E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Graham Liebe - ein himmlisches Geschenk
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-7403-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-7403-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Als Leo Demetrios nach London zurückkehrt, sieht er sie wieder: Angie! Nie hat er der schönen Nanny verziehen, dass sie ihn einmal innig geliebt und dann betrogen hat. Nun hat sie einen kleinen Sohn - von seinem Cousin! Warum nur erliegt er Angies Charme erneut? Die Stimme der Vernunft warnt Leo vor ihr, doch sein Herz flüstert: Trau deinen Gefühlen ...
Lynne Graham ist eine populäre Autorin aus Nord-Irland. Seit 1987 hat sie über 60 Romances geschrieben, die auf vielen Bestseller-Listen stehen. Bereits im Alter von 15 Jahren schrieb sie ihren ersten Liebesroman, leider wurde er abgelehnt. Nachdem sie wegen ihres Babys zu Hause blieb, begann sie erneut mit dem Schreiben. Dieses Buch wurde von einem Verlag, nachdem sie noch einige Änderungen vornahm, gekauft. Das Hochgefühl, als sie das erste Mal in einem Geschäft ein Buch mit ihrem Namen sah, wird sie nie vergessen. Seitdem gehört sie zu den bekannten Autoren von Romances. Zu ihren Hobbys zählt das Kochen sowie der Garten, ihre Lieblingsfarbe ist Grün. Begeistert ist die leidenschaftliche Sammlerin von altem Spielzeug sowie schönen Steinen. Besonders wichtig ist es für Lynne, Weihnachten im Kreise der Familie festlich zu feiern. Sie mag keine Liebesfilme mit einem unglücklichen Ausgang. Geboren wurde Lynne Graham am 30. Juli 1956 in Nord-Irland, ihre Vorfahren stammen aus Irland sowie aus Schottland. Mit ihrem Bruder wuchs sie in einem Haus auf, welches direkt am Meer stand. Im Alter von 14 Jahren lernte sie ihren späteren Ehemann kennen. Allerdings beendete sie vor der Heirat ihr Studium an der Edinburgh University. Die Autorin wollte immer eine große Familie haben, sie hat ein leibliches Kind, welches bereits an einer Universität studiert sowie vier adoptierte Kinder. Zwei Neunjährige kommen aus Sri Lanka und die beiden Kleinen im Alter von drei und fünf Jahren sind aus Guatemala. Mit ihrer Familie sowie zwei Haustieren lebt sie in einem wunderschönen Landhaus auf einem riesigen baumreichen Grundstück in Nord-Irland.
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1. KAPITEL
„Eine Erhöhung? Sie bitten uns tatsächlich um eine Erhöhung?“ Claudia sah die jüngere Frau vor ihr geschockt an. „Ich finde, wir sind zu Ihnen schon mehr als großzügig gewesen. Sie bekommen außer freier Kost und Logis auch noch ein Taschengeld. Außerdem dürfen Sie nicht vergessen, dass Sie zu zweit sind!“
„Aber ich arbeite oft sechs Tage in der Woche“, erwiderte Angie verlegen, „und nachts passe ich auf die Kinder auf …“
Die schick gekleidete, dunkelhaarige Frau bekam vor Ärger rote Wangen. „Ich kann es einfach nicht glauben“, meinte sie hitzig. „Sie kümmern sich hier ein wenig um den Haushalt und die Kinder. Warum sollten Sie nachts nicht babysitten? Schließlich müssen Sie sowieso bei Ihrem Jake bleiben. Wirklich, Angie, ich verstehe nicht, wie Sie nach allem, was wir für Sie getan haben, so undankbar sein können!“
„Es ist nur sehr schwierig, mit dem wenigen Geld auszukommen“, wandte Angie zaghaft ein, wobei sie sich zutiefst erniedrigt vorkam.
„Nun, ich weiß nicht, was Sie mit Ihrem Gehalt anstellen, wo wir doch für Ihren Unterhalt aufkommen“, erwiderte ihre Arbeitgeberin spitz. „Was ich allerdings weiß, ist, dass mein Mann George äußerst pikiert über Ihre Forderung sein wird.“
„Es war keine Forderung, sondern eine Bitte.“
„Nun, die Bitte ist abgelehnt“, sagte Claudia barsch und marschierte zur Küchentür. „Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen, Angie. Sie haben hier wirklich einen leichten Job. Ich wünschte nur, jemand würde mich dafür bezahlen, zu Hause bleiben zu dürfen und ab und zu die Geschirrspülmaschine auszuräumen! Wir haben Sie und Jake wie Familienangehörige behandelt. Und glauben Sie ja nicht, dass jemand anderes auch nur in Erwägung gezogen hätte, ein schwangeres Au-pair-Mädchen anzustellen!“
Angie schwieg. Es gab auch nichts mehr dazu zu sagen, sonst riskierte sie womöglich, entlassen zu werden. Doch sie arbeitete weit härter, als es Au-pair-Mädchen gewöhnlich tun. Mittlerweile war aus der stundenweisen Beschäftigung ein Fulltime-Job geworden.
