E-Book, Deutsch, Band 2020, 144 Seiten
Reihe: Julia
Graham Und ich erobere dich doch!
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-131-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2020, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-86494-131-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Zu einem exklusiven Dinner wollte Angelo die Geschäftsfrau Flora ausführen - und sie hat nein gesagt! Der erfolgreiche Industrielle ist fassungslos: Eine Frau, die sich ihm widersetzt, ist er nicht gewohnt - sofort erwacht sein Jagdinstinkt. Und Angelo hat auch schon einen Plan: In den romantischen Grachten von Amsterdam will er seine ganzen Verführungskünste spielen lassen. Aber wieder überrascht ihn die schöne Engländerin, denn sie lässt sich zwar auf eine heiße Nacht mit ihm ein - doch dann zeigt sie ihm plötzlich erneut die kalte Schulter ...
Lynne Graham ist eine populäre Autorin aus Nord-Irland. Seit 1987 hat sie über 60 Romances geschrieben, die auf vielen Bestseller-Listen stehen. Bereits im Alter von 15 Jahren schrieb sie ihren ersten Liebesroman, leider wurde er abgelehnt. Nachdem sie wegen ihres Babys zu Hause blieb, begann sie erneut mit dem Schreiben. Dieses Buch wurde von einem Verlag, nachdem sie noch einige Änderungen vornahm, gekauft. Das Hochgefühl, als sie das erste Mal in einem Geschäft ein Buch mit ihrem Namen sah, wird sie nie vergessen. Seitdem gehört sie zu den bekannten Autoren von Romances. Zu ihren Hobbys zählt das Kochen sowie der Garten, ihre Lieblingsfarbe ist Grün. Begeistert ist die leidenschaftliche Sammlerin von altem Spielzeug sowie schönen Steinen. Besonders wichtig ist es für Lynne, Weihnachten im Kreise der Familie festlich zu feiern. Sie mag keine Liebesfilme mit einem unglücklichen Ausgang. Geboren wurde Lynne Graham am 30. Juli 1956 in Nord-Irland, ihre Vorfahren stammen aus Irland sowie aus Schottland. Mit ihrem Bruder wuchs sie in einem Haus auf, welches direkt am Meer stand. Im Alter von 14 Jahren lernte sie ihren späteren Ehemann kennen. Allerdings beendete sie vor der Heirat ihr Studium an der Edinburgh University. Die Autorin wollte immer eine große Familie haben, sie hat ein leibliches Kind, welches bereits an einer Universität studiert sowie vier adoptierte Kinder. Zwei Neunjährige kommen aus Sri Lanka und die beiden Kleinen im Alter von drei und fünf Jahren sind aus Guatemala. Mit ihrer Familie sowie zwei Haustieren lebt sie in einem wunderschönen Landhaus auf einem riesigen baumreichen Grundstück in Nord-Irland.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Angelo van Zaal schaute auf das neun Monate alte Baby hinunter, das die Krankenschwester ihm auf den Arm gelegt hatte. Das winzige Mädchen mit dem blonden Schopf und den hellen blauen Augen sah aus wie eine Porzellanpuppe, und sobald sie ihn erkannte, lachte sie glücklich auf. Die Unschuld in diesem fröhlichen Lächeln schnitt wie ein Messer in Angelos Herz.
Mariskas Start ins Leben konnte kaum schwerer sein. Nur ein blauer Fleck und ein Kratzer auf ihrer Wange zeugten davon, dass sie in ihrem Kindersitz einen Autounfall überlebt hatte, bei dem beide Eltern ums Leben gekommen waren.
„Wie ich verstanden habe, sind Sie nicht blutsverwandt mit Mariska“, sagte die Ärztin an seiner Seite.
„Ihr Vater Willem war mein Stiefbruder. Mein Vater hat ihn bei der Heirat mit seiner Mutter adoptiert, aber ich habe ihn immer als meinen Bruder angesehen und ihn auch so behandelt“, informierte Angelo die Ärztin mit der Sachlichkeit, für die er in der Finanzwelt bekannt war. „Somit gehört Mariska für mich zur Familie. Ich möchte sie so schnell wie möglich adoptieren.“
„Die Sozialarbeiterin, die mit Mariskas Fall betraut ist, erwähnte bereits, dass Sie seit der Geburt Kontakt zu ihr halten …“
„Ich habe getan, was in meiner Macht stand, um Willem und seiner Frau Julie zu helfen. Ich wünschte, es hätte mehr genutzt“, fügte er mit schmalen Lippen hinzu. Ihm war klar, dass das medizinische Personal hier wusste, in welchem Zustand Mariskas Eltern zum Zeitpunkt des Unfalls gewesen waren. Er war dankbar, dass die traurige Wahrheit bisher noch nicht in allen Zeitungen zu lesen stand.
