E-Book, Deutsch, 285 Seiten
Gradias Nikon Coolpix P900
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-95982-403-3
Verlag: Markt+Technik Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 285 Seiten
ISBN: 978-3-95982-403-3
Verlag: Markt+Technik Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Nikons Bridge-Kamera Coolpix P900 wartet mit einem besonderen Highlight auf, einem 83-fachen optischen Zoom, der einen rekordverdächtigen Brennweitenbereich von 24 mm bis 2.000 mm bietet. Damit können Sie nahezu jedes Motiv bildfüllend auf den Speicherchip bannen, selbst komplexe Motive aus der Astrofotografie. Genau hier setzt dieses Buch an. Der begeisterte Nikon-Fotograf Michael Gradias führt Sie Schritt für Schritt durch die vielfältigen Funktionen und Bedienelemente der P900, sodass ihre Wirkungsweise anschaulich wird und Sie auch ohne spezielle Vorkenntnisse die Kamera voll ausreizen können. So gelingen Ihnen fantastische Fotos und Sie meistern mühelos auch schwierige Aufnahmesituationen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1 Die ersten Schritte
Sie besitzen eine Nikon P900 oder überlegen, sich eine zuzulegen? Bestimmt wollen Sie gleich zur ersten Fototour starten. Vielleicht nehmen Sie sich aber doch erst einmal ein wenig Zeit, um dieses Kapitel durchzulesen. Hier erfahren Sie, auf was Sie vor Ihrer ersten Fototour achten sollten.
Erscheinen der Coolpix P900
Neben hochwertigen digitalen Spiegelreflexkameras bietet Nikon seit seinem Einstieg in die digitale Fotografie auch Kompaktkameras in verschiedenen Preisklassen an, die unter dem Namen »Coolpix« vertrieben werden.
Die Coolpix-S-Serie besteht aus sehr einfachen Kameras für all die Anwender, die sich beim Fotografieren um möglichst wenig kümmern wollen. Die Coolpix-L-Serie enthält etwas teurere Modelle für anspruchsvollere Fotografen. In der »Königsklasse« – der Coolpix-P-Serie – bietet Nikon momentan drei Modelle an, die auch für komplexere Aufgabenstellungen bestens geeignet sind. Die neue P900 ist dabei das Modell mit dem größten Brennweitenbereich. Mit dem 83-fach-Zoom stellt Nikon sogar einen neuen »Weltrekord« auf. Umgerechnet in das Kleinbildäquivalent bietet die Kamera einen Brennweitenbereich von 24–2000 mm.
Ermöglicht wird die große Brennweite vor allem durch einen sehr kleinen 1/2,3-Zoll-Sensor – die »echte Brennweite« beträgt 4,3–357 mm. Bei der Vorstellung vermuteten Anwender, dass sich der sehr kleine Sensor negativ auf die Bildqualität auswirken würde. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die Bildqualität überraschend gut ist.
Die Ausstattung
Nikon hat die P900 gut ausgestattet. So verfügt sie zum Beispiel über einen leistungsfähigen Bildstabilisator. So können Sie auch Fotos mit der längsten Brennweite aus der freien Hand aufnehmen, wenn Sie eine einigermaßen ruhige Hand besitzen. Mit einer Digitalzoom-Funktion kann die Brennweite sogar um ein Vierfaches erhöht werden.
Größen. Hier sehen Sie zwei Sensorgrößen im Verhältnis zum Kleinbildfilm. Die äußere der beiden Markierungslinien zeigt einen APS-C-Sensor und die innere den 1/2,3-Zoll-Sensor der P900.
Das Objektiv ist im Weitwinkelbereich mit einer Blende von f 2.8 recht lichtstark. Zwar sinkt der Wert in der maximalen Telestellung auf f 6.5 – aber auch dies ist, unter Berücksichtigung der Brennweite, noch ein relativ ordentlicher Wert.
