er stand nur noch in Unterwäsche da. Thiagos Stimme erklang in ihrem Rücken – wahrscheinlich, um Gentry mitzuteilen, dass noch nicht Mittagszeit sei. Er ignorierte ihn. »Wo ist er jetzt?« »Er ist gegangen. Wieder in ein Motorboot gestiegen und flussaufwärts gefahren.« Court nickte. Er sprach mit sich selbst auf Englisch. »Der Menschenjäger.« »Quê?« Was? »Gut. Das hast du wirklich gut gemacht, Mauro. Danke.« »Klar doch, Jim.« Sekunden später kniete Court auf der gegenüberliegenden Seite der Lagune neben seiner Ausrüstung. Der Junge war ihm zum Ufer gefolgt, stand über ihn gebeugt und beobachtete, wie er die geräumige Tasche öffnete. Er holte eine schwarze, abgesägte Flinte mit hölzernem Pistolengriff heraus. Kaliber zwölf. Ein gezielter Griff zum Geldbeutel, der prall mit brasilianischen Reals gefüllt war. Er hielt ihn dem Jungen hin. »Das ist für dich. Nimm dir etwas davon und gib den Rest deiner Mutter.« Mauro nahm das Geschenk entgegen, die Augen vor Überraschung und Verwirrung geweitet. »Du gehst weg?« »Ja, Kumpel. Für mich wird es Zeit, hier zu verschwinden.« Mit raschen Handbewegungen streifte Gentry sich eine schmutzige braune Hose und ein schmuddeliges cremefarbenes Hemd mit langen Ärmeln über. »Was ist mit deinem Hund?« »Er war nicht mein Hund. Er hat sich nur bei mir im Lager rumgetrieben. Er ist ein guter Junge. Kümmer dich um ihn und er kümmert sich um dich, okay?« Court machte sich daran, alte Tennisschuhe an den nassen Füßen zuzubinden. Mauro nickte, aber in Wahrheit verstand er überhaupt nichts. Er hatte in seinem Leben noch nie jemanden getroffen, der so kurz entschlossen handelte. Die Leute in seinem Dorf gingen nicht weg und trafen keine weitreichenden Entscheidungen innerhalb von Sekunden. Sie drückten Kindern nicht ihre Brieftaschen in die Hand. Und sie änderten nicht ihr Leben, weil irgendein dummer alter Mann in einem Kanu auftauchte. Sein Onkel hatte recht. Gringos waren verrückt. »Wohin gehst du?«, fragte er den seltsamen Amerikaner. »Keine Ahnung. Ich denk mir etwas …« Court verstummte mitten im Satz. Er neigte den Kopf, während er einen kleinen, voll bepackten Rucksack aus dem Seesack zog und ihn sich auf den Rücken schnallte. Mauro hörte es auch. »Ein Hubschrauber.« Court schüttelte den Kopf, nahm die Flinte mit dem Pistolengriff und stand auf, klettete sie an die rechte Seite seines Rucksacks, in Griffweite. Links war bereits eine Machete auf gleiche Weise befestigt. »Nein, zwei Hubschrauber. Renn nach Hause, Kumpel. Geh mit deinen Geschwistern ins Haus und bleibt dort. Hier draußen wird es gleich ordentlich laut.« Und dann überraschte der Gringo den jungen Mauro ein letztes Mal. Er lächelte. Er lächelte breit und wuschelte ihm durch die buschigen schwarzen Haare. Er winkte seinen beiden Kollegen wortlos zu, dann rannte er in Richtung Dschungel. Zwei Hubschrauber kamen tief aus der Sonne über die Baumkronen geschossen. Der Abwind ihrer tuckernden Rotoren peitschte das Pflanzenreich unter ihnen auf, während sie in Formation über das Gelände rasten. Es handelte sich um Maschinen vom Typ Bell 212, eine zivile Version der Twin Huey, des altehrwürdigen, aber leistungsfähigen Luftfahrzeugs, das unter amerikanischen Streitkräften im Vietnamkrieg weitverbreitet gewesen war. In der Geschichte des bemannten Fluges gab es keine Maschine, die mehr in ihrem Element war, wenn sie über das Blätterdach eines Dschungels fegte. Die Hubschrauber befanden sich im Besitz der kolumbianischen Polizei, waren aber samt ihren Besatzungen an die Autodefensas Unidas de Colombia verliehen worden – eine halb rechtsgerichtete, halb aufgelöste Verteidigungstruppe, die von Zeit zu Zeit gegen die Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia, kurz FARC, und Kolumbiens linksorientierte Rebellengruppe, das ELN – Ejército de Liberación Nacional – kämpfte. Die kolumbianische Polizei vermutete, es ginge bei der Leihgabe darum, das 20-köpfige Team in eine Bergregion zu entsenden, um dort die FARC zu bekämpfen, aber in Wahrheit verdingten sich die AUC im Amazonas-Dschungel jenseits der Grenze als Söldner. Die Piloten hüteten sich, diese Zweckentfremdung von Ressourcen zu melden. Sie wurden gut bezahlt. Jeder in der Einheit trug eine grüne Dschungeluniform und einen Tropenhelm. Jeder schwenkte ein massives HK-G3-Kampfgewehr und war ausgerüstet mit Ersatzmagazinen für die Gewehre, Granaten, einem Funkgerät und einer Machete, an Brust und Taille befestigt. Der Kommandant der Einheit saß im Leithubschrauber und schrie über den Pratt-and-Whitney-Turbowellenmotor hinweg zu den neun Soldaten: »Eine Minute! Wenn ihr ihn seht, schießt auf ihn! Wenn ihr auf ihn schießt, tötet ihn! Die brauchen ihn nicht lebendig!« Dann korrigierte er sich: »Die wollen ihn nicht lebendig!« Ein mehrstimmiges »Sí, comandante!« röhrte lauter als der Motor. Denselben Auftrag gab er über sein Funkgerät an die Männer im zweiten Hubschrauber weiter. Einen Moment später trennten sich die Helis. Das Schiff des Kommandanten...


Greaney, Mark
Mark Greaney schloss u. a. ein Studium der Politikwissenschaft ab. Er spricht neben Englisch noch Spanisch und Deutsch.
Zusammen mit Tom Clancy schrieb er mehrere Nr.1-Bestseller. Auch seine eigenen Gray Man-Romane wurden zu Bestsellern und sollen in Hollywood verfilmt werden. Mark lebt in Memphis, Tennessee, wo er auch zur Welt kam.



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