Angelo van Zaal ist wirklich ein höchst attraktiver Mann, dachte die Ärztin mit einem bewundernden Blick auf ihn. Er war zudem extrem reich, und ihm eilte der Ruf eines großzügigen Wohltäters und Gönners voraus. Nichtsdestotrotz war der erfolgreiche Stahlmagnat berüchtigt für seinen scharfen Geschäftssinn und seine Unnachgiebigkeit bei Verhandlungen.
Wollte man der Presse glauben, versüßte eine ganze Parade von internationalen Topmodels ihm die Zeit, wenn er einmal nicht arbeitete. Von seiner spanischen Mutter hatte er das schwarze Haar und die dunkel getönte Haut geerbt, von seinem holländischen Vater die blauen Augen, strahlend wie helle Saphire. Ein dichter Kranz von langen schwarzen Wimpern verlieh diesen Augen eine geradezu hypnotische Wirkung. Groß, über einen Meter neunzig, mit einer höchst ansehnlichen Statur, hatten ihn auf dem Weg zur Kinderstation die mehr oder weniger heimlichen Blicke sämtlicher weiblicher Wesen begleitet, sowohl vom Personal wie auch von den Patienten. Und soweit die Ärztin wusste, war er auch noch immer ledig …
„Mariskas Tante hat sich bereits mehrere Male bei uns nach dem Mädchen erkundigt. Flora Bennett ist wohl Julies ältere Schwester.“
Angelos Züge verhärteten sich. Gleichzeitig blitzte ein Bild vor ihm auf – Augen in der Farbe von Smaragden, makellose Haut, cremig weiß wie Milch, und ein voller roter Mund, bei dem ein Mann automatisch in erotische Tagträumereien verfiel. Flora, ein großer schlanker Rotschopf, verfügte über Kurven, die jedem weniger erfahrenen Mann ernsthaft zusetzen würden …
Unerbittlich schüttelte Angelo das unerwünschte Bild ab. „Halbschwester“, korrigierte er leise. „Sie und Julie hatten denselben Vater.“
Er hätte noch sehr viel mehr sagen können, doch er hielt sich zurück. Seine negative Meinung über die mütterliche Seite von Mariskas Familie ging niemanden etwas an, das war Privatsache. Damals, als Willem die schwangere Julie Bennett hatte heiraten wollen, hatte Angelo Erkundigungen über die Engländerin und ihr Umfeld einziehen lassen, und seine starken Bedenken waren bestätigt worden.
Wären da nicht Julies Neigungen gewesen, könnte Willem noch am Leben sein, davon war Angelo überzeugt. Und was er gleichzeitig über ihre ältere Halbschwester erfahren hatte, war auch nicht dazu gedacht, um Vertrauen zu erwecken. Die Erkundigungen hatten nämlich auch den Skandal aus Floras Vergangenheit aufgedeckt. Vor einigen Jahren hatte sie wohl versucht, mit anrüchigen Taktiken ihre berufliche Karriere zu beschleunigen.
Obwohl Flora rein äußerlich sehr viel erinnerungswürdiger war als ihre eher durchschnittlich aussehende Halbschwester, hatte sie doch bereits bewiesen, dass sie nichts anderes als eine Goldgräberin war. Angelo würde alles daransetzen, um Mariska vor ihrem Einfluss zu schützen. Schließlich erbte Willems Tochter eines Tages den Trust Fund des Vaters. Mit der Volljährigkeit würde das Mädchen eine reiche junge Frau sein.
Wenn Angelo erst die ganze Sache in die Hand nahm, würde Mariska in einem völlig anderen Leben aufwachsen als in dem, welches sie bei ihren verantwortungslosen Eltern geführt hätte.
Seine Lippen wurden schmal. Er hatte versagt, als es darum gegangen war, Willems Leben zu retten, aber er würde nachts zumindest etwas besser schlafen können, wenn er alles für die Tochter seines Stiefbruders tat.
Die Ärztin räusperte sich. Angelo van Zaal hatte vorläufig das Sorgerecht für Mariska erhalten, aber … „Gedenken Sie, demnächst zu heiraten?“ Sie konnte die Neugier nicht zurückhalten.
