Gracie | Die ungewollte Braut des Lords | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5

Reihe: Duke's Angels-Reihe

Gracie Die ungewollte Braut des Lords


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98637-570-6
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 5

Reihe: Duke's Angels-Reihe

ISBN: 978-3-98637-570-6
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein ehrenhafter Lord und seine ungewollte, bezaubernde Braut …
Das Finale der prickelnden Regency Romance-Reihe von Erfolgsautorin Anne Gracie

Vor acht Jahren bewahrte der ehrenhafte Leutnant Luke Ripton ein unschuldiges junges Mädchen vor einer Zwangsheirat, indem er sie vor dem Krieg kurzerhand selbst heiratete und in die Obhut eines Klosters gab. Die anschließende Annullierung betrachtet er als bloße Formsache – doch acht Jahre später ist der Krieg vorbei, Luke ist plötzlich Lord Ripton … und noch immer ungewollt verheiratet.

Isabella wartete fast ein Jahrzehnt sehnsüchtig darauf, endlich von ihrem Ehemann aus dem Kloster befreit zu werden. Dass dieser Ehemann nicht nur gutaussehend, sondern auch arrogant ist und unbedingten Gehorsam verlangt, hatte sie sich so nicht vorgestellt. Doch die leidenschaftliche Wut ist nicht das einzige Gefühl, das die unbändige Isabella bei Luke weckt …

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Erste Leser:innenstimmen
„Regency Romance nach meinem Geschmack: humorvoll, romantisch und fesselnd.“
„Neben der schönen Liebesgeschichte, machen vor allem die Charaktere den Charme des Buchs aus.“
„Würdiges Finale der atemberaubenden historischen Liebesroman-Reihe!“
„Gefühlvoll, aber auch mit viel Humor erzählt.“



Anne Gracie ist die preisgekrönte Autorin von 19 Werken, die bei Berkley USA, Penguin Australia und Harlequin International veröffentlicht wurden. Sie ist eine nationale Bestsellerautorin in den USA und ihre Regency-Liebesromane wurden in mehr als 18 Sprachen übersetzt, inklusive japanischer Manga-Editionen (was sie ziemlich cool findet). Als lebenslange Verfechterin weltumfassender Alphabetisierung schreibt sie auch Lese-Lern-Bücher für Erwachsene.
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2. Kapitel


Die Geschichte spielte sich ganz unerwartet ab, keiner hätte je damit rechnen können. Luke hatte Ausschau nach dem Feind gehalten – nach Franzosen –, aber auch nach spanischen  und Banditen, denn in den Bergen wimmelte es nur so von ihnen, und manchmal konnte Luke sie nicht auseinanderhalten. Die Engländer und die  waren Verbündete, doch ein einzelner Mann zu Pferd war eine leichte Beute für verzweifelte Männer, und auch von denen gab es viele in den Bergen.

Das, was kommen sollte, kündigte sich an in Form eines Schreis. Hoch und schrill. Der Schrei einer Frau, vielleicht eines Mädchens. Luke Ripton, vor Kurzem ernannter Lieutenant in der Armee Seiner Majestät, zögerte. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Frau als Köder eingesetzt wurde, um ihn in eine Falle zu locken, aber er hatte seine Mission bereits erfüllt. Weder hatte er Geheimbotschaften noch Gold bei sich.

Wieder ertönte der Schrei, gellend und er klang nach Todesangst. Luke trieb sein Pferd den steilen, mit Buchen und Kiefern bewachsenen Abhang hinunter, geradewegs auf das Geräusch zu. Durch eine Lücke zwischen den Bäumen sah er einen kräftigen, untersetzten Mann, der sich über ein kleines, dünnes weibliches Wesen beugte. Es war an Händen und Füßen gefesselt, zappelte und wand sich wie ein Fisch am Haken.

Luke zog seine Pistole, doch durch die Bäume konnte er nicht richtig zielen. Er wollte auf keinen Fall das Mädchen treffen, also ritt er weiter auf die beiden zu.

Der Mann öffnete seine Hose und stürzte sich auf das Mädchen, das die gefesselten Hände zu Fäusten ballte und ihrem Peiniger damit einen harten Schlag auf die Nase versetzte. Der schrie auf, taumelte nach hinten und schlug sich die Hände vors Gesicht; als er sie wieder fortnahm, waren sie rot von Blut. Wütend packte er die Handgelenke des Mädchens und wollte es festhalten, aber sie biss ihn in die Hand. Fluchend schlug er ihr mit dem Handrücken ins Gesicht.

