E-Book, Deutsch, Band 208, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
Graham Julia Collection Band 208
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3375-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Brides for the Taking - Stolz und Leidenschaft
E-Book, Deutsch, Band 208, 384 Seiten
Reihe: Julia Collection
ISBN: 978-3-7515-3375-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Auf der Suche nach ihrer unbekannten Halbschwester geraten zwei Schwestern in einen unerwarteten Strudel der Gefühle ... Ob am Ende das große Glück auf sie wartet?
Miniserie von LYNNE GRAHAM
IM WÜSTENREICH DER SEHNSUCHT
Polly reist in das Scheichtum Dharia, um das Geheimnis eines alten Familienerbstücks aufzudecken. Doch bei ihrer Ankunft führt man sie in den Palast von König Rashad. Der schrecklich arrogante Herrscher will sie heiraten! Und als der Wüstenprinz sie heiß küsst, gerät Polly in ernsthafte Versuchung ...
BLITZAFFÄRE AUS LEIDENSCHAFT
Niemals wird Rio Benedetti zulassen, dass eine Femme fatale wie Ellie seinem Patenonkel das Geld aus der Tasche zieht! Schließlich hat sie auch ihn einst tief enttäuscht. Dafür soll sie bezahlen: mit feurigen Liebesstunden in seinem Bett! Doch dann erreicht ihn eine schockierende Nachricht ...
STOLZ UND HEISSES VERLANGEN
Mit Lucy hatte der griechische Milliardär Jax Antonakos den besten Sex seines Lebens. Doch sie hat ihn auch betrogen und belogen! Als es trotzdem erregender denn je zwischen ihnen knistert, beschließt er, sie noch ein letztes Mal zu verführen. Und zwar ganz nach seinen Regeln ...
Lynne Graham ist eine populäre Autorin aus Nord-Irland. Seit 1987 hat sie über 60 Romances geschrieben, die auf vielen Bestseller-Listen stehen. Bereits im Alter von 15 Jahren schrieb sie ihren ersten Liebesroman, leider wurde er abgelehnt. Nachdem sie wegen ihres Babys zu Hause blieb, begann sie erneut mit dem Schreiben. Dieses Buch wurde von einem Verlag, nachdem sie noch einige Änderungen vornahm, gekauft. Das Hochgefühl, als sie das erste Mal in einem Geschäft ein Buch mit ihrem Namen sah, wird sie nie vergessen. Seitdem gehört sie zu den bekannten Autoren von Romances. Zu ihren Hobbys zählt das Kochen sowie der Garten, ihre Lieblingsfarbe ist Grün. Begeistert ist die leidenschaftliche Sammlerin von altem Spielzeug sowie schönen Steinen. Besonders wichtig ist es für Lynne, Weihnachten im Kreise der Familie festlich zu feiern. Sie mag keine Liebesfilme mit einem unglücklichen Ausgang. Geboren wurde Lynne Graham am 30. Juli 1956 in Nord-Irland, ihre Vorfahren stammen aus Irland sowie aus Schottland. Mit ihrem Bruder wuchs sie in einem Haus auf, welches direkt am Meer stand. Im Alter von 14 Jahren lernte sie ihren späteren Ehemann kennen. Allerdings beendete sie vor der Heirat ihr Studium an der Edinburgh University. Die Autorin wollte immer eine große Familie haben, sie hat ein leibliches Kind, welches bereits an einer Universität studiert sowie vier adoptierte Kinder. Zwei Neunjährige kommen aus Sri Lanka und die beiden Kleinen im Alter von drei und fünf Jahren sind aus Guatemala. Mit ihrer Familie sowie zwei Haustieren lebt sie in einem wunderschönen Landhaus auf einem riesigen baumreichen Grundstück in Nord-Irland.
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1. KAPITEL
König Rashad El-Amin Quaraishi betrachtete schlecht gelaunt die Fotos, die vor ihm auf dem Schreibtisch ausgebreitet lagen. Mit über einem Meter neunzig überragte er die meisten anderen bei Sitzungen und Versammlungen. Die Größe hatte er von seinem Großvater geerbt, die perfekten, gleichmäßigen Gesichtszüge und langen dichten Wimpern von seiner Mutter, deren Schönheit im gesamten Mittleren Osten Legende war. Doch Komplimente über sein Aussehen, egal wo und von wem, waren ihm schlicht peinlich.
„Ein Füllhorn weiblicher Perfektion“, ließ Hakim, sein Erster Berater, sich vernehmen. „Eine neue Ära, eine neue Königin, eine neue Dynastie. Was für ein Glück für Dharia.“
Trotz der überschwänglichen Worte schien es dem Berater an ehrlicher Begeisterung zu mangeln, dennoch widersprach Rashad nicht. Er hatte es immer als seine Pflicht angesehen, zu heiraten und für Thronerben zu sorgen, auch wenn die Vorstellung ihm nie sonderlich behagt hatte. In jungen Jahren war er schon einmal verheiratet gewesen, er kannte die Stolpersteine. Mit einer Frau zu leben, mit der man nichts gemein hatte, konnte sehr anstrengend sein. Missverständnisse und Konfrontationen waren meist an der Tagesordnung. Und wenn dann der sehnlichst erhoffte Thronfolger auch noch ausblieb, potenzierten sich Stress und Unzufriedenheit.