Während ihrer Schwangerschaft war sie froh gewesen, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben, und deshalb hatte sie auch dieses Taschengeld statt eines richtigen Gehalts akzeptiert. Aber jetzt konnte sie nur den Kopf darüber schütteln, wie naiv sie damals gewesen war. Sie hatte sich tatsächlich vorgestellt, nur so lange für die Dicksons zu arbeiten, bis das Baby geboren war, um sich dann eine andere Bleibe und einen gut bezahlten Job zu suchen.
Doch als Angie mit der Zeit feststellen musste, wie viel Geld es kostete, ein Kind großzuziehen und sich in einer teuren Stadt wie London eine vernünftige Wohnung zu mieten, war dieser Glaube Stück für Stück zerschmettert worden. Im Augenblick blieb ihr nur die Wahl, weiterhin bei den Dicksons zu bleiben oder den Gang zum Sozialamt anzutreten.
„So, reden wir also nicht mehr darüber“, meinte Claudia betont großzügig. „Könnten Sie jetzt damit anfangen, die Kinder zu baden? Es ist schon fast halb sieben, und die Kleinen sind immer so aufgedreht, wenn sie übermüdet sind.“
Bis Angie die Kinder endlich im Bett hatte, waren zwei Stunden um und Claudia und George längst außer Haus zum Dinner gegangen. Sophia, sechs Jahre alt, und die vierjährigen Zwillinge Benedict und Oscar waren liebenswerte Kinder, die massenweise Spielzeug, jedoch wenig elterliche Zuwendung bekamen. George, ihr Vater, war Bezirksrichter und beruflich viel unterwegs, während Claudia als erfolgreiche Geschäftsfrau ihr Büro kaum jemals vor sieben Uhr abends verließ.
Gerade als Angie noch einmal nach ihrem Sohn sah, von dem nur der dunkle Lockenschopf unter der Bettdecke hervorschaute, klingelte es.
Rasch strich sie sich das hüftlange platinblonde Haar zurück und lief dann die Treppe hinunter. „Wer ist da?“, fragte sie atemlos in die Sprechanlage.
„Angie …?“
Geschockt fuhr sie zurück. Die Stimme, rau wie Sandpapier und mit leichtem griechischem Dialekt, hatte sie bis ins Mark erschüttert. Seit über zwei Jahren hatte sie diesen sexy Tonfall nicht mehr gehört, und die Erinnerung daran erfüllte sie jetzt mit Panik.
Wieder ertönte die Klingel.
„Lass das, du weckst noch die Kinder!“, rief Angie ins Mikrofon.
„Mach die Tür auf“, entgegnete Leo.
„Ich … ich darf nachts nicht öffnen, wenn ich allein im Haus bin! Ich habe keine Ahnung, was du willst, oder wie du mich gefunden hast, aber es ist mir auch egal. Verschwinde einfach!“
Statt einer Antwort klingelte es zum dritten Mal.
Frustriert lief sie zur Tür und entriegelte sie.
„Danke“, sagte Leo kalt.
Bei seinem Anblick klopfte Angie das Herz bis zum Hals. „Du kannst nicht hereinkommen …“
Eine seiner dunklen Brauen schnellte in die Höhe. „Mach dich nicht lächerlich.“
Während sie in seine nachtschwarzen Augen starrte, tobte in ihrem Innern ein Chaos. Mit seinen knappen eins neunzig war Leo Demetrios ein Bild von gepflegter Eleganz und irritierender Männlichkeit. Das weiße Dinnerjackett und die schwarze Hose betonten hervorragend seine Figur: breite Schultern, schmale Hüften und lange Beine. Obwohl die Außenbeleuchtung seinen Körper, das attraktive Gesicht und sein blauschwarzes Haar beschien, konnte Angie immer noch nicht glauben, dass er hier leibhaftig vor ihr stand.
„Du kannst nicht hereinkommen“, wiederholte sie und wischte sich ihre feuchten Hände an der Jeans ab.
Doch er schob sich einfach an ihr vorbei und schloss leise die Tür hinter sich.