Der Sensor bietet 16 Megapixel, was für die kleine Sensorgröße ein akzeptabler Wert ist, da höhere Werte die Bildqualität verschlechtern würden. Der ISO-Empfindlichkeitsbereich erstreckt sich von ISO 100 bis ISO 1600. Fotografieren Sie mit den Belichtungsprogrammen P, S, A oder im manuellen Modus, können Sie eine Empfindlichkeit bis ISO 6400 einstellen. Beim Effektmodus High-ISO-Monochrom können ISO 12800 genutzt werden. Man muss allerdings erwähnen, dass höhere Werte als ISO 400 nicht zu empfehlen sind, da die Bildqualität leidet.
Für Makroaufnahmen wird eine Makrofunktion angeboten. Ist sie aktiviert, können Sie bis zu einem Zentimeter an das Motiv herangehen. Für das Aufzeichnen von GPS-Daten bietet die P900 einen integrierten GPS-Empfänger an. Für die kabellose Übertragung von Bildern auf Ihr mobiles Gerät können Sie die Wi-Fi-Funktionalität nutzen. Auch NFC wird unterstützt. NFC steht für Near Field Communication (Nahfeldkommunikation). Damit können Sie in einem geringen Abstand die Verbindung zum mobilen Gerät herstellen.
Brennweite. Mit der maximalen Brennweite können Sie sogar den Mond fast bildfüllend ablichten.
2000 mm | ISO 400 | 1/320 Sek. | f 6.5
Der Monitor ist klapp- und schwenkbar, was Aufnahmen in Bodennähe ebenso ermöglicht wie Aufnahmen über Kopf oder Selfies. Er ist 3 Zoll groß und löst das Bild mit 921.000 Pixeln fein auf. Dieselbe Auflösung bietet der elektronische Sucher, der allerdings sehr klein geraten ist. Der integrierte Blitz hat im Weitwinkelmodus eine Reichweite von etwa 11,5 Metern – im Telebereich von 7 Metern.
Über den EFFECTS-Modus erreichen Sie acht Effekte, die gleich bei der Aufnahme am Bild angewendet werden, wie beispielsweise der Nostalgie-Effekt, der ein sepiafarbenes Ergebnis erzeugt. Für Einsteiger in die Fotografie ist der SCENE-Modus eine gute Wahl. Hier finden Sie 19 Motivprogramme, die auf spezielle Motivbereiche abgestimmt sind. Darunter befinden sich unter anderem auch eine Panorama-Option und eine Option, um Zeitrafferaufnahmen zu erstellen. Natürlich bietet die P900 auch einen Filmmodus an, mit dem Sie Filme bis zu einer Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) bei 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen können.
Das Kameramenü ist Nikon-typisch aufgebaut und so auch für Einsteiger schnell zu erfassen. Ein wenig Einarbeitungszeit benötigen Sie aber, um die extrem vielen Funktionen ausschöpfen zu können.
Erste Reaktionen
Nikon überraschte mit der P900 die Fachpresse genauso wie die Anwender. Während die Fachpresse wegen des kleinen Sensors zunächst skeptisch war, waren die Anwender sofort begeistert. Es gab einen regelrechten Ansturm auf die Kamera. Der recht günstige Markteinführungspreis von 620 Euro mag dazu beigetragen haben.
Offensichtlich hat Nikon selbst nicht mit einer so großen Nachfrage gerechnet. Das führte dazu, dass die Kamera bereits wenige Wochen nach dem Erscheinen nicht mehr lieferbar war – Nikon kam mit der Produktion nicht nach. So entstanden Wartezeiten von mehreren Monaten, ehe das neue Modell wieder verfügbar war.
Die Kommentare der Anwender waren rundum positiv. Einige Anwender waren wegen der ganz neuen Möglichkeiten, die diese Kamera bietet, regelrecht begeistert. In den einschlägigen Foren gab es schnell umfangreiche positive Diskussionen mit vielen Fotobeispielen, die die gute Bildqualität belegten.