Nein, eine Ehe hatte keinen Reiz für Rashad. Das Beste, auf das er hoffen konnte, war eine Braut, die vernünftig genug war, um einem Arrangement zuzustimmen, bei dem sie ein relativ friedvolles Zusammenleben führten und ansonsten jeder den eigenen Interessen und Vorlieben nachging. Unterstützung erwartete er nicht von einer Ehefrau. Seine erste Frau hatte wie eine Klette an ihm gehangen, und die berüchtigte stürmische Ehe seiner Eltern würde er auch nicht vergessen. Allerdings verstand er, dass sein Land Stabilität brauchte, und war daher bereit, seinem Volk ein Beispiel zu sein.
Schon seit über zwanzig Jahren litt das Volk von Dharia, Wandel und Erneuerungen wurden nicht länger willkommen geheißen. Im Gegenteil, man hatte sich rückgewandt zu einem entschleunigten Leben und traditionellen Gebräuchen. Die Entschlossenheit seines Vaters, dem Land eine westlich orientierte Lebensweise aufzuzwingen, hatte die Regierung an die Grenze zur Tyrannei geführt, sodass sich Armee und Volk zusammengeschlossen und gegen den Herrscher aufgelehnt hatten. Als Mahnmal dieser Revolution standen noch die Ruinen des ehemaligen Diktatorpalastes in der Hauptstadt Kashan. Dort hatte Arak das Land jedoch weiter in den Abgrund getrieben. Nach dem Sturz des Diktators war sofort wieder die Monarchie ausgerufen worden.
Bedauerlicherweise war während dieser Revolution der Großteil von Rashads Familie durch ein Attentat getötet worden. Sein Onkel hatte ihn dann in der Wüste in Sicherheit gebracht. Sechs war er damals gewesen, ein verängstigter kleiner Junge, der mehr an seiner englischen Nanny gehangen hatte als an seinen Eltern, die er ja kaum sah. In den damaligen Kriegswirren war dann aber auch sein Kindermädchen spurlos verschwunden, der Palast war geplündert worden, die Diener verjagt oder schlimmer, und das Leben, das Rashad bis dahin gekannt hatte, existierte nicht mehr …
„Hoheit, darf ich einen Vorschlag vorbringen?“
Rashad dachte tatsächlich schon, Hakim würde jetzt vorschlagen wollen, die Fotos der Kandidatinnen wie bei einer Tombola in eine sich drehende Kugel zu werfen und dann mit verbundenen Augen eines herauszuziehen. Das wäre sicher respektlos gegenüber den potenziellen Bräuten, aber Rashads Überzeugung nach hätte er damit die gleichen Chancen auf eine glückliche Ehe wie mit jeder anderen Methode. Die Ehe war nicht mehr als ein Glücksspiel.
„Natürlich, bitte“, erwiderte Rashad.
Lächelnd öffnete Hakim den Aktenordner, den er bei sich trug, und zog ein Foto hervor, das er Rashad reichte. „Ich habe mir die Freiheit genommen und mich beim Königlichen Goldschmied erkundigt, ob es möglich ist, eine Nachbildung der ‚Hoffnung von Dharia‘ herzustellen.“
„Aber die ist doch verloren gegangen.“ Verblüfft zog Rashad die Brauen in die Höhe.
„Es richtet sicher keinen Schaden an, wenn eine Nachbildung angefertigt wird. Der Ring ist das Symbol der Monarchie, das wertvollste Erbstück der Familie. Nach der langen Zeit ist es wohl unwahrscheinlich, dass es noch wiedergefunden wird.“ Hakim wurde ernst. „Meiner Meinung nach ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Unser Volk wird sich sicherer fühlen, wenn die alten Traditionen wieder gepflegt werden.“
„Unser Volk glaubt lieber an Märchen, statt sich der Realität zu stellen, dass mein seliger Vater ein miserabler Regent war, nur an der eigenen Macht in einem korrupten System interessiert.“ Wie immer schockierte Rashads unverblümte Direktheit den diplomatischen Hakim zutiefst, das stille Entsetzen stand dem alten Mann ins Gesicht geschrieben.
