Buch, Deutsch, Band 28, 153 Seiten, KART, Format (B × H): 146 mm x 206 mm, Gewicht: 208 g
Reihe: Predigt heute (Ph)
Predigten über neutestamentliche Texte aus der Jerusalem-Gemeinde zu Hamburg
Buch, Deutsch, Band 28, 153 Seiten, KART, Format (B × H): 146 mm x 206 mm, Gewicht: 208 g
Reihe: Predigt heute (Ph)
ISBN: 978-3-89991-174-9
Verlag: Spenner Hartmut
In den hier zusammengestellten Predigten über Texte aus dem Neuen Testament kommen Geschichte und Gegenwart christlich-jüdischer Begegnungen bzw. Vergegnungen - um die Wortschöpfung von Martin Buber aufzugreifen - zur Sprache. Dabei wird zum einen deutlich, wie tief unser christlicher Glaube im jüdischen verwurzelt ist, zum anderen aber auch, wie die Wirkungsgeschichte neutestamentlicher Texte dazu beigetragen hat, das Judentum auszugrenzen, ihm teilweise sogar seine religiöse Existenzberechtigung abzusprechen. Hinter diesen Predigten steht die Überzeugung, dass neutestamentliche Texte ohne ihre jüdischen Hintergründe und Parallelen letztlich nicht verstanden werden können, und die Hoffnung, dass sie "Brücken zum Judentum" bilden und dazu anregen, Wege christlich-jüdischer Begegnungen zu ebnen und zu beschreiten.
Autoren/Hrsg.
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Inhalt
Vorwort 11
Vorfreude und Vorbereitung
auf den kommenden Schalom Gottes 13 Römer 13,8-14 / 1. Advent
Belastende Geschichte und ihre Nachwirkungen 20 Offenbarung 3,7-13 / 2. Advent
Der Anbruch der messianischen Zeit 26 Matthäus 11,2-6 / 3. Advent
Die Bedeutung von Weihnachten
und die jüdischen Mizwot 33 Lukas 2,22-40 / 1. Sonntag nach dem Christfest
Antijudaismus im Neuen Testament? 38 Markus 12,1-12 / Reminiszere
Konsequenzen der Nachfolge 46 Lukas 9,57-62 / Okuli
Gott als der Ort der Welt 53 Hebräer 13,12-14 / Judika
Geist und Gemeinschaft / Begeisterung und Begegnung 58 Apostelgeschichte 2,1-18 / Pfingstsonntag
Nächtliches Gespräch über die Wiedergeburt 66 Johannes 3,1-8 / Trinitatis
Die Bedeutung der Tora für alle Menschen 73 Lukas 16,19-31 / 1. Sonntag nach Trinitatis
Auf das Verhalten kommt es an! 82 Matthäus 22,1-14 / 2. Sonntag nach Trinitatis
Umgang mit Sakralräumen 88 Johannes 2,13-22 / 10. Sonntag nach Trinitatis
Das Geschenk der Sündenvergebung 96 Lukas 7,36-50 / 11. Sonntag nach Trinitatis
Geburtswehen der Kirche 102 Galater 2,16-21 / 11. Sonntag nach Trinitatis
Heilende Begegnung 107 Apostelgeschichte 3,1-10 / 12. Sonntag nach Trinitatis
Glaubensstärke 114 Lukas 17,5-6 / 15. Sonntag nach Trinitatis
Das Lob der Demut 120 1. Petrus 5,5c-11 / 15. Sonntag nach Trinitatis
Wie kommt das Heil zu uns? 126 Matthäus 15,21-28 / 17. Sonntag nach Trinitatis
Die Verbundenheit von Gottes- und Menschenliebe 134
und das gemeinsame Bekenntnis Markus 12,28-34 / 18. Sonntag nach Trinitatis
Der Dienst des Mose und der Dienst des Paulus 139 2. Korinther 3,3-9 / 20. Sonntag nach Trinitatis
Individuum und Gemeinde 147 1. Korinther 12,12-14.26-27 / 21. Sonntag nach Trinitatis
Verzeichnis der Bibelstellen 153
Vorwort
Predigten haben ihren konkreten Ort im Leben einer Gemeinde. Sie sind vor dem Hintergrund der jeweils aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation sowie dem des aktuellen Gemeindelebens zu hören und zu verstehen. Dementsprechend gilt bei ihnen das gesprochene, nicht das geschrieben Wort. Wenn hier dennoch Predigten über Texte aus dem Neuen Testament veröffentlicht werden, dann deshalb, weil in ihnen Geschichte und Gegenwart christlich-jüdischer Begegnungen bzw. Vergegnungen – um diese Wortschöpfung von Martin Buber aufzugreifen – zur Sprache kommen. Dabei wird zum einen deutlich, wie tief unser christlicher Glaube im jüdischen verwurzelt ist, zum anderen aber auch, wie die Wirkungsgeschichte neutestamentlicher Texte dazu beigetragen hat, das Judentum auszugrenzen, ihm teilweise sogar seine religiöse Existenzberechtigung abzusprechen.
Die Bedeutung dieser Erkenntnis ist nicht an jeweils aktuelle Entwicklungen in Gesellschaft und/oder Gemeinde gebunden. Und somit werden diese Predigten hiermit einer größeren Öffentlichkeit als der der jeweils zum Gottesdienst versammelten Gemeinde zugänglich gemacht – in der Überzeugung, dass neutestamentliche Texte ohne ihre jüdischen Hintergründe und Parallelen letztlich nicht verstanden werden können, und in der Hoffnung, dass sie „Brücken zum Judentum“ bilden und dazu anregen, Wege christlich-jüdischer Begegnungen zu ebnen und zu beschreiten.
Damit ist diese Predigtsammlung eine Ergänzung zu meinem Buch „‚.. in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.‘ Christliche Zugänge zur Hebräischen Bibel – homiletisch entfaltet“ (Saarbrücken 2015, 206 S.). In diesem Buch hatte ich Predigten über Texte aus dem Alten Testament zusammengestellt, bei denen im Zentrum steht, dass das so genannte Alte Testament die Hebräische Bibel des Judentums ist, dem christlicherseits nicht die Anerkennung als Heilige Schrift abgesprochen werden darf, das zugleich aber auch nicht rein christologisch ausgelegt werden darf.
Beim Schreiben der hier veröffentlichten Predigten habe ich etliche hilfreiche Anregungen durch die Lektüre der ‚Predigtmeditationen im christlich-jüdischen Kontext‘ bekommen. Darüber hinaus bin ich Kolleginnen und Kollegen für Gespräche über biblische Texte und deren Bedeutung für den christlich-jüdischen Dialog dankbar, namentlich Professorin Dr. Gabriele Schmidt-Lauber, die als Gastpredigerin selbst etliche Predigten in der Jerusalem-Kirche zu Hamburg gehalten hat. Ihr ist dieses Buch gewidmet.
Hamburg, im Juni 2016 Hans-Christoph Goßmann