Blutend und benommen sank das Mädchen zu Boden, und der Mann warf sich auf den kraftlosen, schmalen Körper.

Brüllend sprang Luke vom Pferd und rannte los. Es kam ihm vor, als käme er nur quälend langsam voran. Der Angreifer schien so mit seinem Opfer beschäftigt zu sein, dass er ihn gar nicht hörte. Mit einem Satz stürzte Luke sich auf ihn, packte ihn am Kragen und zerrte ihn mit aller Kraft von dem Mädchen weg. Der Mann landete im Staub, kam mit einer Pistole in der Hand wieder auf die Beine und schoss unvermittelt auf Luke.

Luke spürte einen brennenden Schmerz an seinem Hals, als hätte man ihn mit einem glühenden Schürhaken versengt. Der Mann stürmte auf ihn zu. Luke schoss.

Der andere zuckte zusammen, als wäre er getroffen worden, blieb aber stehen. „Die Juwelen sind nicht mehr da“, grollte er heiser in einem Dialekt, den Luke nur mit Mühe verstand. „Und das Mädchen gehört mir.“ Er trug die schäbigen Überreste einer Uniform. Seine Nase blutete heftig, und auf seinen Wangen zeichneten sich frische Kratzspuren ab.

Ein Deserteur, dachte Luke. Ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hatte. „Ich interessiere mich nicht für die Juwelen“, erwiderte Luke auf Spanisch. Aus den Augenwinkeln sah er, wie das Mädchen an seinen Fesseln zerrte. „Nur für das Mädchen.“

„Für dieses magere kleine Luder willst du sterben?“ Der Mann zog mit einer Hand seine Hose hoch und blickte suchend über die Lichtung.

Luke wusste genau, was er dachte. Ein Pferd. Ein Mann. Ein leichtes Spiel. Der Mann war älter, zäher und bösartiger als Luke. Lukes andere Pistole befand sich in seiner Satteltasche. Trotzdem wich Luke nicht zurück. Er stellte sich zwischen den Mann und das Mädchen und bereitete sich auf den Kampf vor.

„Also los!“ Der Deserteur ließ die Pistole mit dem offensichtlich leer geschossenen Magazin fallen und zog ein tödlich aussehendes Messer. Er entblößte seine gelben Zahnstummel, lächelte hinterhältig und stürzte sich auf Luke.

Die Messerklinge blitzte auf im Sonnenlicht, und Luke wich instinktiv zur Seite. Die Klinge verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Von der Seite trat Luke dem Mann mit aller Kraft gegen das Knie. Eigentlich hätte es brechen müssen, doch der Mann taumelte nur kurz und ging wieder mit dem Messer auf Luke los.

Luke hob blitzschnell eine Handvoll Erde auf und warf sie dem Mann ins Gesicht. Gleichzeitig schlug er ihm mit der Handkante auf die Kehle. Der Deserteur gab ein würgendes Geräusch von sich und zielte mit dem Messer auf Lukes Gesicht. Luke hieb mit der Faust auf das Handgelenk des anderen und versuchte, ihm das Messer zu entwinden. Eine Weile rangen sie verzweifelt miteinander, und die Klinge näherte sich Lukes Kehle. Luke kämpfte dagegen an, bis er glaubte, seine Sehnen müssten vor Anstrengung reißen. Das Gesicht des Mannes war nur wenige Zentimeter entfernt; er stank und sein Atem roch faulig.

Abrupt lockerte der Deserteur seinen Griff, als gäbe er sich geschlagen, dann drehte er plötzlich das Handgelenk, um zuzustechen. Doch Luke kannte diesen Trick. Er ging leicht in die Knie, brachte damit seinen Feind aus dem Gleichgewicht und rammte ihm dessen eigenes Messer in den Leib.

Innerhalb einer Sekunde war alles vorbei. Der Mann keuchte auf und sackte langsam zu Boden. Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit spiegelten sich in seinen Augen wider, auch dann noch, als sie allmählich zu brechen begannen. Schützend krümmte er den Leib um das Messer, sein eigenes Messer, das tief in seinen Eingeweiden steckte.

Luke trat einen Schritt zurück, seine Lungen schmerzten. Einen Moment lang beobachtete er ihn, dann wandte er dem sterbenden Mann den Rücken zu.

Das Mädchen sah, wie Luke sich zu ihm umdrehte und zerrte noch heftiger an seinen Fesseln. Sie war schmutzig und fast nackt, die Wirbelsäule und die Rippen zeichneten sich deutlich auf dem mageren kleinen Körper ab.