Ein Blick aus blitzenden blauen Augen landete auf dem verlegenen Gesicht der Ärztin. Angelo ließ grundsätzlich niemanden wissen, was in ihm vorging, dennoch merkte man ihm die Anspannung an. „Schon möglich. Mit Hinsicht auf dieses kleine Mädchen gibt es noch vieles, was ich mir überlegen muss.“
Er war sich also bewusst, dass es Zweifel über die Eignung als allein erziehendes Elternteil geben könnte. Die Ärztin bedachte ihn mit einem verständnisvollen Blick. Allgemein hieß es über Angelo van Zaal, er sei kühl, eisern beherrscht und nüchtern, und auch, wenn sie ihn sicherlich nicht als emotionellen Menschen bezeichnet hätte, so schätzte sie ihn auf jeden Fall als pragmatisch und unbedingt zuverlässig ein.
Andere hätten einem schwierigen Pärchen sicherlich längst den Rücken gekehrt, auch wenn es Verwandte waren, doch Angelo van Zaal hatte alles Nötige getan, um zu helfen – bis es zum unvermeidlichen tragischen Ende gekommen war. In den Augen der Ärztin qualifizierte ihn das auf jeden Fall als Vormund eines schutzbedürftigen Kindes.
Mit steifem Rücken saß Flora in dem Taxi, das in Schiphol auf sie gewartet hatte. Jeder Schritt bei dem Flug nach Amsterdam war ohne jegliche Mitwirkung von ihrer Seite organisiert worden. Sicher, es hatte ihr eine Menge Arbeit abgenommen, dennoch war sie nicht nur nicht dankbar, sondern ihre Nerven waren auch zum Zerreißen gespannt.
Mit ihren ein Meter siebenundsiebzig war Flora eine langbeinige Schönheit mit weiblichen Kurven, die proportional perfekt zu ihrer Größe und würdevollen Haltung passten. Doch Flora hatte sich nie in diesem vorteilhaften Licht gesehen, war sie doch von Kindesbeinen an mit Attributen wie „schlaksig“, „mager“ und „ellenlang“ von ihrer eher kleinen Mutter belegt worden.
Ihr dichtes rotes Haar, das ihr weich über die Schultern fiel, wenn sie es offen trug, hielt sie meist in einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und normalerweise strahlten hellgrüne Augen aus ihrem Gesicht mit dem makellosen hellen Teint. Heute jedoch verrieten ihre verweinten Augen ihre Trauer.
Bei dem Gedanken, dass sie gleich Angelo van Zaal für die Arrangements von Flug und Beerdigung würde danken müssen, schnitt sie eine Grimasse. Der Mann war ein absoluter Kontrollfreak, sie verabscheute ihn! Sein Wort war Gesetz, in seiner Familie, seinem Unternehmen und sogar darüber hinaus, überall dort, wo sein Name und vor allem sein Geld Gewicht besaßen.
Flora hatte schon immer Schwierigkeiten damit gehabt, wenn ihr jemand vorschreiben wollte, was sie zu tun und zu lassen hatte. Als Angestellte hatte sie jedoch lernen müssen, damit umzugehen. Vor allem hatte sie auch gelernt, ihr Temperament gegenüber übertrieben anspruchsvollen Gästen in ihrer kleinen Pension zu zügeln. Dann nickte sie nur lächelnd und ließ deren Arroganz an sich abperlen.
Doch sie brauchte nur an Angelo van Zaal zu denken, und schon sträubte sich alles in ihr. Er hatte es nicht einmal für nötig befunden, sie persönlich über den Tod ihrer Schwester zu informieren. Das hatte er von seinem Familienanwalt übernehmen lassen. Das war typisch für ihn! Damit wollte er sie auf Distanz halten, um jede mögliche Familienbindung zwischen ihnen zu verhindern.
Doch wenn sie ehrlich war – und Flora war immer grundehrlich zu sich selbst –, basierte ihre Abneigung für Angelo van Zaal vor allem darauf, dass er ihr gleich beim ersten Treffen den Kopf verdreht hatte, so als wäre sie ein alberner Teenager. Das war vor anderthalb Jahren gewesen, und noch immer brannten ihre Wangen, wenn sie an die beschämende Wirkung dachte, die er auf sie ausgeübt hatte – trotz des Wissens, dass ein Mann wie er einer Frau wie ihr keinen zweiten Blick gönnen würde.
Angelo sah einfach umwerfend gut aus, es war damals anstrengend für Flora gewesen, ihn nicht ständig verträumt anzusehen. Und wenn sie jetzt daran dachte, ihn wiederzusehen, hatte sie Mühe, nicht nervös und rastlos auf dem Sitz hin und her zu rutschen. Es gibt keinen vernünftigen Grund für diese völlig unsinnige Anziehungskraft, rügte sie sich ungeduldig in Gedanken. Zu wissen, dass sie sich tatsächlich zu jemandem hingezogen fühlen konnte, den sie nicht einmal mochte, schockierte und ärgerte sie, aber eher hätte sie sich die Zunge abgebissen, als auch nur einen Ton darüber verlauten zu...