Während Angie ihn wortlos anstarrte, wirbelten die Gedanken in ihrem Kopf nur so durcheinander. Claudia und George würden gewiss bald wiederkommen. Sicher wären sie entsetzt, bei ihrer Rückkehr einen fremden Mann in ihrem Haus zu finden. Wie hatte Leo sie, Angie, überhaupt aufspüren können?
Erstaunt stellte sie fest, dass Leo geduldig vor ihr stand. Als Besitzer eines überaus erfolgreichen internationalen Elektronikkonzerns war er es gewohnt, dass man vor ihm den roten Teppich ausrollte, und Warten war noch nie seine Stärke gewesen.
Plötzlich bemerkte sie, wie er ihre schlanke, doch wohlproportionierte Gestalt von Kopf bis Fuß musterte. Besonders lange verweilte sein Blick auf ihren vollen Brüsten, bevor er ihr direkt in die Augen sah. Plötzlich fand Angie es schwierig, zu atmen und sich zu rühren, und das Herz klopfte ihr so heftig gegen die Rippen, dass sie sich leicht benommen fühlte.
„Ich werde dich nicht lange aufhalten“, meinte Leo und lächelte hintergründig.
Sie bemühte sich krampfhaft, sich zu konzentrieren. „Was willst du hier?“ Da schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf, und ihre hellblauen Augen weiteten sich. „Ist meinem Vater etwas passiert?“, fragte sie hastig.
Er runzelte die Stirn. „Meines Wissens erfreut sich Brown guter Gesundheit.“
Angie wurde dunkelrot. Was für eine dämliche Frage! Ganz sicher würde sich Leo Demetrios nicht dazu herablassen, den Botenjungen für einen Bediensteten seines Großvaters zu spielen!
Einem spontanen Einfall nachgebend, widersetzte sich Angie Claudias ausdrücklicher Anordnung und führte Leo in den kleinen Fernsehraum. „Wir können uns hier unterhalten“, sagte sie und holte tief Luft.
Was schwierig werden würde, denn er benahm sich so kalt und höflich wie ein völlig Fremder. Vielleicht hat er Angst davor, dass – wenn er freundlich zu mir ist – ich mich ihm wieder an den Hals werfe, dachte Angie und wurde ganz blass bei dieser Horrorvorstellung. Während sie beschämt den Kopf senkte, fielen die qualvollen Erinnerungen über sie her.
Solange sie denken konnte, war sie verrückt nach Leo gewesen. Und sie gehörte gewiss nicht zu der Sorte Mädchen, die träumerisch herumsaß und auf ein Wunder wartete. Nein, im Alter von neunzehn Jahren hatte Angie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt und sämtliche Anstandsregeln verletzt, um ihr Ziel zu erreichen. Sie vergaß, wer Leo war und wo sie gesellschaftlich stand. Und als der Tag zu Ende ging, hatte sie mehr erhalten, als sie gewollt hatte: Leo hatte sie erniedrigt, gedemütigt und ihr das Herz gebrochen.
Sie hob den Kopf und sah, dass er sie immer noch beobachtete. Nervös strich sie sich einige lange, platinblonde Strähnen zurück, die ihr ins Gesicht gefallen waren. Leos Blick verfolgte jede ihrer Bewegungen. Doch plötzlich schien ein Schatten über seine schwarzen Augen zu fallen, und er presste die gut geschnittenen Lippen zu einer dünnen Linie zusammen.
„Wie hast du mich gefunden?“, fragte Angie, als sie das Schweigen nicht länger aushielt. Sie besaß eben nicht Nerven wie Drahtseile und so viel Selbstdisziplin wie Leo.
„Mein Großvater bat mich, dich aufzuspüren.“
„Wallace?“, rief sie ungläubig und erinnerte sich an seinen englischen Großvater, dessen Tochter Leos Vater, einen griechischen Reeder, geheiratet hatte.
„Ich bin nur gekommen, um eine Einladung zu übermitteln. Wallace möchte gern, dass du Weihnachten mit ihm verbringst.“
„Weihnachten?“, wiederholte sie schwach.
„Er will seinen Urenkel kennenlernen.“
Angie keuchte und griff Halt suchend nach einer Sessellehne, weil ihre Knie einzuknicken drohten. Leo wusste, dass sie ein Kind hatte? Nicht im Traum hatte sie gedacht, dass Wallace seinen Enkel in dieses Geheimnis einweihen würde!
Und jetzt wollte Wallace also Jake kennenlernen! Derselbe alte Mann, der Angie vor zwei Jahren zu einer Abtreibung geraten hatte. Der ihr, als...