Die neuen Möglichkeiten
Durch das 83-fach-Zoomobjektiv erhalten Sie ganz neue fotografische Möglichkeiten – und das gilt nicht nur für das Fotografieren des Mondes. Ein anderes Beispiel sehen Sie in den folgenden Bildern. Im unteren Bild wurde die minimale Brennweite von 24 mm eingestellt. Im oberen Bild sehen Sie, welchen Bildausschnitt Sie mit 2000 mm erreichen können. Wo sich der Star im unteren Bild befindet, habe ich mit dem Pfeil gekennzeichnet. Er ist dort lediglich als ein winziger Punkt zu sehen.
Freihändig
Ich habe absichtlich bei allen Bildern in diesem Buch auf ein Stativ verzichtet. Für ein optimales Ergebnis waren allerdings oftmals mehrere Versuche nötig – das Beispiel stammt so aus einer Serie von 15 Fotos, von denen etwa die Hälfte nicht perfekt scharf geworden sind.
Teleeinstellung. Hier sehen Sie den Originalbildausschnitt der maximal möglichen Brennweite.
2000 mm | ISO 200 | 1/640 Sek. | f 6.5
Weitwinkeleinstellung. Der Pfeil kennzeichnet die Stelle, wo sich der oben gezeigte Star befindet.
24 mm | ISO 200 | 1/1600 Sek. | f 6.5
dpi
dpi bedeutet dots per inch (2,54 cm) und ist das Maß für die Auflösung von Bildern.
Durch die 16 Megapixel, die der Sensor der P900 liefert, haben Sie weitere Möglichkeiten bei der nachträglichen Bearbeitung. So könnten Sie die Ergebnisse in ausgezeichneter Qualität (300 dpi) in einer maximalen Größe von 39 x 29 cm drucken. Drucken Sie das Ergebnis kleiner, können Sie Teile des Bildes abschneiden und so scheinbar weiter in die Szene »hineinzoomen«. Dies habe ich beim folgenden Bild genutzt. Theoretisch hätte ich hier sogar noch weitere Bildteile abschneiden können. Ich wollte aber den Star komplett abbilden.
Bearbeitetes Ergebnis. Hier wurden überflüssige Bildteile abgeschnitten.
2000 mm | ISO 200 | 1/640 Sek. | f 6.5
Erste Vorbereitungen
Die P900 verwendet den Akkutyp EN-EL23, der sehr schlank gestaltet ist. Nikon gibt an, dass mit einer Akkuladung etwa 360 Bilder geschossen werden können.
Trotz des Monitors, der einigen Strom benötigt, werden Sie in der Regel allerdings noch deutlich mehr Fotos schießen können, ehe der Akku leer ist. Der aktuelle Ladezustand des Akkus wird auf dem Monitor mit dem im Bild links markierten Symbol angezeigt.
Außerdem beeinflussen weitere Faktoren die Lebensdauer einer Akkuladung. Das Scharfstellen ohne ein abschließendes Auslösen verbraucht Energie – genauso wie das Betrachten der Aufnahme nach dem Auslösen.
Akku laden
Bevor Sie mit dem Fotografieren beginnen können, muss der Akku geladen werden. Die P900 verwendet den Akkutyp ENEL23. Das Laden des Akkus ist nur dann möglich, wenn der Akku in die Kamera eingelegt wurde. Schieben Sie den Akku wie nachfolgend abgebildet in das geöffnete Akkufach. Schieben Sie ihn bis zum Anschlag hinein, bis er arretiert. Schließen Sie die Akkufachklappe.
Exkurs
Ladedauer
Die Ladezeit hängt vom Ladezustand des Akkus ab. Ist der Akku zum Beispiel vollständig geleert, dauert der Ladevorgang etwa 3,5 Stunden. Wird der Akku über einen PC geladen, dauert es 6 Stunden.
Verbinden Sie nun das mitgelieferte Netzteil mit dem Stromnetz. Anschließend muss die ausgeschaltete Kamera über die Micro-USB-Schnittstelle mit dem Netzteil verbunden werden. Der Micro-USB-Anschluss ist der obere Anschluss auf der rechten Kameraseite – er ist in der Abbildung unten links markiert. Während der Akku auflädt, blinkt die Kontrolllampe in der Mitte des ON/OFF-Schalters langsam. Leuchtet die Kontrolllampe dauerhaft, ist der Akku...