Rashad ging zu einem der Fenster und sah auf den gepflegten Palastgarten hinaus. Bei dem Ring, den das Volk mit seinem Hang zum Aberglauben „Hoffnung von Dharia“ nannte, handelte es sich um einen großen Feueropal, den der jeweilige König bei offiziellen Anlässen trug. In Gold gefasst, mit einem heiligen Zitat eingraviert, hatte der Ring eine nahezu mystische Bedeutung erlangt, nachdem Rashads Großmutter den Ring bei der Heirat mit in die Familie gebracht hatte. Das Volk hatte seine Großmutter verehrt, hatte sie doch ihr ganzes Leben wohltätigen Zwecken verschrieben. In anderen Ländern trug der König eine Krone, in Dharia wurden Stärke und Autorität des Königs durch den Ring versinnbildlicht. Seit der Palast damals geplündert worden war, war auch der Ring verschwunden, aber keine der intensiven Nachforschungen hatten auch nur die kleinste Spur erbracht. Wenn Rashad daran dachte, dann verstand er, was Hakim meinte: Eine Nachbildung war besser als gar kein Ring. „Dann geben Sie das in Auftrag“, wies er an.
Ein falscher Ring für einen falschen König. Als Drittgeborener war Rashad sich bewusst, dass er nicht als Thronfolger geboren worden war. Er kam nur deshalb in Betracht, weil seine älteren Brüder zusammen mit seinen Eltern umgekommen waren. Dass das Volk ihn derart verehrte und so große Hoffnung in ihn setzte, verwunderte ihn noch immer. Anfangs hatte es ihn derart bewegt und erschüttert, dass er die eigenen Wünsche und Hoffnungen hintan gestellt hatte, um das Richtige für sein Land zu tun.
Einst hatte er sich verlieben und glücklich sein wollen, aber dann hatte er geheiratet, und die Liebe war einen schleichenden grausamen Tod gestorben. Dem würde er sich nicht noch einmal aussetzen. Zwar war er dankbar darum, dass er auf einer britischen Universität seine Ausbildung abgeschlossen und auch seine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gesammelt hatte, bevor er nach Hause zurückgekehrt war, um seine Pflicht zu erfüllen, aber er hielt nichts davon, sich allein der Lust hinzugeben, auch wenn er jene Zeit der Freiheit genossen hatte.
„Nach Hause“ bedeutete eben, als strahlende Figur an der Spitze von Dharia zu stehen. Ja, sein Volk wäre begeistert, die Nachbildung des Ringes an seinem Finger zu sehen, als Symbol all ihrer Träume und Hoffnungen …
Er nicht.
Polly sah zu ihrer Schwester Ellie und zwang sich zu einem kleinen Lächeln, als eine blonde Frau mittleren Alters nach der kurzen Beerdigungszeremonie für ihre Mutter in der fast leeren Kirche auf sie zukam.
Beide Töchter hatten diese Beerdigung als extrem traurig und frustrierend empfunden. Ellie, zwei Jahre jünger als Polly, hatte keine Erinnerung mehr an die Mutter, während Polly von ihrer Kindheit nur das verschwommene Bild einer parfümierten Präsenz mit einem strahlenden Lächeln vor sich sah. Es war die Großmutter gewesen, die sie beide aufgezogen hatte. Die alte Frau war gerade vor wenigen Monaten gestorben. Über zehn Jahre hatten die Dixon-Schwestern nicht einmal gewusst, dass ihre Mutter noch lebte. Daher war der Schock umso größer gewesen, als sie von einer Fremden kontaktiert und darüber informiert worden waren, dass Annabel Dixon das Zeitliche gesegnet hatte.
Vanessa James, ehrenamtliche Helferin in dem Hospiz, in dem Annabel ihre letzten Tage verlebt hatte, war die Situation ebenso unangenehm wie den beiden jungen Frauen.
„Es tut mir so leid, dass wir uns unter diesen Umständen treffen“, sagte sie, als sie den beiden die Hand schüttelte. „Ich habe einen Tisch im Hotelrestaurant für uns reserviert, es war der letzte Wunsch Ihrer Mutter. Dafür hat sie sogar eine Summe beiseitegelegt. Ich kann mir vorstellen, dass die Situation alles andere als angenehm für Sie ist“, fuhr Vanessa fort, „aber lassen Sie mich Ihnen beim Lunch etwas über die letzten Jahre Ihrer Mutter erzählen.“
Sie hörten sich an, was die Frau zu sagen hatte: Eine unheilbare Krankheit hatte Annabel Dixon schon in den Vierzigern der Fähigkeit beraubt, allein zu leben. Sie war in einem Heim gepflegt worden und dann in dem Hospiz gestorben.
„Das ist so traurig.“ Ellie strich sich das rote Haar zurück, Mitgefühl stand in ihren grünen Augen. „Wenn wir es doch nur gewusst hätte, dann hätten wir helfen können.“
„Annabel wollte nicht, dass Sie es erfahren. Sie wusste, dass Sie bereits Ihre Großmutter pflegten, und sie wollte keine weitere Belastung für Sie beide werden. Sie war eine sehr unabhängige Frau.“
Die drei Frauen setzten sich in einer stillen Nische an den Tisch und nahmen ohne große Begeisterung die...