„Hab keine Angst“, sagte Luke auf spanisch. „Niemand wird dir mehr etwas tun, kleine .“

Über die Schulter hinweg starrte sie ihn wütend mit Augen voller Panik an und riss weiter an ihren Fesseln, obwohl sie ihr dabei tief ins Fleisch schneiden mussten. Luke drehte sich das Herz im Leibe um, das Mädchen war wirklich noch ein Kind.

„Hör auf, Kleines, du tust dir nur noch mehr weh.“ Luke zog seine Jacke aus und hängte sie ihr um, um ihre Blöße notdürftig zu verhüllen. Sie zögerte, ihre goldbraunen Augen musterten ihn trotzig und argwöhnisch.

„Alles ist gut“, fuhr Luke sanft fort. „Ich werde dir nichts tun.“ Er kauerte sich vor sie, zog sein Messer hervor und streckte die Hände nach ihren gefesselten Füßen aus. Sofort hob sie abwehrbereit die Hände und krümmte die Finger zu Krallen. Ihre Fingernägel waren abgebrochen und blutig. „Ganz ruhig, . Hab keine Angst.“ Er sprach im gleichen Tonfall, mit dem er ein schreckhaftes Pferd beruhigte. „Ich schneide nur deine Fesseln durch.“

Sie blickte zur Seite, und Luke sah den blutverschmierten Stein, der neben ihr auf der Erde lag.

Er lächelte. „Damit hast du dem Unhold also die Nase eingeschlagen? Kluges Mädchen. So, und nun wollen wir zusehen, dass wir dich befreien.“ Mit ruhigen, bedächtigen Bewegungen schnitt er die Lumpen durch, mit denen ihre Füße gefesselt waren. „Und jetzt deine Hände.“ Zögernd streckte sie sie ihm entgegen, und er durchtrennte auch diese Fessel.

Sofort wickelte die Kleine sich in seine Jacke, um ihre Nacktheit vor ihm zu verbergen. Ihr magerer Körper war der eines Kindes und wies noch keinerlei weibliche Formen auf. Unter der Schmutzschicht auf ihrer Haut waren Blutergüsse, Kratzer, Schnitte und frisches Blut zu erkennen. Ihre noch nicht entwickelten Brüste, ihr Bauch und ihre Oberschenkel waren ebenfalls zerkratzt und blutverschmiert.

Sein Herzschlag stockte. War er zu spät gekommen?

Mühsam stand sie auf, die schmutzigen Finger fest um den blutigen Stein geschlossen. Mit der anderen Hand knöpfte sie sich seine Jacke zu, während ihr Blick zwischen ihrem Angreifer und Luke hin- und herhuschte.

„Er ist tot“, erklärte Luke still. „Ich habe ihn umgebracht. Du bist jetzt in Sicherheit, . Es ist vorbei.“

Ihre Augen waren riesig und goldbraun wie die eines wilden kleinen Falken; eine Gesichtshälfte war blau unterlaufen und schwoll bereits an, ihre Lippen waren aufgeplatzt und bluteten immer noch leicht.

Sie war herzzerreißend jung, vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt. Im gleichen Alter also wie Lukes jüngste Schwester Molly. Aber es lagen Welten zwischen seiner glücklichen, behüteten kleinen Schwester und diesem grimmigen, übel zugerichteten Kind.

Lukes Kehle war wie zugeschnürt. Der Krieg war kein Ort für kleine Mädchen. „Du bist jetzt in Sicherheit“, wiederholte er, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte. Er hatte keine Ahnung, ob sie ihn überhaupt verstand. Sie sah aus wie eine Spanierin, konnte aber auch genauso gut Baskin sein. Oder sogar Französin, dachte er. Bislang hatte sie kein Wort gesprochen.

Er wiederholte auf Französisch, dass sie in Sicherheit war und er ihr nichts tun würde. Ihre Augen flammten hasserfüllt auf beim Klang dieser Sprache – sie war also doch Spanierin –, und so fügte er hinzu: „Ich bin Engländer, ich tue dir nichts.“ Er konnte kein Baskisch, daher blieb er beim Spanischen.

Lange Zeit herrschte Stille, dann fing sie plötzlich heftig an zu zittern.

Instinktiv streckte er die Arme aus, um sie an sich zu ziehen, doch sie wich zurück und hob die Faust mit dem Stein.

Er machte ein paar Schritte zurück und hielt die Handflächen hoch....



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